Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Italien
Prulke DOC Carso 2012
Mysterium im Mund
Ein echter Avantgardist. Erhaben, entrückt und wunderbar gegen den Strich gebürstet. Ein Wein für Connaisseurs und Leute die das Abenteuer suchen.
Winzer/Weingut: Azienda Agricola Zidarich, Prepotto/Triest, Italien.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die auf karstigen Böden mit einer weissen Kalkoberschicht und roter Erde darunter wachsen.
Allgemeines: Erst 1988 hat Benjamin Zidarich sein Weingut, die Azienda Agricola Zidarich in Prepotto, einem kleinen Dorf über Triest, gegründet und gehört heute bereits zu den Stars der internationalen Weinszene. Die knappen 20 000 Flaschen die er jährlich proudziert sind heiss begehrte Objekte und ein solches habe ich heute unter dem Motto Italien mutig anders am Tisch der Wahrheit stehen. Den Prulke DOC Carso 2012, eine Cuvée aus Vitovska, Malvasia und Sauvignon. In mittleren und großen Eichenfässern aus Slawonien und Frankreich ausgebaut und unfiltriert und ohne Stabilisatoren abgefüllt ist diese “schräge” Komposition, deren Rebstöcke auf karstigen Böden mit einer weissen Kalkoberschicht und roter Erde darunter wachsen. Prulke ist übrigens der alte Name einer Reblage der Gegend, nach welchen Benjamin Zodarich auch alle seine anderen Weine benannt hat. Wie der Prulke allerdings schmeckt, dem werde ich jetzt über den Tag verteilt intensiv auf den Grund gehen. Eine Stunde im Dekanter sollte reichen, ein grosses Glas ist Pflicht für diesen Tropfen aus der Fraktion “Naturwein”.
TIN Rosso IGT Anfora 2013
Wie blanker, kühler Sichtbeton
Ein pikantes Gaumenspiel mit rieselnden und raschelnden Tanninen, die wie die Rassel einer Klapperschlange scheppern.
Winzer/Weingut: Montesecondo, San Casciano, Firenze, Italien.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken, die dicht gepflanzt auf Kalkmergelböden in traditioneller Alberello-Erziehung als Einzelstock gesetzt sind.
Allgemeines: Heute wird der Frosch geküsst. Der ziert nämlich das Etikett des Sangioveses der hier unter dem Motto Italien mutig anders am Tisch der Wahrheit steht. Sogar eine goldene Krone hat er auf um gleich vorweg zu zeigen, dass es sich wohl um einen Prinzen handelt. TIN heisst der Wein von Montesecondo aus San Casciano, Firenze in der Toskana. Jahrgang 2013. Sechs Monate hat Silvio Messana seinen TIN in 420 Liter großen Tonamphoren, die er sich von Elisabetta Foradori ausgeliehen hat, auf Stiel und Stengel mazerieren lassen. Ein spannendes Projekt, das einen Sangiovese “neuer Art” hervorbringen sollte. Die Rebstöcke Silvio Messanas stehen dicht gepflanzt auf Kalkmergelböden in traditioneller Alberello-Erziehung (Gobelet-System), als Einzelstock gesetzt. Dadurch erreicht er bei gleicher physiologischer Reife niedrigere Oechslegrade und eine frischere und kühlere Aromatik. Wie anders, wie frisch und wie traditionell sein TIN 2013 jedoch tatsächlich ist, das wird jetzt hier ausführlich untersucht. Eine Stunde Karaffe hat der Tropfen hinter sich und sollte nun bereit für seinen Auftritt sein.
Valmaggiore 2013 Nebbiolo d’Alba
Grosses Piemonteser Kino
Es könnte auch edelster Burgunder sein, auch feinster Barbaresco. Weil der hier locker in der Liga der “aussergewöhnlichen Gentlemen” mitspielen könnte.
Winzer/Weingut: Luciano Sandrone, Barolo, Piemont, Italien.
Lage/Herkunft: Von Der Lage Valmaggiore, der berühmtesten des Roero mit teilweise 100% (45º) Gefälle.
