Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Perrin & Fils
Châteauneuf-du-Pape ‘Les Sinards’ 2009
Ein ‘junger Hüpfer’ mit reichlich Potential.
Noch ist der ‘Jungspund’ frisch und frech und protzt mit saftiger Frucht. In ein paar Jahren sicher ein grandioser Wein und doppelt so teuer.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Aus den jungen Reben von Beaucastel. Von einem Weinberg im Westen von Beaucastel in der Nähe der Gemeinde Orange.
Flasche/Etikett: Wie schon das rein auf Herkunft gestaltete Etikett des Les Hauts de Julien, ist auch das des Les Sinards in selbem Stil gehalten. Mit dem grossen hochgeprägten Siegel der Appellation Châteauneuf-du-Pape Controlée steht die Burgunderflasche da und protzt mit ihrer Herkunft. Mit der wohl klassischesten Typo aller Châteauneuf-du-Papes wird diese angekündigt und der Name des Weinberges steht elegant geschwungen unten drunter. Natürlich auch das Wappen von Perrin & Fils sowie der Status der Appellation. Hinten findet man, welch Wunder, ein Etikett in deutsch verfasst. Man erfährt alles was nötig ist und auch ein paar sensorische Angaben den Duft und den Geschmack betreffend sind angeführt. Unspektakulär und nichts man man eingehender beschreiben müsste. Wir füllen den Les Sinards in die Karaffe um und geben ihm ein paar Minuten an der Luft. Dann kommt er in die grossen Burgundergläser um zu sehen wie er sich dort präsentiert.
Vinsobres ‘Les Hauts de Julien’ 2007
Mineralisch, erdbetont und fein geräuchert.
Ein perfektes Beispiel dafür, wie sich Ertragsreduzierung bemerkbar macht und was ‘Alte Reben’ in der Lage sind zu ‘leisten’.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von einem Weinberg nördlich von Châteauneuf du Pape, der gleichzeitig mit 90 Jahre alten Reben von Syrah und Grenache bepflanzt ist.
Flasche/Etikett: In der klassischen Burgunderflasche steht der Vinsobres nun am Tisch und unterscheidet sich, das Etikett betreffend, wesentlich von seinen Vorgängern. Das kleine Château das die Beklebungen des Gigondas ‘La Gille’ und des Vacqueyras ‘Les Christins’ verziert hat ist verschwunden und stattdessen wird auf diesem so richtig mit Herkunft Dampf gemacht. Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt. In Riesenlettern VINSOBRES aufgedruckt um gleich mal klaruzustellen wo man herkommt. Darunter nicht viel kleiner der Name des Weinbergs um auch da keine allfälligen Zweifel über seine Abstammung aufkommen zu lassen.
Am Rückenetikett steht alles was sonst noch interessant zu wissen ist, ein wenig über Vinsobres selbst, etwas über den Weinberg und viel über die Herstellung des Weines. Ganz interessant der Hinweis, dass davon nur 6000 Flaschen abgefüllt wurden und der Wein unfiltriert in selbige gelangt ist. Was uns dazu veranlasst den Les Hauts de Julien in den Dekanter umzufüllen um etwaige Ablagerungen im Glas zu vermeiden.
Vacqueyras ‘Les Christins’ 2010 AOC
Bombastisch rustikal.
‘Take it or leave it’ ist das Motto dieses Tropfens und wer Mitgefühl sucht, der sucht hier vergeblich. Kein Wein für Weicheier.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von auf Lehm-und Sandböden angelegten steinigen Terrassen aus Sarrians, südlich der Dentelles de Montmirail.
Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche mit dem aristokratisch wirkenden Halsetikett klebt, wie bei allen anderen ‘Lagenweinen’ von Perrin, das weisse Etikett mit dem einer kleinen Festung gleichenden Château. Im Vordergrund in Reih´ und Glied die Rebstöcke und der Name der Lage ‘Les Christins’ darunter. Selbstverständlich gross und rot die Herkunft dieses Tropfens und der Hinweis, dass es sich dabei um einen Wein aus der Appellation Vacqueyras Controlée. Ich mag diesen ‘Herkunftskult’ weil er mir irgendwie eine Landkarte der Region ins Gedächtnis ruft und mich so auf eine Art von Reise schickt.
Auch auf dieser Flasche steht am Rückenetikett ein wenig über den Wein, über die Famille Perrin und über Lage, Klima und den Boden. Kurz, prägnant und einen raschen Überblick verschaffend. Auch dieser Wein ist ein echter ‘Brummer’, drauf lassen die 14,5% schliessen. Weil wir vom Gigondas bereits wissen, dass die rustikale Art nach Luft schreit, geben wir dem Vacqueyras gleich von Beginn an 90 Minuten im Dekanter um sich auszutoben. Natürlich nicht ohne uns einen Schluck ohne grössere Luftzufuhr genehmigt zu haben. Wir wollen ja sehen ‘wo der Les Christins beginnt’ und wie er sich verändert.
Gigondas ‘La Gille’ 2010 AOC
Rauer Bursche mit reichlich Kraft.
Kein Wein für zimperliche Naturen. Dafür umso mehr ein Tropfen für Freunde von Saft und Kraft, verbunden mit einem guten Schuss Rustikalität.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Auf Kalkstein, Kalk-Mergel-und Sandböden gewachsene Reben die auf Terrassen gepflanzt sind und in Nordwestlage stehen.
Flasche/Etikett: In der gewohnten Burgunderflasche steht der La Gille am Tisch und auf dem Etikett ist wie schon beim Rasteau auch auf diesem die kleine ‘Festung’ mit dem vor ihr liegenden Weingarten abgebildet. La Gille darunter was die genaue Lage angibt und in Kapitalen GIGONDAS in rot um die Herkunft auch entsprechend hinaus zu posaunen. Herkunft ist alles in Frankreich und so wird sie auch hier eindrucksvoll angekündigt. Insgesamt ein sehr schönes Etikett. Keines das grosses Aufsehen um sich macht, aber trotzdem auffällt und Eindruck hinterlässt.
Wie bei allen anderen Weinen, auch hier am Rückenetikett alle Informationen über die Famille Perrin, den Wein, die Lage und ein paar Degustationsnotizen. Natürlich auch was sonst noch wichtig ist, und da springen einem sofort die 14,5% ins Auge. Wir machen uns also darauf gefasst eine echte ‘Wuchtbrumme’ im Glas zu haben und bereiten uns geistig entspechend darauf vor. Man will ja nicht gänzlich unvorbereitet vom Hammer getroffen werden.
Tavel 2011 AOC Rosé
Dunkelhimbeerrot und reife Kirschen.
Dunkelhimbeerrot mit dem Aroma von reifen Kirschen beschreibt diesen ‘Rosaroten’ wohl am treffendsten. Südfranzose mit Profil.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Vom rechten Ufer der Rhône in dem Gebiet der Gard. Von Lehm- und kalkhaltigen Böden, ähnlich jenen von Châteauneuf du Pape.
Flasche/Etikett: In der langen und schlanken Schlegelflasche steht der Tavel nun vor uns. Aristokratisch anmutend prangt auf dem weissen Etikett in der Mitte das Wappen der Famille Perrin über dem in rot aufgedruckten Herkunftsnamen. TAVEL steht drauf in grossen Lettern, der Nachweis dass es sich dabei um eine eigene Appellation handelt sowieso und ganz oben noch der Name der Famille Perrin. Am Flaschenhals ist ein Wappen mit einem dicken fetten T für Tavel und einer aufgesetzten Krone eingeprägt.
