Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Archiv für Oktober, 2014
Merlot ‘m’ 2012
Vorschub wie eine alte Antonow.
Ein Wein der mit Bedachtsamkeit genossen werden solte. Mit diesem Serum kann man nämlich Elefanten jagen.
Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.
Flasche/Etikett: Dick und dunkelschwarz ist das Gebinde in welchem der Merlot m vor sich hin schlummert. Beklebt ist die Flasche mit dem typischen Schiefer’schen Etikett. In diesem Fall in violett und schwarz gestaltet, dunkel wie der Wein der sich dahinter verbirgt. Tiefgründig und so opulent wie es vielleicht die Alkoholangabe bereits vermuten lässt? Durchzogen ist der tiefviolette Tropfen, Daumenabdruck bzw. die blau verfärbte Zunge von einem silbernen Faden. Am Ende hängt so etwas wie eine Ananas, in silber, was jedoch wohl eher eine Beere darstellen soll. Unten steht im scheeweissen Teil schiefer wie gewohnt in Kleinbuchstaben fett gedruckt und in silber merlot ‘m’ 2012. Den rechten, tiefschwarzen Bereich des einteiligen Etiketts füllen wieder sämtliche relevanten Informationen über den Wein. Wie schon erwähnt, springen einem hier die 14,5 %vol. sofort ins Auge und sorgen bereits vor dem Antrunk für ein wenig Ehrfurcht. Bevor der Merlot m aber ins Glas kommt wird er in die grosse Karaffe umgefüllt und darf dort für zwei Stunden reichlich Luft aufnehmen.
Im Glas: Dunkelkirschblutrot bis violett steht der Merlot m im Glas und fliesst nur langsam wieder von der Glaswand ab.
Porseo 2013 – Flying white pig
Wein gewordene Sünde.
Dieser Saft erinnert an kleine barocke Engelchen, die auf ihren Wolken liegen und glücklich ihre Flöten blasen. Erotisch, sündhaft und richtig opulent.
Winzer/Weingut: Zio Porco Wines di Marco Giovanni Zanetti, San Michele di Bassano del Grappa (VI), Italien.
Lage/Herkunft: Von Weingärten aus Bassano in der Region Venetien.
Flasche/Etikett: In gewohnter Weise stapft von rechts nach links die obligate Wildsau in das weisse Etikett das auf der Flasche klebt. Durchkreuzt vom ebenso bekannten vollflächigen X, das in diesem Fall ganz schief steht und in olivgrün und lehmbraun durch die Flanke des Ebers läuft. In der Mitte Zio Porco Wines und am grossen weissen Teil PORSEO. Mit dem oben bereits erwähnten Slogan FLYING WHITE PIG darunter. Ganz unten wie gehabt der Jahrgang, 2013, und Bianco IGT Veneto aufgedruckt. Entgegen dem Motto IN MARZEMINO WE TRUST, das die Rotweine von Marco Giovanni Zanetti begleitet, steht hier der Leitspruch MAY THE PORC BE WITH YOU. Gott kann immerhin mit jedem sein. Auch auf dieser Flasche klebt kein Rückenetikett, alles was nötig und vorgeschrieben ist steht quer über den rechten äusseren Rand gedruckt darauf. Humorlos wird der Porseo von seinem Schraubverschluss befreit und darauf vertraut, dass das Schwein mit mir sein möge. Ohne weiteres Warten wandert der Wein dann in den Becher.
Im Glas: Saftig gelb leuchtet der Porseo aus dem Glas heraus.
Porcheria 2011 – Swinishness Blend
Wenn die Zunge Rolle rückwärts macht.
Saufwein vom Feinsten. Wer Spass im Glas will sollte sich den Tropfen reichlich bunkern, weil er sich weg trinkt als gäbe es kein morgen.
Winzer/Weingut: Zio Porco Wines di Marco Giovanni Zanetti, San Michele di Bassano del Grappa (VI), Italien.
Lage/Herkunft: Von Weingärten aus Bassano in der Region Venetien.
