Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
K&U Weinhalle
Amassa 2016 rouge
Weinvergnügen ohne Reue
Einer dem man sich bedenkenlos hingeben und reuelos ein drittes und viertes Glas geniessen kann, ohne sich den Kopf zerbrechen zu müssen.
Winzer/Weingut: Domaine Mâmârutá, La Palme/Fitou, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von teilweise bis zu 100 Jahre alten Rebstöcken die auf kargen Kalkmergelböden wachsen.
Allgemeines: Was Marc Castan auf seiner kleinen Domaine Mâmârutá im Fitou so in die Flaschen füllt, ist durchwegs ziemlich “schräges” Zeug. Und zwar im Sinn von “Wein sollte auf alles verzichten was unnötiger Schnickschnack ist und einfach nur Spass machen.” Wie sehr seine Weine, deren Rebstöcke auf alten Terrassenlagen über der Küste des Mittelmeeres stehen und teilweise über 100 Jahre alt sind, Spass machen, davon konnte ich mich schon des öfteren überzeugen. Ob es ein lustiger Rosé, ein ungewöhnlicher Muscat ein richtig famoser Pétillant naturel, oder ein ungemein trinkfreudiger Roter war, sie waren allesamt echte Spassbolzen. Heute habe ich wieder so einen Kerl von Marc am Tisch der Wahrheit stehen, den Amassa 2016. Eine Cuvée aus Macabeo und Syrah. Auch diese “Mischung” ist wieder etwas schräg, ist Macabeo doch eine weisse Rebsorte (in Rioja Viura genannt). Ich bin also mehr als gespannt, was Marc da wieder abgefüllt hat und bin sicher, dass der Spass auf keinen Fall zu kurz kommt. Eine halbe Stunde darf sich der Tropfen in der Karaffe akklimatisieren bevor er sich im Glas dann austoben darf.
Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012
Höchst nobles Naturschauspiel
Ein Wein mit Stil und Klasse. Einer für die wirklich grossen Stunden und Momente im Leben. Ganz grosses Montepulciano-Kino!
Winzer/Weingut: Emidio Pepe, Torano Nuovo/Teramo, Abruzzen, Italien.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 30 Jahre alten Reben rund um Torano Nuovo.
Allgemeines: Montepulciano aus den Abruzzen. Dort, in der Provinz Teramo, macht Emidio Pepe seit fünfzig Jahren Wein und gilt heute zu Recht als Legende. Die Weine die er macht sind alles andere als Mainstream. Es wird ausschliesslich von Hand geerntet, das Lesegut ist hundertprozentig gesund und reif und der Zusatz von Hefen ist ein absolutes No-go. Es wird spontan vergoren und der Ausbau des Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012, jener Tropfen der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, erfolgt im grossen Holzfass. Er ist ungeschönt, unfiltriert, unmanipuliert und so natürlich wie möglich belassen, kaum geschwefelt und bio bis in die letzte Pore. Der Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012 gehört definitiv zu den Spitzenweinen von Emidio, welchen er selbst als “Wein der Zukunft” bezeichnet, weil er mindestens wunderbare zehn und noch viel mehr Jahre vor sich hat. 2012 ist damit praktisch noch ein junger Hüpfer und deshalb wandert er vorab für gute zwei Stunden in die Karaffe um sich dort “auszudünsten” und sich seiner recht präsenten flüchtigen Säure zu entledigen. Danach geht´s auf ins Naturwein-Abenteuer.
Dry Creek Valley 2014
Die reine Lebenslust
Ein lebenslustiger Wein, herzhaft, beschwingt, verspielt und unbekümmert. Ein absoluter Charmeur und vor allem richtig köstlich.
Winzer/Weingut: Duxoup Wine Works, Sonoma Valley, Kalifornien, USA.
Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen roten Böden im Dry Creek Valley im nördlichen Sonoma.
Allgemeines: Wenn man Gamay hört denkt man wohl eher ans Beaujolais als an Sonoma Valley im fernen Kalifornien. Und doch kommt der Wein der heute hier am Tisch der Wahrheit steht aus den USA, und zwar aus dem Dry Creek Valley im nördlichen Sonoma. Dort pflanzen Andy und Deborah Cutter, die Betreiber des winzigen Weingutes Duxoup Wine Works ihren Gamay an. Es heisst sogar, Duxoup Wine Works sei das kleinste und unbekannteste Weingut Kaliforniens. Seit 1981 machen die beiden ohne Mitarbeiter, ohne Computer und Technik ihre Weine. Nur Tanks und Fässer sowie Schläuche und eine alte Presse stehen ihnen zur Verfügung. Mehr “weniger ist mehr” geht nicht. Ihr Gamay Noir Dry Creek Valley 2014 stammt von eisenhaltigen roten Böden und wurde naturnah an- und im gebrauchten Barrique ausgebaut. Von diesem Wein gibt es gerade einmal 1.164 Flaschen. Eine davon habe ich jetzt geöffnet und sie vor einer halben Stunde in die Karaffe umgefüllt, damit sich der Wein ein wenig akklimatisieren kann. Das grosse Glas ist poliert und ich bin gespannt wie anders Gamay aus Kalifornien ist.