Das Rückenetikett auch hier in deutsch verfasst und mit allen wichtigen Informationen über Region, Herkunft, Böden und anderen Besonderheiten ausgestattet. In diesem Fall sogar mit der genauen Angabe wieviel Prozent der jeweils verwendeten Rebsorten verwendet wurden. Sehr informativ.
Da es sich bei diesem Wein um einen eher gehaltvollen und kräftigen Rosé handeln dürfte kommt er für 30 Minuten in die Weissweinkaraffe um ein wenig Luft aufnehmen zu können. Zusätzlich entscheiden wir uns dazu statt der üblichen Weissweingläser die Bordeauxgläser zu verwenden, weil der Tavel so seinen Saft und seine Kraft besser bündeln und kompakter päsentieren kann.
Rasteau ‘L´Andéol’ 2010 AOC Côtes du Rhône
Wolf im Schafspelz.
Kein Schmusewein für Fruchtfanatiker, sondern richtig rustikaler Wein für Könner. Macht Spass im Mund und zeigt kompromisslos seine Herkunft.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von einem 2 Hektar großen Weinberg aus einer alten Südterrasse mit Kies, Sand und Lehmböden.
Flasche/Etikett: Auf dem Tisch steht die Burgunderflasche und zeigt uns ihr elegantes Etikett. In weiss mit roter Schrift und selbstverständlich mit allem was der kundige Weinfreund auf den ersten Blick wissen soll. Namensgeber ist die Region, wie üblich, L´Andeol gibt auch noch die genaue Lage bekannt und selbstverständlich auch der Hinweis, dass es sich dabei um einen Wein aus der Appellation Côtes du Rhône Villages handelt. Oben die kleine ‘Festung’ mit den vor ihr liegenden Weingärten drauf und am Flaschenhals das Wappen der Famille Perrin sowie der Jahrgang. Elegant, vornehm, typisch französisch. Am Rückenetikett ein paar Infos über die Famille Perrin, ein wenig über die Lage und die Bedingungen der Region sowie über die Herstellung des Weins in deutsch und somit auch für notorische Fremdsprachenverweigerer lesbar.
Auch wenn es keine explizite Dekantierempfehlung für den Rasteau L´Andéol gibt, kommt er für wenigstens eine Stunde zur Belüftung in den Dekanter. Gerade relativ junge Côtes du Rhônes danken es einem immer wieder und belohnen die Geduld dreifach.
Muscat ‘Beaumes de Venise’ 2009 – Perrin & Fils
Honig, Muskatnuss und Pfefferminze.
Von diesen drei Aromen durch den Mund getragen, offenbart sich die frische Süsse dieses Vin Doux Naturel. Ein kühles und erfrischendes Weinerlebnis.
Winzer/Weingut: Famille Perrin, Perrin & Fils, Orange, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von poröser Kalksteinböden aus dem Dentelles de Montmirail zwischen der Stadt Carpentras und dem Dorf Vacqueyras.
Flasche/Etikett: Auf der langen schlanken Schlegelflasche klebt ein weisses Etikett von typisch französischer Gestaltung. Edel in der Schrift, ganz gross in Gelb der Name drauf, der, wie üblich, auf die Herkunft und nicht auf die Rebsorte verweist. Über all dem prangt das Wappen der Famille Perrin und wer sich näher über den Inhalt dieser Flasche informieren will, der dreht sie einfach um. Dort erfährt er alles was er über diesen süssen Tropfen wissen will.
Der Ordnung halber sei noch angeführt, dass die Herkunfstbezeichnung auf dem Flaschenetikett, also Muscat de Beaumes de Venise, eine kleine Gemeinde im Département Vaucluse und seit 1945 eine eigene Appellation d’Origine Contrôlée (AOC) ist. Zu den 15% die ebenso am Rückenetikett angeführt sind kommen wir später dann zurück. Dekantieren ist nicht nötig und so kommt der ‘Vin Doux Naturel’ unverzüglich in die Gläser.
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