Stichwort: Weisswein

Riesling Setzer 2011

Wein für mehr als einen Tag

Ein grandioser Riesling, den man unbedingt über mehrere Tage geniessen sollte um ihn in seiner ganzen Vielfalt zu erleben.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Setzer-Berg, der gegenüber der Kleinen Kalmit auf der Westseite Richtung Pfälzer Wald liegt.

Riesling Setzer 2011 Flasche/Etikett: Noch im alten Design ist das Etikett das auf der dunkelbraunen Schlegelflasche klebt gestaltet. Wie gewohnt in weiss gehalten und mit dem Logo des Weinguts ganz oben abgebildet. Die Rebsorte ist in den obligaten drei feinen Linien die einem Notenblatt gleichen eingearbeitet und unterhalb in einer alten American Typewriter-Schrift der Name SETZER in gold. Links der Jahrgang, 2011, und im rechten Teil des einteiligen Etiketts umfangreiche Informationen über die Lage, den Anbau und die Philosophie die hinter den Weinen Sven Leiners steht. Unverzichtbar wie auf allen Etiketten die Abbildung jenes Nützlings, der im Weinberg stetig seine Arbeit verrichtet. In diesem Fall handelt es sich um eine ‘Ichneumonida’, was dem Laien nichts sagen wird, Experten aber als Schlupfwespe bekannt ist. Eingefasst von einer goldenen Halsmanschette eine elegante Erscheinung. Bevor der Riesling Setzer aber endgültig in das Glas darf, wird er für eine Stunde sich selbst in der Karaffe überlassen um sich fein zu machen.

Im Glas: Klares, sehr intensives goldgelb leuchtet aus dem Glas heraus.

25. Juni 2015 | 0 Kommentare ...alles

Viura de Azul y Garanza 2012

Neckisch & verführerisch.

Kein Tropfen den man aufmacht um entspannte Stunden zu verbringen. Vielmehr einer der da ist, um mit Spass genussvoll weggemacht zu werden.

Winzer/Weingut: Bodega Azul y Garanza, Navarra, Spanien.

Lage/Herkunft: Von kargen, auf über 400 m Höhe liegenden Kalk- und Lehmböden vor der Kulisse des Nationalparks Bardenas Reales.

Viura 2012 Flasche/Etikett: Pünktchen und Anton kleben auf der Flasche. Nur Anton fehlt. Dafür sind umso mehr goldgelbe Punkte (ganz genau 40 an der Zahl) auf dem sonst komplett weissen Etikett zu sehen. Unterhalb Navarra als Herkunftsnachweis und in klassischer Typografie Viura de Azul y Garanza sowie der Jahrgang. Wie Sommersprossen stehen die kleinen Punkte auf dem weissen Untergrund und verleihen dem Etikett jugendliche Frische und Verspieltheit. Ein modernes Design, nicht überladen und doch mit dem gewissen frechen Pepp versehen.

Am rechten äusseren Rand des Etiketts ganz oben der Hinweis, dass es sich um einen Vino Ecológico handelt, sowie auch hier wieder (wie schon beim Abril) die übergenaue Angabe der vol.% mit 12,8. Weiters das europäische Bio-Zeichen sowie als eigenes kleines Etikett das Siegel der D.O. (Denominación de Origen) Navarra am unteren Flaschenrand angebracht. Ohne weitere ‘Vorbehandlung’ wird der Viura geöffnet und eingegossen.

Im Glas: In relativ blassem strohgelb dreht der Viura seine Runden im Glas. Ein dezenter Grünstich funkelt im Gegenlicht durch.

14. März 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘SUNNY’ Grüner Veltliner 2011

Grüner Veltliner meets Harley Davidson.

Nein, Sie müssen nicht Motorradfahren können um diesen fröhlichen Veltliner richtig geniessen zu können. Schmeckt auch ohne Stützräder köstlich.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Überwiegend von Löss- und Schotterböden aus dem Kremstal in Niederösterreich.

