Archiv für März, 2016

Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc

So geht Basis

Für jeden Tag gemacht. Es ist ziemlich egal was Sie auftischen. Diesen kleinen Hüpfer können Sie bedenkenlos überall dazu servieren.

Winzer/Weingut: Pierre Clavel, Assas, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kieseligen und tonigen Kalksteinböden.

Le Mas Allgemeines: Es sind die “kleinen” Weine die immer wieder aufs Neue überraschen und für richtig Spass sorgen. Passt die Basis, passt in der Regel auch der Rest. So einen “kleinen Wein” habe ich heute, passend zum Motto Rot für lau, am Tisch der Wahrheit stehen. Von der Domaine Clavel in Assas, das liegt zwischen Nimes und Montpellier im Süden des Languedocs, stammt der Wein und ist eine Cuvée aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und einem Schuss Syrah. Er heisst Le Mas und soll vor allem eines sein: ein Wein für jeden Tag, einer für den unkomplizierten Genuss und einfachen Trinkspass. Nur dafür wurde der Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc gemacht. Spontanvergoren, im Betontank ausgebaut, auf der Feinhefe gereit, Ecocert®-zertifiert – das sind die Eckdaten für diesen kleinen Hüpfer von Pierre Clavel, dem es bei seinem Schaffen nicht um die “grossen Kaliber”, sondern um Spass machende, trinkfreudige und unkomplizierte Alltagsweine geht. Wenn diese dann auch noch so richtig gut und für kleines Geld erwerblich sind, dann ist er zufrieden. Wie zufrienden ich gleich bin das wird sich nach der Verkostung dieser Flasche zeigen. Also, Stoppel raus und einfach rein ins Glas mit dem Le Mas.

19. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Morei 2014 Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT

Klar wie das berühmte Nordlicht am finnischen Polarkreis

Schlank wie Adonis, griffig wie Kaschmir, lebendig wie ein junges Fohlen. Und ein Mundgefühl zum Sterben. Grosses Kino, grosser Spass. Hut ab!

Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Mezzolombardo, Trentino, Italien.

Lage/Herkunft: Von kieseligen Schotterlagen auf den Hügeln rund um Mezzolombardo.

Morei 2014 Allgemeines: Heute ist er dran, der erste Rotwein von Elisabetta Foradori. Wobei, einen hatte ich ja schon. Aber den habe ich schon vor einer Weile still und heimlich aufgemacht und ratzeputz vernichtet. Wer meine ganz persönliche Liebeserklärung an diesen Wein lesen möchte kann das hier tun. Heute jedenfalls steht der erste aus der “Oberklasse” von Elisabetta Foradori am Tisch der Wahrheit; der Morei. Übersetzt heisst Morei im Trentiner Dialekt nichts anderes als dunkel. Er wächst auf sehr steinigen, relativ warmen und dunklen, mineralischen Böden im Campo Rotaliano und lag 8 Monate auf den Schalen in der Amphore. Abgefüllt wurden vom Morei 2014 Teroldego Vigneti delle Dolomiti IGT, so sein vollständiger Name, 10.000 Flaschen. Zwei davon hab´ ich hier und eine wird jetzt bevor sie angetrunken wird, für gute eineinhalb Stunden in den grossen Dekanter verfrachtet. So jung und wild wie der Morei noch ist sollten die 90 Minuten angemessen sein um sich zu finden. Ebenso Pflicht ist ein grosses Glas, was mir von Elisabetta höchstpersönlich empfohlen worden ist. So sei es, auf geht´s.

18. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Valdeorras 2014

Jugendlicher Charme der Spass macht

Man schmeckt ihn lange, man spürt ihn lange und man erliegt garantiert seinem verspielten jugendlichen Charme.

Winzer/Weingut: Joaquin Rebolledo, A Rúa (Ourense), Valdeorras, Spanien.

Lage/Herkunft: Von Rebstöcken, die in Weinbergen in 200 bis 300 Metern Höhe auf Granit und Schiefer stehen.

