Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Genussprotokoll
Riesling Alte Reben 2017
Riesling der vor Mineralik nur so kracht
Am Anfang einfach hui, nach einer Weile aber immer “huier”. Richtig grosser Rieslingspass den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Winzer/Weingut: Reichsgraf von Kesselstatt, Morscheid, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von alten Reben von Ruwer und Saar.
Allgemeines: Mosel, Saar und Ruwer. Drei Namen die jedes Rieslingherz augenblicklich höher schlagen lassen. In diesen drei Flusstälern bewirtschaftet das VDP-Weingut Reichsgraf von Kesselstatt, dessen Geschichte bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht, 46 Hektar der besten Lagen, wie Sonnenuhr und Goldtröpfchen an der Mosel, Kehrnagel an der Ruwer und Gottesfuss und Scharzhofberger an der Saar, um nur einige zu nennen. Im Wein, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, hat man die Charaktereigenschaften der alten Reben von Ruwer und Saar vereint und daraus den Riesling Alte Reben 2017 in die Flaschen gezaubert. Einen VDP.Gutswein mit, für Freunde von Analysewerten, 5,9 g/l Restsüsse und 7,0 g/l Säure. Wie der gute Tropfen aber schmeckt, dem geht man hier jetzt ganz ausführlich auf den Grund und entledigt das dunkelgrüne Gebinde von seinem Schraubverschluss. In die Karaffe kommt der Wein nicht, er wird ohne Umweg in das Glas verfrachtet.
Rocca Guicciarda Chianti Classico Riserva 2015
Ein Chianti wie ein Slim-Fit Anzug
So ein Chianti sollte in keiner Küche und in keinem Keller fehlen. Wunderbarer Wein.
Winzer/Weingut: Ricasoli, Gaiole di Chianti, Toskana, Italien.
Lage/Herkunft: Von strengster Selektion der besten Trauben, die in eng bestockten Weinbergen auf etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel liegen.
Allgemeines: Wer Toskana und Chianti sagt, sagt im selben Atemzug auch Ricasoli. Dabei handelt es sich nicht um eines der traditionsreichsten Weingüter im Chianti. Seit 1141 wird von den Ricasolis auf dem Schloss Wein produziert, womit es gleichzeitig auch das älteste Weingut Italiens ist. Barone Ricasoli und das legendäre Castello di Brolio, das gerne auch als Château Lafite Italiens bezeichnet wird, stehen für die besten Weine der Gegend, und einen davon habe ich heute auf meinem Tisch der Wahrheit stehen. Selbstverständlich ein Chianti, ein Rocca Guicciarda Chianti Classico 2015. Überwiegend aus Sangiovese gemacht, mit einem kleinen Anteil von Merlot und Cabernet Sauvignon versetzt, aus strengster Selektion der besten Trauben, die in eng bestockten Weinbergen auf etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. 30 Minuten in der Karaffe sollten dem Rocca Guicciarda ganz gut getan haben bevor er nun zur genauen “Inspektion” ins Glas kommt.
L´Hêtre 2016
Ein echter Gentleman
So geht Bordeaux für Puristen, so macht man sich echte Freunde.
Winzer/Weingut: Chateau L´Hêtre, Gardegan-et-Tourtirac, Castillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von einem 25 Hektar großen Anwesen an der Côtes de Castillon.
Allgemeines: Während der Ernte im Jahr 2015 verliebte sich Jacques Tiehnpoint in das Anwesen des belgischen Ehepaares Stéphane und Béatrice Goubau an der Côtes de Castillon, welches zu dieser Zeit noch den Familiennamen „Château Goubau“ trug. Er beschloss mit seiner Schwerster Anne De Raeymaeker dieses Gut als Investment zu kaufen und erwarb 2017 auch die Nachbardomäne Chateau Montagne dazu, ein 25 Hektar großes Anwesen mit einem beeindruckenden Schloss. Man engagierte den Neffen Maxime Thienpont, benannte das Weingut in L´Hêtre um und produziert seitdem Weine mit besonderer Strahlkraft. Einen davon habe ich heute hier am Tisch der Wahrheit stehen. Den L´Hêtre 2016, eine Cuvée aus 95% Merlot und 5% Cabernet Franc, 15 Monate reifte dieser Wen im Eichenfass vor sich hin. Heute wird er aufgemacht. Zuvor darf er sich jedoch noch eine kleine Weile in der Karaffe an seine neue Umgebung anpassen. Dann hat er Ausgang, bzw. seinen grossen Auftritt.
Stromberg 2017 Grosses Gewächs
Riesling für Steinesammler
Ein Paradebeispiel dafür, wie man subtile Fülle und krachend steinig-salzige Kargheit unter einen Hut bringt.
