Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Carignan
Patrimoine 2015
Ein wahrer Herbstwein
Ein Wein mit dem man es sich auf der Couch gemütlich macht oder ihn zur inneren Entschleunigung geniesst.
Winzer/Weingut: Domaine Boudau, Rivesaltes, Roussillon, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von besten Rebstöcken aus Châteauneuf-du-Pape, die auf Kalkböden stehen.
Allgemeines: Zu den heissesten Tipps Südfrankreichs gehört die Domaine Boudau am Fuss der Pyrenäen, von welcher heute ein Wein auf meinem Tisch der Wahrheit steht. Véronique und Pierre Boudau haben in ihren Weingärten bestes Rebmaterial, das aus den berühmtesten Lagen aus Châteauneuf-du-Pape stammt gepflanzt, welche dort auf Kalkböden wachsen. Jahr für Jahr werden die beiden von der Presse gefeiert, für ausgezeichnete Weine mit einem aussergewöhnlichen Preis/Genussverhältnis. In der Klasse in der sich die Weine der Domaine Boudau bewegen, kann keiner mit, obwohl diese auf einer Stufe mit den Prestigeweinen des Roussillon stehen und es jederzeit mit ihnen aufnehmen können. Ich habe heute den Patrimoine 2015 Côtes du Roussillon Villages zur Verkostung, eine Cuvée aus Grenache, Syrah und Carignan. Der Patrimoine ist der Spitzenwein der Domaine und wie der schmeckt, dem werde ich jetzt auf den Grund gehen. Eine halbe Stunde in der Karaffe wird ihm zugestanden bevor er ins Glas kommt.
Kepos di Ampeleia 2013
Kepos steht für Spass & Freude am Genuss
Ein eleganter, feiner, ungewöhnlicher (weil gar so untypisch italienisch) und vor allem ein ausgesprochen trinkfreudiger Wein.
Winzer/Weingut: Elisabetta Foradori, Ampeleia, Maremma, Italien.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden auf drei unterschiedlichen Höhenlagen (Ampeleia di Sopra, Ampeleia di Mezzo und Ampeleia di Sotto).
Allgemeines: Von der “Königin des Teroldego” kommt jener Wein, der heute bei mir am Tisch der Wahrheit steht. Im Zuge ihres Projektes Ampeleia in der italienischen Maremma, hat sich Elisabetta Foradori gemeinsam mit zwei Freunden (Thomas Widmann und Giovanni Podini) dazu aufgemacht, ausgetretene Pfade zu verlassen und sich den alten mediterranen Rebsorten wie Grenache, Sangiovese, Carignan, Alicante und Cabernet Franc zu widmen. Der Kepos di Ampeleia ist so ein Wein der diesem ehrgeizigen wie auch wunderbaren Projekt entstammt. Der Kepos 2013 besteht hautsächlich aus Alicante Nero (besser bekannt als Grenache) sowie aus Carignan und Alicante Bouschet, einer Neuzüchtung von Henri Bouschet, aus Grenache und Petit Bouschet. Ausgebaut wurde der Kepos 2013 im Zementtank und reifte danach noch für weitere 7 Monate in der Flasche. Ampeleia ist biologisch zertifiziert. Kepos kommt übrigens aus dem griechischen und heisst ‘Garten’. Womit der Kreis zum Weinberg so wieder geschlossen wäre. Für eine Stunde wandert der Kepos aber erst einmal in die Karaffe um sich einzustimmen.
Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc
So geht Basis
Für jeden Tag gemacht. Es ist ziemlich egal was Sie auftischen. Diesen kleinen Hüpfer können Sie bedenkenlos überall dazu servieren.
Winzer/Weingut: Pierre Clavel, Assas, Languedoc, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von kieseligen und tonigen Kalksteinböden.
Allgemeines: Es sind die “kleinen” Weine die immer wieder aufs Neue überraschen und für richtig Spass sorgen. Passt die Basis, passt in der Regel auch der Rest. So einen “kleinen Wein” habe ich heute, passend zum Motto Rot für lau, am Tisch der Wahrheit stehen. Von der Domaine Clavel in Assas, das liegt zwischen Nimes und Montpellier im Süden des Languedocs, stammt der Wein und ist eine Cuvée aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und einem Schuss Syrah. Er heisst Le Mas und soll vor allem eines sein: ein Wein für jeden Tag, einer für den unkomplizierten Genuss und einfachen Trinkspass. Nur dafür wurde der Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc gemacht. Spontanvergoren, im Betontank ausgebaut, auf der Feinhefe gereit, Ecocert®-zertifiert – das sind die Eckdaten für diesen kleinen Hüpfer von Pierre Clavel, dem es bei seinem Schaffen nicht um die “grossen Kaliber”, sondern um Spass machende, trinkfreudige und unkomplizierte Alltagsweine geht. Wenn diese dann auch noch so richtig gut und für kleines Geld erwerblich sind, dann ist er zufrieden. Wie zufrienden ich gleich bin das wird sich nach der Verkostung dieser Flasche zeigen. Also, Stoppel raus und einfach rein ins Glas mit dem Le Mas.
La Côte 2014
Zechwein, Saufwein, Rotwein für den Sommer!
