Stichwort: Wachau

Kollmitz 2013 Pinot Blanc Smaragd

Mineralik im Birnenmantel

Wunderbarer Weissburgunder ohne Speck und ohne Fülle. Dafür mit einer Klarheit und Frische an die man sich ganz rasch gewöhnen wird.

Winzer/Weingut: Erich Machherndl, Wösendorf, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Kollmitz, einer Steilterrasse mit überwiegend Lössböden.

Pinot Blanc Kollmitz Allgemeines: Der erste verkostete Wein von Erich Machherndl aus Wösendorf in der Wachau war ein Riesling. Der kam von der Lage Kollmütz. Der zweite Wein der heute von ihm am Tisch der Wahrheit steht ist ein Pinot Blanc, und der kommt von der Riede Kollmitz. Das ist ein 366 Meter hoher Hügel hinter Joching, eine reine Lössbank. Das Plateau des Kollmitz ist die kargste Lage von Erich Machherndl und sie ist unbewässert. Soviel vorab zum Pinot Blanc Kollmitz 2013 Smaragd, so die vollständige Bezeichnung des heutigen Protagonisten. Wie alle anderen Weine von Erich Machherndl wird auch der Pinot Blanc Kollmitz komplett im Stahltank vergoren, ausgebaut und auf der Vollhefe belassen. Und wie alle seine Weine ist auch sein Weissburgunder einer, den man zumindest für eine Stunde sich selbst in der Karaffe überlassen sollte bevor man ihn ins Glas lässt. Welches letztlich ein grosses sein sollte um dem Wein auch jenen Platz zu gönnen der ihm zusteht und auch gut tut. Möge das Vergnügen beginnen.

21. Februar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Kollmütz 2014 Reserve

Nah dran an der eierlegenden Wollmilchsau

Frisch, lebendig, sexy, elegant, charmant, verführerisch und, last but not least, mit einem wahnsinnigen Trinkfluss gesegnet.

Winzer/Weingut: Erich Machherndl, Wösendorf, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Kollmütz, einer Steinterrasse mit überwiegend Verwitterungsböden.

Riesling Kollmuetz 2014 Smaragd Allgemeines: Kollmütz. So heisst ein Hügel hinter Wösendorf in der Wachau, und auf dessen Steinterrassen baut Erich Machherndl – von dem ich in der nächsten Zeit einiges verkosten werde – unter anderem auch Riesling an. So wie jenen, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, den Riesling Kollmütz 2014 Reserve. Dieser Wein wächst ausschliesslich auf Verwitterungsböden oben genannter Steinterrasse, von welcher Erich Machherndl sagt, dass sie mit Blut und Schweiss bewirtschaftet wird. So sieht er sich auch nicht dem Mainstream zugetan, er will Handwerker und Winzer sein und macht ausschliesslich sein “eigenes Ding”, das oft das Gegenteil von dem ist was man aus der Wachau erwarten würde. Der Riesling Kollmütz 2014 ist ein Smaragd, eine österreichische Marke die für die höchste Qualitätsstufe von Weinen der Vinea Wachau-Winzer steht. Auf den Glanz in dem sich der Smaragd gleich zeigen wird bin ich bereits mehr als gespannt und verfrachte ihn bevor er angetrunken wird für eine Stunde in die Karaffe.

31. Januar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Ried Klaus 2014 Federspiel

Erfrischend klarer Trinkspass

Riesling für Leckermäuler und jene, die wissen wollen wie Wein von einer Wachauer Spitzenlage schmeckt.

Winzer/Weingut: Weingut Jamek, Joching/Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den Urgesteinsböden der Weissenkirchener Terrassenspitzenlage Ried Klaus.