Allgemeines: Von der berühmtesten Lage des Roero im Piemont kommt der Wein der heute am Tisch der Wahrheit steht; Valmaggiore. Luciano Sandrone ringt diesem Weinberg, der teilweise ein Gefälle von 100% (45º) aufweist, dank rigoroser Ertragsbegrenzung Weine ab, die den weit bekannteren Vertretern aus Barolo und Barbaresco mehr als nur Paroli bieten. Valmaggiore wird von sandigen Böden dominiert, weshalb die Weine dieser Lage auch feiner und ziselierter sind. Der Valmaggiore Nebbiolo d’Alba 2013 von Luciano Sandrone wurde im Stahltank vergoren und anschliessend im französischen 500 Liter-Eichenfass ausgebaut. Abgefüllt wurde dieser Nebbiolo von dem es 21.000 Flaschen gibt, im Dezember 2014. Heute steht er zur Verkostung an und weil ich bekennender Piemont-Fan bin und Weine dieser Gegend wirklich liebe, freue ich mich ganz besonders, diesen Tropfen gleich im Glas zu haben. Vorher kommt er aber zur Belüftung für eine Stunde in den grossen Dekanter. Zwei sind sicher besser, aber die Neugier ist wie´s heisst ein Hund, und der will eben seinen Knochen haben.
Sgarzon 2014 Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT
Schlank wie Gisele Bündchen
Auch so elegant und herb und lang. Schreit nach der Küche und brüllt einem gnadenlos und laut ein “koch doch was” ins Ohr.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von der Einzellage Sgarzon im Campo Rotaliano.
Allgemeines: Kürzlich hatte ich von Elisabetta Foradori aus Mezzolombardo im Trentino ihren Morei 2014 zur Verkostung. Ein Wein so klar wie das berühmte Nordlicht am finnischen Polarkreis. Heute steht ihr nächster Wein am Tisch der Wahrheit. Ebenfalls ein Teroldego, der Sgarzon 2014. Seit ich ihren ersten, den “einfachen” Teroldego und dann den Morei getrunken habe, bin ich ich bekennender Fan ihrer Weine. Die Einzellage Sgarzon im Campo Rotaliano liegt ungefähr einen Kilometer von der Lage Morei entfernt und weist ein weitaus kühleres Klima auf, weshalb die Weine von Sgarzon in der Regel frischer, feinfruchtiger, noch schlanker und auch würziger sind. Der Sgarzon wurde für acht Monate in der Amphore auf den Schalen belassen, abgefüllt wurden 10.000 Flaschen. Wie schon der Morei, ist auch der Sgarzon ein richtig junger Hüpfer, aber Teroldegos altern fast unendlich vor sich hin und man muss sie in diesem jungen Stadium verkosten um eine Ahnung davon zu bekommen, wohin die Reise einmal gehen wird. Der Sgarzon kommt deshalb für zwei Stunden in die grosse Karaffe um wenigstens etwas Luft vor seinem Auftritt zu bekommen. Natürlich in einem grossen Glas.
Morei 2014 Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT
Klar wie das berühmte Nordlicht am finnischen Polarkreis
Schlank wie Adonis, griffig wie Kaschmir, lebendig wie ein junges Fohlen. Und ein Mundgefühl zum Sterben. Grosses Kino, grosser Spass. Hut ab!
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von kieseligen Schotterlagen auf den Hügeln rund um Mezzolombardo.
