Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
K&U Weinhalle
Condrieu “La Combe de Malleval” 2013
Geht unter die Haut, berührt die Seele
Anders, fremd und ungewohnt. Und doch irgendwie vertraut weil man davon berührt wird. Groses Kino. Wein der die Seele streichelt.
Winzer/Weingut: Domaine Ogier, Ampuis, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von den Parzellen La Combe und Malleval in Condrieu, deren Rebstöcke auf Granitböden stehen.
Allgemeines: Condrieu. Allein der Name sorgt bei mir bereits dafür, dass mir das Wasser im Mund zusammen läuft. Der Grund heisst Viognier. Eine Rebsorte mit der man ganz viel Mist, aber auch ebenso geniale Weine machen kann und denen man, so man wenig Säure bevorzugt, hoffnungslos verfällt. Einer, der besonders gut mit Viognier umgehen kann, ist Stéphane Ogier aus Ampuis an der Côte Rotie. Nicht nur seine Cotes du Rhone und Syrah sind Weltklasse, auch was er aus Viognier macht ist einzigartig. Deshalb steht heute auch sein Condrieu “La Combe de Malleval” 2013 am Tisch der Wahrheit. Dieser Wein stammt von den zwei kleinen Parzellen die Stéphane Ogier in Condrieu besitzt, von La Combe und Malleval. 100% Viognier, gewachsen auf Granit, was bereits auf eines hinweist das Stéphane Ogiers Weine immer besonders auszeichnet; Mineralität. Ich freue mich auf diesen edlen Tropfen und bevor er in das Glas darf, wird er für eine Stunde in der Karaffe zu seiner Akklimatisierung sich selbst überlassen.
Cider Jorasses sec (Apfel)
So geht Durstlöscher
Um Klassen besser und erfrischender als jede banale Apfelschorle. Dieser Cider rockt und trinkt sich weg wie Wasser.
Winzer/Weingut: Cidro Maley, Brissogne/Aostatal, Italien.
Lage/Herkunft: Von 100-150 Jahre alten Apfelbäumen auf knapp 1000 Metern Seehöhe.
Allgemeines: Auf 900 bis 1200 Metern Seehöhe wachsen die Apfelbäume Gianluca Tellolis von Cidro Maley im Aostatal. Der Name Maley kommt sowohl vom alten Valdostano-Namen für Apfel (Malus, lat.) wie auch vom aus dem 19. Jahrhundert stammenden Namen für Mont Blanc (Mont Malais). In Saint Marcel, in der historischen Brauerei La Valdôtaine, macht er von den geernteten Äpfeln seine Cider. Einen davon habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen; den Jorasses sec. Die Äpfel für diesen Obstwein stammen von 100-150 Jahre alten Bäumen auf welchen die autochthone Sorte Raventze wächst. Die Ernte selbst ist mühsam, muss man doch auf teils 14 Meter hohe Leitern klettern um die Äpfel zu pflücken. Hergestellt wird der Cidre Jorasses genauso wie Champagner, also nach der “Methode Champenoise”. Doch genug erzählt, der leichte Sprudel (er hat gerade einmal 7,5%) wartet darauf in den Becher zu kommen. Nehmen Sie bitte niemals ein Champagnerglas. Da drin erstickt er! Am besten trinken Sie ihn aus einem Tonbecher, oder, so keiner vorhanden ist, aus einem einfachen Wasserglas.
Kirsebaervin 2013 Vintage
Perfekte Symbiose von Geschmack und Haptik
Jeder Weinfreund sollte diesen Saft zumindest einmal im Leben getrunken haben. Ein Lehrbeispiel dafür, wie perfekt die Symbiose von Geschmack und Haptik sein kann.
Winzer/Weingut: Frederiksdal, Lolland, Dänemark
Lage/Herkunft: Von der kleinen dänischen Insel Lolland.
