Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: VIP-Weine
L´Apparita 2008 Castello di Ama
Dunkelschokoladig mit einem feinen Pelzchen.
Ein Wein der einem gekonnt zeigt wo sich die Spreu vom Weizen trennt und worin sich Alltagsweine von wirklich grossen Tropfen unterscheiden.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Von einem kleinen Weinberg namens Bellavista, der auf 490 Meter Seehöhe liegt.
Flasche/Etikett: Wie auf allen Flaschenbeklebungen des Castello di Ama reitet auch auf diesem im oberen, weinroten Teil des Etiketts der italienische Condottiere Guidoriccio da Fogliano auf seinem Ross durch die Gegend. Im unteren, vanillegelben Teil prangt in Kapitalen L´APPARITA und der Jahrgang auf dem Etikett, oben drüber TOSKANA Indicazione Geografica Tipica und darunter wieder das Wappen des Castello di Ama. Ganz unten steht alles drauf was sonst noch drauf stehen muss.
Auf ein Rückenetikett wird verzichtet, man erwartet praktisch, dass der Weinfreund weiss was er in seinen Händen hält. Wer das nicht tut, dem sollte spätestens beim Preis klar werden, dass er was ‘Grosses’ ausgesucht hat. Um dem L´Apparita einen entsprechenden Rahmen zu bieten wird er in die schönste Karaffe umgefüllt und darf sich dort für seinen grossen Auftritt in aller Ruhe vorbereiten.
Im Glas: Dunkles Granatrot steht im Glas, nicht völlig blickdicht, zum Rand hin ein wenig ins Kirschrote gehend.
Haiku 2009 Castello di Ama
Rein, klar und edel.
Ein Wein, der in seiner Klarheit nackt und offen wie ein Buch wirkt und derart rein ist, dass man ihn in seinen ‘Einzelteilen’ schmecken kann.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Die Trauben stammen zur Gänze aus dem Weinberg Montebuoni der ausschliesslich für dien Haiku angelegt wurde.
Flasche/Etikett: Ein überaus edel wirkendes, turmhohes Stück Papier klebt auf der Flasche. Reines weiss mit einer silbernen Bordüre oben, in welcher der italienische Condottiere Guidoriccio da Fogliano hoch zu Ross seines Weges reitet. Im weissen Teil der Jahrgang und haiku in schwarz und darunter in zartem grau die Wappen des Castello di Ama. Der Flaschenhals mit einer strahlen weissen Manschette eingefassst und an der Krümmung das Wappen und Ama aufgeprägt. Es ist eine jener Flaschenbeklebungen die man getrost als ‘typisch italienisch’ im positiven Sinn bezeichnen kann. Edel, elegant und stilsicher bis auf den letzten Punkt. Am Rückenetikett liest man über die Philosophie die hinter diesem Wein steht sowie eine lange Erklärung über die Bedeutung von Haiku und was man mit diesem Wein vermitteln möchte. Am Ende der Rebsortenspiegel. Bevor der Haiku in die Gläser kommt, darf er eine Stunde Sauerstoff aufnehmen.
Im Glas: In dunklem rubinrot steht der Haiku im Glas, ist dicht, fast schwarz im Kern. Ganz feine aufhellende Ränder stehen dem entgegen.
Castello di Ama 2009 Riserva DOCG
Braucht weder Bast noch Bauch.
Kein sauer oder mager wirkendes Chianti-Feeling, hier steht was richtig Erwachsenes im Glas und fühlt sich auch erwachsen an.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Von den hoch gelegenen Lagen auf einer Höhe von 390 bis 530 Meter mit ziemlich steinigen Lehm- und Sandsteinböden.
