Stichwort: Burgenland

Eisenberg 2012 Blaufränkisch

Nicht Justin Timberlake, sondern Al Pacino.

Allerfeinster Trinkspass, der mit seinem erdig-würzigen Charakter eher an Al Pacino als an Justin Timberlake erinnert.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Eisenberg 2012 Flasche/Etikett: Im unverkennbaren Design klebt das Etikett des Eisenbergs auf dessen Flasche. Die obere Hälfte nimmt wie gewohnt der ‘Daumenabdruck’, die ‘Zunge’ oder wofür immer man diese eigenwillige wie auch prägnante Grafik nennen will ein. Saftiges rot, durchzogen von dicken und dünnen ‘Adern’ und Verästelungen. Immer wieder aufs Neue begeisternd dieses konsequent umgesetzte Corporate Design, das Uwe Schiefer seinen Etiketten verpasst hat. In Kleinbuchstaben wie üblich schiefer, in schwarz und fett und nicht zu übersehen. Unterhalb in rot eisenberg 2012 und blaufränkisch in schwarz. Ebenfalls in Kleinbuchstaben. Auch dieses Etikett besteht nur aus einem Teil, auf dessen rechter Seite auf schwarzem Untergrund alles steht was man über den Eisenberg wissen sollte. Herrlich leichte 12,5 %vol. lassen jetzt schon Freude auf diesen Wein aufkommen. Zum kurzen akklimatisieren darf der Tropfen für eine halbe Stunde in der Karaffe warten und ein wenig Luft aufnehmen bevor er dann ins Glas kommt.

Im Glas: Wie ein kleiner leuchtender Rubin dreht der Eisenberg seine Runden im Becher. Klar und hell ist er, mit leichten bläulichen Reflexen.

31. August 2014 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkischsekt 2011

Ein Sprudel für den Physikprofessor.

Kein banaler Partyblubber, sondern einer für Abenteurer und Entdecker. Ein Sprudel für den Physikprofessor. Schaumexperience der anderen Art.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Schieferböden des Leithagebirges.

BF Sekt 2011 Flasche/Etikett: Da ist sie wieder. Die mystische Grafik die sich konsequent durch die gesamte Etikettenserie zieht. Was anfänglich als Daumenabrdruck vermutet und später dann als Tropfen gedeutet wurde, stellte sich am Ende laut Uwe Schiefers Aussage als Zunge heraus. Wobei das auch nicht wirklich dokumentiert ist, weil er es dem Betrachter offen lässt was er davon halten möchte. Und so ziert auch dieses Etikett der Daumen, der Tropfen, oder eben die Zunge. Nichts genaues weiss man nicht. Unten in Kleinbuchstaben einfach blaufränkischsekt 2011 und rechts in fett und gross schiefer, wie gewohnt. Im rechten schwarzen Teil des Etiketts alle Informationen zum Inhalt, brut nature ganz wesentlich und vor allem das Datum wann degorgiert wurde, nämlich im Februar 2014. Ebenso die Info, dass von der Sekt & Weinmanufaktur Strohmeier in St. Stefan in der Steiermark versektet wurde. Besser kann man den Konsumenten nicht informieren. Jetzt aber kommt der Blubber in die Gläser um seiner Bestimmung zugeführt zu werden.

Im Glas: In funkelndem rubinrot steht der rote Sprudel im Glas, oben eine ultrafeine Perlage die Aktivität ankündigt.

3. August 2014 | 0 Kommentare ...alles

Rosé Burgenland ‘Wine and roses ain’t quite over’

Led Zeppelin auf rosarot.

Hommage an eine der grössten Rockformationen aller Zeiten. Und dazu schmeckt der Tropfen auch noch richtig gut.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Reben die auf Kalk- und Schieferböden des Leithagebirges stehen.

