Stichwort: Burgenland

Purbach Grüner Veltliner 2013

Sturkopf mit Charakter und Sex

Veltliner für Freunde dezenter wie saftig-herber Opulenz. Erinnert an Fellini und das süsse Leben.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den Lagen Streifling und Glauberinza rund um Purbach.

Purbach Weiss Flasche/Etikett: Angelehnt an den Stil der Etiketten die Uwe Schiefers Weine aus Welgersdorf zieren, ist auch das, das auf dieser Burgunderflasche klebt. Strahlend weiss ist es und nur ganz wenig steht wie gewohnt darauf. In diesem Fall ist es eine grosse Illustration in grün und schwarz, die jener eines Hundes gleicht. Was letztlich mehr oder weniger auch stimmt. Konkret ist das wilde Tier ein Rohrwolf, auch als Goldschakal bekannt, das Wappentier des alten Purbacher Gemeindewappens, welcher 1527 das Marktrecht verliehen wurde. Links steht PURBACH fett in schwarz und darunter einfach GRÜNER VELTLINER. Mehr gibt’s vorne nicht zu sehen. Am schwarzen Rückenetikett steht links ganz gross der Jahrgang 2013 und am Rest noch alles was so drauf sein muss auf einer Weinbeklebung. Schlanke 12 PS sorgen für die kommende Bespassung. Verschlossen ist die Flasche mit einem quietschgrünen Stelvin-Drehverschluss, der jetzt aber genüsslich aufgeschraubt wird um den Inhalt endlich schwungvoll ins Glas befördern zu können.

Im Glas: Kräftiges Goldgelb strahlt aus dem Glas heraus. Leicht getrübt weil unfiltiert.

10. August 2015 | 0 Kommentare ...alles

Rosé Sekt Brut Kloster am Spitz

Gelungenes Blasenexperiment

Nicht rosa sondern lachsorange, nicht süss sondern staubig, nicht fruchtig sondern floral-herb. Alles anders, alles gut. Blubb with style.

Winzer/Weingut: Kloster am Spitz, Purbach im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von lehmigen, sandigen Muschelkalkböden im Neusiedlersee-Hügelland.

Rosé Brut Flasche/Etikett: Gross und weiss, mit dem bereits bekannten goldenen Patriachenkreuz, klebt das Etikett auf der klassischen Burgunderflasche. In der Mitte und unterhalb in grossen goldenen Kapitalen KLOSTER AM SPITZ sowie ebenfalls ganz gross, ROSE – BRUT, in schwarz. Thomas Schwarz darunter und fertig ist das edle wie auch elegante Teil. Alles wieder komplett zentriert. Mehr ist nicht nötig, was sonst noch unbedingt dem werten Weinfreund mitgeteilt werden muss und soll, findet dieser am kleinen weissen Rückenetikett. Oben rechts wieder das Bio-Siegel, sowie der Hinweis “Sekt aus traditioneller Flaschengärung” und unten luftige 12,5 PS die der Blubber unter der Haube hat. Abgerundet wird die elegante Erscheinung von einer blütenweissen Halsmanschette. Da der Sprudel bereits bestens gekühlt ist und ich nicht länger warten will, wird er jetzt von seinem Kork befreit und seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt. Möge der Sonntag mit reichlich Sonne und rosarotem Sprudel zum gelungenen Feste werden.

Im Glas: Alles andere als rosa sprudelt der Sekt lebendig im Glas vor sich hin. Eher hellorange wie frischer Lachs. Hellorangerosa trifft es wohl am ehesten.

18. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Chardonnay von den Rieden 2013

Zitrone, Pfeffer & ein Tick von Süss

Ausgesprochen feiner und klarer Chardonnay vom Leithagebirge, der erst am zweiten Tag sein wahres Ich zeigt.

Winzer/Weingut: Andi Kollwentz, Grösshöflein, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den kalkhaltigen Böden der Lagen Tatschler, Gloria, Neusatz und Bartsatz.