Mencia Valdeorras Allgemeines: Die eine Region heisst Bierzo, die andere Valdeorras. Beiden gemeinsam ist die Heimat der Rebsorte Mencia. Sie ist autochthon, wächst also nur dort. Einer der sich dieser Rebsorte verschrieben hat und zu den Spitzenwinzern der Region gehört ist Joaquin Rebolledo, der mit 40 Hektar Rebfläche gleichzeitig der größte Winzer der Appellation Valdeorras ist. Die Rebstöcke in seinen Weinbergen in 200 bis 300 Metern Höhe stehen auf Granit und Schiefer. Dort wächst auch sein Mencia Valdeorras, der heute unter dem Motto Rot für lau am Tisch der Wahrheit steht. Joaquin hat diesen Wein im gebrauchten Barrique ausgebaut. Zur Rebsorte ist noch anzumerken, dass diese hierzulande leider noch immer ein stiefmütterliches Dasein fristet weil sie so gut wie unbekannt und deswegen auch nicht verbreitet ist. Was schade ist, weil sie doch so viel zu bieten hat wenn man sie richtig “anfasst”. Mit dem Mencia Valdeorras 2014 möchte ich dazu beitragen, diese Weine ein wenig aus dem Dunkeln rein ins Licht zu führen. Bevor der Valdeorras aber ins Glas kommt, darf er eine Stunde in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen.

17. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Stettener Trollinger 2014 K&U Sonderedition

Inkarnation von Zechwein mit Charakter

Der Wein fürs Ritteressen oder für das feudale Römerfest. Man bringe den grossen Becher und schütte mir das Zeug im Liegen in den Mund.

Winzer/Weingut: Jochen Beurer, Kernen-Stetten, Württemberg, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von 40 Jahre alten Reben auf kargen Mergelböden hoch über Stetten.

Trollinger Allgemeines: Tri, Tra, Trollinger. Eigentlich ein Wein den keiner braucht. Weil aber Jochen Beurer (seit 2013 Mitglied im VDP – Verband Deutscher Prädikatsweingüter) als Ausnahmewinzer im Ländle bekannt ist und ebenso seine Weine, wurde bei der gemeinsamen Verkostung mit Martin Kössler das Projekt “K&U Trollinger” gestartet. Das Ergebnis ist der Stettener Trollinger 2014 K&U Sonderedtion, der heute unter dem Motto Rot für lau am Tisch der Wahrheit steht. Exklusiv und einzigartig. Ausgebaut wurde der Wein im alten Holzfaß mit 10 Monaten Reife auf der Feinhefe. Die 40 Jahre alten Rebstöcke stehen auf kargen Mergelböden hoch über Stetten. Jochen Beurers Weinen sagt man nach, dass sie Ecken und Kanten haben, Profil und Persönlichkeit besitzen und auch gerne anecken. Das hört sich gut für mich an, weil ich solche Weine liebe. Angemerkt sei noch, dass Jochen Beurers Weingut seit 2009 EcoVin- und seit 2012 Demeter-zertifiziert ist. Ich werde jetzt den Stettener Trollinger gekonnt von seinem Schraubverschluss befreien und mir einen lustigen Tag mit ihm machen. Oder zumindest ein paar Stunden.

16. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Côtes de Provence Rosé 2015

Zurück im rosaroten Paradies

Das ist Rosé for Lovers. Rosé für Kenner. Unkomplizierter kann Roséspass nicht sein. Möge der Sommer kommen.

Winzer/Weingut: Domaine Perzinsky, Ile de Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Schieferböder auf der Insel.

Cotes de Provence Rosé 2014 Allgemeines: An die dreissig Jahre lang hat Richard Auther bei einer Domaine auf der Insel Porquerolles als Verantwortlicher Weine von Weltrang gemacht. Dann gab es einen unverständlichen wie unschönen Abgang. Nach drei Jahren Pause ist er wieder im Weingeschäft zurück und zeichnet jetzt bei seinem Schwager für die Weine der Domaine Perzinsky, ebenfalls auf der Ile de Porquerolles, verantwortlich; unweit seiner alten Wirkungsstätte. Cyrille und Alexis Perzinsky, zwei Brüder russischer Abstammung, die in Frankreich via Tunesien eingewandert sind, stellen seit 1993 Wein her und verkaufen diesen noch direkt aus ihrem Keller. Drei Weine macht man auf der Domaine, einen Rotwein, einen Weisswein und einen Rosé. Und dieser eröffnet heute offiziell die Rosé-Saison. Ich freue mich, dass ich wieder Weine aus Richard Authers “Werkstätte” im Glas habe, weil ich seine alten Kreationen kenne und davon immer sehr begeistert war. Der Côtes de Provence Rosé 2015 ist eine Cuvée aus Syrah, Grenache, Cinsault und Mourvèdre und ich bin bereits gespannt was Richard da wieder in die Flaschen gezaubert hat.

14. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Cuvée N°11 Unreifer Apfel | Eichenlaub 2014

Ist schon Weihnachten?

Bratapfel in flüssig, das ist meiner Meinung nach die treffendste Beschreibung für diesen alkoholfreien Zaubertrank.

Winzer/Weingut: Manufaktur Jörg Geiger, Schlat, Baden-Württemberg, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Streuobstwiesen in der schwäbischen Alb.

Prisecco Cuve No.11 Allgemeines: Manchmal muss man den Weg verlassen und sich anderen, neuen Genüssen zuwenden. In diesem Fall ist es zwar immer noch Schaumwein, doch ist der hier alkoholfrei. Er heisst auch nicht Pro, sondern Prisecco, was für prickelnd steht. Unter dem Motto Prickeln ohne Promille, stellt Jörg Geiger in Schlat, Baden-Württemberg, seine speziellen Kreationen her. Eine davon habe ich mir jetzt gerade aufgemacht, die Cuvée N° 11 “Unreifer Apfel | Eichenlaub” 2014. Unreifer Apfel heisst sie deshalb, weil 2013 fast die gesamte Ernte Jörg Geigers durch Hagel vernichtet wurde und er gezwungen war, die restlich verbliebenen Äpfel frühzeitig und unreif zu ernten und zu verarbeiten. Mit gewaschenem und angekochtem Eichenlaub “gewürzt”, kam dann dieser Sprudel, der im Edelstahltank ausgebaut wurde, zustande. Oft sind es eben besondere Ereignisse, die Besonderes hervorbringen. Der Unreife Apfel im Eichenlaub ist letzlich ein Beweis dafür, dass man auch aus dem Negativen immer Positives ziehen kann. Und jetzt kommt der fröhliche Sprudel in den Becher damit der Spass beginnen kann.

13. März 2016 | 0 Kommentare ...alles

Morstein Alte Reben 2014 Westhofen

Aromatisch-haptischer Gaumengruppensex

Ein Wein wie die Faust im Nacken. Einfach monumental, überwältigend, betörend, was das im Mund abgeht. Gigantisch, wunderbar!

Winzer/Weingut: Seehof-Westhofen, Westhofen, Rheinhessen, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Morstein in der Gemeinde Westhofen im rheinhessischen Wonnegau.

Morstein Alte Reben 2014 Allgemeines: Vor knapp einem Jahr hatte ich einen sogenannten “kleinen” Wein vom Weingut Seehof-Westhofen aus Westhofen in Rheinhessen, das von der Familie Fauth bereits in der fünften Generation betrieben wird, im Glas. Den Anno 1811, ein richtig kleiner, entzückender Freudenspender. Heute steht was Grosses, und zwar wirklich Grosses von Florian Fauth am Tisch der Wahrheit. Ein Morstein, konkret sein Flaggschiff, der Riesling Morstein Alte Reben 2014. Von der renommiertesten Einzellage der Gemeinde Westhofen im rheinhessischen Wonnegau, eine Grand-Cru-Lage. Der Wein selbst darf aber nicht als Grosses Gewächs gekennzeichnet und verkauft werden, weil Florian Fauth kein Mitglied des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) ist. Irre Weinwelt. Andererseits, egal. Gross bleibt gross. Ich habe diesen Giganten aus dem Wonnegau, der jetzt gerademal am Anfang seiner Entwicklung steht im Glas und bin mehr als neugierig wie dieses GG, das man nicht so nennen darf, sich präsentieren wird.

11. März 2016 | 0 Kommentare ...alles