Winzer/Weingut: Schäfer-Fröhlich, Bockenau an der Nahe, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von den einzigartigen, ca. 40 Jahre alten Parzellen der Grand Cru-Lagen Felsenberg und Stromberg.
Allgemeines: Es gibt ein Leben ohne Riesling. Aber es macht keinen Sinn. Vor allem wenn man an die Rieslinge vom Weingut Schäfer-Fröhlich aus Bockenau denkt. Von jenem Weingut, wo Tim Fröhlich von den einzigartigen, ca. 40 Jahre alten Parzellen der Grand Cru-Lagen Felsenberg und Stromberg seine Grossen Gewächse in die Flaschen zaubert. Jedes Jahr wird er von den internationalen Medien besungen, die seine Grossen Gewächse zu den besten Deutschlands küren. Heute habe ich seinen Riesling Stromberg 2017 GG im Glas, der, wie der Name schon sagt, von der Grand Cru-Lage Stromberg kommt, einer spektakulären, sehr steilen Lage mit 60 bis 70 Jahre alten Reben am Fuße einer vulkanischen Felswand mit einer Hangneigung von bis zu 70%. Hier gibt es quasi nichts als Vulkangestein. Damit sich der gute Tropfen ein wenig akklimatisieren kann, kommt er für eine halbe Stunde in die Karaffe um sich dann im Glas von seiner eindrucksvollsten Seite zu zeigen.
Grüner Veltliner St. Georg 2015
Grüner Veltliner wunderbar
Ein Veltliner der einen nicht kalt lässt, ein wahrlich grosses Abenteuer. Ganz toller Wein von dem man nie genug bekommen kann.
Winzer/Weingut: Weinlaubenhof Kracher, Illmitz, Österreich.
Lage/Herkunft: Von alten Weingärten im Weinviertel.
Allgemeines: Seine Liebe zu österreichischen Weinen, und da wieder konkret zum Grünen Veltliner, teilt Aldo Sohm, der seit 2007 Chef Sommelier im 3* Michelin Restaurant Le Bernardin in New York, einer der angesagtesten Locations an der gesamten Ostküste ist, mit Gerhard Kracher vom Weinlaubenhof im Burgenland. Seit 2009 betreiben die beiden das gemeinsame Projekt Sohm & Kracher, das man, anders geht ja auch nicht, beim Essen und beim Wein entwickelt hat. Man hat sich dazu entschieden, gemeinsam Veltliner zu machen und sich für dieses ehrgeizige Projekt alte Weingärten mit ganz besonderen Bodenformationen im Weinviertel ausgesucht. Einer dieser Veltliner, der Grüner Veltliner St. Georg 2015 steht heute hier am Tisch der Wahrheit. Der 16er war vor einer Weile dran und es wird spannend werden, den Unterschied zwischen diesen beiden Jahrgängen herauszuarbeiten. Auch der 2015 kommt für eine Weile in die Karaffe um sich etwas entfalten zu können. Danach geht´s ab in den Burgunderkelch.
Montepeloso A Quo 2015
Die totale Lebenslust
Knackt vor Lebenslust und geht, ganz leicht gekühlt, glatt als Erfrischungstrunk durch. Eine richtig frische Köstlichkeit.
Winzer/Weingut: Azienda Agr. Montepeloso, Maremma/Toskana, Italien.
Lage/Herkunft: Von Rebstöcken die auf Silex und versteinerten Tonböden stehen.
Allgemeines: Mitten in den malerischen Hügeln der mediterranen Macchia in der Maremma, liegen die 30 ha der Azienda Agr. Montepeloso. Fabio Chiarelotto macht dort Weine, die weit entfernt von heiss und konzentriert sind, vielmehr hat er sich darauf verlegt, Finesse und Eleganz in jeden Wein zu bringen, was in der hitzereichen Toskana nicht immer ein leichtes Unterfangen ist. Einen dieser Weine, der A Quo 2015, steht heute hier am Tisch der Wahrheit und will erkundet erden. Eine Cuvée aus Montepulciano, Sangiovese und Cabernet Sauvignon, mit kleineren Anteilen von Marselan und Alicante Bouschet. Die Rebstöcke stehen auf Silex und versteinertem Ton, 12 Monate reift der A Quo, was soviel wie „Beginn einer Idee/Anfang eines Projektes“ heisst, im Barrique, dann noch etwa 9 Monate in der Flasche. Die Jahresproduktion beläuft sich auf ungefähr 60.000 Flaschen. Heute hat er, nachdem er eine Weile in der Karaffe rum gedümpelt ist, seinen vorbestimmten Weg ins Glas gefunden.
Mitsegeln