Kollwentz Chardonnay von den Rieden 2013 Flasche/Etikett: Wie schon auf der letzten Flasche, klebt auch auf dieser ein in zartem beige gehaltenes Etikett. Im oberen Teil zeigt es wieder die breite Häuserfront, die in Form einer einfachen Strichzeichnung dargestellt ist. Offensichtlich soll diese Zeichnung die Fassade des Weinguts darstellen. Unterhalb ist wie gehabt das kreisförmige Logo angebracht, welches einen sich an Rebstöcken festhaltenden Drachen über den Initialen AK enthält. Der Drache ist Bestandteil des ursprünglichen Wappens der Winzerdynastie, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurück reicht. Kollwentz steht gross und schwarz in einfacher Typo in der Mitte und unterhalb Chardonnay 2013 von den Rieden. Burgenland am unteren Rand komplettiert das einfache, aber auch sehr einprägsame Etikett. Am Rückenetikett erfährt man wieder alles über “die Rieden”, das Klima und die Böden und den Ausbau. Bevor der Wein aber in das Glas darf, wird er für eine Stunde in die grosse Karaffe umgefüllt um sich entsprechend akklimatisieren zu können.

Im Glas: Gelb wie frisches Stroh steht der Chardonnay im grossen Becher.

12. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Roter Muskateller 2013 Kloster am Spitz

Rosarote Sünde.

Rosafruchtig, zitrusfrisch und muskatsüss. Im Nachhall einfach “schmatz”. Das war definitiv nicht die letzte Pulle die ich davon aufgemacht habe. Grandios!

Winzer/Weingut: Kloster am Spitz, Purbach im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von lehmigen, sandigen Muschelkalkböden im Neusiedlersee-Hügelland.

Roter Muskateller Flasche/Etikett: Eine abgewandelte Form eines Patriachenkreuzes stellt das Hauptmotiv auf dem reinweissen Etikett dar. Gross platziert in der Mitte und unterhalb in grossen schwarzen Kapitalen KLOSTER AM SPITZ sowie in leuchtendem rot, ebenfalls ganz gross, ROTER MUSKATELLER. Thomas Schwarz darunter und fertig ist die Frontbeklebung. Alles zentriert, alles ohne jeden Schnickschnack. Ein sehr einfaches wie auch klares und äusserst dominant wirkendes Etikett. Am ebenso weissen Rückenetikett steht alles was es über den Wein zu wissen geben sollte, ebenso der Hinweis, dass es sich um einen “süssen” Vertreter seiner Sorte handelt. Oben noch das Bio-Siegel und unten lustige 10,5 %vol. die diesen Tropfen antreiben. Ein roter Stelvin-Schraubverschluss ergängt das Rot vom vorderen Etikett. Und weil der rosarote Rosenmuskateller keiner ist der sich erst sammeln muss um Spass zu machen, kommt er jetzt gut gekühlt und ohne Umweg in den frisch polierten Becher.

Im Glas: Wie frisch gepresster heller Erdbeersaft steht der Rote Muskateller im Glas.

4. Juli 2015 | 0 Kommentare ...alles

Leithaberg DAC 2012 Chardonnay/Weissburgunder

Burgunderspass für jeden Tag.

Ansprechende Burgunder-Cuvée die vor allem eines bietet: Grossen Trinkspass ohne einen Philosophiekurs zu benötigen.

Winzer/Weingut: Winzerhof Kirchknopf, Kleinhöflein/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Braunerde- und Lehmböden von Lagen rund um Kleinhöflein.

Leithaberg DAC Flasche/Etikett: Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Farbgestaltung des Etiketts das auf der Burgunderflasche klebt. Pechschwarzer Untergrund auf welchem quietschgrün als Kontrastfarbe eingesetzt wird. Im oberen Teil Michael Kirchknopf, darunter EDITION, was auf seine persönliche exklusive Linie hinweist. Dann ein dicker vor grün quietschender Trennstrich und darunter wieder in silber Leithaberg DAC sowie was drin ist in der Flasche; eine Cuvée aus Weissburgunder und Chardonnay. Das ebenso schwarze Rückenetikett ist vollgepackt mit allem was man wissen mus, sowie einer kurzen Notiz über den Wein selbst. Interessantes Detail dazu: Der Mittelteil des Rückenlabels ist perforiert und abtrennbar, um so a) den aufgedruckten QR-Code und b) Adresse, Telefon und Email immer griffbereit zu haben. So geht Jugend Usability und Nutzen an. Wie alle Burgunderweine wird auch dieser für wenigstens eine halbe Stunde in die Kraffe umgefüllt bevor er das grosse Glas befeuchten darf.