Flasche/Etikett: In der Bordeauxflasche steht SUNNY nun vor uns und auf ihr klebt ein schlichtes weisses Etikett mit gerade dem Notwendigsten vorne drauf. In schwarz der Name des Weins und der Name LAURENZ. Darunter in fröhlichem qietschgrün in einem ‘Sonnensymbol’ der Name von Tochter Anna in ‘kindlicher’ Handschrift. Ein Hinweis auf die Jugend und Unbekümmertheit. Den Flaschenhals verhüllt eine ebenso knallfroschgrüne Kopfmanschette und ein ebensolcher Drehverschluss.

Auf dem Rückenetikett geht dann die Post ab. Wirklich alles man wissen muss und soll steht hinten drauf, in englisch. Was insoferne Sinn macht, da der Grossteil der Weine in den Export geht. An SUNNYs frischen grünen Auftritt vorne angelehnt, ist auch hinten alles in schwarz und knallig grün gehalten. Für das Design der LAURENZ V-Etiketten zeichnet wieder einmal die anerkannte österreichische Designerin Cordula Alessandri aus Wien verantwortlich.

Im Glas: In einem hellen strohgelb mit leichten grünlichen Reflexen steht der SUNNY im Glas und blitzt mit der Sonne um die Wette.

22. Juli 2012 | 0 Kommentare ...alles

Chardonnay ‘Hadorne’ 2010

Kompromisslos natürlich.

Spontan im grossen Holzfass vergoren, 18 Monate auf der Vollhefe gereift, ohne Manipulation und unfiltriert abgefüllt. Eckdaten eines ‘Natur-Pfälzers’.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Hagedorn, einer der traditionellen Weinbergslagen mit schweren Tonböden in Ilbesheim.

Flasche/Etikett: Dick und fett und klobig steht der Hadorne in der mächtigen Burgunderflasche nun vor uns. Eine Flasche die Eindruck schindet und in gewohnter Manier mit dem tpischen Leiner-Etikett in weiss versehen ist. Chardonnay steht in den ‘Notenlinien’ und goldgelb ist HADORNE drunter aufgedruckt. Der Name Hadorne leitet sich übrigens von der Lage Hagedorn, einer Benennung des Weißdorn, der Hagebutten als Früchte hervorbringt ab.

Selbstverständlich ist auch wieder einer von Sven Leiners ‘Mitarbeitern’ mit von der Partie. Eine Porcellio scaber, jedem von uns als gemeine ‘Kellerassel’ ein Begriff. Am Rand des Etiketts ist zu erfahren, dass der Wein vom Hagedorn, einer der traditionellen Weinbergslagen in Ilbesheim stammt.

Und weil gut Ding auch etwas Weile braucht, darf der Naturwein von Sven Leiner erst einmal für eine Stunde zur künstlichen Beatmung in die Karaffe. Aus der es jetzt schon duftet wie… aber dazu gleich ein wenig mehr.

23. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

weisser schiefer ‘s’ 2008

Verrucht, verraucht und opulent.

Ein Wein der süchtig macht in jeder Hinsicht. Frisch, saftig und von einer Cremigkeit die schwer beeindruckt. Zaubertropfen für Leckermäuler.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Die Flasche steht also vor uns und auf ihr das Etikett im typischen ‘Schiefer-Stil’ gehalten. Einzig die Intensität ist fast vollständig zurück genommen und der Druck sieht aus als wäre er Makulatur. Blass, ausgewaschen und jegliche Farbe verloren. Für Interpretationen und Phantasien jedenfalls genug Platz und so lassen wir auch unserer freien Lauf. Am Ende sind wir überzeugt, dass Uwe Schiefer das genau so gewollt hat.

Im Glas: Eingeschenkt zeigt sich der ‘s’ in einem satten, saftigen goldgelb. Die Farbe sieht sehr üppig aus und die Kirchenfenster laufen wie ein Ölfilm an der Glaswand ab.

