Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
furore
Kirschgarten 2012 GG Pinot Blanc
Exotische Verführung
Pure Sünde, die viele Begehrlichkeiten weckt und hohes Suchtpotential für jene hat, die anfällig für exotische Verführungen sind.
Winzer/Weingut: Philipp Kuhn, Laumersheim, Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der berühmten Lage Kirschgarten mit Löss- und steinigen Kalkböden.
Flasche/Etikett: Gemäss dem Kuhn’schen 3-Stufen-Modell ist anhand der goldenen Halsmanschette (mit dem Logo des VDP) sofort sichtbar, dass es sich bei diesem Wein um ein Grosses Gewächs handelt. Auch die Flasche ist speziell mit der Prägung GG am Hals hergestellt. Das Etikett ist in markantem Design gestaltet, oben ein dicker schwarzer Balken mit PHILIPP KUHN in Golddruck, der Mittelteil weiss mit 2012 Kirschgarten GG Pinot Blanc bedruckt und der untere Teil wieder in schwarz mit PFALZ in gold darin. Kein Schnickschnack der die Szenereie stört. Am kleinen weissen Rückenetikett die genaue Bezeichnung Laumersheimer Kirschgarten und alle sosntigen Informationen die eben mitgeteilt werden müssen. Mit 13,5% vol. zählt der Kirschgarten wohl eher nicht zur Abteilung der Leichtgewichte. Bevor ich den guten Tropfen jedoch genauer untersuche, kommt er für eine Stunde in die Karaffe um sich mit der Wiener Luft anfreunden zu können.
Im Glas: Leuchtendes Gold im grossen Becher.
Malterdinger Spätburgunder 2011
Knackig, klar & filigran
Spätburgunder zum Bechern. Einstiegswein um 17 Euro 50. Nobel geht die Welt zugrunde und mit dem hier sitzt man Erste Reihe Fussfrei.
Winzer/Weingut: Weingut Huber, Malterdingen, Baden, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von kargen Muschelkalkböden rund um Malterdingen.
Flasche/Etikett: Vollkommen unaufgeregt ist das Design des Etiketts. Gross und weiss, eingefasst von einem goldenen feinen Rahmen. Ganz oben BADEN und darunter prangt ein grosses Wappen mit einem H und einer Sichel in der einen Diagonale, die zweite ist ein rot-weiss karierter Streifen der sich durch die Mitte zieht. Unten drunter als wäre es mit der Hand geschrieben Huber. Die untere Hälfte gehört der eigentlichen Information, dem Inhalt der Flasche, in diesem Fall 2011 Malterdinger Spätburgunder Rotwein steht dort in einfacher klassischer Schrift. Der Rest an Information bzw. dem was unbedingt so drauf sein muss auf einem Etikett dann ganz unten und auf der Seite, weil man auf ein Rückenetikett verzichtet hat. Dass Bernhard Huber Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) ist zeigt sich am goldenen Adler der auf der Halsmanschette aufgedruckt ist. Bevor der Malterdinger Spätburgunder angetrunken wird darf er sich in der Karaffe für eine Stunde mit Sauerstoff anreichern.
Im Glas: Relativ helles kirschrot steht mit dezenten rotbraunen Ziegeltönen im grossen Kelch.
Dorsheimer Riesling 2011
Subtiler Trinkspass
Kein Riesling von der Stange, sondern einer mit Charakter. Allerfeinster Riesling-Spass für Leute mit Entdeckergeist.
Winzer/Weingut: Joh. Bapt. Schäfer, Burg Layen, Nahe, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Dorsheimer Lagen mit Kiesböden.
Flasche/Etikett: In Form einer schmalen Banderole schlingt sich das in einem Stück gestanzte Etikett um die Schlegelflasche. Ein kleines weisses Feld ist vorne frei gelassen, in welchem schlicht und einfach Joh. Bapt. Schäfer und 2011 Dorsheimer Riesling steht. Der Rest der Fläche ist mit einem in grün gehaltenen Muster bedruckt das auf den ersten Blick am ehesten an eine Tapete erinnert. Erst beim genauen Hinsehen stellt man fest, dass dieses Muster vollständig aus dem Buchstaben S für Schäfer bedruckt ist. Im hinteren, ebenso weissen Feld, gerade noch das Nötigste an Information angebracht um seinen Pflichten nachzukommen. Mehr gibt es nicht zu sehen bzw. zu lesen. Um den spontanvergorenen Protagonisten entsprechend Luft zum Atmen zu lassen, wird der Dorsheimer Riesling, der von 13 PS angetrieben wird, für eine Stunde in der Karaffe sich selbst überlassen.
Im Glas: Helles strohgelb leuchtet aus dem Glas heraus.
Trittenheimer Apotheke 2013 Riesling Kabinett
Gehört in jeden Medizinschrank
Ein wunderbares Tröpfchen, das man sich locker auch mal so, ganz ohne alles einfach aufmacht und über den Tag verteilt vernichtet.
Winzer/Weingut: Ansgar Clüsserath, Trittenheim/Mosel, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Steillagen mit harten Schieferterrassen der Trittenheimer Apotheke an der Mittelmosel.
