Stichwort: Pfalz

Riesling 2013 Handwerk

Knackiger Zechwein für jeden Tag.

Süffig, saftig, würzig und supertrinkig ist dieser Alltagstropfen und für 7 Euro 50 ab Hof fast schon unanständig günstig.

Winzer/Weingut: Sven Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Lagen mit kalkigen Böden rund um Ilbesheim.

Riesling Handwerk 2013 Flasche/Etikett: Auf den ersten Blick hat sich am Design der Etiketten aus der Linie Handwerk nicht wirklich etwas verändert. Erst auf den zweiten Blick stellt man kleine Modifikationen fest. Wie gewohnt dominiert die Farbe Orange am weissen Hintergrund, zeigt wahllos Fingerabdrücke und auch der “Mitarbeiter”, wie Sven Leiner seine Nützlinge bezeichnet, ist in knalligem orange abgebildet. In diesem Fall eine Ichneumonidae, dem Botaniker auch als Schlupfwespe bekannt. Über drei zarten, durchgängigen Linien steht gross Riesling und unterhalb in einer alten Schreibmaschinen-Schrift - handwerk - in Kleinbuchstaben. Nur das Logo oben am Etikett hat sich verändert. Es wurde reduziert und in moderner Typo gestaltet. Das I im Namen LEINER stellt ein Insekt dar und unterhalb steht Ilbesheim, Pfalz. Am rechten äusseren Rand des in einem Stück gedruckten Etiketts erfährt man ausführlich alles über das Wesen und die Bedeutung der Schlupfwespe. Weiters ist das demeter-Siegel angebracht und das europäische BIO-Gütesiegel. Eine halbe Stunde darf der Riesling ‘Handwerk’ in der Karaffe Luft aufnehmen.

Im Glas: Goldgelb steht der Riesling Handwerk im Glas und leuchtet mit sich selbst um die Wette.

23. Februar 2015 | 0 Kommentare ...alles

DURST Sylvaner 2013

Sylvaner weit abseits vom Mainstream.

Wunderschöner wie auch harmonischer Wein, der jenen die auf Mineralität und Ausdruck stehen grosse Freude machen wird.

Winzer/Weingut: Andreas Durst, Bockenheim a. d. Weinstrasse, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Weingärten in Bockenheim an der Weinstrasse.

Sylvaner Flasche/Etikett: Äusserst minimalistisch ist das Design des Etiketts das auf der langen braunen Schlegelflasche klebt. Weiss wie Schnee und schwarz bedruckt. DURST, unterstrichen und daneben Ein Name, Kein Programm. Unterhalb Sylvaner und der Jahrgang 2013. Unter dieser ‘Informationsflut’ noch ein Logo, das auf den ersten Blick wie eine stilisierte Blume aussieht, auf den zweiten aber zwei Hände aus denen ein Weinglas empor ragt erkennen lässt. Fertig ist das Meisterwerk. Reduziert bis zum Anschlag. Ganz viel weniger ist ganz viel mehr. Am ebenso weissen Rückenetikett ganz oben Pfälzer Landwein, in der Mitte gross 12,5 PS und unterhalb noch eine Verzehrempfehlung die da lautet: Lassen Sie sich nicht vom Durst verleiten, geniessen Sie ihn mit Bedacht, nehmen Sie sich Zeit. Diese wird dem Tropfen auch wie eingangs schon erwähnt gegeben und deshalb darf der Wein, nachdem die Flasche von ihrem Schraubverschluss befreit wurde, zum “Aufwärmen” erst einmal zwei Stunden in der Karaffe ein paar atmungsaktive Runden drehen. Soviel Zeit muss sein, denn Geduld ist eine Tugend, wie man weiss.

Im Glas: Helles strohgelb matcht sich mit leichtem grünlichen Schimmer im Glas.

15. Februar 2015 | 0 Kommentare ...alles

Herrenberg 2012 Riesling

Exotik pur im weissen Mantel.

Entspannter Pfälzer Riesling aus handwerklich seriöser Produktion. Am besten ohne alles, oder zu frischem Marillenkuchen genossen.

Winzer/Weingut: Weingut Pflüger, Bad Dürkheim, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von der Lage Ungestein Herrenberg, einem Hang mit einer Neigung von teilweise mehr als 30% und einem hohen Gehalt an Mineralität.

