Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
K&U Weinhalle
Chardonnay Tajna 2013
Der knusprigste Chardonnay der Welt
“Kosten” Sie Serbien und erleben sie das wahrscheinlich aussergewöhnlichste Chardonnay-Erlebnis ihres Lebens.
Winzer/Weingut: Bongiraud | Francuskavinarija, Negotinska Krajina, Serbien.
Lage/Herkunft: Von alten, kleinparzellierten Weinbergen, die noch nie in Kontakt mit synthetischer Chemie gekommen sind.
Allgemeines: Serbien und Wein? Klar doch! Estelle und Cyrille Bongiraud haben sich getraut und sich im kleinen serbischen Weiler Roglievo in der Region Negotinska Krajina niedergelassen, um dort, in der Zwischenzeit sogar biodynamisch, Wein zu machen. Cyrille ist ein über die Grenzen hinaus bekannter Bodenexperte, der einige der besten Winzer der Welt in Sachen Biodynamik berät, Estelle, seine Frau, stammt aus einer bekannten Weinbaufamilie im Burgund. Gemeinsam bewirtschaften sie auf Francuskavinarija die alten, kleinparzellierten Weinberge, die noch nie in Kontakt mit synthetischer Chemie gekommen sind. Ich habe heute das Vergnügen, einen der seltenen Weine von Estelle und Cyrille Bongiraud zu verkosten, und zwar den Chardonnay Tajna 2013. Spontan vergoren, im gebrauchten Barrique ausgebaut, im Keller unbehandelt und nur in einer Menge von 1128 Flaschen verfügbar. Eine habe ich jetzt aufgemacht und bin gespannt, wie serbischer Wein (nach einer Stunde in der Karaffe) tatsächlich schmeckt.
Riesling Stolzenberg 2014 GG
Der totale Suchtstoff
Wenn Vielschichtigkeit auf einen Riesling trifft, dann wohl auf diesen. Ein Schauspiel feinster Güte.
Winzer/Weingut: Heymann-Löwenstein, Winningen, Mosel, Deutschland
Lage/Herkunft: Von einer Lage mit bis zu 70% Hangneigung, die von graubraunem Devonschiefer durchzogen ist.
Allgemeines: Reinhard Löwenstein war einer der ersten in Deutschland, der auf wilden Umgebungshefen vergor und seine Moste bewußt auf der Maische stehen ließ. Höhere Phenolgehalte und ein Mehr an Mundgefühl waren das Ergebnis, seine Weine waren und sind (noch immer) anders. Am Weingut Heymann-Löwenstein in Winningen an der Terrassenmosel schwamm man immer schon gegen den Strom, heute werden Connie und Reinhard Heymann-Löwenstein als Vordenker und Vorbilder einer neuen Winzergeneration gefeiert, ihre Rieslinge zählen zu den besten des Landes. Ich habe einen davon hier am Tisch der Wahrheit stehen, den Riesling Stolzenberg GG 2014. Eine Lage mit bis zu 70% Hangneigung die von graubraunem Devonschiefer durchzogen ist. Ausgebaut im traditionellen Holzfass und, natürlich spontan vergoren. Für eine Stunde kommt der Stolzenberg jetzt in die Karaffe um sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen, danach kann´s losgehen mit dem Terrassenmoselriesling.
Bien Nacido 2016
Genial & grandios subtil
Für den Bien Nacido scheint ein Ende nicht absehbar, ständig entwickelt er sich weiter und verleitet einen laufend nachzukosten.
Winzer/Weingut: The Ojai Vineyard, Ojai, Kalifornien, USA.
Lage/Herkunft: Die Rebstöcke stehen auf lehmigem, mit Schiefer durchzogenem Boden.
Allgemeines: Zusammen mit Jim Clendenen hat Adam Tolmach “Au Bon Climat” gegründet und war zehn Jahre sein Partner. Nach der Trennung baute Adam dann sein eigenes Weingut auf; The Ojai Vineyard. Im Städtchen Ojai zwischen Santa Barbara und Los Angeles gelegen und nach einem lokalen Indianerstamm benannt. Adam und Helen Tolmach besitzen selbst keine eigenen Weinberge, die Trauben kaufen sie von Vertragswinzern zu, die ausschliesslich ökologisch bzw. biodynamisch arbeiten. So auch jene für den Chardonnay der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; den Bien Nacido 2016. Die Rebstöcke dieses Chardonnays stehen auf lehmigem, mit Schiefer durchzogenem Boden. Adam und Helen Tolmach sind mit Ojai Vineyard so etwas wie “Vorreiter” der kalifornischen Weinszene, und wie sich das in diesem Fall anfühlt bzw. schmeckt, dem gehe ich jetzt motiviert und neugierig auf den sogenannten Grund. Nach einer halben Stunde in der Karaffe darf der Tropfen dann in den polierten Kelch.