Jamek Ried Klaus 2013 Flasche/Etikett: Üppig trifft es wohl am besten wenn man das Design des perlmuttfarbigen Etiketts mit einem Wort beschreiben muss. Es erinnert mich an die späten Sechziger, frühen Siebziger Jahre, als man mich als Kind zum wöchentlichen Heurigenbesuch am Wochende zwangsverschleppte. Das grosse Bild zeigt das Haus Jamek, umrankt von Trauben und Blättern, in der Mitte ein Wappen mit drei J. Darunter in schwarzer bombastisch anmutender Schrift RIED KLAUS Riesling 2014. Am unteren Rand Weingut Josef Jamek • Joching-Wachau. Eingefasst in einem goldenen Rahmen harmoniert das opulente Teil aber sehr schön mit der Farbe dunkelgrün. Das Rückenetikett protzt ebenso mit einem Design, für welches Tradition als Motto ausgegeben wurde. Federspiel® 2014 Riesling liest man und dass es sich um die Spitzenlage in Weissenkirchen an der Donau handelt. Auch wenn alles überladen aussieht, so hat es doch einen gewissen Charme der jede Menge Nostalgie versprüht. Damit es aber nicht zu nostalgisch wird, kommt der Ried Klaus jetzt in den Kelch um seiner Bestimmung zugeführt zu werden.

Im Glas: In sattem strohgelb mit zartem grünen Schimmer steht der Ried Klaus im Glas.

15. November 2015 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Pfaffenberg 2013

So schmeckt Stein mit Fruchtfleisch.

Frisch, belebend, kernig, bis zu einem gewissen Grad knackig, aber immer dicht und eindrucksvoll. Riesling der allergrössten Trinkspass macht.

Winzer/Weingut: Pichler-Krutzler, Dürnstein/Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Pfaffenberg mit Gneis- und Urgesteinsböden.

Pichler-Krutzler Riesling Pfaffenberg 2013 Flasche/Etikett: Klassisch in der Schlegelflasche abgefüllt, ziert das dunkle Gebinde ein reinweisses Etikett. Minimalistisch gestaltet, nur das drauf was man unbedingt auf den ersten Blick wissen muss. 2013 in magenta ganz oben, PICHLER-KRUTZLER dick und fett in der Mitte gross und dominant. Darunter Riesling Pfaffenberg und Krems/Stein-Österreich. Damit es nicht doch zu banal ausfällt, ist das Etikett von einem zarten grauen Rahmen eingefasst der aussieht als hätte man ihn perforiert. Elegant und einfach ist das Etikett und wirkt sehr edel. Das ebenso strahlend weisse Rückenetikett enthält so gut wie nichts was nicht schon vorne stehen würde und ist bestenfalls als Pflichtübung zu verstehen weil Inhalt und Volumen% angeführt sind. Eingefasst ist die Flasche von einem bronzefarbigen Stelvin-Drehverschluss. Das war’s dann auch schon und deshalb kommt der Riesling Pfaffenberg jetzt auch ohne Umweg in den Becher.

Im Glas: Zart grün schimmerndes Gelb leuchtet aus dem Glas heraus.

14. Juni 2015 | 0 Kommentare ...alles

‘Ried Schön’ 2010 Grüner Veltliner

Anders. Punkt.

Mit Steinaroma bis in die letzte Beerenritze stellt sich dieser ‘Wachauer’ völlig anders als seine Artgenossen dar. Grüner Veltliner für Abenteurer.

Winzer/Weingut: Martin Muthenthaler, Mühldorf, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von einer Terrassenanlage über Viessling im Spitzer Graben, mit alten Veltliner-Reben auf Gneis- und Glimmerschieferboden.

GV Ried Schön Flasche/Etikett: Elegant ist nicht nur die ultraschlanke dunkelbraune Schlegelflasche, ebenso elegant ist auch das Etikett das auf ihr klebt. Minimalistisches Design, das alles transportiert was wesentlich ist. Auf hellbeigem Untergrund ist in dicken schwarzen Buchstaben Martin Muthenthaler eingedruckt und unterhalb in grau Wachau. Am unteren Ende 2010 Grüner Veltliner Ried Schön und fertig ist das Teil. Umrandet wird alles von einem goldenen Rahmen. Nicht modern, dafür umso klassischer. Könnte genauso gut das Firmenschild eines Juweliers sein.