Flasche/Etikett: Im genau gleichen Design wie jenes des Ama 2010 ist das Etikett des Castello di Ama Riserva gehalten. Oben wieder der italienische Condottiere Guidoriccio da Fogliano, jener der für die Republik Siena in den Krieg zog, hoch zu Ross in seiner Rüstung. In silber in den breiten braunen Teil des Etiketts gedruckt. Darunter wie gewohnt der Name des Weines und Riserva in rot gehalten. Unterhalb die beiden Schilder des Castellos und alles was man sonst noch wissen soll und muss. Auch auf dieser Flasche gibt es kein Rückenetikett. Was gesagt werden will und soll steht vorne drauf, der Rest ist in der Flasche.
Vom Ama haben wir gelernt, dass es ihm gut ansteht wenn er länger als eine Stunde atmen darf und sich am besten leicht gekühlt in seiner Pracht zeigt. Deshalb kommt nun die Riserva für 90 Minuten in die schmale Karaffe und wird dann bei 16º in aller ‘Frische’ angetrunken.
Im Glas: Kraftvolles Rubinrot leuchtet aus dem Glas heraus. Klar im Kern und zum Rand hin schwarz und völlig dicht werdend.
Ama 2010 Chianti Classico DOCG
Gerbstoffreiches Fruchtspektakel.
Kein Chianti den man einfach aufmacht und verputzt. Dieser hier will ‘respektiert’ und entsprechend vorbereitet werden.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole/Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Von den Einzellagen Bellavista, Casuccia, San Lorenzo, Bertinga und Montebuini.
Flasche/Etikett: Irgendwie erkennt man italienisches Etikettendesign immer auf den ersten Blick. Vorausgesetzt es ist ein ‘klassisches’. In diesem Fall klebt so ein klassisch gestaltetes Stück Papier auf der schlanken Flasche des Amas. In créme gehalten und mit dem stolzen Reiter hoch zu Ross in der dunkelbraunen Bordüre oberhalb. Bei diesem Reiter handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere, der in seiner Zeit als er für die Republik Siena in den Krieg zog, für die erfolgreiche Belagerung von Montemassi verantwortlich war. Soviel zum geschichtlichen Hintergrund. In der Mitte wieder in Kapitalen AMA 2010 und drunter wieder die beiden Schilder des Castellos. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet und deshalb steht der Rest der sonst noch wichtig und vorgeschrieben ist auch auf dieser Flasche wie gehabt am unteren Ende des Etiketts.
Damit sich der Chianti Classico auf seinen grossen Auftritt vorbereiten kann, darf er für eine Stunde in der Karaffe seine Kreise ziehen und Wiener Sauerstoff aufnehmen.
Im Glas:In strahlendem rubinrot steht der Ama im Glas. Leuchtend, klar und einen fetten Film an der Glaswand hinterlassend.
OT 2008 Oliviero Toscani
Caesar hätte diesen Wein aus dem Kübel gesoffen.
Trieft vor dunklem Saft und erinnert an römische Orgien mit ihrer sinnlich-sündigen Erotik und Opulenz. Sonntags-Toga anziehen und ab ins Getümmel!
Winzer/Weingut: Oliviero Toscani, Casale Marittimo, Italien.
Lage/Herkunft: Von einer Parzelle auf 450 Meter Höhe, welche in einer Nische mit viel Sonne, Wind und sehr eisenhaltigen Böden liegt.
Flasche/Etikett: Auch diese schwere Burgunderflasche steht dunkelschwarz vor uns und auf ihr klebt jenes Etikett das wir schon kennen. Nur diesmal eben in Magenta. Das ist jene unselige Farbe die sich wohl mit den meisten Fehlbezeichnungen herumschlagen muss. Kein echtes rosa, kein richtiges rot, kein altrosa, kein rot wie auch immer. Nur Magenta. Dafür aber die Grundlage für jedes Rot, das wir dann als Zinnoberrot, Karminrot, Kirschrot, Erdbeerrot usw. wahrnehmen. Alles unklar? Gut. Ach ja, was in Magenta aufgedruckt ist ist das Logo von Oliviero Toscani. Ein Kreis mit einem T drin. Einfach einfach. Und wer das komplexe Design nicht richtig zu deuten vermag für den steht eben oliviero toscani drunter, um etwaige Fehlinterpretationen auszuschliessen. In Kleinbuchstaben, gross sind eh die Grossbuchstaben. Der Meister mag es irgendwie subtil.
