Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Château de Roquefort
La Pourpre 2011 Côtes de Provence
Charmeur mit Finesse und Charakter.
Seltener Wein den es nur alle paar Jahre einmal gibt. Das Juwel des Betriebes und ein ebensolches im Glas. Charaktervoll und edel.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Roquefort la Bédoule/Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: Zum Etikett gibt es nach zahlreichen ausführlichst beschriebenen nicht mehr viel zu sagen. Ausser, dass (wie alle anderen) auch dieses, dank Cordula Alessandris aussergewöhnlichem Design, für mich persönlich zu den schönsten der Weinwelt gehört. Die ganze Serie an Weinbeklebungen ist eine reine Augenweide. Es schafft auf peppige wie auch gleichzeitig edle und vor allem impactstarke Art mächtig Eindruck und einen noch grösseren Wiedererkennungswert zu hinterlassen. Auch dieses Etikett ist durchgehend und auf der Seite steht wie gehabt alles über den Wein in französisch, über die Rebsorten sowie die Produktionsmengen. Natürlich wieder eine empfohlene Trinktemperatur (worauf speziell zahlreiche Gastronomiebetriebe achten sollten, wird dort noch immer – auch im Sommer – mit 20 und noch mehr Grad ausgeschenkt, was die totale Katastrophe ist). Soviel als Seitenhieb auf Schickimicki-Buden ohne Ahnung. Damit sich der ‘Purpurne’ so richtig ausgehfein machen kann, wird er für eine Stunde sich selbst in der Karaffe überlassen bevor er in die Gläser kommt.
Im Glas: Farblich wird der La Pourpre seinem Namen mehr als gerecht. In dunkelstem purpur steht er im Glas, wird zum Rand hin violett und ist im Kern fast schwarz. Finster ist´s im Becher kann man sagen.
Grêle rouge 2012 Côtes de Provence
Ein Wein mit einem Grinsen im Gesicht.
Der totale Spasswein als Antwort auf die verheerenden Hagelschäden. Leichter, eleganter und süffisanter kann man darauf keine Antwort geben.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Roquefort la Bédoule/Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von ‘gespendetem’ Lesegut 35 Winzer von der Provence bis zur nördlichen Rhône.
Flasche/Etikett: Das Etikett das die Burgunderflasche verschönt ist bis auf den letzten Strich (ausgenommen was die ‘Farbe’ des Weines betrifft) ident mit dem des Grêle rosè. Auch hier sind in knallrot alle Logos und Namen jener Winzer und Weingüter aufgedruckt, die Raimond so uneigennützig unter die Arme gegriffen und ihm Teile ihres Leseguts gespendet haben, um überhaupt noch einen Wein keltern zu können. Es ist ein einziges, riesengrosses Dankeschön an diese Menschen. Gestaltet (kostenlos) von der österreichischen Designerin Cordula Alessandri sind alle Namen und Logos derart chaotisch aufgedruckt, dass es das Chaos das der Hagel hinterlassen hat perfekt widerspiegelt. Am äusseren Rand des Etiketts stehen alle 35 Namen brav geordnet angeführt und auch eine kurze Geschichte über die schlimmsten 7 Minuten ist in englisch und französisch zu lesen. Bevor der Grêle rouge 2012 aber zum Finale in die Gläser kommt, darf er für eine Stunde Wiener Luft schnuppern.
Im Glas: Rotblauviolett zeigt sich der Grêle rouge im Glas. Sehr hell ist er, man sieht fast durch ihn durch und ebenso bis auf den Grund des Glases.
Les Mûres 2011
Kerniger Bursche vom Land.
Verglichen mit dem Les Mûres 2010 ist der aus 2011 ein Tropfen, der für sich allein genossen perfekt zum Philosophieren wie auch zum Entspannen ist.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Roquefort la Bédoule/Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: Wie bereits bestens bekannt, ist auch diese Flasche mit dem ‘exzentrisch’ designten Etikett beklebt. Es ist die perfekte Kombination von Tradition und dem modernen Anspruch des Marquis Raimond de Villeneuve Flayosc, so heisst Raimond nämlich vollständig und korrekt. Gleichzeitig vermittelt es den fröhlichen Charakter von Raimond, der auch immer zu einem Scherz aufgelegt ist. In der omnipräsenten und total dominanten schwarzen Typo wie gewohnt das goldene Wappen der Villeneuves eingeprägt. Auf der Seite des in einem Stück durchgehenden Etiketts alles über den Wein, die verwendeten Rebsorten, die Lage und der Hinweis, ihn am besten bei 16º zu geniessen. Was ausgesprochen nützlich ist. Wie bei alle anderen Etiketten stammt auch dieses Design aus der Edelschmiede der österreichischen Designerin Cordula Alessandri. Bevor der Les Mûres seiner endgültigen Bestimmung zugeführt wird darf er eine Stunde die Karaffe kennenlernen.
Im Glas: Schon farblich steht der Les Mûres 2011 wesentlich dunkler als der 10er im Glas. Nichts mehr von leuchtendem rot, sondern fast schwarz mit bläulich-violetter Randaufhellung.
Grêle 2012 – Der ‘Hagelwein’
Der Wein der aus dem Hagel kam.
7 kurze Minuten genügten, um die Arbeit eines ganzes Jahres und damit die gesamte Lese zu vernichten. Beispiellos die Rettungsaktion, um den Totalausfall zu mildern.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Roquefort la Bédoule/Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von ‘gespendetem’ Lesegut 35 Winzer von der Provence bis zur nördlichen Rhône.