Kein grosser Wein, aber ein grossartiger. Und kostet keine 10 Euro, was eigentlich ein Witz ist für das was man geboten kriegt.
Winzer/Weingut: Château de la Negly, Fleury d`Aude/La Clape, Languedoc, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von sehr steinigen, sand-, lehm- und kalkhaltigen Böden auf Hanglagen am Massif de La Clape.
Allgemeines: Im Juni 2013 hatte ich zum ersten Mal einen Wein von jenem Weingut im Glas, von dem Robert Parker einmal behauptet hat es sei das beste im Languedoc. Nun gut, das beste ist auch immer nur relativ, aber was ich damals vom Château de la Negly aus Fleury d`Aude, in einer der besten Appellationen des französischen Südens, La Clape, im Glas hatte, war schon sehr beeindruckend. Der La Brise Marine gehört seitdem zur permanenten Kellerbefüllung hier. Heute steht der La Côte rouge 2104 am Tisch der Wahrheit. Eine Cuvée aus Carignan, Syrah, Grenache und Mourvèdre. Südfrankreich pur. Der La Côte zählt zu den Brot- und Butterweinen des Weinguts, die Rebstöcke stehen auf sehr steinigen, sand-, lehm- und kalkhaltigen Böden auf Hanglagen am Massif de La Clape. Zu je 50% in Holzfässern und in Betontanks wurde der Wein ausgebaut. Bevor der La Côte aber ins Glas darf, wird er für eine halbe Stunde in die Karaffe umgefüllt um sich an die Stadtluft zu gewöhnen. Dann geht’s ihm an den Kragen. Oder so.
À Fleur de Pampre VISAN rosé 2014
Rosé der strahlt und wirkt
Rosé der strahlt, der wirkt und typisch südfranzösisch ist. Der zum Genuss in grossen Mengen und einfach lächerlich was seinen Preis angeht, gemacht ist.
Winzer/Weingut: La Florane, Visan, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von Weinbergen die bis auf 380 Meter Seehöhe liegen.
Flasche/Etikett: Reinweiss ist das quadratische Etikett das auf der transparenten Flasche klebt. Die linke Hälfte nimmt eine Illustration ein, welche nicht wirklich erkennbar ist, bei genauerer Betrachtung aber irgendwie an einen Rebstock erinnert. Ein “wirres Gekritzel” mit einem Filzstift träfe es genauso. Auf jeden Fall strahlt es eine gewisse Dynamik aus. Im rechten Teil oben der Name À Fleur de Pampre, was soviel wie “die Blüte der Rebe” bzw. “Rebblüte” heisst. Und damit ist auch die Illustration entschlüsselt. VISAN, die Herkunft, steht in grau in der Mitte und unten DOMAINE LA FLORAN in moderner Typo. Umfasst von einem dicken kreisförmigen Gebilde. Das Rückenetikett enthält alles was unbedingt erforderlich ist, wie auch das Biosiegel, damit man weiss was man bekommt und den Hinweis, dass es sich um einen Wein der Appellation Côtes du Rhône Village Controlee (AOC) handelt. 12,5 PS sind äusserst moderat. Eingefasst ist die Flasche mit einer schwarzen Manschette mit dem Aufdruck La Floran. Und jetzt wird Monsieur Rosa gut gekühlt und ohne weiteres Geschwafel ins Glas gekippt.
Im Glas: In hellem lachsrosa funkelt der À Fleur de Pampre aus dem Glas heraus.
Le Coupe soif 2011 Fitou
Trinkig frischer Selbstläufer.
Urwüchsig, rustikal, mit Ecken und Kanten und doch geschmeidig wie ein Tiger. Trinkt sich wie ein Leichtgewicht und hat doch Power.
Winzer/Weingut: Domaine Mâmârutá, La Palme/Fitou, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von teilweise bis zu 100 Jahre alten Rebstöcken die auf kargen Kalkmergelböden wachsen.
Flasche/Etikett: Das weisse Etikett das auf der Burgunderflasche klebt, könnte von der Grafik her auch der Titel eines Quentin Tarantino Films sein. In verschmierter, aber klassischer Graffiti-Typo Le Coupe soif darauf, untereinander, nicht nebeneinander. Klein noch Fitou als Herkunftshinweis drauf und fertig ist der Blickfang. Das ist das Etikett, in jeder Hinsicht. Ganz aussen am Rand in unterschiedlichen Schriftstilen die Domaine und der Name des Winzers. Hochgestellt, damit man die Flasche legen muss wenn man es lesen will. Ich mag das Stück Papier, sieht es denn mehr nach Filmposter als nach Weinetikett aus.
Das Rückenetikett ist winzig, die Domaine steht drauf, sowie ein paar Informationen dazu, dass der Wein ein Naturprodukt ist und eventuelle Ablagerungen auftreten können, die jedoch keine Qualitätseinbusse darstellen. Bevor der Le Coupe soif 2011 Fitou aber in die Gläser kommt, darf er sich für eine Stunde in der Karaffe akklimatiseren und ein paar Runden drehen.
Im Glas: In dunklem, leuchtenden Granatrot steht der kleine Fitou im Glas. Leicht violett schimmern die Ränder.
Mitsegeln