Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Südtirol
Lezèr rosso 2018
Temporeicher Trinkspass
Der Lezèr ist schlechthin DER Sommer-Grill-Terrassen-Garten-Wiesenparty-Saufwein. Kühlen Sie ihn ein lassen Sie sich treiben.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von kieseligen Schotterlagen auf den Hügeln rund um Mezzolombardo.
Allgemeines: Seit Jahren gehören die Weine von Elisabetta Foradori aus Mezzolombardo im Trentino, zu meinen absoluten Lieblingsweinen. Schon der einfachste (die Bezeichnung an sich ist eine Beleidigung), der Teroldego Rotaliano, ist weit mehr als Basiswein, er ist bereits ein Kunstwerk für sich. Nun hat Elisabetta Foradori aus der Not heraus (nach einem heftigen Hagel im August wurden 40% der Trauben angegriffen) beschlossen, die Trauben der betroffenen Reben früh zu ernten und sie nicht lange zu mazerieren. Noch bevor der Teroldego aus den anderen Weinbergen in den Keller kam, wurden die Trauben für den Lezèr in unterschiedlichen Gebinden über 24 Stunden auf der Maische belassen und danach angepresst und vergoren. Herausgekommen ist dabei der Lezèr rosso, was im örtlichen Dialekt so viel wie leichtgewichtig, leicht verdaulich oder auch locker und unkompliziert heisst. Quasi ein “Sommer-Teroldego”. Ein Wein auf den ich mich besonders freue, weil ich mir bereits vorstellen kann wie sich dieser Stoff im Mund anfühlen wird. Also, Kork heraus und ab ins Glas damit.
Faye Bianco 2013
Im Trentino macht man geilen Chardonnay
Salz und Rauch und Silex ist die Zauberformel. Wer diesen Wein einmal im Mund hat, wird sich auf der Stelle in ihn verlieben.
Winzer/Weingut: Pojer e Sandri, Faedo/Trentino, Italien.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen auf dem Hügel von Faedo, zwischen dem Etschtal und dem Tal der Cembra.
Allgemeines: 1975 starteten zwei junge Männer mit knappen zwei Hektar und wenigen Ressourcen, dafür aber mit unzähligen Ideen und viel Mut in das Abenteuer ihres Lebens. Auf dem Hügel von Faedo liegen heute die Weinberge von Mario Pojer und Fiorentino Sandri, zwischen dem Etschtal und dem Tal der Cembra. 1979 gehörten die beiden zu den ersten, die Chardonnay auf den Trentiner Markt brachten und Anfang der 80er gab es diesen auch erstmals aus französischen Barriques; ein Novum, damals, im Trentino. Das Pressen der Trauben findet bei Pojer e Sandri ohne Sauerstoff, nur mit Stickstoff und Kohlendioxid (Inertgase) statt, vergoren wird dann im Stahl, in kleinen Eichenfässern oder in Bottichen. Heute steht einer dieser beiden Weine, der Bianco Faye 2013, eine Cuvée aus Chardonnay und Pinot Blanc hier am Tisch der Wahrheit und wartet darauf erforscht zu werden. Für eine Stunde kommt der Tropfen aber vorher noch in die Karaffe, dann kommt er ohne Umweg in den Burgunderkelch.
St. Magdalener Classico 2013
Trinkspass pur.
Das ist Spasswein, das ist Saufwein, das ist Wein zum fröhlichen wie unbeschwerten Verputzen. Das ist schlichtweg Trinkspass pur.
Winzer/Weingut: Franz Gojer, Glögglhof, Bozen, Südtirol.
Lage/Herkunft: Von sandigen Kalkmergelböden vom Glögglhügel unterhalb des Glögglhofs.
Flasche/Etikett: Ein relativ stark reduziertes Design macht das kleine Etikett auf der Flasche aus. Helles Beige als Untergrund, ganz oben steht schlicht und einfach Franz Gojer in schwarz. Durch die Mitte ziehen sich als einfache Linien die Südtiroler Berge und das ist auch schon alles was an Illustration zu sehen ist. Ganz unten noch ein dicker gewellter Strich mit der Silhouette einer Kirche drauf und fertig. Unterhalb steht Glögglhof neben der Abbildung einer kleinen Glocke. Zwischen den Linien liest man Südtirol, darunter St. Magdalener etwas grösser in schwarz und Classico in rot. Dann noch der Jahrgang und Ende Gelände. Am ebenso beige gehaltenen Rückenetikett dann noch einmal alles was was vorn schon drauf war, inklusive der Illustration in einem eigenen Rahmen ganz unten. Sonst nichts Wesentliches ausser dem was drauf sein muss. Für eine halbe Stunde kommt der St. Magdalener Classico in die Karaffe und dann ins polierte Glas.
Im Glas: Ausgesprochen hell leuchtet der St. Magdalener Classico in funkelndem rubinrot aus dem Glas heraus. Transparent bis auf den Boden ist es drin.
‘Le Petit’ 2010 Manincor
Die Essenz der Frucht.
Sagen Sie niemals nur Süsswein zu ihm. Das ist flüssiges Gold und nur in homöopathischen Mengen verfügbar.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von der Lage Mazzon in Kaltern auf 400 m Meereshöhe, einem nach Süden geneigten Hochplateau.
Flasche/Etikett: Entgegen dem bisher konsequent durchgezogenen Corporate Design bricht das des ‘Kleinen’ aus und zeigt sich völlig reduziert aufs Wesentliche. Ein weisses Etikett mit der gräflichen Krone obendrauf, zentriert in hellstem grau gehaltenen Schriftzug petit aufgebracht und sonst nur die Jahreszahl und Le petit Manincor darauf. Am transparenten kleinen Rückenetikett ein paar weitere Informationen zum Wein und das war´s in dem Fall dann auch schon. Reduced to the max, elegant und edel sieht es aus.