Im Glas: In hellem Gelbgrün funkelt der Leithaberg DAC aus dem grossen Becher raus.

3. Juni 2015 | 0 Kommentare ...alles

Kollwentz ‘Eichkogel’ 2011 Burgenland

Neckisch, unbeschwert & eindrucksvoll.

Vermittelt Leichtigkeit obwohl er Kraft hat. Wirkt schlank obwohl er Muskeln spielen lässt. Hat Frische, die man neckisch und unbeschwert empfindet.

Winzer/Weingut: Andi Kollwentz, Grösshöflein, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von lehmigen Böden am Eichkogel (180 bis 200 m Seehöhe) im Zentrum der Großhöfleiner Weinberge.

Kollwentz Eichkogel 2011 Flasche/Etikett: Auf der braunen Bordeauxflasche klebt ein ziemlich hohes, in zartem beige gehaltenes Etikett. Im oberen Teil zeigt es eine Häuserfront die in Form von einfachen Strichen dargestellt ist. Offensichtlich soll diese Zeichnung die Fassade des Weinguts darstellen. Unterhalb das Logo, das einen sich an Rebstöcken festhaltenden Drachen über den Initialen AK zeigt. Der Drache ist auch Bestandteil des ursprünglichen Wappens der Winzerdynastie, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Kollwentz und der Jahrgang 2011 in schwarz und einfacher Typo sowie Eichkogel in gold dazwischen komplettieren das einfache, aber durchaus einprägsame Etikett. Am ebenso hohen Rückenetikett erfährt man alles über den Eichkogel, das Klima und die Böden, den Ausbau und auch über die Zusammensetzung der Cuvée. Bevor der Eichkogel 2011 aber angetrunken wird kommt er für eine Stunde in die Karaffe. Andi Kollwentz selbst empfiehlt ‘jüngere’ Jahrgänge zu karaffieren und deshalb halte ich mich auch daran.

Im Glas: In tiefdunklem Rubinrot dümpelt der Eichkogel im Glas vor sich hin.

15. April 2015 | 0 Kommentare ...alles

Dürrau 2011 Blaufränkisch

König Kirsche führt das Zepter.

Da ist was Grosses im Mund, etwas das noch nicht wirklich weiss wie gross es einmal wird. Berauschend, betörend, verzaubernd, grandios.

Winzer/Weingut: Weninger, Horitschon, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Dürrau in Horitschon mit besonders schwerem und tiefgründigem Lehmboden mit hohem Tongehalt.

Dürrau Flasche/Etikett: Im gewohnten unverwechselbaren Design ist das Etikett gestaltet, viel interessanter ist jedoch die, rechtzeitig zum grossen Finale vorliegende, ‘Entschlüsselung’ der Botschaft hinter den ominösen Kreisen. Martin Weninger hat mir bestätigt, dass ich mit meiner Interpretation der Sonne gar nicht so falsch gelegen bin. Die acht ausgestanzten Kreise stellen die Planeten dar die Einfluss auf unser aller Leben nehmen und der rote strahlende Ring symbolisiert tatsächlich die Sonne. Gleichzeitig steht dieser auch für das ‘Sonnenland’ als welches das Mittelburgenland allgemein bekannt ist. Unten wieder schlicht und einfach Dürrau und der Jahrgang, 2011. Am linken äusseren Rand liest man wieder alles was man sonst noch wissen sollte, inklusive dem Hinweis auf die Spontanvergärung. Der rote Aufdruck 1777/2500 bezeugt, dass ich die Nummer 1777 von den hergestellten 2500 Flaschen habe und dieser wird jetzt auch der Kork gezogen. Für eine Stunde wandert der Dürrau vorher noch in die Karaffe um sich ein wenig an die Stadtluft zu gewöhnen.

Im Glas: Rot wie Blut steht der Dürrau im Glas, wirkt dicht und konzentriert.

2. April 2015 | 0 Kommentare ...alles