Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Günther Steinmetz
Pinot Blanc 2015 Maischevergoren
Ausgeburt an Mineralik
Weissburgunder für richtige Geniesser. Besser geht fast nicht mehr. Ehrlich gemeinte Kaufempfehlung für Freunde knackig-rassiger Burgunder.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Die Rebstöcke stehen auf Steillagen die mit blauem Schiefer durchzogen sind.
Allgemeines: Immer öfter machen sich in den letzten Jahren Winzer daran, zumindest einen Wein aus ihrem Sortiment auf der Maische gären zu lassen und diesen dann als Orange Wine unters Volk zu bringen. Nicht immer gelingt das, aber immer mehr zaubern damit tatsächlich etwas in die Flasche was am Ende wirklich gross ist. So steht auch heute so ein “maischevergorener” Wein am Tisch der Wahrheit, und zwar von Stefan Steinmetz aus Brauneberg an der Mosel. Ich habe mich bereits quer Beet durch Stefans Sortiment gekostet und jetzt habe ich das grosse Vergnügen, seinen ersten “Orange Wine” kennenzulernen. Der Pinot Blanc 2015 maischevergoren lag 10 Tage auf der Maische und reifte im Anschluss auf der Hefe im grossen Holzfass weiter. Die Rebstöcke für diesen Wein stehen auf Steillagen die mit blauem Schiefer durchzogen sind, was schon im Vorfeld ein ausgesprochen mineralisches Vergnügen vermuten lässt. Bevor der Pinot Blanc jedoch ins Glas darf, wird er für eine Stunde in der grossen Karaffe sich selbst überlassen.
Brauneberger Juffer** 2006 Riesling Auslese
Essenz mit zwei Gesichtern
Auf der Zunge reiner Saft, rund und ölig, mit vollem Körper und einem tollen Säurespiel. Am Gaumen feine Schiefermineralik die sogar für Haftung sorgt.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Brauneberger Juffer, einem Südhang aus blaugrauem Devonschiefer.
Allgemeines: Im Mai vorigen Jahres hatte ich von Stefan Steinmetz seinen Riesling Brauneberger Juffer HL aus 2012 im Glas und war elektrisiert von diesem Wein. Der hat mich echt umgehauen. HL steht übrigens für “Hasenläufer”, dem Namen jener Parzelle der dieser Wein enstammt. Sie zählt nicht nur zu den besten Lagen in der Juffer sondern überhaupt zu den besten Steillagen der Mittelmosel. Eine Lage mit Südhang aus blaugrauem Devonschiefer mit Steigungen bis zu 80% auf welcher nur Handarbeit möglich ist. Sie ist quasi das Markenzeichen des Weinguts, dessen Weinberge Stefan Steinmetz seit mehr als 25 Jahren von Insektiziden verschont und ausschließlich mit organischem Kompost düngt. Heute habe ich, als vorläufig vorletzten Wein von Stefan seine Riesling Auslese Brauneberger Juffer** 2006 am Tisch der Wahrheit stehen und ich habe eine ungefähre Vorstellung was mich da erwarten könnte. Drum laber ich auch gar nicht weiter rum und mach den Tropfen einfach auf.
Kestener Herrenberg 2012 Pinot Noir unfiltriert
Wer den nicht mag ist selber schuld
Wunderbarer Pinot Noir, welcher sich vor manchen “Grossen” keineswegs verstecken muss. Einfach traumhafter Stoff.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von silbergrauem Schieferboden der Lage Kestener Herrenberg.
Allgemeines: Den Pinot Noir vom Paulinsberg hatte ich ja bereits. Heute steht der Pinot Noir vom Herrenberg, der ist ein wenig weiter nördlich vom Paulinsberg, am Tisch der Wahrheit. Beide gehören mehr oder weniger zusammen. Paulinsberg führt darauf zurück, dass Paulin ein so genanntes Kollegiatstift, eine Gemeinschaft von Stiftskanonikern war. Die Kirche St. Paulin ist nach dem heiligen Paulinus oder Paulin benannt und existiert noch heute. Der Name Herrenberg bezieht sich auf die Stiftsherren, die Kanoniker des Stiftes Paulin und ist ein häufiger Flurname. Der Kestener Herrenberg 2012 Pinot Noir kommt von den ältesten Reben der Lage, hat 14 Monate im Barrique-Fass verbracht und wurde unfiltriert abgefüllt. Und weil ich auch die Pinots von Stefan Steinmetz in der Zwischenzeit ganz gut kenne und weiss wie man ihnen am besten begegnet, kommt auch der Kestener Herrenberg 2012 erst einmal für zwei Stunden in die grosse Karaffe. Seine Pinots brauchen in der Regel einiges an Luft, dann drehen sie mächtig auf und sorgen immer wieder für richtig grossen Spass im Glas.
Piesporter Goldtröpfchen GP 2014
Von wegen Tröpfchen, das ist Teufelszeug
Kann Riesling rieseln? Ja, er kann. Und im Mund explodieren frische Melonen und Orangen und sorgen für ein echtes Feuerwerk.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von einem stark verwitterten, mit silbergrauem Schiefer durchzogenen Südhang.