Allgemeines: Heute ist er dran, der erste Rotwein von Elisabetta Foradori. Wobei, einen hatte ich ja schon. Aber den habe ich schon vor einer Weile still und heimlich aufgemacht und ratzeputz vernichtet. Wer meine ganz persönliche Liebeserklärung an diesen Wein lesen möchte kann das hier tun. Heute jedenfalls steht der erste aus der “Oberklasse” von Elisabetta Foradori am Tisch der Wahrheit; der Morei. Übersetzt heisst Morei im Trentiner Dialekt nichts anderes als dunkel. Er wächst auf sehr steinigen, relativ warmen und dunklen, mineralischen Böden im Campo Rotaliano und lag 8 Monate auf den Schalen in der Amphore. Abgefüllt wurden vom Morei 2014 Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT, so sein vollständiger Name, 10.000 Flaschen. Zwei davon hab´ ich hier und eine wird jetzt bevor sie angetrunken wird, für gute eineinhalb Stunden in den grossen Dekanter verfrachtet. So jung und wild wie der Morei noch ist sollten die 90 Minuten angemessen sein um sich zu finden. Ebenso Pflicht ist ein grosses Glas, was mir von Elisabetta höchstpersönlich empfohlen worden ist. So sei es, auf geht´s.
Fontanasanta Nosiola 2014
Für Freunde des Minimalismus
Für Menschen die keine Deko brauchen um die Eleganz eines Gebäudes zu erkennen. Genau das ist dieser salzig-steinige Tropfen. Ein Minimalist.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von kieseligen Schotterlagen auf den Hügeln rund um Mezzolombardo.
Allgemeines: Mit einem Weisswein, dem Manzoni Bianco von der Grossmeisterin aus Mezzolombardo im Trentino habe ich kürzlich begonnen, mit einem Weisswein von Elisabetta Foradori setze ich diese Verkostungsreihe fort. Ihre grossen Rotweine, die Teroldegos, kommen dann in Kürze ins Glas. Heute jedoch steht ein weiterer Wein aus der Reihe Fontanasanta am Tisch der Wahrheit. Fontanasanta ist übrigens der Name der Villa, die 1815 auf Geheiss des Grafen Simone Consolati, damals Konsul in Trento, erbaut wurde und heisst soviel wie Heiliges Wasser. Soviel zum Thema Allgemeines rund um das Foradorische Weingut. Jetzt ist es Zeit den Fontanasanta Nosiola 2014 eingehend zu erforschen. Nosiola ist nicht der Name des Weines, sondern die Rebsorte, die über den Hügeln des Trentino auf Kieselböden wächst und kultiviert wird. Acht Monate liegen die Trauben in der Amphore auf der Schale bevor sie ihren Weg in die Flaschen antreten. 8000 wurden davon abgefüllt, ich habe zwei hier und eine davon wird jetzt intensiv erforscht. Für eine halbe Stunde wandert der Nosiola in die Karaffe bevor er ins Glas kommt.
Fontanasanta Manzoni Bianco 2014
Wein mit dem man fliegen kann
Mischung aus feinst salzigem Burgunder und typisch herb-floralem Weisswein aus Südfrankreich. Und dazwischen liegt der Geschmack der Dolomiten.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von tiefgründigen, lehm- und tonhaltigen Schotterlagen im Tal rund um Mezzolombardo.
Allgemeines: Wer Wein und Dolomiten sagt, der meint in aller Regel Elisabetta Foradori. Weltberühmt für ihre Teroldegos, allen voran der legendäre Granato, macht Elisabetta Foradori am Fuss der Dolomiten aber auch ein paar Weine der “weissen Fraktion”. Einen davon habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Fontanasanta Manzoni Bianco 2014. Fontanasanta ist der Name der Villa, die 1815 auf Geheiss des Grafen Simone Consolati, damals Konsul in Trento, erbaut wurde und heisst soviel wie Heiliges Wasser. Manzoni, eine Kreuzung von Riesling x Weissburgunder, ist die Rebsorte, die auf tiefgründigen, lehm- und tonhaltigen Schotterlagen im Tal rund um Mezzolombardo angebaut wird. Der Fontanasanta Manzoni Bianco 2014 wurde auf der Maische im Betontank vergoren und reifte im Anschluss 12 Monate in Akazienfässern. Ich werde mich dem Tropfen, der gerade einmal läppische 11,5% auf die Waage bringt, jetzt widmen und lasse ihn vorab für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen. In Anbetracht der Maischevergärung entscheide ich mich für das Burgunderglas.
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