Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Blaufränkisch
Atanasius 2010
Frisch-fröhliches Trinkvergnügen.
Rank und schlank und luftig locker ist der Tropfen der ideale Sommerrotwein, der sogar bei 40º im Schatten grossen Spass macht.
Winzer/Weingut: Gut Oggau, Weingut Tscheppe-Eselböck, Oggau, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Parzellen, die in der Umgebung von Oggau und Purbach am Neusiedlersee liegen.
Flasche/Etikett: Nicht das Bildnis des Dorian Gray ziert das hohe, in gedecktem weiss gehaltene Etikett, sondern jenes von Atanasius. Unter seinem Bild nur GUT OGGAU und ATANASIUS sowie der Jahrgang. Wie seine Schwester Theodora ist er “von typisch burgenländischer Leichtigkeit und offener Herzlichkeit, ein attraktiver, aber trotzdem nicht oberflächlicher junger Mann. Obwohl über die Maßen beliebt, hat er versteckte Qualitäten, die ihn erst recht interessant machen. Sein großer Traum: Eines Tages ein umjubelter Weltstar zu werden.” So steht es in der Beschreibung und am Rückenetikett erfährt der Weinfreund dann noch reichlich mehr über Atanasius. In toller, etwas geperrter grosser Typo oben in drei Zeilen Weingut, Name und Jahrgang und darunter ausschliesslich in Grossbuchstaben umfassende sensorische Notizen sowie eine Speisenempfehlung. Bescheidene 12% vol. erhöhen die Vorfreude auf Atanasius, der für einige Minuten in der Karaffe ein paar Runden drehen darf.
Im Glas: Glasklar und transparent wie dunkelroter Kirschensaft steht der Wein im Glas und deutet mit seiner Erscheinung ein leichtes Trinkvergnügen an.
Rotwein 2008
Die Einfachheit des Weines.
Ungewohnt, verwirrend und auf den ersten Eindruck so überhaupt nicht rot. Trinkt sich so einfach wie er ist und sorgt für richtig grossen Spass.
Winzer/Weingut: Weingut Muster, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von den steinigen und kargen Opokböden des Weinguts.
Flasche/Etikett: Beppo Pliems Etikett aus seiner Serie ‘Horizonte’, ziert auch diese Flasche kunstvoll und vor allem unverwechselbar. Die Weinbeklebungen der Muster-Weine erkennt man unter tausenden auf einen Blick heraus. Diesmal wieder in gelb und braun gehalten steht die Farbgebung für den Boden, die Landschaft, die Sonne und deren Untergang am Horizont. In gewohnter Carbon Type (Schreibmaschinentypo) ist Rotwein aufgedruckt, daneben wieder das ebenso bekannte, einem Brand gleichende Logo.
Das kleine Rückenetikett informiert wie üblich ein wenig über den Wein und erläutert die Rebsorten die ‘verarbeitet’ wurden. Ebenfalls angeführt ist wieder die empfohlene Trinktemperatur; in diesem Fall 16º. Erwähnt ist auch die Herstellung aus Trauben aus biologisch-dynamischen Anbau sowie das demeter-Siegel. Schlanke 12% kündigen ein lustig-leichtes Weinerlebnis an. Für eine halbe Stunde darf der Rotwein in der Karaffe ein paar Runden drehen bevor er in das grosse Glas kommt.
Im Glas: Tatsächlich steht der Rotwein auch in rot im Glas. Wenngleich er eher bläulich-violett schimmert. Ziemlich klar ist er und lässt tiefen Einblick zu.
Buchertberg Rot 2012 Herrenhof Lamprecht
Fruchtig-würziger Gaumenspass.
Rotweinvergnügen für jeden Tag. Hoher Verdunstungsfaktor sorgt für reuelosen Trinkspass. Zechwein für so ziemlich jeden Anlass.
Winzer/Weingut: Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Vom Weingarten Buchertberg mit tertiären Sedimenten, braunem Opok und kalkhaltigem Sandstein.