Flasche/Etikett: Kein Etikett auf Marcos Flaschen ohne das Leitmotiv darauf. IN MARZEMINO WE TRUST. Und ebenso kein Etikett ohne die obligate Wildsau die von rechts ins Bild trabt. Ich mag den Eber mittlerweile, weil er irgendwie etwas anarchistisches vermittelt. Wie üblich steht ein flächendeckendes X in rot und weinrot im rechten Teil und in dessen Mitte Zio Porco Wines. Der linke Teil des weissen Etiketts verkündet in Grossbuchstaben den Namen des Protagonisten der in der Flasche ist, PORCHERIA. Unten drunter SWINISHNESS BLEND, was soviel viel wie ‘schweinischer Verschnitt’ heisst. Am unteren Rand der Jahrgang 2011 sowie Veneto Rosso IGT. Alles was sonst noch drauf sein muss steht ganz rechts aussen, auf ein Rückenetikett hat man verzichtet. Damit die Wildsau aber nicht völlig unkontrolliert aus ihrem engen Gehege stürmen kann, wird sie zur sanften Eingewöhnung vorerst für eine Stunde in die Karaffe entlassen. Man weiss ja nie was einem Eber alles einfällt wenn er losgelassen wird.
Im Glas: Dunkelrot wie Stierblut steht der Porcheria im Glas. Ein leicht violetter Schimmer ist zu sehen.
Weisser Burgunder 2012 Herrenhof
Entspannter Vertreter seiner Sorte.
Insgesamt ein Wein der Zeit in der Karaffe und im Glas braucht, dann aber ein entspannter und wohlschmeckender Vetreter seiner Sorte ist.
Winzer/Weingut: Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf, Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Buchertberg mit ihren leichten, kalkhaltigen und sandigen Böden.
Flasche/Etikett: Wie gewohnt schneeweiss ist das Etikett, das auf der Burgunderflasche klebt. In grossen Buchstaben im rechten unteren Teil HERRENHOF LAMPRECHT in schwarz aufgedruckt und unterhalb die Rebsorte, eben WEISSER BURGUNDER 2012. Was sofort auffällt ist, dass hier noch nicht die typischen zwei // (Slashes) vor den Jahrgang gestellt sind. Ebenso ist die Grafik kleiner als jene von 2013 ausgefallen. Kleine runde Illustration stehen im linken Teil und lassen einen auf den ersten Blick an Rosen denken. Hat Gottfried Lamprecht in seinen Etiketten des Jahrgangs 2013 immer einen kurzen Spruch in seine Grafiken eingefügt, so ist diese spruchfrei. Der rechte äussere Rand des einteiligen Etiketts ist wie gewohnt mit Informationen und Logos ‘zugepflastert’ und in der Mitte steht in englisch der Hinweis, dass es sich um slow wine handelt, der auch slow getrunken und genossen werden sollte. Da ich bereits weiss, dass Gottfried Lamprechts Weine Luft benötigen, kommt der Wein für eine Stunde in die Karaffe. Danach sollte er entsprechend vorbereitet sein für seinen Gang ins grosse Glas.
Im Glas: Kräftiges strohgelb dreht seine Runden im grossen Becher.
Welschriesling 2013 Schmelzer
Frisch und voll im Mundgefühl.
Einfach und doch mit dem gewissen Touch, ein unkomplizierter Begleiter für so gut wie jeden Anlass.
Winzer/Weingut: Georg Schmelzer, Weingut Köllan, Gols/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von den besten Lagen rund um Gols am Neusiedlersee.
Flasche/Etikett: Wie alle anderen Etiketten ist auch dieses unverkennbare, turmhohe Stück Weinbeklebung mit der Urpflanze aus Goethes Metamorphosenlehre abgebildet. Riesengross steht sie in der Mitte des in drei Teilen aufgebrachten Etiketts. Oben Schmelzer in einer Art Frakturschrift, darunter eben Goethes Monumentalgewächs und ganz unten welschriesling 2013, ebenfalls in Frakturschrift. Wie gewohnt das Hauptetikett in der Mitte in Form eines Trichters gestanzt um den Verlauf in die Tiefe zu symbolisieren.
Am rechten Etikett Das Mailied, ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe vollständig aufgedruckt und am linken Teil der Etikettentrilogie alles was über den Wein zu sagen und zu wissen ist. Inklusive einer kurzen Erläuterung über die Böden, die Herstellung sowie ein paar sensorische Bemerkungen. Eine Lagekarte von Gols am Neusiedlersee sowie das Demeter-Siegel komplettieren alles. Ohne weiteres Warten wird der Wein von seinem Schraubverschluss befreit und eingegossen.
Im Glas: Klares strohgelb dreht seine Kreise im Glas.
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