Pflüger Herrenberg Riesling Flasche/Etikett: Auf der braunen Schlegelflasche klebt ein so einfaches wie auch anspruchsvolles Etikett. Gestaltet von den Medienagenten, ist es wohl eine der gelungensten Verbindungen von Name und Symbolik. Der Bauer, der mit seinem Pferd vorm Pflug die Erde bearbeitet steht gleichzeitig für den Namen des Weinguts, Pflüger. Mehr auf den Punkt kann man es nicht bringen. Im weissen Teil des farblich komplett reduzierten Etiketts in einfacher, klassischer Typo nur PFLÜGER etwas fetter und darunter Herrenberg Riesling 2012. Am Rand ein so simpler wie auffälliger schmaler grüner Balken. Die Farbe der Kapsel und der Halsmanschette ermöglichen die Zuordnung der Weine zu den einzelnen Qualitätsstufen, in diesem Fall eine grüne-schwarze, die für die Ortsweine steht. Hinten ein kleines Etikett mit den wichtigsten Infos sowie den Sieglen von demeter und ECOVIN. Für 30 Minuten kommt der Riesling in den Bottich um sich zu akklimatisieren. Danach wird angetrunken.

Im Glas: Strahlendes Gelb dreht seine Runden im Glas. Feiner grüner Schimmer begleitet es.

23. August 2014 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Buntsandstein 2008

Feinmotoriker mit Charakter.

Leicht, schlank, rassig und glasklar. Riesling der allerhöchsten Trinkspass bereitet und für gute Laune sorgt.

Winzer/Weingut: Hirschhorner Hof, Neustadt, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Buntsandstein, der charakteristisch für diese Weinbauregion der Pfalz ist.

Buntsandstein 2008 Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Schlegelflasche klebt deutet nur sehr vage an, dass Wein in ihr ist. Ausgesprochen technisch präsentiert sich das Stück Papier in durchaus eleganter Farbgestaltung. Helles grau auf der rechten Seite, getrennt durch einen weinroten Balken und weiss auf der linken Seite. BUNTSANDSTEIN 2008 in grossen weissen Lettern steht im grauen Teil, sowie alles weintechnisch Notwendige. Im roten Balken HIRSCHHORNER HOF senkrecht eingedruckt und im weissen Teil genaue Auskunft über die Herstellung des Weines und ein paar sensorische Informationen. Am rechten äusseren Rand steht auf weissem Untergrund die Signatur von Frank John. Rückenetikett gibt es keines. Insgesamt erinnert mich das Etikett eher an eine Dose Farbe aus dem Baumarkt, was aber unerheblich ist weil nur der Inhalt letztlich zählt. Für eine Stunde wandert der Buntsandstein zur Luftaufnahme in die Karaffe und kommt dann ins Glas.

Im Glas: Ein kräftiges Goldgelb strahlt im Becher und schmiert in einem saftigen Film an der Glaswand ab.

19. Juli 2014 | 0 Kommentare ...alles

Friedelsheimer St. Laurent 2011

Erwachsen, konsequent & selbstbewusst.

Unerwartet schokoladig, sowie weich und rund ist das hier ein St. Laurent, der nichts mit seinen sauerkirschigen Artgenossen gemeinsam hat.

Winzer/Weingut: Weingut Pflüger, Bad Dürkheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Ortswein aus den traditionellen Weinbaugemeinden der Mittelhaardt wie Dürkheim, Ungstein oder Wachenheim.

Pflüger St. Laurent Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt schreit förmlich BIO raus. Minimalistisch bis aufs Letzte ist es in schlichtem weiss gehalten, als dunkle Silhouette pflügt ein Bauer einsam mit seinem Pferd den Boden. Rechts oben in klassischer Typo nur der Name Pflüger und wie der Wein heisst. Das Etikett strahlt Ruhe, Einsamkeit und Weite aus, ist reduziert aufs Wesentliche und das einzige was ‘Farbe’ reinbringt ist der dünne grüne Rand der das Papier links aussen säumt. Mensch, Tier, Natur – das ist es was dieses Etikett eindrucksvoll vermittelt.

