Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Italien
Riecine Chianti Classico Riserva 2015
Symphonie von Frucht und Würze
Das ist Chianti vom Feinsten, das ist einfach Weltklasse. Außergewöhnlich, überwältigend. Ein Traum von Wein.
Winzer/Weingut: Riecine, Gaiole, Chianti, Italien.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden des Weinguts in Gaiole in Chianti.
Allgemeines: Allein der Name löst bei mir jedesmal aufs Neue Speichelfluss aus. Gehören die Weine von Riecine aus Gaiole doch zum Besten was das Chianti zu bieten hat. Riecine ist quasi das Aushängeschild der Region und macht als ICEA® zertifizerter Betrieb “Chiantis” von Weltformat. Gegründet vom Engländer John Dunkley, wurde das Weingut von einem anderen Engländer, Sean O´Callaghan, seit 1991 sowohl als Kellermeister wie als Betriebsleiter geführt. Mit dem Jahrgang 2015 steht heute der letzte Chianti Classico Riserva den Sean für Riecine gemacht hat am Tisch der Wahrheit. Seit 2017 betreibt er sein eigenes Weingut. Die Chiantis von Riecine gehören zu den elegantesten, den feinsten die man für Geld bekommen kann. Ich habe nun, wie bereits seit Jahren, wieder einmal einen zur Verkostung hier und ich weiss bereits genau was mich erwartet; Sangiovese in seiner schönsten Form. Eine halbe Stunde lasse ich den guten Tropfen in der Karaffe dümpeln bevor ich mir das erste Glas genehmige.
Dolcetto d´Alba 2016
Dolcetto fantastico!
Ein typischer Alltagstropfen. So einfach kann Wein sein, vorausgesetzt man weiss, dass auch Einfaches einfach köstlich sein kann.
Winzer/Weingut: Massolino, Serralunga d´Alba, Piemont, Italien.
Lage/Herkunft: Von 20-25 Jahre alten Reben die auf Kalkböden in Serralunga stehen.
Allgemeines: Aus Serralunga d’Alba, einer kleinen Gemeinde in der italienischen Provinz Cuneo im Piemont, kommt der Wein, der heute am Tisch der Wahrheit steht. Und zwar vom 1896 gegründeten Weingut Massolino, dessen Gründer, Giovanni, der erste war, der elektrischen Strom und den Dampfdrescher in das Dorf brachte. Heute produziert man ausschliesslich Weine aus autochthonen Rebsorten, die typisch für das Gebiet sind, sowie auch jener, der heute hier verkostet wird, den Dolcetto d´Alba 2016. Zum ersten Mal 1896 produziert, seit 2003 gehen die besten Dolcettotrauben, die aus Weinbergen in Serralunga d’Alba stammen, in diese Auslese. 20-25 Jahre alt sind die Rebstöcke die auf einer Höhe von 330 Metern stehen und im traditionellen Guyot erzogen werden, die Böden sind kalkhaltig, der Ausbau erfolgt in Stahl und Zement, 24.000 Flaschen wurden abgefüllt. Eine steht jetzt hier und ihr Inhalt wartet seit einer Stunde in der Karaffe auf seinen grossen Auftritt.
Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012
Höchst nobles Naturschauspiel
Ein Wein mit Stil und Klasse. Einer für die wirklich grossen Stunden und Momente im Leben. Ganz grosses Montepulciano-Kino!
Winzer/Weingut: Emidio Pepe, Torano Nuovo/Teramo, Abruzzen, Italien.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 30 Jahre alten Reben rund um Torano Nuovo.
