Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Pinard de Picard
Les Grands Picotins 2017
Richtig flotter Feiertropfen
Ein Pinot Noir bei dem es kein Halten gibt sobald man sich ein Glas davon genehmigt hat.
Winzer/Weingut: Domaine Pierre Guillemot, Savigny-lès-Beaune, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von verschiedenen 1er-Cru-Lagen aus Savigny- les Beaune.
Allgemeines: In dritter Generation bewirtschaften die Brüder Philippe und Vincent Guillemot, beide Anfang 30, einen kleinen Familienbetrieb von knappen 7 Hektar Weinbergsfläche. Dort produzieren sie Weine mit klassischer burgundischer Finesse und Ausgewogenheit, die an den rustikalen Charakter von Savigny erinnern. Sie zählen zur neuen Generation Burgunds, die, bestens ausgebildet und bereits reich an internationale Erfahrung ist. In der Gemeinde Savigny-les-Beaune befindet sich ihre Domaine Pierre Guillemot, quasi im Schatten der Côte de Nuits. Hier, im Filetstück Corton Le Rognet, besitzt man einige Parzellen, das Herzstück der Domaine bilden allerdings die verschiedenen 1er-Cru-Lagen aus Savigny- les Beaune, aus welcher auch der Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, kommt; der Les Grands Picotins 2017. Ein Pinot Noir, der wie alle anderen Weine der Domaine, vollständig entrappt wurde und sich in einer Umgebung mit weniger als 10% Neuholzanteil entfalten durfte. Wie sich das anfühlt und wie es schmeckt, dem wird jetzt auf den Grund gegangen.
‘Chassignol’ Chenas rouge 2016
Das Zeug ist einfach Zauberstoff
Weltklasse-Beaujolais, den Sie jetzt schon genüsslich trinken, aber auch locker für die nächsten 15 Jahre in den Keller legen können.
Winzer/Weingut: Domaine Thillardon, Chénas, Beaujolais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von über 90 Jahre alten Reben aus einer steilen, hoch gelegenen Lage die zu einer der besten in ganz Frankreichs zählt.
Allgemeines: Ziemlich genau zwei Jahren ist es her, als ich zum ersten Mal mit den Weinen von Paul-Henri Thillardon von der gleichnamigen Domaine Thillardon aus Chénas in Kontakt kam. Seither bin ich mehr als angetan von seinen Weinen und weiss wo ich hin muss, wenn ich wieder einmal aussergewöhnlichen Gamay trinken will. Nicht diese nichtssagenden Abfüllungen die einem unter dem Getöse von Beaujolais Nouveau aufgeschwätzt werden. Vergessen Sie diese Märchen. Damals hatte ich seinen Les Boccards gekostet und war sofort begeistert, heute steht sein Chassignol am Tisch der Wahrheit. Er stammt von über 90 Jahre alten Reben aus einer steilen, hoch gelegenen Lage die zu einer der besten in ganz Frankreichs zählt. Wie überhaupt die Gamays von Paul-Henri Thillardon zum besten zählen was Frankreich zu bieten hat. Seine Granitböden bearbeitet er mit zwei Pferden, Maschinen gibt es nicht aauf der Domaine. Alles ist bio, vom Weinberg bis in die Flasche, handgemacht und ausgebaut wird grossteils im Betonfuder. Bevor der Chassignol ins Glas kommt wandert er für eine Stunde in die Karaffe.
Schwerelos 2018 Kabinett
Der absolute Kabikracher
Mit so einem Wein lässt sich bereits der Tag beginnen. Und falls es am Abend später wurde, ist er am nächsten Tag sogar als “Reparaturtropfen” einsetzbar.
Winzer/Weingut: Corvers Kauter, Rüdesheim, Hessen, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von den Lagen Rüdesheimer Berg, Winkeler Hasensprung, Oestricher Doosberg und Assmannshäuser Höllenberg.
Allgemeines: Ungefähr 250 Jahre lässt sich die Weinbautradition der Familie Kauter aus Winkel zurückverfolgen. Auf ebenso viele jahre kommt der Weinbau in der Familie Corvers aus Rüdesheim. So kommt das Weingut Corvers Kauter auf insgesamt 500 Jahre. Die Weine stammen von den Lagen Rüdesheimer Berg, Winkeler Hasensprung, Oestricher Doosberg und Assmannshäuser Höllenberg. Einen der Weine vom Weingut Corvers Kauter habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Riesling Schwerelos 2018 Kabinett. Dr. Matthias und Sohn Philipp Corvers planten ursprünglich, einen knackigen Rieslingsekt zu vinifizieren, der dann aber nicht ganz durchgären wollte um “trocken” zu werden und stattdessen dort “hängen” blieb, wo eben perfekte Kabinettbedingungen herrschten. Manmachmal spielt der Zufall eben Schicksal. Wie dieser “verhinderte” Schaumwein sich nun als Kabinett macht, dem werde ich jetzt ausführlichst auf den Grund gehen.
Ehrenhausen 2017 Muschelkalk
Sauvignon Blanc auf Zimmerlautstärke
Ein Tröpfchen das gekonnt die feine Klinge führt und zeigt, wie man Sauvignon Blanc auch interpretieren kann.
Winzer/Weingut: Weingut Tement, Berghausen, Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen aus der Gegend um Ehrenhausen.
