Stichwort: Blaufränkisch

Blaufränkisch ‘Reihburg’ 2009

Harmonie die fast schon weh tut.

Wenn einem während des Genusses einfach die Worte ausgehen, dann hat man sicher einen Reihburg in den Gläsern.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Ein letztes Mal sei angeführt, dass das Corporate Design auf Uwe Schiefers Weinen gnadenlos durchgezogen wird und sich dieser mystisch abstrakte ‘Tropfen’ oder ‘Daumenabdruck’ auch auf der Flasche des Reihburgs befindet. Dessen Bedeutung wir erst jetzt, mit dem letzten Wein herausgefunden haben. Wir haben Uwe Schiefer nämlich gefragt was es damit auf sich hat. Dabei haben wir erfahren, dass es Absicht ist, dass jeder sich dazu sein eigenes Bild machen kann, welches von einem Tropfen über einen Daumenabdruck bis hin zu einer Zunge geht. Welche am Ende die sinngebendste Interpretation und am ehesten die Absicht dieser Grafik sein soll. Diese ‘Zunge’ wird in Folge von einem hellen rot beim leichtfüssigen Eisenberg bis hin zum kraftvollen Reihburg immer dunkler. Fast wie beim Tauchen; je tiefer man abtaucht umso mehr Farben gehen verloren, irgendwann ist alles blau und am Ende wird es ganz dunkel.

In diesem Fall zeugt die ‘Zunge’ in dunkelstem dunkelweinrot mit viel schwarz auf dem weissen Stück Papier die Kraft und Komplexität des Weines an, in Kleinbuchstaben wieder schiefer drauf und das worum es geht ganz klein am Seitenrand. Der Rest am schwarzen Rückenetikett. Das muss genügen, alles andere erzäht der Wein, wie üblich. Bevor der Reihburg aber in die Gläser kommt, wandert er für zwei Stunden in den Dekanter um sich dort so richtig mit Sauerstoff ‘anreichern’ zu können. Soviel Zeit muss sein und sollte dem grossen Wein gegönnt werden.

17. August 2012 | 2 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Eisenberg’ 2010

Die Kunst der ‘Länge’.

Elegant, lang und saftig sind nur drei Attribute dieser ‘Alltagsmedizin’. Blaufränkisch für den täglichen Genuss gemacht.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: So wie die Flasche vor uns steht, ist es wie eine Reise zurück zu den Anfängen. War doch der Eisenberg der erste Wein von Uwe Schiefer überhaupt den wir verkostet haben. Umso erfreulicher war es diese Flasche mit dem faszinierenden Etikett wieder am Tisch stehen zu haben.

Noch immer halte ich an der Meinung fest, dass es sich bei dieser aussergewöhnlichen Grafik um einen blutenden Daumenabdruck handelt. Oder doch um einen Tropfen des wertvollen Inhalts. Oder vielleicht doch ganz was anderes. Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls steht schiefer wie gewohnt in schwarz drauf und hinten findet der neugierige Weinfreund alles was noch wichtig und von Interesse ist.

Wie uns die Erfahrung gelehrt hat ist es angebracht, den Jungspund erst einmal zum Luftschnappen in den Dekanter umzufüllen. Der Eisenberg kam kühl aus dem Temperierschrank und kann sich nun einmal an seine ‘neue Umgebung’ anpassen. Bei diesen Temperaturen darf es dann schon mal um ein, zwei Grad ‘frischer’ sein im Glas.

14. Juli 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Szapary’ 2009

Wein für Zuhörer.

Kein Wein für zwischendurch oder für ‘einfach so’. Ein Blaufränkisch für den grossen Anspruch, mit Persönlichkeit und Intellekt.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Unverkennbar mit der abstrakten Grafik auf dem Etikett steht die Burgunderflasche hier am ‘Tisch der Wahrheit’. Dunkelrot ist der grosse ‘Tropfen’ und der Name auf dem weissen Stück Papier und in silber die Rebsorte aufgebracht. In schwarz wie üblich schiefer auf dem Etikett. Der Rest steht wie gehabt am schwarzen Rückenetikett. Mit allem was man wissen muss und soll. Besonders hervorgehoben soll dabei sein, der Wein ist unfiltriert.

Im Glas: Nach einer Stunde Luftaufnahme kommt der Szapary ins Glas. Dort steht er dicht und in dunklem granatrot mit violetten Reflexen und zieht einen vollflächigen Film über die Glaswand.

In der Nase: Es riecht würzig aus dem Kelch, gehaltvoll legt sich der Duft an den Nasenwänden an und bleibt lange haften. Es ist ein untypisches Blaufränkisch-Bukett, es riecht anders. Sogar ein feiner Anflug von Orangenschale umweht die Nase. Kirschfrucht kommt ‘von hinten’ und insgesamt duftet es intensiv und aromatisch.

8. Juni 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch 2010 – Uwe Schiefer

Alltagswein auf höchstem Niveau.

Die Leichtigkeit des Seins ODER Wie Uwe Schiefer es schafft, aus einfachem Blaufränkisch ein burgundisches Erlebnis zu machen.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von alten Rebstöcken aus den besten Sonnenlagen der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt zwar ein ansprechendes Etikett, welches aber – ohne Rücksicht auf grafische Verluste – mit allem zugemüllt wird, was es nur an Information gibt. Dazu muss gesagt werden, dass dies NUR bei diesem Wein so ist.