Rosé 2013 Flasche/Etikett: Schon der erste Blick auf die Flasche mit dem rosa Inhalt zeigt ein vollkommen von der bisherigen Designlinie abweichendes Etikett. Auf dem weisssen Stück Papier ragt von links eine Hand als Strichzeichnung ins Bild hinein, mit ausgestrecktem Mittelfinger den ein Ring mit Totenkopf ziert. Darüber steht von oben nach unten in rosa wine and rosés ain’t quite over, was wie bereits oben erwähnt eine Textzeile aus dem Led Zeppelin-Lied “For Your Life” ist. Das Wort rosé in schwarz gedruckt ergibt ein tolles Wort- und Farbspiel und deutet wohl auch die Verspieltheit dieses Weines an. Unten drunter schiefer wie gewohnt in Kleinbuchstaben und am rechten Rand des Etiketts Rosé 2013 Burgenland sowie der Hinweis, dass es sich um unfiltrierten Wein handelt. In zartem rosa For Your Life – A song by the beloved Led Zeppelin. Womit a) klar ist, dass Uwe Schiefer Led Zeppelin-Fan und b) die Musikbegleitung für heute eindeutig vorgegeben ist. Der Tropfen wird von seinem Kork befreit und ohne weiteres Zuwarten eingegossen.

Im Glas: Lachshimbeerrosa trifft wohl am besten jene Farbe, mit welcher der Tropfen aus Glas heraus leuchtet.

2. August 2014 | 0 Kommentare ...alles

Sankt Laurent ‘Zagersdorf’ 2008

Sankt Laurent aus einer anderen Welt.

Wein den man jeden Tag im Glas haben will und wer noch einmal sagt, dass Sankt Laurent unnötig ist, dem möge die Zunge abfaulen.

Winzer/Weingut: Rosi Schuster, St. Margarethen, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von alte Reben die auf schweren Lehmböden der Lage Zagersdorf stehen.

Zagersdorf Flasche/Etikett: Vanillegelb ist das Stück Papier, das auf der dunkelbraunen Burgunderflasche klebt. Ebenso unspektakulär wie das des Gemischten Satzes, beschränkt man sich auch hier auf das Wesentliche. Oben wieder das Schild mit einem Löwen abgebildet und unterhalb steht in grossen Lettern ZAGERSDORF in schwarz darauf. Unterhalb in weinrot Sankt Laurent, sowie in der Mitte alles Nötige was drauf sein muss. Ganz unten steht dann ROSI SCHUSTER Burgenland und fertig ist die Weinbeklebung. Strukturell wirkt das Design an jenes der Moric-Weine Roland Velichs angelehnt (nur wird dabei auf die Ornamente verzichtet). Dass sich Hannes Schuster bei Roland Velich Tipps für seine eigenen Weine holt, lässt diese Vermutung irgendwie schlüssig und nachvollziehbar erscheinen. Einfach aber elegant wirkt das Ensemble und wird durch eine weinrote Halsmanschette abgerundet. Am Flaschenhals ein kleines Etikett auf dem der Jahrgang eingedruckt ist und fertig ist die ‘Flaschenbekleidung’. Auf ein Rückenetikett verzichtet man. Der Zagersdorf will Luft und die bekommt er auch. Er darf für eine halbe Stunde in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas: Sehr klar und hell leuchtet sattes rubinrot aus dem Kelch heraus. Leichte violette Reflexe blitzen auf.

30. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

Hausmarke 2010 Moric

Geschmacklicher Grenzgang.

Man verlässt die gepflasterte Strasse und verabschiedet sich in unbefestigtes wie unwirtliches Gelände, um in eine völlig andere Weinwelt vorzudringen.

Winzer/Weingut: Moric (Roland Velich), Grosshöflein, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Schieferböden aus Lagen rund um Grosshöflein im Burgenland.

Hausmarke Flasche/Etikett: Auf der braunen Burgunderflasche klebt ein ‘typisches’ Moric-Etikett. Markant gestaltet, auf weissem Untergrund ein hellgraues Muster von Ornamenten aufgedruckt sowie mit schwarzer Beschriftung in einfacher Typo. HAUSMARKE nimmt den grössten Platz am Etikett ein, darunter die enthaltenen Rebsorten sowie alle relevanten und nötigen Informationen die angeführt sein müssen. Am unteren Rand MORIC wieder etwas grösser. Einfach und doch mit grossem Wiedererkennungswert. Die hellgrauen Ornamente erscheinen auf den ersten Blick wie ein Paisleymuster, entpuppen sich aber auf den zweiten eher als Blattwerk aus dem Weingarten. Auf ein Rückenetikett wird verzichtet, braucht man nicht und entspricht auch Roland Velichs Philosophie. Weniger ist mehr und was nicht benötigt wird ist deshalb auch entbehrlich. Zur Belüftung kommt die Hausmarke für eine halbe Stunde in die Karaffe um sich ein wenig mit Sauerstoff anzureichern.

