Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc

| 19. März 2016 ...alles

So geht Basis

Für jeden Tag gemacht. Es ist ziemlich egal was Sie auftischen. Diesen kleinen Hüpfer können Sie bedenkenlos überall dazu servieren.

Winzer/Weingut: Pierre Clavel, Assas, Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kieseligen und tonigen Kalksteinböden.

Le Mas Allgemeines: Es sind die “kleinen” Weine die immer wieder aufs Neue überraschen und für richtig Spass sorgen. Passt die Basis, passt in der Regel auch der Rest. So einen “kleinen Wein” habe ich heute, passend zum Motto Rot für lau, am Tisch der Wahrheit stehen. Von der Domaine Clavel in Assas, das liegt zwischen Nimes und Montpellier im Süden des Languedocs, stammt der Wein und ist eine Cuvée aus Grenache, Mourvèdre, Carignan und einem Schuss Syrah. Er heisst Le Mas und soll vor allem eines sein: ein Wein für jeden Tag, einer für den unkomplizierten Genuss und einfachen Trinkspass. Nur dafür wurde der Le Mas 2014 Côteaux du Languedoc gemacht. Spontanvergoren, im Betontank ausgebaut, auf der Feinhefe gereit, Ecocert®-zertifiert – das sind die Eckdaten für diesen kleinen Hüpfer von Pierre Clavel, dem es bei seinem Schaffen nicht um die “grossen Kaliber”, sondern um Spass machende, trinkfreudige und unkomplizierte Alltagsweine geht. Wenn diese dann auch noch so richtig gut und für kleines Geld erwerblich sind, dann ist er zufrieden. Wie zufrienden ich gleich bin das wird sich nach der Verkostung dieser Flasche zeigen. Also, Stoppel raus und einfach rein ins Glas mit dem Le Mas.

Im Glas: In leuchtendem Granatrot mit zarten violetten Tönen zeigt sich der Le Mas im Glas.

In der Nase: Die Nasenflügel zieht ein süffig-saftiger, von roten reifen Früchten dominierter Duft hoch. Begleitet von frischen Kräutern und Gewürzen des Südens. Eine Mixtur aus getrocknetem Rosmarin und Thymian. Im Hintergrund etwas Lehm und schwarze Oliventapenade. Ein leichter, animierender Duft der sowohl fruchtig wie auch würzig ist. Insgesamt sehr frisch, sehr rot und saftig in der Nase.

Im Mund: So saftig rot wie der Le Mas auf die Zunge trifft, so rustikal ist er. Im besten Sinne allerdings. Rote Frucht satt, saftig, süffig und mit einem Gerbstoffkleid das seinen Namen verdient. Man kann den Le Mas durchaus als knusprig bezeichnen und liegt damit garantiert nicht falsch. Im ganzen Mundraum spürt und schmeckt man einerseits die roten saftigen Fruchtaromen, schmeckt aber auch die feine Würze von Thymian und Oliven. Am Gaumen trotz deftiger Gerbstoffe nicht adstringierend, kein Pelz, nur leises rattern wenn man den Wein genüsslich kaut. Dabei fühlt sich alles relativ klar und rein an, ist nicht kräftig in der Statur, hat Idealgewicht. Im Abgang roter Saft von dem man augenblicklich mehr will. Der Nachhall würzig und erfrischend.

Resümee: Man spürt beim Le Mas förmlich das feine Korn am Gaumen, wie es rieselt und rattert und dabei trotzdem charmant bleibt. Einen edlen Bauern möchte ich ihn nennen. Je mehr Luft er im Glas hat umso würziger, griffiger wird er. Da kommt mächtig die schwarze Oliventapenade hervor, drängt die roten Früchte zurück und es wird richtig rustikal im Mund. Getrocknete Gewürze schmeckt man, vor allem aber spürt man die raue, vom Saft betropfte Hülle. Jetzt macht er richtig Spass, jetzt rockt er, der Le Mas. Es ist saftig, es ist süffig, es zischt und hat dabei so richtig Grip zwischen den Kiemen. Jetzt fehlt nur die Wurst oder faschierte Laibchen, oder gar ein deftiges Chili. Ich wette der macht das alles locker mit. Ich muss nachwässern, weil der Tropfen gar so köstlich ist.

Trinken, immer weiter trinken. Und einfach nicht nachdenken. So geht Basis. Man möchte kochen, essen, Spass haben, geniessen und keine Sekunde an Tiefgang verschwenden? Dann ist der Le Mas der ideale Begleiter. Trinkt sich fröhlich, hat dieses unbeschwerte, charmant Rüpelhafte an sich, macht Spass und hat doch genug Charakter um die Hand heben zu dürfen. Der Wein ist frisch, er ist kühl, er hat Frucht genug um zu gefallen und Statur genug um zu beeindrucken. Das rustikale, ungebügelte Element macht ihn liebenswert und so wie er im Mund steht macht er einfach allergrösste Freude.

Resümee: Der Le Mas ist der kleinste Wein von Pierre Clavel, aber ein ganz Grosser wenn es darum geht unkomplizierten Trinkspass zu vemitteln. Er ist für jeden Tag gemacht und eines ist sicher: es ist ziemlich egal was Sie auftischen. Diesen kleinen Hüpfer können Sie bedenkenlos überall dazu servieren. Das Teil kostet lächerliche 7,80 Euro und ich myself hab mir gerade eine Kiste von diesem Spassbolzen bestellt bevor es nichts mehr davon gibt.

Tipp: Aufmachen und ab in den Kelch damit. 14-16º sind perfekt. Was immer Sie kochen wollen, tun Sie es. Faschierte Laibchen, Rostbraten, Chili, pikante bis scharfe Asiaküche, Grammelknödel oder einfach Wurst und Käse. Geht immer. Als Solist ein Tropfen den man einfach weg macht ohne gross über den Verbrauch nachzudenken.

Einen Bericht über den Le Mas lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Le Mas 2014 von Pierre Clavel aus Assas im Languedoc, Frankreich. Bezugsquelle: K&U Weinhalle, Nürnberg.

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Kategorie: K&U Weinhalle, Verkostet

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