La Rosa Reserva branco 2015
Traumstoff, Weinstern, Zaubertrank
Man muss diesen Wein selbst geschmeckt und gespürt haben um ihn in seinem vollen Charakter erfassen zu können. Weltklassewein.
Winzer/Weingut: Sophia Bergqvist, ‘Quinta de la Rosa’, Pinhão, Portugal.
Lage/Herkunft: Von Schiefer- und Granit-Terrassen entlang des Douros.
Allgemeines: Endlich wieder einmal Wein aus Portugal. Und dann gleich wieder von meinem Lieblingswinzer, von Jorge Moreira, der auf Sophia Bergqvists Quinta de la Rosa in der Nähe von Pinhão im Dourotal als Weinmacher tätig ist. Vieles habe ich von Jorge bereits getrunken und seine Weine gehören zu meinen absoluten Lieblingsweinen. Unter anderem auch jener, den ich heute wieder einmal am Tisch der Wahrheit stehen habe; den La Rosa Reserva branco 2015. Eine Cuvée aus Viosinho, Rabigato und anderen so gut wie hierzulande unbekannten lokalen Rebsorten. Diese Cuvée der Quinta de la Rosa zählt zu den besten Weißweinen des Landes und schmückt die besten und anspruchsvollsten Weinkarten Portugals. Für mich ist dieser Wein eine Reise zurück, zu meiner ersten Begegnung mit ihm, und augenblicklich habe ich diesen Geschmack und dieses unbeschreiblich sinnliche Gefühl im Mund. Es ist einer jener Weine die sich bei mir unauslöschlich eingebrannt haben und ich freue mich schon riesig, diesen hier in Kürze zu geniessen. Eine halbe Stunde kommt er aber vorher noch in die Karaffe. Weil ich weiss, dass ihm das ausgesprochen gut tut.
Gattinara Valferana DOCG 2011
Weltklasse. Und Punkt.
Ich kann mich nicht erinnern wann ich einen frischeren und kühleren Nebbiolo getrunken habe. Einfach traumhaft dieser Stoff.
Winzer/Weingut: Azienda Vitivinicola Nervi, Gattinara, Piemont, Italien.
Lage/Herkunft: Von der Lage Valferana, einer Einzellage in knapp 400 m Höhe am Fuss der Alpen.
Allgemeines: Zeit wird es, wieder einmal einen anständigen Nebbiolo in den grossen Burgunderbecher zu füllen. Diesmal aber nichts mit Barolo, Barbaresco, Alba oder Langhe. Der Nebbiolo der heute am Tisch der Wahrheit steht kommt von der Azienda Vitivinicola Nervi aus Gattinara in der Provinz Vercelli im Piemont. Nervi ist das älteste Weingut im Gattinara DOCG Gebiet und heute im Besitz der norwegischen Familien Kathrine und Erling Astrup sowie Wicklund und Skjelbred. Chefönologe Enrico Fileppo sorgt dafür, dass nur bester Wein in die Flaschen kommt. So einer wie der Gattinara Valferana DOCG 2011 zum Beispiel. Ein Wein den es nur in grossen Jahrgängen gibt. Valferana ist eine Einzellage in knapp 400 m Höhe am Fuss der Alpen. Über vier Jahre lang dümpelte der Tropfen, der von Hand gelesen und spontan vergoren wurde, in grossen Holzfässern vor sich hin. Heute darf der Valferana erstmal eine Stunde in der Karaffe seine Runden drehen bevor seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt wird. Aus dem grossen Glas, natürlich.
Vitovska 2013
Unkonventionell, fernab der Mainstream-Weinwelt
Ein Naturschauspiel und Weinerlebnis das man nicht vergisst. Wer sich erst einmal darauf eingestellt hat, der wird mit einer Flasche nicht zufrieden sein.
Winzer/Weingut: Benjamin Zidarich, Prepotto, Friaul, Italien.
Lage/Herkunft: Von einem Plateau aus dem Karst, die Reben wachsen auf 280 Metern Seehöhe auf roter Erde.
Allgemeines: Sie kennen Vitovska nicht? Macht nichts, damit stehen Sie nicht alleine da und fragen sich, was das denn sein soll? Nun, Vitovska ist eine alte Rebsorte, eine Kreuzung aus Malvasia und Glera, die typisch für Istrien und das Friaul ist. Von dort kommt auch der Wein, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; der Vitovska 2013 von Benjamin Zidarich aus Prepotto. Das ist ein kleines Dorf, das hoch über dem Golf von Triest, mitten im Herzen des Karsts an der Grenze zu Slowenien, liegt. Der Vitovska kommt von einem Plateau aus dem Karst, dem kargen, wasserdurchlässigen Kalksteingebirge, die Reben wachsen dort auf 280 Metern Seehöhe auf roter Erde. Benjamin Zidarich hat seinen Wein lange auf der Maische stehen lassen und ihn im Anschluss unfiltriert abgefüllt. Und da es nicht mein erster Wein von ihm ist und ich weiss, was diese besonders gerne “wollen”, kommt der Vitovska für eine halbe Stunde in die Karaffe. Am allerwohlsten fühlt er sich danach, wenn er dann noch in den grossen Burgunderbecher darf.
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