Im Glas: Helles strohgelb zieht seine Kreise im Glas. Leichter goldgrüner Schimmer ergänzt das Farbenspiel der Hausmarke.

29. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

Schaller vom See SECCO rosé 2013

Sommersprudel mit einem Tick von ‘restsüss’.

Rosaroter Secco, der einen bei heissen Aussentemperaturen zur umgehenden Vernichtung zwingt.

Winzer/Weingut: Weingut Schaller vom See, Podersdorf/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den Rieden Weißlackenacker und Hallebühl in Frauenkirchen am Neusiedlersee im Burgenland.

Rosé Secco Flasche/Etikett: Fred ist wieder da! Und wieder hat er Ginger nicht dabei. Es scheint als hätten sich die beiden endgültig getrennt. Nein, nicht zu Besuch ist er, der Fred, er ziert nur wieder das reinweisse Etikett der Serie von ultraleichten Weinen. Gezackt wie üblich steht oben SCHALLER VOM SEE in Grossbuchstaben und darunter tanzt Fred Astaire beschwingt wie in besten Tagen durch die Szene. In der Hand statt Ginger wieder nur ein Schilfrohr, das er wie es scheint im Neusiedlersee gefunden hat. Rosé steht neben ihm und unterhalb in Grossbuchstaben SECCO. Aus der klaren Flasche schimmert es schon sehr schön rosarot. Auch dieses Etikett ist in einem Stück gehalten und auf der Seite steht wie üblich alles über den Wein, ein paar sensorische Informationen und auch ein wenig über die Herstellung und die Philosophie der Schallers. Der rosa Sprudel ist auf Idealtemperatur (6º) und wird deshalb ohne weiter Umwege einfach von seinem Schraubverschluss befreit und eingeschenkt.

Im Glas: Blassrosa sprudelt der Secco rosé im Glas. Wie gespritzter Erdbeersaft. Mit einem leichten Schimmer ins lachsfarbige.

30. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

Atanasius 2010

Frisch-fröhliches Trinkvergnügen.

Rank und schlank und luftig locker ist der Tropfen der ideale Sommerrotwein, der sogar bei 40º im Schatten grossen Spass macht.

Winzer/Weingut: Gut Oggau, Weingut Tscheppe-Eselböck, Oggau, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Parzellen, die in der Umgebung von Oggau und Purbach am Neusiedlersee liegen.

Gut Oggau Anastasius rot Flasche/Etikett: Nicht das Bildnis des Dorian Gray ziert das hohe, in gedecktem weiss gehaltene Etikett, sondern jenes von Atanasius. Unter seinem Bild nur GUT OGGAU und ATANASIUS sowie der Jahrgang. Wie seine Schwester Theodora ist er “von typisch burgenländischer Leichtigkeit und offener Herzlichkeit, ein attraktiver, aber trotzdem nicht oberflächlicher junger Mann. Obwohl über die Maßen beliebt, hat er versteckte Qualitäten, die ihn erst recht interessant machen. Sein großer Traum: Eines Tages ein umjubelter Weltstar zu werden.” So steht es in der Beschreibung und am Rückenetikett erfährt der Weinfreund dann noch reichlich mehr über Atanasius. In toller, etwas geperrter grosser Typo oben in drei Zeilen Weingut, Name und Jahrgang und darunter ausschliesslich in Grossbuchstaben umfassende sensorische Notizen sowie eine Speisenempfehlung. Bescheidene 12% vol. erhöhen die Vorfreude auf Atanasius, der für einige Minuten in der Karaffe ein paar Runden drehen darf.

Im Glas: Glasklar und transparent wie dunkelroter Kirschensaft steht der Wein im Glas und deutet mit seiner Erscheinung ein leichtes Trinkvergnügen an.

26. April 2014 | 0 Kommentare ...alles