Allgemeines: Montepulciano aus den Abruzzen. Dort, in der Provinz Teramo, macht Emidio Pepe seit fünfzig Jahren Wein und gilt heute zu Recht als Legende. Die Weine die er macht sind alles andere als Mainstream. Es wird ausschliesslich von Hand geerntet, das Lesegut ist hundertprozentig gesund und reif und der Zusatz von Hefen ist ein absolutes No-go. Es wird spontan vergoren und der Ausbau des Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012, jener Tropfen der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, erfolgt im grossen Holzfass. Er ist ungeschönt, unfiltriert, unmanipuliert und so natürlich wie möglich belassen, kaum geschwefelt und bio bis in die letzte Pore. Der Montepulciano d´Abruzzo DOC 2012 gehört definitiv zu den Spitzenweinen von Emidio, welchen er selbst als “Wein der Zukunft” bezeichnet, weil er mindestens wunderbare zehn und noch viel mehr Jahre vor sich hat. 2012 ist damit praktisch noch ein junger Hüpfer und deshalb wandert er vorab für gute zwei Stunden in die Karaffe um sich dort “auszudünsten” und sich seiner recht präsenten flüchtigen Säure zu entledigen. Danach geht´s auf ins Naturwein-Abenteuer.
In Pork We Trust 2015 rosso
Einfach schweinisch gut
Den KANN MAN NICHT in kleinen Schlucken zu sich nehmen. Wer den nur nippt, der hat den Sinn dieses Tropfens nicht verstanden.
Winzer/Weingut: Zio Porco Wines di Marco Giovanni Zanetti, San Michele di Bassano del Grappa, Veneto, Italien.
Lage/Herkunft: Aus Bassano in der Region Venetien.
Allgemeines: Endlich mal wieder eine richtig Sauerei veranstalten. Die Schweine aus dem Gehege lassen und einfach unendlich grossen Spass haben. Nicht was Sie jetzt denken. Also bitte! Das hier ist eine seriöse Sauerei und der Hauptdarsteller ist kein Eber, sondern eine Rotweincuvée aus Marzemino, Carmenère und Merlot. Von Marco Giovanni Zanetti aus Bassano del Grappa im Veneto, dessen Weine ich durch die Bank liebe und sie alle schon literweise vernichtet habe. Sein In Pork We Trust 2015 steht heute bei mir am Tisch der Wahrheit und ich erwarte mir davon nicht weniger als mächtig Party und allergrössten Trinkspass. Alles andere wäre pure Enttäuschung. Und ich verwette alle meine Weingläser darauf, dass auch der In Pork We Trust ein richtig schweinisch-lustiges Vergnügen wird. Auf jeden Fall werde ich, wie auf dem Etikett explizit angeführt, “ein Auge offen halten” während ich mir den Tropfen hinter die Binde kippe. Karaffe braucht das “Ferkel” keine und deshalb kommt es gut gekühlt mit frischen 14º ins Glas. Auf geht´s, die Sau ist raus!
Vitovska 2013
Unkonventionell, fernab der Mainstream-Weinwelt
Ein Naturschauspiel und Weinerlebnis das man nicht vergisst. Wer sich erst einmal darauf eingestellt hat, der wird mit einer Flasche nicht zufrieden sein.
Winzer/Weingut: Benjamin Zidarich, Prepotto, Friaul, Italien.
Lage/Herkunft: Von einem Plateau aus dem Karst, die Reben wachsen auf 280 Metern Seehöhe auf roter Erde.
Allgemeines: Sie kennen Vitovska nicht? Macht nichts, damit stehen Sie nicht alleine da und fragen sich, was das denn sein soll? Nun, Vitovska ist eine alte Rebsorte, eine Kreuzung aus Malvasia und Glera, die typisch für Istrien und das Friaul ist. Von dort kommt auch der Wein, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht; der Vitovska 2013 von Benjamin Zidarich aus Prepotto. Das ist ein kleines Dorf, das hoch über dem Golf von Triest, mitten im Herzen des Karsts an der Grenze zu Slowenien, liegt. Der Vitovska kommt von einem Plateau aus dem Karst, dem kargen, wasserdurchlässigen Kalksteingebirge, die Reben wachsen dort auf 280 Metern Seehöhe auf roter Erde. Benjamin Zidarich hat seinen Wein lange auf der Maische stehen lassen und ihn im Anschluss unfiltriert abgefüllt. Und da es nicht mein erster Wein von ihm ist und ich weiss, was diese besonders gerne “wollen”, kommt der Vitovska für eine halbe Stunde in die Karaffe. Am allerwohlsten fühlt er sich danach, wenn er dann noch in den grossen Burgunderbecher darf.
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