Aktuelles

‘Momentum’ rouge 2007 Vin de France

Ein Hammer in des Wortes Sinn.

Wuchtbrumme die jeden Sicherungskasten ausser Gefecht setzt. Süsses Monster mit gefährlich hohem Suchtpotential.

Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.

Lage/Herkunft: Reblagen auf einer Hochlage von 350 – 400 Metern die in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.

Flasche/Etikett: Wie üblich steht die dunkle Burgunderflasche mit dem aussergewöhnlichen Etikett auf unserem Tisch und es macht wie immer Spass sich dieses Stück Papier genauer anzusehen. Selten zuvor hat uns ein Design mehr begeistert als jenes der Flaschenetiketten auf den Weinen von Raimond de Villeneuves Château de Roquefort.

Wie schon in einem anderen Verkostungsbericht erwähnt ist das die erfolgreiche Zusammenführung von Contemporary Art und Renaissance. Die Symbiose von aristokratischem Touch und moderner Grafik verleiht dem Stück Papier und damit auch der Flasche echten Pepp und sollte vielleicht in einer eigenen T-Shirt-Kollektion ihre Krönung finden. Natürlich steht auch drauf was drin ist in der Flasche und alles was man sonst noch wissen soll. Und was den Tafelwein angeht, so ist der mit seinen 14,5% sicher keiner der sich vor seinen ‘edleren’ Brüdern verstecken will und muss.

Im Glas: Nach 90 Minuten wird der Momentum eingeschenkt und dann weiter in seiner Entwicklung beobachtet. Im Glas steht er in einem tiefdunklen granatrot, fast undurchsichtig. Da zeigt sich dichte Kraft und es herrscht mächtig Dampf im Kelch. An der Wand fliessen fette Kirchenfenster ab.

26. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Gueule de Loup 2010/2011

Wenn das ‘Wolfsmaul’ heult.

Ein echter Wolf im Schafspelz ist dieser saftig-frische Wein aus der Provence, der sich trotz seiner Kraft wie von alleine wegtrinkt.

Winzer/Weingut: Raimond Villeneuve, Château de Roquefort, Provence, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von steinigen Ton-Kalkböden auf 350–400 Metern Seehöhe welche in verschiedenen Terrassen bis zum Mittelmeer abfallen.

Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht das ‘Wolfsmaul’ also hier am Tisch der Wahrheit und wie schon die ersten Flaschen ziert auch diese das umwerfend schön gestaltete Etikett der österreichischen Designerin Cordula Alessandri.

Über das ganze Sortiment hinweg zieht sich dieses auf den ersten Blick so widersprüchliche, auf den zweiten aber durchaus stimmige und Sinn machende Design. Es transportiert auf einprägsame Weise den aristokratischen Hintergrund von Marquis Raimond de Villeneuve Flayosc, so heisst Raimond nämlich ‘vollständig’ und korrekt, sowie den modernen Anspruch den Raimond an sich und seine Weine stellt. Aufgeprägt auch hier das Wappen in gold und der spassigen Schrift einen Spritzer blaues Blut verleihend. Auch wenn man es in der Regel nicht allein deshalb tun sollte, Raimond de Villeneuves Weine will man schon aufgrund ihrer aussergewöhnlichen Etiketten auch geschmacklich kennenlernen.

25. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Grüner ‘FOREVER’ 2011

Vielseitiger Durstlöscher.

Ultraleichter Weingenuss. Zehnmal besser als jeder Sommerspritzer und aufgrund fehlender Kohlensäure auch weit weniger ‘gefährlich’.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Hauptsächlich von Löss- und Schotterböden aus dem niederösterreichischen Kremstal.

Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht der ‘Leichte’ nun am Tisch und wiegt soviel wie seine schweren Brüder; noch. Entgegen den bisherigen mit bunten Attributen versehenen Etiketten kommt dieses ohne Farbe aus. Dafür steht Grüner FOREVER in silber auf dem weissen Stück Papier und ist noch dazu hochgeprägt. Das vermittelt Noblesse und Stil und soll schon optisch auf eine entsprechende Leichigkeit hinweisen. Nichts wird hier durch bunte Kleckse ‘aufgepeppt’ um Fröhlichkeit zu vermitteln, alles ist farblich einfach auf das Wesentliche reduziert. Auch das Rückenetikett verzichtet vollständig auf irgendwelche Farbspiele, liefert aber wieder alle Information über den Wein. Natürlich in englisch und mit allem was dazugehört. Einzig die österreichische Fahne macht sich als kleiner roter Kontrapunkt bemerkbar.