Flasche/Etikett: Die Farbe Mintgrün dominiert das Etikett das auf der klassischen grünen Schlegelflasche klebt. Oben ein dicker Balken in dieser Farbe mit ANSGAR CLÜSSERATH in gold eingedruckt. Der Mittelteil ist in weiss gehalten mit einem grossen Rebstock in der Mitte. Über diesem steht in Kapitalen TRITTENHEIMER APOTHEKE und darunter 2013. Der untere Rand wieder in zartem mintgrün mit Riesling Kabinett. Fertig ist das einfache wie farblich auffällige Etikett. Am weissen Rückenetikett liest man nur was unbedingt notwendig und vorgeschrieben ist, sonst gibt es keine weiteren Auskünfte. Was die Vorfreude auf diesen Kabinett schon im Vorfeld steigert sind die äusserst moderaten 8%vol. die in dem Tropfen schlummern. Das wird ein Spass, da bin ich sicher. Das letzte was nun zwischen mir und der Trittenheimer Apotheke steht ist der Schraubverschluss und der wird deshalb einfach aufgedreht, damit das Spiel beginnen kann. Auf jeden Fall aber kommt der spontanvergorene Protagonist noch in die Karaffe damit er sich mit seiner neuen Umgebung anfreunden kann.
Im Glas: Helles gelbgrün leuchtet aus dem Glas heraus.
Silvaner pur mineral 2013
Der Mineraloge unter den Silvanern
Brutal trocken. Und trotzdem ungemein geschmeidig. Schmelz der nicht fettet, Saft der nicht tropft. Einfach sehr schön ausgewogen.
Winzer/Weingut: Weingut Fürst, Bürgstadt am Main, Franken, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von den steinigen Böden des Centgrafenbergs und des Volkacher Karthäusers.
Flasche/Etikett: Schlicht und einfach ist das Etikett gestaltet. Ein grosses weisses Quadrat klebt auf der Flasche, oben in rot FÜRST und unten nur Silvaner pur mineral 2013 daruf. Mehr gibt es nicht zu lesen. Weniger geht auch nicht mehr. Und wer geglaubt hat, dass er vielleicht auf dem Rückenetikett ein wenig mehr über den Wein erfährt, der wird enttäucht. Es gibt nämlich keines. Einzig ein schmaler schwarzer Streifen am Rand ist mit dem bedruckt was gesetzlich vorgeschrieben ist. Keine Info über Lage, Böden, Ausbau, was auch immer. Immerhin steht am weissen Teil, dass Silvaner in der Flasche ist und am schwarzen noch, dass er von 12 PS angetrieben wird. Die Attribute pur und mineral müssen reichen um zu erahnen was auf einen zukommt. Ich habe keine Ahnung und deshalb werde ich den Inhalt jetzt auch ohne weitere Vorbereitung einfach aus der Flasche hüpfen lassen. Mal schauen wie pur und mineralisch sich der Silvaner von Paul und Sebastian Fürst, deren Betrieb Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) ist, im Glas macht.
Im Glas: Aus dem Glas funkelt der Silvaner in einem hellen strohgelb mit dezenten grünlichen Reflexen.
Hohen-Sülzen Weissburgunder 2013
Kaufen, bunkern, saufen, lieben
Alles da was guten Weissburgunder ausmacht, nur von der Fülle weniger und vom Boden welchem er entstammt verdammt viel mehr. Einfach traumhaft.
Winzer/Weingut: Battenfeld-Spanier, Hohensülzen, Rheinhessen, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Feuersteinböden rund um Hohen-Sülzen.
Flasche/Etikett: Auf den ersten Blick denkt man an einen goldenen Skorpion wenn man das Etikett ansieht. Auf den zweiten an einen Gladiator der sich hinter seinem Schild versteckt und Hörner am Helm hat. Es kann aber auch ein gemeiner Käfer in Roboterverkleidung sein. Keine Ahnung was es ist, es ist auf jeden Fall eindrucksvoll und strahlt etwas mystisches aus. Alles befindet sich in einem blauen Kreis, der wiederum auf einem dunkelbronzenen Untergrund aufgebracht ist. Oben in einer Copperplate ganz dick BATTENFELDSPANIER auf weissem Untergrund und unten 2013 Hohen-Sülzen Weissburgunder. Impactstark, unverwechselbar. Das Rückenetikett in grau gibt gerade das was nötig ist bekannt. Die goldene Halsmanschette komplettiert die Weinbekleidung. Aufgedruckt auf ihr ist das Siegel des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) dessen Mitglied BattenfeldSpanier ist. Und jetzt wird angetrunken. Ohne Wartezeit und einfach mal drauf los.
Im Glas: In hellem goldgelb dreht der Weissburgunder Hohen-Sülzen seine Runden im grossen Kelch.
Riesling Westhofen 2013
Knackig-fröhliches Trinkvergnügen
Ein richtig schöner, unkomplizierter und doch mit Anspruch ausgestatteter Spassmacher, den man einfach wegtrinken kann.
Winzer/Weingut: Katharina Wechsler, Westhofen/Rheinhessen, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Parzellen der von Kalkmergel durchzogenen Lage Kirchspiel.
Flasche/Etikett: Ganz wenig ist wie so oft ganz viel mehr. So auch hier. Das blütenweisse Etikett das auf der Schlegelflasche klebt ist einfach und trotzdem grafisch äusserst ansprechend gestaltet. Das obere Drittel nimmt der grafisch dreizeilig aufgelöste Name K • WECHSLER ein, daneben ist ein feines hochgeprägtes Siegel mit Weingut Wechsler Westhofen zu sehen. Im unteren Teil schlicht und einfach 2013 Westhofen Riesling. Das war’s auch schon mit dem Design. Reduziert und elegant, sehr schön. An den beiden äusseren Rändern des einteiligen Etiketts dann noch die wichtigsten vorgeschrieben Informationen und fertig ist die Weinbeklebung. Ein Rückenetikett kann man sich deshalb schenken. Und weil es draussen jetzt schon richtig heiss und der Riesling Westhofen bereits auf voller “Betriebstemperatur” ist, wird er von seinem Stelvin-Schraubverschluss befreit und gut gekühlt ins Glas verfrachtet.
Im Glas: Hellgelb kreist der Wein im Glas, zeigt leichten weissen Schimmer.
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