Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Jorge Moreira
Poeira 2009
Portugiesisches Kunstwerk.
Ein Tropfen den man zurecht als Kunstwerk bezeichnen darf. Soviel kühle Konzentration in die Flasche zu bringen ist Handwerk auf höchstem Niveau.
Winzer/Weingut: Jorge Moreira, Poeira, Provesende, Portugal.
Lage/Herkunft: Von den ältesten Reben der Quinta Poeira auf den steilen Schieferterrassen im Dourotal.
Flasche/Etikett: Im Gegensatz zu den beiden bereits verkosteten Weinen Pó de Poeira Branco und Pó de Poeira tinto ziert diese Bordeauxflasche nicht das Etikett mit dem typischen weinroten Seidentuch, sondern ein violetter ‘Staubsaugerschlauch’. Dieser wechselt Jahr für Jahr und bei meinem nächsten Treffen mit Jorge werde ich ihn fragen was es damit auf sich hat. Nachdem Poeira aber für ‘Staub’ steht sollte der Bezug dazu irgendwie nahe liegen. Jedenfalls ist auch dieses Stück Papier wieder eine Augenweide, einfach quadratisch, einfach mit dem Namen des Weines beschriftet und eben der obligate violette Schlauch. Was man weiters wissen soll steht am hinteren Etikett ausführlich drauf und informiert über alles was einen interessieren könnte.
Bevor wir aber den ‘Portugiesen von Weltformat’ in die Gläser lassen wird er für 90 Minuten in die grosse Karaffe umgefüllt. Dort darf er sich ein wenig akklimatisieren und sich bereit für seine ‘letzte Reise’ machen.
Im Glas: Dunkelrot wie Stierblut steht der Poeira in vollem Saft im Glas. Ein ganz dünner rubinroter Rand blitzt frech auf und auch beim Schwenken wird der Wein nicht wirklich heller. Dafür ‘klebt’ er fast an der Wand und schmiert nur langsam wieder ab.
Pó de Poeira Douro tinto 2010
Kein Wein für Dandys.
Nur wer erleben will wie stark und doch gesittet sich feingewirkte Tannine im Mund zeigen können und wie saftig und doch erdig Wein sein kann, wird mit diesem Tropfen seine Freude haben.
Winzer/Weingut: Jorge Moreira, Poeira, Provesende, Portugal.
Lage/Herkunft: Von den steilen Schieferterrassen über dem kleinen Dorf Piñhao im Dourotal.
Flasche/Etikett: Auch auf dieser braunen Bordeauxflasche klebt ein relativ kleines quadratisches Etikett, welches dank seiner minimalistischen Art äusserst ansprechend ist. Oben wieder Jahrgang und tinto, in diesem Fall ergänzt mit dem Hinweis Douro. Unten wieder pó de poeira in entsprechend grosser Typo. In der Mitte wieder das weinrote Tuch, das sich hier aber nicht wie beim Branco quer über das Etikett schlängelt, sondern als ganzes Stück aufgefaltet dargestellt wird.
Erst jetzt kommt mir der Gedanke, dass das Tuch ein möglicher Bezug auf den Namen Poeira, was ja bekanntlich soviel wie Staub heisst, sein könnte. In diesem Fall wäre es ein sehr subtiles Wort- und Bildspiel. Ich werde Jorge fragen ob ich richtig damit liege. Am hohen Rückenetikett steht auch auf dem Tinto alles Wissenswerte in portugiesisch und ein spezielles Siegel mit Douro DOC zeigt wieder Herkunft und den Status an. Da der Wein im Grunde noch ein junger Hüpfer ist, kommt er für eine Stunde in den Dekanter um sich ein wenig auszutoben.
Im Glas: Fast schwarz steht der Wein im Glas, an den Rändern blitzen rötlichviolette Reflexe auf. Der Saft sieht dick aus und fliesst nur langsam an der Glaswand wieder ab.
Mitsegeln