Und weil der FOREVER ein Wein zum Trinken ist wird er einfach aufgemacht und eingeschenkt. An einer Karaffe wird er nicht einmal vorbei getragen.

22. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

FRIENDLY Grüner Veltliner 2011

Ein ‘freundlicher’ Veltliner.

Ein mehr als freundlicher Zeitgenosse der sich da charmant und exotisch saftig seinen Platz im Veltlinerhimmel sichern möchte.

Winzer/Weingut: Laurenz Maria Moser V., LAURENZFIVE Fine Wine, Wien, Österreich.

Lage/Herkunft: Mehrheitlich aus dem niederösterreichischen Kamptal, von Granit-, Gneis-, Schiefer- und Lössböden.

Flasche/Etikett: Der FRIENDLY ist in der Burgunderflasche abgefüllt und zeigt uns ein grell weisses Etikett auf dem gerade die wichtigsten, dafür aber umso prägnanter aufgebrachten Informationen über den Inhalt stehen. Streng und klar gestaltet, ohne Firlefanz und sonstiges Verzichtbares prangt der Name auf dem Stück Papier.

Ein erbsengrüner Punkt sorgt für bunten Witz und unterbricht das minimalistische Design, bringt sozusagen Farbe in die ganze ‘Angelegenheit’. Ebenso erbsengrün die ‘Halskrause’ und der Drehverschlus, welche den FRIENDLY zieren. Was vorne nicht drauf steht findet man dafür am mächtigen Rückenetikett, das mit allem vollgepackt ist was man wissen will und sollte. Dem allgemeinen Konzept folgend, alle Informationen den Wein betreffend in grün gehalten und wie üblich, in englischer Sprache. Gelernte Österreicher wissen sowieso wie sich Grüner Veltliner ‘anfühlt’ und was es darüber alles zu wissen gibt.

21. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Reihburg’ 2009

Harmonie die fast schon weh tut.

Wenn einem während des Genusses einfach die Worte ausgehen, dann hat man sicher einen Reihburg in den Gläsern.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Ein letztes Mal sei angeführt, dass das Corporate Design auf Uwe Schiefers Weinen gnadenlos durchgezogen wird und sich dieser mystisch abstrakte ‘Tropfen’ oder ‘Daumenabdruck’ auch auf der Flasche des Reihburgs befindet. Dessen Bedeutung wir erst jetzt, mit dem letzten Wein herausgefunden haben. Wir haben Uwe Schiefer nämlich gefragt was es damit auf sich hat. Dabei haben wir erfahren, dass es Absicht ist, dass jeder sich dazu sein eigenes Bild machen kann, welches von einem Tropfen über einen Daumenabdruck bis hin zu einer Zunge geht. Welche am Ende die sinngebendste Interpretation und am ehesten die Absicht dieser Grafik sein soll. Diese ‘Zunge’ wird in Folge von einem hellen rot beim leichtfüssigen Eisenberg bis hin zum kraftvollen Reihburg immer dunkler. Fast wie beim Tauchen; je tiefer man abtaucht umso mehr Farben gehen verloren, irgendwann ist alles blau und am Ende wird es ganz dunkel.

In diesem Fall zeugt die ‘Zunge’ in dunkelstem dunkelweinrot mit viel schwarz auf dem weissen Stück Papier die Kraft und Komplexität des Weines an, in Kleinbuchstaben wieder schiefer drauf und das worum es geht ganz klein am Seitenrand. Der Rest am schwarzen Rückenetikett. Das muss genügen, alles andere erzäht der Wein, wie üblich. Bevor der Reihburg aber in die Gläser kommt, wandert er für zwei Stunden in den Dekanter um sich dort so richtig mit Sauerstoff ‘anreichern’ zu können. Soviel Zeit muss sein und sollte dem grossen Wein gegönnt werden.