Am Rückenetikett die selben Informationen wie am blauen Sticker. Auch hier springen einem sofort der Jahrgang sowie die 14% in die Pupille und lassen einen kurz tief Luft holen. Wir werfen uns in ‘Arbeitskleidung’ und lassen den Brummer aus der Toskana erstmal eine Stunde im grossen Bottich ein paar Runden fliegen.
Im Glas: Dunkles Rotbraun steht im Glas. Stockdunkel ist es drin und der Film klebt förmlich an der Wand.
Rosato 2012
Cremig-herb & konzentriert.
Rosé für jene Tage, an denen der Sommer nicht so recht weiss ob er gerade aus dem Frühling kommt oder bereits auf seinem Weg in den Herbst ist.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole/Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Mittels Saignée, aus dem Vorlauf des Chianti Classico gewonnen. Von steinigen Kalkstein-Lehmböden.
Flasche/Etikett: Auch der Rosato ist in der schlanken Bordeauxflasche abgefüllt. Von der es übrigens 41.000 mit dem rosaroten Inhalt gibt. Auch diese Flasche ziert das turmhohe crémefarbige Etikett mit dem in einer Rüstung auf einem Pferd sitzenden Ritter bei dem es sich um den den italienischen Condottiere Guidoriccio da Fogliano handelt. Darunter wieder der IGT-Hinweis sowie diesmal der Name des Weines, entsprechende dem Inhalt angepasst, in dunklem Rosa. Unterhalb auch hier wieder das Logo des Castello di Ama, die zwei Wappenschilder. In Ermangelung eines Rückenetiketts steht auch auf dem das Wichtigste am unteren Ende und das war´s dann auch auf diesem Etikett. Ein Hinweis darauf was drin ist, Fehlanzeige. Muss man eben wissen. Wie es sich für einen echten rosaroten Freundenspender gehört, ist der Rosato auf Knopfdruck ‘einsatzbereit’ und kommt direkt aus der Flasche in die leeren Gläser.
Im Glas: Leuchtend rot wie ein Kirschkracherl funkelt der Rosato kristallklar aus dem Glas heraus.
Il Chiuso 2011
Megaschlank und etwas schusselig.
Frisch, fröhlich, unkompliziert und mit jenen Beats ausgestattet, die spielend für einen Hit sorgen.
Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.
Lage/Herkunft: Von Weingärten in Galestro und Alberese mit überwiegend Kalksteinböden.
Flasche/Etikett: In der schlanken Bordeauxflasche steht der Il Chiuso auf dem Tisch der Wahrheit. Ein turmhohes Etikett klebt darauf welches im oberen Teil einen Ritter auf seinem Pferd zeigt. Dabei handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere. Darunter steht der Herkunftsnachweis und der Hinweis darauf, dass es sich um einen IGT, einen Landwein handelt. 2011 und Il Chiuso steht in grossen blauen Lettern in der Mitte des crémefarbigen Etiketts und unterhalb befindet sich das Logo des Castello di Ama, zwei Wappenschilder. Am unteren Ende des Papiers die unbedingt notwendigsten Angaben und das war’s dann auch schon. Kein Hinweis auf den Inhalt, keine Infos über Wein, Herstellung oder über das Weingut selbst. Damit der ‘junge Hüpfer’ sich ein wenig austoben und seinen möglichen Übermut ausleben kann, kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf sich dort auf seinen grossen Auftritt vorbereiten.
Im Glas: In einem funkelnden Kirschrot zeigt sich der Il Chiuso in all seiner Strahlkraft im Glas. Er leuchtet förmlich drin, ist klar wie ein Bergsee und man kann fast die Zeitung am Grund des Glases lesen. Aber wer will das schon?
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