Flasche/Etikett: Wie auf den beiden anderen Etiketten nehmen auch auf diesem die Lage (Buchertberg) in geschwungener Typografie und der Name (HERRENHOF LAMPRECHT) den grössten Platz ein. Unerhalb wie gehabt der Name des Weines und der Jahrgang durch die typischen Slashes getrennt. Links aussen wieder die obligate Grafik, diesmal um die Farben Schwarz und Blau erweitert, was die drei zusätzlichen Rebsorten in diesem Wein andeuten soll. Wie die beiden anderen ist auch dieses ein äusserst schönes Etikett. Ebenso steht am äusseren rechten Rand wieder der komplette Rest darauf und auch da ist wieder jeder ‘Kommunikationskanal’ von Gottfried Lamprecht mittels Logo aufgedruckt. YouTube, Facebook, Twitter, Google+. Der Mann ist virtuell allgegenwärtig und sogar der QR-Code darf nicht fehlen. Selbstverständlich ist auch auf diesem Etikett das europäische Biosiegel drauf. Schraubverschluss statt Kork ist obligat bei Gottfried Lamprecht und weil das auch schon alles ist, wird der Buchertberg in Rot ohne jede weitere Verzögerung ins grosse Glas gelassen.
Im Glas: Um eine Nuance dunkler aber ebenso transparent wie der Pinot Noir, steht der Buchertberg in kräftigem kirschrot im Glas.
panAroma No.19 Blaufränkisch Schiefer 2009
Feinst gestrickt & lebensfroh.
Ein Fliegengewicht unter den Blaufränkisch des Landes, das jedes Schwergewicht mit einem einzigen Haken aus dem Ring befördert.
Winzer/Weingut: Thomas Lehner, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 25 Jahre alten Reben der Grosslage Heideboden am östlichen Ufer des Neusiedler Sees.
Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt wie auf allen der Serie panAroma das Etikett des ‘Schreckens’. Düster, dunkel, mit unglaublich hässlicher Typo und auf dem grauen Untergrund mit jenen Regenwürmern die aus Edgar Allen Poes Haus entflohen sein könnten. In der Zwischenzeit habe ich das Design des ‘Grauens’ fast schon lieb gewonnen und sehe es als Tarnung für das an, was in der Regel aus den Flaschen Thomas Lehners kommt. Das war nämlich bis jetzt alles vollkommen konträr zu dem was aussen drauf klebte. So sehe ich auch diese Flasche mit Grusel an und freue mich auf deren Inhalt. Auch dieses Etikett ist für den genialen Geist gemacht und offenbart ein paar zusätzliche Informationen über Wein, Lage, An- und Ausbau wenn man draufkommt, dass es sich vom eigentlichen Etikett abziehen lässt. Gestalterischer Overkill sagt man zu sowas. Oder so.
Am Rückenetikett, das nicht minder hässlich ist, steht wieder alles drauf was nötig ist und auch hier erfährt man gerade mal, dass in der Flasche ein Blaufränkisch drin ist. Immerhin steht ‘Schiefer’ drauf damit man weiss woher der Wind weht. Bevor der gute und vor allem teure Tropfen in die Gläser kommt, darf er sich für eine Stunde von seinem gruseligen Kerker erholen und sich in der Karaffe an seine neue Umgebung gewöhnen.
Im Glas: Hell, heller, sehr hell. Leuchtendes rubinrot, funkelnd hell im Kern und dunkelschwarz an den Rändern. Von oben transparent und glasklar bis auf den Grund. So steht der Blaufränkisch Schiefer im Glas.
Heideboden Rot 2011 No.1
Kräutersauerfruchtig mit einer Prise Kalk.
Kein Wein bei dem man überlegen muss, sondern einer den man einfach von seinem Schraubverschluss befreit und fröhlich wegmacht.
Winzer/Weingut: Thomas Lehner, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Heideboden die an der Oberfläche mit humusreicher Schwarzerde bedeckt und leicht schottrig ist.
Flasche/Etikett: Wie schon die Flasche des Heideboden Rosé No.3 ziert auch diese hier das traditionell wirkende Etikett. Oben wieder Thomas Lehner in Grossbuchstaben in dem mit floralen Ornamenten umrankten Balken und in der Mitte wieder schlicht und einfach Heideboden, ROT in Rot und ebenso die 1 der Nummer. Unten noch Burgenland drauf und fertig ist das schlichte Etikett. Das Design ist einfach, aber nicht banal, irgendwie ‘typisch’ und nicht unmodern. Es ist stimmig und würde eher zur ‘Edel-Linie’ von Thomas Lehners Weinen passen als jene leidigen Beklebungen die dort die Flaschen verunstalten. Egal, was in den Flaschen drin ist zählt, sonst nichts. Auch hier wieder ein Rückenetikett mit gerademal dem Notwendigsten darauf. Thomas Lehner verzichtet bewusst auf ausführliche Informationen und lange Geschichten, hat es lieber wenn der Wein für sich spricht. Was drauf sein muss ist drauf, der Rest ist in der Flasche. Eine Stunde wird dem Heideboden ROT No.1 in der Karaffe zugestanden, dann muss er zeigen was er kann und wohin die Reise mit ihm gehen wird.
Im Glas: Kirschrot, rubinrot, oder so ähnlich, steht der Heideboden ROT im Glas, strahlt vor sich hin und zeigt sich äusserst transparent.
Rosé Heideboden 2012 No.3
Sanft, mild, leise und ein wenig schüchtern.
Keine Feierpulle für den schnellen Durst. Das ist ‘langsamer’ Rosé der Zeit braucht um sich zu entfalten.
Winzer/Weingut: Thomas Lehner, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Heideboden die an der Oberfläche mit humusreicher Schwarzerde bedeckt und leicht schottrig ist.
Flasche/Etikett: Mit einem relativ einfach gehaltenen, Tradition vermittlendem Etikett steht die Bordeauxflasche des Heideboden No.3 am Tisch der Wahrheit. Auf hellem Créme in dunkelgrau der Name Thomas Lehner in Kapitalen in einem Balken, welcher von floralen Ornamenten umrankt ist eingedruckt. Nicht modern gestaltet und doch modern erscheinend ist das Design das ‘Gewachsenes’ vermittelt. Trotz der relativ viel Platz einnehmenden Illustration im oberen Teil des Etiketts wirkt es schlicht und einfach, weil der Rest für nicht viel mehr als Name und Lage verwendet wird. No.3 in rot als Blickfang, Heideboden als Herkunft und ROSÉ wieder in rot. Stimmig und schlicht vermittelt es edlen Charakter.
Am Rückenetikett nicht viel Informatives, nur das was drauf stehen muss. Immerhin der Hinweis auf die Rebsorten. Wie eingangs erwähnt war ich bereits neugierig und habe eine Flasche von diesem Rosé verkostet. Allerdings erst nach zwei Tagen in der Karaffe weil der Wein vorher nicht einmal zu riechen war. Am zweiten Tag war er perfekt ‘belüftet’ und so habe ich diese Flasche, nachdem der der Wein bereits seit ein paar Wochen hier gelagert wurde, am Vorabend umgefüllt und am Tag darauf mit der Verkostung begonnen.
Tannenberg 2009
Die Essenz seiner selbst.
Ein grosser Wein der zu seiner eigenen Essenz geworden ist, der Muskelmasse in reine Energie umgewandelt und jeglichen Speck einfach abgeworfen hat.
Winzer/Weingut: Anita & Hans Nittnaus, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von je einer Partie der schiefrig-kalkigen, heissen Südseite und der kühleren, schiefrig-quarzigen Nordseite der Lage Tannenberg.
Flasche/Etikett: Fast wie es sich gehört, bricht das Etikett des Tannenberg aus dem konsequenten Corporate Design aus, verzichtet auf die Zweiteilung und die Illustration und präsentiert sich vollflächig in schwarz. In Silberglitter das Weingut, ganz gross der Jahrgang und die Rebsorte aufgedruckt. Dazwischen in weiss TANNENBERG. Reduziert aufs Wesentliche, selbstbewusst und dank der Farbgestaltung auch sehr auf geheimnisvolles Understatement getrimmt. Und dann fällt einem auf, dass man die Illustration die alle Etiketten bis jetzt geziert hat trotzdem nicht vergessen hat miteinzubinden. Sie ist in grau auf der schwarzen Halsmanschette aufgebracht und stellt so die ursprüngliche ‘Zweiteilung’ des Etiketts wieder her.
Am schwarzen Rückenetikett wird ausführlich die Lage Tannenberg beschrieben. Ein paar sensorische Informationen stehen drauf und auch der Hinweis, dass der Wein zu den Premium-Blaufränkisch zählt. Bevor der Tannenberg endgültig in die Gläser kommt wird er für eine Stunde an die Luft ‘gesetzt’ und im Anschluss über den Tag verteilt verkostet.
Im Glas: Dunkel, fast schwarz mit violetten Reflexen, dreht der Tannenberg seine Runden im Glas. Trotzdem ist der Wein nicht vollkommen ‘blickdicht’, ist eher klar und sehr rein.
Mitsegeln