Am weissen Rückenetikett ganz oben das Demeter-Logo und unten jenes von ECOVIN. Sonst nur die nötigsten Informationen die man braucht und der Hinweis darauf, dass die Trauben aus ökologischem Anbau stammen. Die Halsmanschette in grün und schwarz, was gleichzeitig das Erkennungsmerkmal dafür ist, dass es sich um einen Ortswein handelt. Bevor der Friedelsheimer St. Laurent in die Gläser kommt darf er für eine halbe Stunde Wiener Luft zur Eingewöhnung schnuppern.

Im Glas: Im Glas steht der Friedelsheimer St. Laurent in einem äusserst dunklen kirschrot, zum Rand hin sogar etwas bläulich werdend. Fleischig sieht die Farbe aus.

23. November 2013 | 0 Kommentare ...alles

Reiterpfad 2009

Tango auf der Zunge.

Rassig und gesittet bissig punktet der Tropfen mit lebendiger Säure und zeigt sich trotzdem weich und mild im Mund. Riesling vom Feinsten.

Winzer/Weingut: Weingut von Winning, Deidesheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von wechselnden Bodenverhältnissen der Lage ‘Reiterpfad’ mit überwiegend Gehängeschutt, abgeschwemmtem Sand und Buntsandstein, sowie Kalkmergelzonen und Lößlehmriegel.

Reiterpfad Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Schlegelfalsche klebt ein wunderschönes, auf historisch getrimmtes Etikett. Auf weissem Hintergrund, der durch helles grau eingerahmt ist, prangt ein in Kurrentschrift gehaltenes, überdimensionales W, umrankt und ausgefüllt von aufwändig gestalteten Ornamenten. All das in gold, was diesem imposanten Auftritt sogar noch eine edle und elegante Note verleiht. Unten drunter VON WINNING in Kapitalen, oben drüber REITERPFAD, ebenso in Grossbuchstaben. Ein Etikett, das eindrucksvoll und unverwechselbar ist. Das Rückenetikett in hellem grau ist weiss bedruckt und informiert über alles was man sonst noch wissen soll und muss. Da der Ruppertsberger Reiterpfad, so heisst der Wein korrekt, ein Teilsponti ist, darf er für eine Weile in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen bevor er dann (bereits sehnsüchtigst erwartet) in die Gläser kommt.

Im Glas: Helles strohgelb strahlt aus dem Glas, zarte grünliche Reflexe blitzen kurz auf und beim Schwenken fällt auf, dass der Wein ganz fein aufperlt.

30. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

‘Gimmeldingen’ 2010 Riesling

Nichts für Fruchtikusse.

Kein Riesling für Primärfruchttrinker. Hier gibt anspruchsvolle Mineralität den Ton an und sorgt für ein aufregendes Trinkerlebnis.

Winzer/Weingut: Weingut A. Christmann, Gimmeldingen/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Stammt von Sand- und Kalksteinlagen aus unterschiedlichen Gimmeldinger Parzellen.

Riesling Gimmeldingen Flasche/Etikett: Abgefüllt in einer braunen Schlegelflasche ziert diese ein schlicht gehaltenes und deshalb umso eleganteres Etikett. In gedecktem weiss zu oberst gross die Initialen AC und darunter A. Christmann in dezent geschwungener Typo. Darunter Jahrgang, Gimmeldingen, Riesling und Pfalz, alles zentriert unterhalb des goldenen Randes der das Etikett ganz oben einfasst. Alles ist konzentriert aufs Wesentliche und auf jegliches Schnickschnack wird verzichtet. Schlichter geht´s nicht mehr und das ist gut so. Auch am Rückenetikett findet der Interessierte nur das Nötigste, was angesichts der gesetzlich vorgeschriebenen Angaben schon genug ist. Da der Gimmeldingen ein Sponti (auf der Wilden Hefe spontanvergoren) ist, darf er für eine Weile in der Karaffe seine Runden drehen und nach einer Stunde kommt er in die Gläser.

Im Glas: Gleich dem Gold des Fort Knox leuchtet es im Glas, es strahlt und funkelt und an der Glaswand läuft ein leichter Film gemächlich wieder ab.

29. März 2013 | 0 Kommentare ...alles