Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Mosel
Brauneberger Mandelgraben 2009 Pinot Noir
Wie ein richtiger Burgunder.
Spätburgunder von der Mosel? Warum nicht? Aber bitte nur wenn er so ist wie dieser Vertreter seiner Gattung.
Winzer/Weingut: Markus Molitor, Bernkastel-Wehlen/Mosel, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Brauneberger Mandelgrabeen, einer Hanglage mit Schieferböden, Quarzit und Kies.
Flasche/Etikett: Ein richtig dickes Ding ist die Flasche, breit und schwer. Darauf klebt ein grosses weisses Etikett, das herrlich brav wirkt. Ganz oben ist eine Illustration eines Gebäudes sichtbar und unterhalb steht MARKUS MOLITOR mit einer feinen goldenen Linie unterstrichen. In der Mitte schlicht und einfach 2009 Brauneberger Mandelgraben* (wofür der Stern hinter der Lage steht ist nicht ersichtbar). Ganz unten in weinrot Pinot Noir, ebenfalls durch eine goldene Linie abgetrennt und unterhalb noch Mosel. Fertig ist das einfache Etikett das auf jeden Schnörkel verzichtet. Am hinteren Stück Papier der Hinweis in deutsch und englisch, dass dieser Wein berühmten Schiefer-Steillagen an der Mosel entstammt. Der Rest an Information ist Pflichtprogramm und die 14 PS kündigen einen Wein mit Kraft unter der Haube an. Damit sich der Braunerberger Mandelgraben etwas akklimatisieren kann, darf er sich für eine Stunde mit sich selbst in der grossen Karaffe unterhalten. Danach kommt er in den frisch polierten Becher.
Im Glas: Kräftiges kirschrot dreht im Becher seine Kreise. Sehr transparent ist die Erscheinung des Brauneberger Mandelgrabens.
Pinot Noir ‘Kestener Paulinsberg’ 2011
Ausgeburt an Mineralik.
Kein banales rotes Wässerchen, sondern ein richtig rüder Zeitgenosse, der mit laschen Muttersöhnchen gar nichts anzufangen weiss.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von silbergrauem Schieferboden der Lage Kestener Paulinsberg.
Flasche/Etikett: Naturweiss ist das grosse Etikett, fein gerippt wie Onkel Rudis Unterleibchen und leicht angestaubt im Design. Unterteilt ist es in zwei Bereiche, welche beide von jeweils einem feinen Rahmen eingefasst sind. Im rechten, grossen Teil ganz oben die Abbildung des Weingutgebäudes, darunter GÜNTHER STEINMETZ, mit einer feinen goldenen Linie vom Rest des Etiketts geteilt. 2011er Kestener Paulinsberg steht darunter und Pinot Noir unfiltriert ergänzt in feiner Typo. Im linken, kleineren Bereich des Etiketts steht alles was sonst noch angeführt sein muss. Deutscher Qualitätswein, Gutsabfüllung, Prüfnummer, etc. Die 14%vol. kündigen ein etwas kräftigeres Weinabenteuer an. Damit sich der Kestener Paulinsberg auf seinen grossen Auftritt vorbereiten kann, kommt er für eine Stunde zur Luftaufnahme in den Dekanter.
Im Glas: In relativ dunklem kirschrot steht der Kestener Paulinsberg im grossen Becher.
Brauneberger Juffer 2012 HL Riesling
Wenn Früchte kuschen und parieren.
Die Mineralik macht auf Domina und die Früchte kuschen und parieren. Was da im Mund abgeht ist ganz ganz grosses Kino.
Winzer/Weingut: Günther Steinmetz, Brauneberg/Mosel, Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Parzelle Hasenläufer der Lage Brauneberger Juffer, einem Südhang aus blaugrauem Devonschiefer.