Flasche/Etikett: Im Gegensatz zu allen anderen mit dem goldenen Familienwappen der Roqueforts versehenen Etiketten, ist jenes des Grêles ein riesengrosses Dankeschön an alle Winzer welche es ermöglicht haben, dass es diesen Wein überhaupt gibt. Die ausdrucksstarke Typo ist die gleiche geblieben, über ihr sind in diesem Fall aber sämliche Winzer und deren Weingüter in knalligstem Rot angeführt, um diese a) zu würdigen und namentlich zu nennen und b) um auch auf die Einzigartigkeit dieser Respekt verdienenden Aktion hinzuweisen. Auch wenn alles kreuz und quer und völlig chaotisch einfach hingewürfelt aussieht, weist es auf perfekte Weise auf das Chaos hin, das die erwähnten 7 Minuten Hagel angerichtet haben. Ich persönlich werde mir das Etikett von einer der beiden Flaschen ablösen und es als ‘Sammelobjekt’ in Ehren halten. Das hat es sich verdient und sollte entsprechend gewürdigt werden.
Im Glas: Lachsrosapink mit einem leichten Stich ins zartorange steht der Grêle im Glas. Okay, die Farbbeschreibung mag ein wenig freaky sein, aber so schaut es nun mal aus im Becher.
‘Rubrum Obscurum’ 2004 AOC Côtes de Provence
Ein Wein der klingt wie Oskar Werner.
Für die grossen Momente im Leben und für die trostlosen Tage, an denen nur ein Wein von ‘wahrer Herkunft’ helfen kann.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: Noch einmal bestaunen wir das Prachtstück von Etikett welches nicht nur diese ziert, sondern auch schon alle zuvor geöffneten Burgunderflaschen verschönt hat. In dicken fetten Kapitalen aus dem Kabinett der 80er steht mächtigt RUBRUM drauf, grammatikalisch völlig falsch getrennt (was Absicht ist) und wie bei allen anderen ist auch auf diesem die Krone der Villeneuves in goldener Hochprägung aufgebracht. Die impactstarke Symbiose von Aristokratie und zeitgenössischer Kunst wurde übrigens von der österreichischen Designerin Cordula Alessandri erschaffen. Am Rand des Etiketts dann weitere Informationen und auch genaue Angaben über die einzelnen Parzellen und die Jahre ihrer Bepflanzung. Grenache aus 1948 und 1959, Carignan aus 1955 und Mourvèdre aus 1963. Eine schöne und vor allem interessante Information für alle die ein wenig mehr im Vorfeld wissen wollen. Bevor wir den Rubrum seiner Bestimmung zuführen, darf er eine Stunde im Dekanter atmen.
‘Momentum’ rouge 2007 Vin de France
Ein Hammer in des Wortes Sinn.
Wuchtbrumme die jeden Sicherungskasten ausser Gefecht setzt. Süsses Monster mit gefährlich hohem Suchtpotential.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: Wie üblich steht die dunkle Burgunderflasche mit dem aussergewöhnlichen Etikett auf unserem Tisch und es macht wie immer Spass sich dieses Stück Papier genauer anzusehen. Selten zuvor hat uns ein Design mehr begeistert als jenes der Flaschenetiketten auf den Weinen von Raimond de Villeneuves Château de Roquefort.
Wie schon in einem anderen Verkostungsbericht erwähnt ist das die erfolgreiche Zusammenführung von Contemporary Art und Renaissance. Die Symbiose von aristokratischem Touch und moderner Grafik verleiht dem Stück Papier und damit auch der Flasche echten Pepp und sollte vielleicht in einer eigenen T-Shirt-Kollektion ihre Krönung finden. Natürlich steht auch drauf was drin ist in der Flasche und alles was man sonst noch wissen soll. Und was den Tafelwein angeht, so ist der mit seinen 14,5% sicher keiner der sich vor seinen ‘edleren’ Brüdern verstecken will und muss.
Im Glas: Nach 90 Minuten wird der Momentum eingeschenkt und dann weiter in seiner Entwicklung beobachtet. Im Glas steht er in einem tiefdunklen granatrot, fast undurchsichtig. Da zeigt sich dichte Kraft und es herrscht mächtig Dampf im Kelch. An der Wand fliessen fette Kirchenfenster ab.
Gueule de Loup 2010/2011
Wenn das ‘Wolfsmaul’ heult.
Ein echter Wolf im Schafspelz ist dieser saftig-frische Wein aus der Provence, der sich trotz seiner Kraft wie von alleine wegtrinkt.
Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von steinigen Ton-Kalkböden auf 350–400 Metern Seehöhe welche in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.
Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht das ‘Wolfsmaul’ also hier am Tisch der Wahrheit und wie schon die ersten Flaschen ziert auch diese das umwerfend schön gestaltete Etikett der österreichischen Designerin Cordula Alessandri.
Über das ganze Sortiment hinweg zieht sich dieses auf den ersten Blick so widersprüchliche, auf den zweiten aber durchaus stimmige und Sinn machende Design. Es transportiert auf einprägsame Weise den aristokratischen Hintergrund von Marquis Raimond de Villeneuve Flayosc, so heisst Raimond nämlich ‘vollständig’ und korrekt, sowie den modernen Anspruch den Raimond an sich und seine Weine stellt. Aufgeprägt auch hier das Wappen in gold und der spassigen Schrift einen Spritzer blaues Blut verleihend. Auch wenn man es in der Regel nicht allein deshalb tun sollte, Raimond de Villeneuves Weine will man schon aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Etiketten auch geschmacklich kennenlernen.
Mitsegeln