Allgemeines: Bis ins vierte Jahrhundert reicht die Geschichte zurück, denn da wurden die spektaktulären Hänge von denen der heutige Wein von Stefan Steinmetz, das Piesporter Goldtröpfchen, stammt, zum ersten Mal von den Römern mit Rebstöcken bepflanzt. Seit dem 15. Jahrhundert wird darauf Riesling angebaut. Die Trauben für das legendäre Piesporter Goldtröpfchen GP 2014 wachsen dort auf einem stark vertwitterten, mit silbergrauem Schiefer durchzogenen Südhang heran. Den Wein baut Stefan Steinmetz zur Erhaltung seiner Frische ausschliesslich im Stahltank aus. Nachdem ich in der letzten Zeit einige wirklich feinste wie auch aussergewöhnliche Rieslinge vom Magier der Moselsteillagen verkostet habe, bin ich deshalb heute mehr als nur gespannt, ob dieser hier, dem man Lobeshymnen hinterher singt in der Lage ist, seine “Vorgänger” noch zu toppen. Sein Name ist Legende, ob er auch das Zeug zu dieser hat, das werde ich jetzt untersuchen. Umgefüllt in die Karaffe kommt er ohne Wartezeit ins Glas.
Wintricher Ohligsberg 2014
Wein zum Bechern
Wer etwas davon übrig lässt, darf am Sonntag in der Kirche zur Beichte antanzen. Soviel Sünde verlangt nach Buße.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Ohligsberg die stark mit Quarzit und Eisen, sowie mit blauem Schieferboden durchzogen ist.
Allgemeines: Herrenberg, Brauneberg, Sonnenberg, Paulinsberg, Hofberg und heute, zu guter Letzt, der Ohligsberg. Das ist der Berg neben Geierslay. Aber Geierslay ist kein Berg. Logisch, oder? Jedenfalls muss man bei den Weinen von Stefan Steinmetz aus Brauneberg an der Mosel ein halber Bergsteiger sein um alle Gipfel zu erklimmen. Was so abwegig wiederum nicht ist, benötigt man bei einigen seiner Steillagen durchaus Steigeisen um unfallfrei hinauf und auch wieder runter zu kommen. Heute steht also sein Riesling vom Wintricher Ohligsberg am Tisch der Wahrheit. Eine Lage, die stark mit Quarzit und Eisen, sowie mit blauem Schieferboden durchzogen ist. Die Trauben vom Filetstück des Südhanges, einer der besten Mosellagen. Ausgebaut wie gewohnt im Stahltank, sollte der Wintricher Ohligsberg 2014 mit seinen schlanken 11,5 PS wieder für ein leichtfüssiges Verkostungserlebnis sorgen. Für eine halbe Stunde wird auch dieser Tropfen in die Karaffe gefüllt. Weil ich bei allen anderen bereits festgestellt habe, dass jedem einzelnen ein paar Minuten Luftzufuhr äusserst gut tun.
Piesporter Treppchen 2014 Riesling “Von den Terrassen”
Die personifizierte Verführung
Der Wein ist die personifizierte Verführung für alle die es gerne etwas süsser, aber doch griffig haben wollen. Er ist schlechthin die pure Sünde.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Piesporter Treppchen mit stark verwittertem, silbergrauem Schiefer.
Allgemeines: Piesporter Treppchen, neben der Lage Piesporter Goldtröpfchen, eine der bekanntesten Einzellagen des Weinortes Piesport an der Mosel. Einen Wein, nämlich einen Riesling Piesporter Treppchen 2014 “von den Terrassen” von Stefan Steinmetz, habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen. Stark verwitterter, silbergrauer Schiefer bildet den Untergrund auf dem die 90jährigen wurzelechten Rebstöcke dieser Lage stehen. Einer unzugänglichen Steillage, auf welcher der Einsatz von Maschinen unmöglich ist und man ausschliesslich auf mühsame Handarbeit zurückgreifen muss. Ausgebaut hat Stefan Steinmetz den Piesporter Treppchen “von den Terrassen” wie gewohnt im Stahltank und ich als ausgewiesener Fan von Weinen die auf Schiefer wachsen bin bereits mehr als gespannt, ob das der nächste Wein von Stefan Steinmetz sein wird in den ich mich hoffnungslos verlieben werde. Ein paar die ich auf keinen Fall mehr missen möchte, stehen nämlich schon auf meiner Liste. Zum Luft schnappen kommt der Piesporter Treppchen aber erst einmal für eine halbe Stunde in die Karaffe.
Veldenzer Grafschafter-Sonnenberg 2014 Alte Reben Riesling
Gnadenlose Mineralik
Wer straff bevorzugt wird bedient, wer weich und sanft mag kommt ebenso auf seine Kosten. Was für ein toller Wein. Was für ein Spass!
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Vom Veldenzer Sonnenberg, von 70 Jahre alten wurzelechten Rebstöcken auf tiefblauem Schiefer.
Allgemeines: Langsam aber sicher werde ich zum Moselriesling-Säufer. Vor allem weil ich in der letzten Zeit so einige von Stefan Steinmetz verkostet und dabei wahre Schätze gefunden habe. Heute steht wieder so einer von ihm am Tisch der Wahrheit und wartet nur darauf, ebenfalls genau erforscht zu werden. In diesem Fall heisst der Kandidat Veldenzer Grafschafter-Sonnenberg 2014 Alte Reben. Was für ein Titel. Aufmerksame Leser wissen bereits, dass der Veldenzer Sonnenberg direkt unter den Hunsrückwäldern liegt und seinen Namen der Ortschaft Veldenz verdankt. Von 70 Jahre alten wurzelechten Rebstöcken, welche auf tiefblauem Schiefer stehen, stammt der Riesling, dessen geringe Erträge lange auf der Hefe dahin dümpelten und bis zu 11 Monaten im grossen Holzfass verbracht haben. Herausgekommen ist ein Riesling mit schlappen 11 PS, was schon im Vorfeld wieder auf ein entspanntes wie auch erfrischendes Weinerlebnis schliessen lässt. Zwecks der Optik wird der Tropfen wieder in die Karaffe umgefüllt und eine halbe Stunde weg gestellt.
Mitsegeln