Allgemeines: Schon einmal etwas von der Stevnsbær-Kirsche gehört? Wenn nicht ist das auch nicht verwunderlich. Wächst diese nämlich nur in Dänemark und dort wieder macht Harald Krabbe, der Besitzer des Gutes Frederiksdal im Norden der Insel Lolland, einen Wein daraus der seinesgleichen sucht; einen Kirschwein. Also nicht er selbst macht ihn, dazu hat er sich Morte Brink Iwersen, Jan Friiss-Mikkelsen und Jens Heinemeyer ins Boot geholt und die zaubern aus der Sauerkirsche einen göttlich genialen Saft; den Kirsebaervin 2013 Lot No. 14-09. Der ist zwar rot, aber kein Rotwein. Er ist süss, aber kein Süsswein in herkömmlichen Sinn. Er besteht aus einer Frucht, ist aber kein Fruchtwein. Er ist einfach ein Unikat in der Weinwelt, wird aus Früchten gemacht, wie Wein spontan vergoren, auf der Hefe ausgebaut und im Barrique der Reifung überlassen. Ich habe dieses Unikat heute am Tisch der Wahrheit stehen und bin gespannt was mich erwartet. Kirschwein, wie verlockend sich das bereits anhört. Ich bin mehr als neugierig.
Macvin 2012 rouge
Süsse Sünde aus der Hexenküche
Man muss von diesem Stoff gekostet haben um zu wissen wie das mit der Sünde wirklich ist.
Winzer/Weingut: Stéphane Tissot, Montigny-les-Arsures, Jura, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden, aus biodynamische Bewirtschaftung.
Allgemeines: Seit Jahren trinke ich seine Weine, ich liebe sie einfach und bin ihnen schlichtweg verfallen. Jedesmal wieder freue mich auf jede neue Flasche, die ich von ihm in die Hände bekomme. Die Rede ist von Stéphane Tissot, der als Winzer zu den einflussreichsten, eigenwilligsten und avantgardistischsten Frankreichs zählt. Fast alles was er im Programm hat habe ich bereits getrunken, heute aber steht unter dem Motto Süsswein einmal anders etwas ganz besonderes am Tisch der Wahrheit; sein Macvin rouge 2012. Macvin ist ein Mistelle, ein sogenannter Likörwein, welchem, solange der Traubensaft noch unvergoren ist, Tresterbrand zugesetzt wird. Danach wandert alles zur Reifung ins Holzfass und was am Ende rauskommt hat wunderbare cognacartige Noten. Ich hatte vor Kurzem das delikate Vergnügen, einen kleinen Schluck von diesem Zaubertrank kosten zu dürfen und freue mich deshalb wie ein Schneekönig auf das eine oder andere Glas das ich mir jetzt genehmigen darf. Das Vergnügen kann beginnen.
Don PX Convencional 2012
Teufelszeug
Trinken Sie diesen Stoff nicht solo, der wird zum absoluten Wunderwuzzi sobald sie Futter zwischen den Kauwerkzeugen haben.
Winzer/Weingut: Bodega Toro de Albalá, Montilla-Moriles, Spanien.
Lage/Herkunft: Von Weingärten aus der Provinz Córdoba.
Allgemeines: Der zweite Wein der unter dem Motto Süsswein einmal anders heute verkostet wird, ist ein Don PX Convencional 2012 von der Bodega Toro de Albalá aus D.O. Montilla-Moriles. Die Bodega ist fast 100 Jahre alt und befindet sich in Aguilar de la Frontera im Südosten der Provinz Córdoba. Das PX hinter dem Don steht in diesem Fall für Pedro Ximénez, einer weissen spanischen Rebsorte, deren Trauben sehr hohe Zuckerwerte erreichen und mit denen der Cream Sherry geschmacklich abgerundet wird. Die Trauben werden nach der Ernte in der Sonne getrocknet bis sie zu Rosinen geworden sind, danach wird der Most rausgepresst, im Anschluss erfolgt eine partielle Gärung zu der man rektifizierten Weinalkohol hinzufügt. Soviel in aller Kürze zur Herstellung dieses einzigartigen Süssweines. Danach wandert der PX, wie er in der Regel bezeichnet wird, für ein Jahr in den Stahltank und anschliessend in die Flaschen. Ich werde diesen Tropfen jetzt erkunden und bin gespannt was diesen hier von “herkömmlichen” Süssweinen unterscheidet.
Mitsegeln