Allgemeines: “Auf nach Entenhausen”, sage ich immer, wenn ich mich in den Zug setzte um Freunde in Ehrenhausen in der südlichen Steiermark zu besuchen. Heute habe ich einen Wein mit diesem Namen, also Ehrenhausen, am Tisch der Wahrheit stehen. Einen reinsortigen Sauvignon Blanc vom weit über die Grenzen hinaus bekannten Weingut Tement aus Berghausen. 1959 von Josef und Edina Tement mit gerade einmal 2 Hektar gegründet und 1976 von Manfred Tement, nach dem frühen Tod des Vaters, übernommen, werden heute 80 Hektar in Österreich und 20 Hektar in Slowenien biologisch-organisch bewirtschaftet. Seit 2018 ist das Weingut auch dementsprechend zertifiziert und wurde 2019 von der Jury der “50 Best Vineyards of the World” auf den 15. Platz der sehenswertesten Weingüter weltweit gewählt. Damit steht man im Ranking VOR den Weingütern wie Antinori, Opus One und Château Smith Haut Laftitte. Wenn der Ehrenhausen 2017 jetzt dann noch so schmeckt wie diese kurze Einleitung, dann kann im Grunde nichts mehr schiefgehen. Also, auf ins Glas mit dem Kandidaten.
Blaufränkisch 2017 Moric
So geht minimalistisches Maximum
Dieser Wein wird all jene begeistern, die sonst gerne kühle Weine von der Rhône trinken, die von Kraft und Muskeln nicht viel halten, aber doch auf eine charaktervolle Singularität bestehen
Winzer/Weingut: Moric (Roland Velich), Grosshöflein, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von bis zu 50-jährigen Rebstöcken aus den besten Lagen in Neckenmarkt, Lutzmannsburg und Zagersdorf.
Allgemeines: Roland Velich gehört einerseits zu den Pionieren des Burgenlandes, ganz sicher ist er aber die Antithese des burgenländischen Blaufränkisch. Mit den Weinen seines “Projektes” Moric hebt er seit Jahren die Weltanschauungen zahlreicher internationaler Weinexperten eindrucksvoll aus den Angeln. Heute zählt er zu den besten, gefragtesten und anerkanntesten Weinmachern Österreichs, der beweist, dass es sich lohnt gegen den Strom zu schwimmen indem er sich schon sehr früh gegen den Ausbau im Holz, reichlich Extraktion und Fruchtsüsse (dem damals gängigen Stil) entschieden hat. Am Tisch der Wahrheit steht heute deshalb sein Blaufränkisch 2017, dessen Trauben von bis zu 50-jährigen Rebstöcken aus den besten Herkünften Neckenmarkt, Lutzmannsburg und Zagersdorf stammen. Für eine halbe Stunde darf sich der Tropfen in der Karaffe nun mit Sauerstoff anreichern bevor er in das Glas kommt.
La Rosine 2016
Syrah ganz knackig
So günstig kriegt man lange keinen Syrah von dieser Qualität mehr. Weltklasse.
Winzer/Weingut: Domaine Ogier, Ampuis, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von extrem steil abfallenden terrassierten Berghängen auf einer Höhe von etwa 300 Metern.
Allgemeines: Hinter vorgehaltener Hand wird die Domaine Michel Ogier aus dem kleinen Städtchen Vienne in der Nähe von Lyon, schon länger als die heimliche Nr. 1 der Côte Rôtie gehandelt. Sogar Parker ist der Meinung, dass hier „einige der fesselndsten Weine der Appellation auf absolutem Weltklasseniveau produziert werden mit einem der besten Preis-Genussverhältnisse”. Ich habe heute heute einen Wein von Stéphane Ogier am Tisch der Wahrheit stehen, einen Syrah La Rosine 2016, der seinen Status eines Landweines, also eines ein Vin de Pays nur einer Grenzziehung im Weinberg verdankt. Sonst wäre er nämlich ein “echter” Côte-Rôtie. Ausgebaut wird dieser Tropfen wie die großen Weine der Côte-Rôtie und das macht sich auch im Verkaufserfolg des La Rosine bemerkbar. Er ist seit mehr als 20 Jahren ein Verkaufsschlager des Weinguts. Wie toll dieser Wein tatsächlich ist, dem gehe ich jetzt intensiver auf den Grund und verfrachte ihn fürs Erste einmal eine Stunde in die Karaffe.
Bone Dry Rosé 2018
Wär´s nicht nass, es würde stauben
Der will getrunken werden, in grossen Schlucken, immer mehr davon, nur damit der Mund nicht allzu trocken wird.
Winzer/Weingut: Reichsrat von Buhl, Deidesheim/Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von den besten Lagen der Mittelhaardt.
Allgemeines: Seit 1849 steht ein Name für feinste Weine und Sekte aus den besten Lagen der Mittelhaardt; Reichsrat von Buhl. Seit über 150 Jahren ist das Weingut im Familienbesitz und zählt ebenso lange zum Kreis der renommiertesten Weingüter Deutschlands. Richard Grosche und Mathieu Kauffmann vom Weingut Reichsrat von Buhl aus Deidesheim in der Pfalz, haben sich jetzt ein neues Projekt “ausgedacht” und in die Tat umgesetzt. Kauffmann, sollte man wissen, leitete viele Jahre als Önologe das Champagnerhaus Bollinger, eine nicht nur wegen der James Bond Filme legendäre Champagnermarke. Nun hat er mit Richard Grosche einen Rosé gemacht der auf den Namen Bone Dry hört. 100% Spätburgunder, der eigens eingemaischt und dann zu Rosé gepresst wird. knochentrocken soll er tatsächlich sein, und wer weiss wie die beiden das meinen, kann sich vorstellen, dass dieser Tropfen garantiert nicht den Hauch von etwas Süsse haben wird. Ich habe den Bone Dry Rosé 2018 nun am Tisch der Wahrheit stehen und bin gespannt wie trocken trocken wirklich sein kann.
Mitsegeln