In der Nase: In der Nase duftet es ebenso saftig wie würzig und ich persönlich bin nach meinem Erlebnis mit dem gleichnamigen Landwein nicht im Geringsten von diesem Bukett überrascht. Es riecht fruchtig gelb, mit einer morbiden würzigen Note dazu. Man denkt an überreife Birnen und Bananen welche kurz vorm ‘kippen’ sind. Es duftet so konzentriert saftig im Glas, dass man unweigerlich reinbeissen will. Die rauchige Würze unterfüttert das Ganze und lässt es exotisch, verrucht (kein Schreibfehler) und komplex opulent erscheinen. Ein Bukett für ‘Schnüffler’.

6. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Réserve della Contessa 2010 – Manincor

Ein höchst gräfliches Vergnügen.

Charmant und elegant zeigt sich der Adel hier im Glas. Ein saftig frischer und vornehm fruchtiger Genuss für Freunde aromatisch-sinnlicher Weine.

Winzer/Weingut: Manincor, Kaltern, Südtirol.

Lage/Herkunft: Von den Lagen Lieben Aich in Terlan und Campan in Kaltern, Südtirol.

Flasche/Etikett: Adel verpflichtet und so präsentiert sich auch das in vornehmen sandfarbigem Ton gehaltene Etikett welches die Burgunderflasche schmückt. Die Typo klassisch bis auf den letzten Buchstaben, der Weinname in stilvoller Schreibschrift, MANINCOR (was soviel wie ‘Hand aufs Herz’ heisst) in Majuskeln und über all dem die Krone der Grafen Enzenberg, die den adeligen Auftritt vollendet abrundet. Sehr informativ am äusseren Ende Informationen zur idealen Trinktemperatur und Dekantierempfehlung angeführt.

Da es sich bei der Cuvée um einen ‘langsamen Wein’ handelt wird er natürlich auch ein wenig der Luft ausgesetzt und für eine halbe Stunde in die Karaffe umgefüllt. Gut Ding braucht Weile und Vorfreude ist und bleibt einmal die schönste Freude. Auch wenn das Warten immer viel zu lange dauert.

Im Glas: Farblich zeigt sich die Réserve dann in einem kraftvollen Gelb mit leicht grünen Reflexen. Beim Schwenken perlt es ganz fein im Glas.

20. März 2012 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Setzer’ 2009 – Sven Leiner

Riesling mit geschmacklichem Mehrwert.

Als kleinen Bruder des ‘Kalmit’ bezeichnet man ihn oft, doch braucht sich dieser Riesling keineswegs hinter dem sogenannten ‘Grossen’ zu verstecken.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Setzer-Berg, der in nördlicher Richtung gegenüber der Kleinen Kalmit auf der Westseite Richtung Pfälzer Wald liegt.

Flasche/Etikett: Auf der braunen Schlegelflasche klebt dem Corporate Design folgend das klare, in weiss gehaltene Etikett mit dem Logo des Weingutes, der Rebsorte in den typischen drei feinen Linien (wie in einem Notenblatt) und dem Namen des Weines. Gross und golden darauf wieder einer der wertvollen und unverzichtbaren ‘Mitarbeiter’ aus Sven Leiners Weinberg-Team.

Dabei handelt es sich um eine ‘Ichneumonida’, dem Laien so gut wie nichts sagend, Kennern als Schlupfwespe bekannt. Obwohl, man muss Schlupfwespen nicht kennen, das ‘Basiswissen’ um die Rebsorte reicht allemal. Sven Leiner gibt damit ein klares Statement für die Umwelt ab. Was uns in der Regel lästig vorkommt ist für ihn willkommene Hilfe im Weinberg und nützlich noch dazu.

Im Glas: In sattem goldgelb steht der Wein im Glas und zeigt leichte grünliche Reflexe. Ein vollflächiger Film legt sich an der Glaswand an und läuft als ebensolcher wieder ab.

9. März 2012 | 0 Kommentare ...alles