17. August 2012 | 2 Kommentare ...alles

Olivini ‘Garda Classico Rosso’ 2010

Verwandlungskünstler.

Ein richtiger Verwandlungskünstler ist der geheimnisvolle Rotwein vom Gardasee, der alle 10 Minuten ein anderes Gesicht zeigt.

Winzer/Weingut: Famiglia Olivini, Desenzano del Garda, Brescia, Italien.

Lage/Herkunft: Traubenmaterial zu 100% von eigenen Hanglagen rund um San Martino di Battaglia am südlichsten Eck des Gardasees.

Flasche/Etikett: Dick und dunkel ist die Flasche die vor uns steht. Wie gewohnt eine Burgunderflasche und wie ebenso bereits gewohnt und damit verwöhnt, das toll designte Stück Papier auf ihr drauf. Im gewohnten Streifendesign, auf dem Garda Classico Rosso allerdings in einem dunklen weinrot und einem ebenso dunklen blau gehalten. Mit den typischen schwarzen Streifen in welchen das Wichtigste über diesen Wein steht.

Am Rücken wieder das im gleichen Stil gestaltete Etikett, nur mit allen zusätzlichen Informationen über den Classico Rosso versehen die wissenswert sind. Designvariationen in allen Farben zieren bis jetzt alle Oliviniflaschen und machen das generelle Corporate Design ebenso auffällig wie attraktiv und abwechslungsreich. Klasse, Stil und Eleganz ist auch hier das oberste Gebot. Das können sie, die Italiener. Weil der Garda Classico Rosso relativ jung ist und wir auch sonst eher wenig Erfahrung mit Weinen aus der Lombardei haben, darf der ‘Seewein’ erst einmal für eine Stunde in den Dekanter um ‘Landluft’ zu schnuppern bevor er in die bereit stehenden Gläser kommt.

Im Glas: In einem kräftigen rubinrot steht der Classico Rosso im Glas, ist dunkel und geht nach aussen hin leicht ins Violette über. Eine satte und saftige Farbe die da aus dem Kelch funkelt.

15. August 2012 | 0 Kommentare ...alles

Lugana DOC ‘Demesse Vecchie’ 2008

Exotisch, saftig & morbid.

Etwas überreif, etwas morbid und vor allem exotisch fruchtig ist der Tropfen der hier satt und saftig in den Gläsern steht.

Winzer/Weingut: Famiglia Olivini, Desenzano del Garda, Brescia, Italien.

Lage/Herkunft: Traubenmaterial zu 100% von eigenen Hanglagen rund um San Martino di Battaglia am südlichsten Eck des Gardasees.

Flasche/Etikett: In einer eleganten dunkelbraunen Burgunderflasche steht der Demesse Vecchie vor uns und wie schon die beiden ersten Weine der Famiglia Olivini, ziert auch diese Flasche ein edles und stilvolles Etikett. Wie gehabt im stylischen Streifendesign, diesmal in gold, braun und schwarz gehalten. Diese Farbkombination verleiht dem Inhalt noch mehr Gewicht, wirkt sie doch satt und kräftig und so etwas ‘in der Art’ ist schliesslich auch in Kürze im Glas zu erwarten.

In konsequent umgesetztem Corporate Design das italienischer nicht sein könnte, erscheint der optische Auftritt edel, elegant und zeitlos schön. Ein mit Einfachheit punktendes Erscheinungsbild das trotzdem äusserst eindrucksvoll ist. Wie üblich in den schwarzen Streifen die Bezeichnung und die ‘Abstammung’ und am Rückenetikett wieder alles was man über diesen Wein so wissen sollte. In gleichem Design versteht sich. Da der Demesse Vechhie kein ‘Vorspiel’ braucht wird die Flasche einfach aufgemacht und eingeschenkt.

Im Glas: Strohgelb, sehr hell und mit leicht weisslich blitzenden Reflexen schaut der Demesse Vecchie aus dem Glas heraus.

14. August 2012 | 0 Kommentare ...alles