Im Glas: In schönstem Goldorange funkelt der Le Petit dann aus dem Glas, strahlt mit sich selbst um die Wette und leuchtet wunderschön im Gegenlicht. Klar und kräftig ist diese wunderschöne Farbe.
In der Nase: Die Nasenflügel zieht eine intensive Mischung aus Mango- und Marillennoten hoch, kräftig, ohne dabei nur ordinär süss zu riechen. Es ist ein eleganter Duft der Dichte zeigt und dabei eine beeindruckend frische Kühle mit sich führt. Ein Duft zum Verlieben.
Cassiano S.C.M.P.T. 2009 IGT
Nobles Understatement.
Ein nobel verhaltener Wein der kein grosses Aufsehen um sich macht und ein Meister der leisen Töne ist. Ein echter Tropfen für Geniesser.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von den besten Rotweinlagen Manincors, Seehof und Panholzerhof.
Flasche/Etikett: In dem der ‘Herz’-Linie des Hauses angepasstem Design prangt der Name CASSIANO in dicken weinroten Lettern auf dem sandfarbenen Etikett. Darunter fein säuberlich aufgezählt was drin ist. S für Syrah, C für Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon, M für Merlot, P für Petit Verdot und letztlich T für Tempranillo. Im feinrandigen Oval der Jahrgang und in Kapitalen Manincor darauf. Natürlich über allem die gräfliche Krone.
Auch auf diesem Etikett erfährt der Interessierte alles über die empfohlene Trinktemperatur sowie Dekantierzeit und natürlich auch über die Wahl des richtigen Glases am äusseren Rand der Beklebung. Gegenüber alles was es noch zu wissen gilt. Entsprechend den Empfehlungen füllen wir den Cassiano um und lassen ihn 60 Minuten atmen. Eine Stunde aus der sowieso wie üblich wieder mehr wird weil wir zuerst einmal das Riechorgan beschäftigen und uns sprichwörtlich an den Wein ran ‘schnüffeln’.
‘Réserve del Conte’ 2010 Manincor
Wein der Lust auf mehr macht.
Unkompliziert, authentisch und mit tollem Trinkfluss ausgestattet. Alltagswein der einfach grosse Freude sowie Lust auf mehr macht.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von den Südosthängen Manincor und Panholzerhof welche zu den wärmsten Lagen Südtirols zählen.
Flasche/Etikett: Entsprechend dem Design der ‘Hand’-Linie ziert die Burgunderflasche ein Etikett mit elegant geschwungener Schreibschrift. Über dem Namen die gräfliche Krone, ‘Réserve del Conte’ eben drunter fein geschwungen und im feinen, mit Rebblättern behangenen Oval der Jahrgang. Als Abschluss wie gehabt in Kapitalen MANINCOR.
Selbstverständlich ist auch auf diesem Etikett alles was man wissen muss genau angeführt und wie gehabt mit den Informationen zu Trinktempertaur sowie einer Glas- und Dekantierempfehlung versehen. Service zählt und so mancher nicht so ‘sattelfeste’ Weinfreund wird ob dieser Angaben erfreut sein und den Wein noch mehr geniessen können. Gerade was die Luftaufnahme bei Weinen angeht entscheidet sich hier sehr oft wie sich der Wein im Mund anfühlt und aufgrund dessen Freude macht, oder auch nicht. Hier wird informiert und das finden wir gut. Und so kommt die Réserve erstmal in den Dekanter und darf sich ein Stündchen ‘austoben’ bevor sie dann in die empfohlenen Bordeauxgläser kommt.
Im Glas: Wie ein dunkler Rubin funkelt die Réserve im Glas. Dicht, aber nicht uneinsehbar. Leichte violette Ränder zeigen sich und an der Glaswand fliesst ein schöner dichter Film ab.
Kalterersee ‘Keil’ Schiava DOC 2011
Südtiroler Weinoriginal.
Zechwein der einfach grossen Spass macht. Südtiroler Weinoriginal mit Anspruch und Adelsprädikat.
Winzer/Weingut: Manincor, Südtirol, Italien.
Lage/Herkunft: Von den wärmsten Lagen Südtirols, von Tatzenschrot und Keil, auf denen Manincors alte Rebstöcke im Pergolasystem wachsen.
Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche das gewohnte Bild. Ein klassisches und edles Etikett, sandfarben und, der Hand-Linie entsprechend, mit geschwungener Schreibschrift den Namen des Weins präsentierend. Die Krone wie gehabt oben, Manincor in Kapitalen unten.
Und dann ein echter ‘Ausreisser’ im konsequenten Corporate Design. Ganz fein und in hellen Linien ist über das gesamte Etikett ist ein Lagenplan aufgebracht. Am Rand des Etiketts wie üblich alles was man sonst noch wissen muss und soll, nur eines fehlt: eine Dekantierempfehlung. Diese ist nicht nötig für den Trollinger, pardon, Vernatsch und deshalb wird der Tropfen einfach aufgemacht und in die Gläser eingeschenkt. Perfekt temperiert ist er schon (12-14º) und somit kann die fröhliche ‘Erforschung’ von Südtiroler Weinoriginalen weitergehen.
Im Glas: Typisch Vernatsch zeigt sich auch die Farbe die im Glas steht. In hellem rubinrot leuchtet der Kalterersee Keil aus dem Glas und lässt einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hell, klar und transparent ist der Wein und man freut sich wieder einmal ganz tief ‘in den Wein’ hineinblicken zu können.
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