Fast hat es den Anschein als würde Uwe Schiefer damit sagen wollen “Hey, das ist der Alltagswein und was drauf muss ist drauf. Kunst gibt´s erst ab 13,90.” Genau das macht den optischen Auftritt schon wieder sympathisch.

Alle anderen sind schlicht und minimalistisch mit dem Label und der Weinbezeichnung gestaltet und dementsprechend klar und impactstark.

Im Glas: Obwohl der ‘Qualitätswein’ nicht dekantiert werden muss wandert er trotzdem, schon alleine wegen der Optik, in die kleine Karaffe und von dort ohne Umschweife ins Glas. Aus diesem strahlt ein leuchtendes rubinrot mit leicht bläulich-violetten Reflexen. Eine sehr schöne Farbe steht im Glas und gewährt klare Einsicht.

4. Februar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Neckenmarkt’ Mittelburgenland DAC

Ein ganz ein Nobler.

Ein Blaufränkisch, der in seiner Preisklasse in einer eigenen Liga spielt. Doppelter Weinwert zum halben Preis und mit jeder Menge Trinkspass.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von höhergelegenen Weingärten bei sonnenreicher Ausrichtung von Süd bis Südost. Stark wechselnde Böden von Löß zu Lehm und Schiefer in Neckenmarkt im Burgenland.

Flasche/Etikett: Zum Etikett gibt es nicht mehr viel zu sagen, ausser, dass das Corporate Design auf konsequenteste Art umgesetzt wird. Der Indianer hat sich als Heiliger Florian herausgestellt und sonst prangt nur das rote Siegel prominent am weissen Stück Papier. Mit dem Namen des edlen Tropfens.

Einziger Kritikpunkt, der nach vielfacher Ansicht übersehenen Unstimmigkeit (irgendwann wird man betriebsblind), sind die Angaben am Rücken der Etiketten. Dort werden jeweils die Dekantierzeiten für den Jahrgang 2011 angegeben, auch wenn die Weine selbst aus 2010 oder 2009 sind. Für den Jahrgang 2011 sind die angeführten Zeiten durchaus sinnvoll und auch nachvollziehbar, für die 2009er oder 2010er, welche wir aktuell verkosten, kann man diese (wir tun es jedenfalls) locker auf die Hälfte reduzieren.

Im Glas: Die drei Stunden die am Etikett empfohlen werden haben wir uns geschenkt und den Wein nach einer Stunde in der Karaffe ins Glas geschenkt. Dort steht er nun in einem funkelnden Granatrot mit kirschroten Rändern. Die Wand benetzt mit cremigen Kirchenfenstern welche nur langsam abfliessen.

19. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Primus 2010 – Draxler

Alltagswein zu jedem Anlass.

Eine ausgewogene Cuvée von Zweigelt und Blaufränkisch schickt sich an, ein Wein für jeden Tag zu werden .

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus der Gemeinde Neckenmarkt im sogenannten ‘Blaufränkischland’ im Burgenland.

Flasche/Etikett: Wie schon bei den beiden ersten Weinen folgt Andreas Draxler auch hier konsequent dem klaren und impact-starken Corporate Design indem er auf ein schlichtes weisses Etikett nur ein rotes Siegel sowie den Namen des Weines aufdruckt. Nachdem ich die Figur im Siegel mit einem Indianer assoziiert hatte, hat mich Andreas Draxler darüber aufgeklärt was es mit diesem Siegel tatsächlich auf sich hat.

Das Logo ist ursprünglich das Ortssiegel seiner Heimatgemeinde Haschendorf aus dem Jahr 1782, welches per Zufall von seinem Vater in einem Museum in Sopron, Ungarn entdeckt wurde. Nach Absprache mit der Ortsbevölkerung durfte er das Siegel zur Verwendung als Betriebslogo abändern und verwenden. Es zeigt den Heiligen Florian, Schutzheiliger der Feuerwehr (und vieler anderer), beim Löschen eines brennenden Hauses.

17. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Altes Weingebirge’ 2009

Keine Spur von alt im Glas.

Aktiv und voller Temperament lässt einen das ‘Alte Weingebirge’ keine Minute an seiner Jugend zweifeln. Ein Blaufränkisch mit Biss.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Schwere Lehm-Ton-Böden mit Nord-Ost-Ausrichtung im mittelburgenländischen ‘Blaufränkischland’.

Flasche/Etikett: Das Etikett, wie jenes des ‘Haschendorfs’ und alle anderen noch folgenden, setzt konsequent ein eindrucksvolles Corporate Design fort. Auch dieses in zartem Weiss gehalten, ohne störende Informationen und mit dem obligaten, einem zum Verwechseln ähnlich sehenden ‘Indianer’ drauf. Der keiner ist. Aber das hatten wir schon.

Auf der Rückseite dann wieder jene Informationen die der Weinfreund haben möchte und die einem das ‘Wein geniessen’ doch um einiges einfacher machen. In leicht verständlichen Symbolen die empfohlene Belüftungszeit, Trinktemperatur und optimale Reife dargestellt. Es ist so einfach Kunden glücklich zu machen.

Im Glas: Aus dem Glas strahlt ein sehr schönes und intensives dunkelrot und gibt dabei eine tiefe Einsicht frei. Sehr klar und frisch sieht es darin aus.

11. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles