Archiv für März, 2016

Kestener Paulinsberg 2014 Riesling Spätlese

Zart besüsst & sehr begehrenswert

Kein anderer Stein bläst soviel wunderbaren Rauch durch die Futterluke. In diesem Fall ganz zart besüsst, was ihn richtig begehrenswert macht.

Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von silbergrauem Schieferboden der Lage Kestener Paulinsberg.

Kestener Paulinsberg 2014 Riesling Spaetlese Allgemeines: Der eine vom “Berg” war ein Pinot Noir, der Kestener Paulinsberg 2012, jener der heute von Stefan Steinmetz aus Brauneberg an der Mosel am Tisch der Wahrheit steht, ist ein Riesling. Eine Spätlese. Der Wein? Vom Kestener Paulinsberg. Das ist jener Berg an der Mosel, dessen Name auf das Kollegiatstift Paulin, benannt nach dem heiligen Paulinus zurück geht. Dieser Paulinus war von 346 bis 353 Bischof von Trier und stammte aus Aquitanien. Die Kirche St. Paulin existiert noch heute. Soviel als kurze Rückführung in die Geschichte um den Paulinsberg. Die Böden am Kestener Paulinsberg sind mit silbergrauem Schiefer durchzogen und der Wein der zur Verkostung ansteht ist der Kestener Paulinsberg 2014 Riesling Spätlese. Das heisst es könnte ein etwas süsserer Vormittag werden. Wie süss der aber sein wird, dem werde ich jetzt wie gewohnt ausführlich auf den Grund gehen. Trinktemperatur passt, das Glas ist frisch poliert und der Korken bereits aus der Flasche. Auf geht´s zur Erkundungsreise.

31. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Kestener Paulinsberg 2012 Pinot Noir

Nichts für Harmoniebedürftige

Das ist einer jener Weine, die sich ihren Geniesser aussuchen. ER findet DEN, der ihm gut genug ist. Pinot Noir für Könner.

Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von silbergrauem Schieferboden des Kestener Paulinsbergs.

Kestener Paulinsberg 2012 Pinot Noir Allgemeines: Es ist wieder Moselzeit. Heute startet quasi eine Doppelrunde mit zwei Weinen von Stefan Steinmetz. Einmal rot, einmal weiss, zweimal gleiche Lage; der Kestener Paulinsberg. Der Name Paulinsberg führt darauf zurück, dass Paulin ein so genanntes Kollegiatstift, eine Gemeinschaft von Stiftskanonikern war. Die Kirche St. Paulin ist nach dem heiligen Paulinus oder Paulin benannt und existiert noch heute. Einen Kestener Paulinsberg hatte ich bereits, den Pinot Noir aus 2011 und der war schon alles andere als ein Schmusetiger. Heute steht sein Nachfolger, der Pinot Noir 2012 am Tisch der Wahrheit steht. Unfiltriert, wie bereits am Etikett klar lesbar ist. Die Böden am Kestener Paulinsberg sind mit silbergrauem Schiefer durchzogen, die Rebstöcke stammen aus dem Burgund, ebenso die gebrauchten Barriques in denen Stefan Steinmetz seine Pinot Noirs ausbaut. Wieviel Burgund im Paulinsberg von der Mosel wirklich drin ist, werde ich jetzt intensiv erkunden. Vorher aber kommt der Tropfen für zwei Stunden in die Karaffe weil er die sicher mehr als gut gebrauchen kann.

30. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Quite 2014

Einer den man spüren muss

Wein für Leute die eine gewisse Resolutheit mögen und für jene, denen rote Einheitsweine schon lange viel zu wenig und vor allem zu banal sind.

Winzer/Weingut: Veronica Ortega, Bierzo/Kastilien-León, Spanien.

Lage/Herkunft: Von 80 bis 100 Jahre alten Rebstöcken die auf kargem Schiefer stehen.

Quite 2014 Allgemeines: Sie ist nicht nur bildhübsch, sie produziert auch ebensolche Weine. Kein Wunder, hat Veronica Ortega ihr Handwerk unter anderem bei Romanée-Conti sowie beim Grossmeister Alvaro Palacios gelernt. Heute kultiviert sie eine Rebsorte die noch immer nicht wirklich in der deutschen Rotweinwelt angekommen ist; Mencia. Umso faszinierender ist das was sie daraus in die Flaschen zaubert. Sie macht nur zwei Weine, diesen aber gehört ihre ganze Aufmerksamkeit. In Bierzo im Nordwesten Spaniens in der Region Kastilien-León, baut sie auf Schieferböden ihre Weine an, die Reben sind 80 bis 100 Jahre alt und der Quite tinto 2014 ist der Wein, der heute bei mir am Tisch der Wahrheit steht. 100% Mencia, 100% autochthon. Quite heisst übrigens Parade, ist aber auch die Bezeichnung für ein Manöver, das ein Torero ausführt um den Stier von einem verletzten Torero abzulenken. Ich werde mir jetzt also ein rotes Tuch schnappen und mich in die Arena begeben. Ob zur gewöhnlichen Parade oder zum echten Stierkampf steht dabei noch nicht ganz fest. Eine halbe Stunde Luft sollte dem Quite vorher gut tun.

27. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Charming 2014 Kamptal DAC Reserve

Mehr Wallander als Fellini

Speck ist sexy und die paar Fältchen die der Tropfen auf die Waage bringt machen ihn tatsächlich, seinem Namen alle Ehre machend, charmant.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Zur Gänze aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.

Charming 2014 Allgemeines: Heute wird es päpstlich, zumindest wenn es um den kleinen bunten Punkt am Etikett geht. Der ist nämlich violett. Der Wein der in der Flasche ist hat aber weder etwas mit dem Papst noch mit dem Vatikan zu tun, der kommt aus dem Kamptal und ist ein Grüner Veltliner. Genau gesagt heisst er CHARMING 2014 Kamptal DAC Reserve und kommt aus der Veltliner-Kollektion von LAURENZ V. Auch der CHARMING steht heute bereits zum dritten Mal am Tisch der Wahrheit und wie jedes Jahr wurde er wieder zu 100% im Stahltank ausgebaut und bis kurz vor der Füllung auf der Vollhefe belassen bevor er im September 2015 abgefüllt wurde. Seit Dezember 2015 gibt es den “Charmanten mit dem violetten Punkt” auch käuflich zu erwerben. Und weil ich aus der Vergangenheit bereits weiss, dass der CHARMING dankbar ist für ein paar ausgedehnte Runden in der Karaffe, darf er sich für eine halbe Stunde allein darin vergnügen bevor er zur Verkostung in das blank polierte Glas kommt.

26. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Silvaner Feuerstein 2013 Röttingen

Wein zum Fühlen

Ein Wein für Aufgeschlossene. Das ist ganz feines Silvaner-Kino, das ist ganz feiner Silvaner schlechthin. Umwerfend gut.

Winzer/Weingut: Stephan Krämer, Auernhofen, Franken, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Rebstöcken auf Muschelkalk- und Feuersteinlagen im Taubertal bei Röttingen.

Silvaner Feuerstein Allgemeines: Mehr Bauer als Winzer ist Stephan Krämer aus Auernhofen in Franken. 75 Hektar bewirtschaftet er mit seiner Frau Simone, das ist sein Stammgeschäft. Der Wein ist seine Leidenschaft, er selbst bezeichnet sich als Garagenwinzer. Und so hat er auf ungefähr drei Hektar auch Rebstöcke auf Muschelkalk- und Feuersteinlagen im Taubertal bei Röttingen, in Tauberzell und in Iphofen im Steigerwald stehen. Was er aus den Trauben dieser Stöcke in die Flaschen zaubert, ist so eigenwillig wie aussergewöhnlich, so anders und so richtig bio. Der Silvaner Feuerstein 2013 ist so ein Wein. Spontan vergoren und im großen Holzfass ausgebaut ist er, ein langes Hefelager hat er hinter sich und auf jegliche Schönung zur Klärung wurde verzichtet. Stephan Krämers Weine sind fränkische “Naturweine” in des Wortes Sinn. Und ich werde jetzt so einen, den Silvaner Feuerstein 2013 verkosten und überlasse ihn vorab für eine Stunde sich selbst in der Karaffe um sich auf seinen Auftritt vorbereiten zu können.

25. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

FRIENDLY 2014 Grüner Veltliner

Charmeur der grossen Spass macht

Für Leute die gern das eine oder andere Gramm Speck am Rippenbogen mögen eine wahrhaft sündige Versuchung.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.

Friendly 2014 Allgemeines: Gestern war es Orange, heute steht Grün am Menüplan. Jedoch in flüssiger Form. Der Wein der heute am Tisch der Wahrheit steht ist der Grüner Veltliner FRIENDLY 2014 KAMPTAL von LAURENZ V, welcher hier ebenfalls bereits seit ein paar Jahren regelmässig verkostet wird. Die Trauben für den Grüner Veltliner FRIENDLY stammen aus dem niederösterreichischen Kamptal. Granit, Gneis, Glimmerschiefer sowie Lössböden sind die Unterlage auf welcher dieser Grüne Veltliner wächst. Ausgebaut wurde der Wein wie üblich ausschliesslich im Stahltank. Interessant zu wissen ist, dass die linke Seite des Kampufers für die Säure und die Mineralität, die rechte Seite für Länge und Cremigkeit der Weine zuständig ist. So gesehen steht heute einer von der Fraktion “Schmusetiger” zur Verkostung an. Wie sehr sich dieser Verterer von der cremigen “Küstenseite” mit seinen 12,5 Umdrehungen präsentiert, dem werde ich jetzt, wie jedes Jahr, mit Genuss und Freude auf den Grund gehen. Schrauber ab und los geht´s.

24. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Singing 2014 Grüner Veltliner

Tag des Veltliner-Pfefferls

Hat Rundungen, Struktur, Geschmack und Grip. Ebenso Profil und dank der ausgeprägten Pfefferwürze ein echter Kerl geworden.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Überwiegend von Löss- und Schotterböden aus dem Kremstal in Niederösterreich.

Singing 2014 Allgemeines: Alle Jahre wieder, kommt er in grün, orange und flieder. Nein, das ist nicht die Einleitung zu einem literaturnobelpreisverdächtigen Gedicht. Es geht vielmehr um die jährlich wiederkehrende Grüner Veltliner-Kollektion von LAURENZ V. Allen voran die beiden Weine seiner Töchter Anna und Sophie, die eine in grün, die andere in orange. Heute steht Sophies Grüner Veltliner (in orange), der SINGING 2014 am Tisch der Wahrheit. Detail am Rande: Sophie, die 1991 geborene Tochter von Laurenz Maria Moser, stellt bereits die 16. Generation der Weinfamilie Moser dar. Das nennt man dann wohl Konsequenz. Die Trauben für diesen Grüner Veltliner wachsen auf Rebstöcken die auf Löss- und Schotterböden stehen und stammen mehrheitlich aus dem Kremstal. Ausgebaut wurde er wie immer im Stahltank. Ich freue mich nun schon wieder auf einen unkomplizierten, anspruchsvollen und frischen Tropfen. So haben sich jedenfalls die letzten “Ausgaben” von Sophie gezeigt und ich bin sicher, dass 2014 um nichts nachstehen wird.

23. März 2016 | 0 Kommentare ...alles