Rosé de Meunier Extra Brut
Markenzeichen “Freche Schnauze”
Ein Highlight in rosarot, ein Sprudel der nach Sommer, Sonne, Strand und mehr schreit. Zur Not tut´s auch der Garten oder der Balkon.
Winzer/Weingut: Laherte Frères, Chavot/Champagne, Frankreich.
Lage/Herkunft: Aus Vallée de la Marne in Chavot, von Reben die auf Kalk- und Kreideböden stehen.
Allgemeines: 1889 hat Jean-Baptiste Laherte das Weingut Laherte Frères gegründet. Seit 2005 betreibt der junge Aurélien Laherte – heute bereits in der siebenten Generation – den Betrieb und setzt auf biologischen und biodynamischen Anbau sowie auf totalen Purismus seiner Champagner. 80% der Grundweine werden im Holzfass vergoren und reifen dort auch langsam heran. Der Champagner der heute von ihm bei mir am Tisch der Wahrheit steht ist sein Rosé de Meunier, also ein Schwarzriesling, der aus 30% mazeriertem Rotwein und 60% weiß gekeltertem Pinot Meunier besteht und mit 10% Rotwein für mehr Farbe versetzt wurde. 50% der Weine sind Reserveweine. Sechs Monate Hefelager und 2,5 g/l Dosage sind die restlichen Paramater. Die Trauben für diese Cuvée stammen aus Vallée de la Marne in Chavot, der Boden dort besteht hauptsächlich aus Kreide/Kalk. Und jetzt ist Schluss mit dem Gelabere, jetzt wird dieser Sprudel von seinem Kork befreit weil ich schon ungeduldig bin und wissen will, wie dieser rosarote Panther schmeckt.
Fino del Lagar “Electrico”
Fino der elektrisiert
Das ist Fino auf höchstem Level; Weltklasse. Und wer ganz mutig ist, gerade jetzt im Sommer, wirft eine Scheibe Zitrone oder Limette rein und staune.
Winzer/Weingut: Bodega Toro Albalá, Aguilar de la Frontera, Córdoba, Spanien.
Lage/Herkunft: Von kargen pulverig weißen Albariza-Böden von Montilla-Moriles.
Allgemeines: Sherry und Andalusien gehören zusammen wie Brot und Butter. Pedro Ximenez (PX) heisst die Rebsorte, die für die weltbekannten und unverkennbaren Süssweine dieser Region verantwortlich zeichnet. Doch muss es nicht immer süss sein, es geht auch trocken. Und zwar richtig trocken. Zu vergleichen mit einem guten Sherry, und hier kommt das Wort Amontillado ins Spiel. In Antonio Sanchez Romeros Bodega Toro Albalá, die in Spanien den allerbesten Ruf besitzt, keltert man aus Pedro Ximenez den legendären hellen und knochentrockenen Fino “Electrico”, der nach dem ehemaligen Elektrizitätswerk, in dessen Gemäuern er auch produziert wird, benannt ist. Zehn Jahre hat der Electrico in der Solera verbracht (ohne aufgespritet zu werden) und dort seine natürlichen 15 Vol.% durch die natürliche biologische Reifung unter der Florhefeschicht erreicht. Heute kommt der Electrio ins Glas und ich bin gespannt, wie “elektrisierend” diese trockene Legende wirklich ist.
Trebbiano d´Abruzzo DOC 2014
Ein humorbefreiter Avantgardist
Der Kerl ist komplett humorbefreit und nur für Freunde karger, aber saftiger und dichter Mineralität geeignet.
Winzer/Weingut: Emidio Pepe, Torano Nuovo/Teramo, Abruzzen, Italien.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 30 Jahre alten Reben rund um Torano Nuovo.
Allgemeines: Seit mehr als fünfzig Jahren macht Emidio Pepe in Torano Nuovo/Teramo, Abruzzen, Wein. Wein, der weit abseits des Mainstreams wandelt, dem der Zusatz von Hefen ein Fremdwort ist. Handlese und Spontanvergärung sind selbstredend. Anzufügen sei, dass das Emidio Pepe ständig als einer der besten und treuesten Interpreten von Trebbiano anerkannt wird und jedes Jahr tiefe und wunderbare Weine produziert, deren Mineralik und Geschmack unverkennbares Markenzeichen der Region sind. Vor einer Weile stand hier sein Montepulciano d´Abruzzo zur Verkostung an, heute steht Emidio Pepes Trebbiano d´Abruzzo DOC 2014 am Tisch der Wahrheit. Wie schon der Montepulciano ist auch der Trebbiano ungeschönt, unfiltriert, unmanipuliert und so natürlich wie möglich belassen und kaum geschwefelt. Einzig der Ausbau erfolgte nicht im Holz, sondern im Betontank. Wie es sich für die Weine des grossen Meisters gehört, darf sich auch der Trebbiano erst einmal für eine Stunde in der Karaffe akklimatisieren.
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