Flasche/Etikett: Ein leicht geripptes, naturweisses Stück Papier klebt auf der petrolfarbigen Schlegelflasche. Eingefasst in zwei feine blaue Rahmen zeigt es einen Hauptteil und einen Nebenteil, womit auf ein Rückenetikett verzichtet werden kann. Im Hauptteil oben eine Abbildung des Weingutgebäudes, darunter GÜNTHER STEINMETZ, mit einer feinen goldenen Linie vom Rest des Etiketts geteilt. 2012er Brauneberger Juffer steht darunter und Riesling HL ergänzt die Namensgebung. HL steht in diesem Fall für “Hasenläufer”, dem Namen jener Parzelle welcher dieser Wein enstammt. Sie zählt zu den besten Lagen in der Juffer. Auf dem Nebenteil des Etiketts steht alles was sonst noch unbedingt angeführt sein muss. Schlappe 12,5% sorgen schon im Vorfeld für Freude. Bevor der Braunebergr Juffer HL aber angetrunken wird, darf er sich für eine Stunde in der Karaffe umsehen.
Im Glas: In grün schimmerndem Gelb dreht der Brauneberger Juffer HL seine Kreise im Gebinde.
Riesling C.A.I. ‘Escheburg’ 2009
Rasse, Frische, Frucht & Mineralik.
Weinerlebnis, das fülliger, konzentrierter und gleichzeitig charaktervoller nicht sein könnte. Grosser Spass für Leckermäuler mit Anspruch.
Winzer/Weingut: Immich-Batterieberg, Enkrich an der Mosel, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von einer Selektion der besten Parzellen aus Enkircher Steillagen mit Schiefer- und Quarzitböden.
Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der bläulich grünen Schlegelflasche klebt erzählt eine ganze Geschichte. Von der Lage am Fluss, den Weingärten und von der Geschichte des Batteriebergs. Dafür steht die Kanone, mit welcher zwischen 1841 und 1845 die gleichnamige Lage an der Mosel mittels Sprengbatterien praktisch in die Landschaft geballert wurde. Einzig die Bedeutung der zwei kleinen Kinder mit den Engelsflügel auf ihren Gewändern bleibt zu entschlüsseln. ESCHEBURG steht in schwarzen Kapitalen links über dem Bild und rechts in orange überdimensional gross der Jahrgang. Links unten im weissen Teil IMMICH-BATTERIEBERG und die Internetadresse. Der Rest an Informationen steht im rechten weissen Teil des Etiketts. Unten ebenfalls in orange das Logo des Batteriebergs, jenes von C.A.I. was für Carl August Immich, den ‘Erschaffer’ des Batteriebergs steht, sowie ein kleiner Engel, dessen Bedeutung mir noch unbekannt ist. Der Wein braucht Luft, das ist so überliefert, und deshalb darf er sich eine Stunde in der Karaffe auf seinen Auftritt vorbereiten.
Im Glas: Aus dem Glas schimmert der Escheburg in hellem strohgelb.
Riesling Steinreich 2011
Riesling der von selber läuft.
Ein Riesling der sowohl sanft und mild wie auch frisch, lebendig und richtig rassig sein kann. Wein zum verputzen ohne viel zu denken.
Winzer/Weingut: Ansgar Clüsserath, Trittenheim/Mosel, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Steillagen mit harten Schieferterrassen der Trittenheimer Apotheke an der Mittelmosel.
Flasche/Etikett: Auf der klassischen dunkelgrünen Schlegelflasche klebt ganz unten ein eher schmales, dafür aber umso auffälligeres Etikett. Steht im oberen Teil davon auf einem lindgrünen Untergrund in schwarz und weiss schlicht und einfach Ansgar Clüsserath – Steinreich – Riesling drauf, so ist die untere Hälfte einzig und allein einem Bild gewidmet, welches den Boden dem der Steinreich entspringt zeigt; Schiefer. Nichts als einige übereinanderligende Schieferplatten legen eindrucksvoll Zeugnis von der Herkunft dieses Weines ab. Einfaches, aber wirkungsvolles Etikett.
Das weisse Rückenetikett gibt ausser über das was unbedingt notwendig und vorgeschrieben ist keine weiteren Auskünfte. Was jedoch sofort ins Auge springt ist die Zahl 11,5, welche auf ein recht lustiges und flottes Trinkvergnügen schliessen lässt. Als ‘Sponti’ steht dem Steinreich ein 30 minütiges Luftbad in der Karaffe zu, bevor er endgültig zum ‘verputzen’ in die blank polierten Gläser kommt.
Im Glas: In strahlendem goldgelb mit einem saftigen grünen Schimmer steht der Steinreich im Glas.
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