Am äusseren Rand des Etiketts und ausserhalb des Rahmens die allernötigsten Informationen sowie das Siegel der Districtus Vinea Wachau, welche 1983 als Vereinigung von Wachauer Winzern gegründet wurde. Schlanke 12%vol. lassen schon im Vorfeld Freude aufkommen. Nachdem die Flasche von ihrem Glasverschluss befreit wurde, kommt der Inhalt für eine Stunde in die Karaffe und dann ins polierte Glas.

Im Glas: Wie ein Goldbarren leuchtet der Grüne Veltliner aus dem Glas heraus. Zarte grünliche Reflexe blitzen auf.

28. Mai 2014 | 0 Kommentare ...alles

Neuburger 2011 Nikolaihof

Supersofter Faserschmeichler.

Ein sehr milder, weicher und harmonischer Wein der nicht nur histaminfrei ist, sondern auch noch äusserst wohltuend schmeckt.

Winzer/Weingut: Nikolaihof, Mautern/Wachau, Niederösterreich,Österreich.

Lage/Herkunft: Vom ältesten Weingut Österreichs aus Weingärten mit Böden von Urgestein mit sandiger Lößbodenauflage.

Neuburger Nikolaihof Flasche/Etikett: Mit einem eleganten Etikett ist die dunkle Flasche die vor mir steht beklebt. Auf hellem Untergrund ist am ‘Hauptetikett’ nur Nikolaihof Wachau in geschwungener Schrift aufgedruckt. Umrahmt von zwei goldenen achteckigen Rahmen die alles wie ein ‘Türschild’ aussehen lassen. Nicht unbedingt eine moderne Erscheinung, viel eher die Interpretation von Tradition und Zeitlosigkeit. Unter dem Hauptetikett ein schmaler Streifen mit NEUBURGER darauf, ebenfalls duch goldene Rahmenlinien eingefasst. Es wirkt wie Altes das auf neu macht, ist unaufgeregt einfach und passt für mich sehr schön zu meinen mit dem Wein verbundenen Erinnerungen.

Am hinteren Etikett erfährt man ausfühlich alles über die Philosophie nach welcher der Nikolaihof arbeitet sowie darüber, dass es sich um einen Biowein handelt der nach Demeter zertifiziert ist. Eine schwarze ‘Halskrause’ mit Nikolaihof in gold drauf rundet das elegante Erscheinungsbild stimmig ab. Nicht weil er muss, sondern weil es unmittelbar mit der Erinnerung an meines alten Herrn üblicher Bestellung “einen Halben Neuburger” verbunden ist, kommt selbiger in die Karaffe.

Im Glas: In hellem strohgelb dreht der Neuburger seine Kreise im Glas. Ein zarter Stich ins Limettengrüne funkelt auf.

21. September 2013 | 0 Kommentare ...alles

Riesling ‘Bruck’ 2010

Spannung wie bei Hitchcock.

Kann filigran voluminös sein und kann kristallklar gleichzeitig saftig und rund sein? Ja, es kann! Dieser Wein tritt eindrucksvoll den Beweis an.

Winzer/Weingut: Peter Veyder-Malberg, Spitz/Donau, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Glimmerschieferböden der auf ca. 400 Meter Seehöhe liegenden Lage Bruck.

Riesling Bruck Flasche/Etikett: Auf der superschlanken Schlegelflasche klebt eines der schönsten Etiketten die ich persönlich seit längerer Zeit gesehen habe. Auf gedeckt weissem Untergrund präsentiert sich ein in grün gehaltenes, sehr traditionell gestaltetes Motiv wie man es von früheren Etikettendesigns kennt. Es ist aber durch die feine grafische Gestaltung vollständig aufs Wesentliche reduziert und so weit ‘abgespeckt’, dass man durchaus ‘Tradition meets Neuzeit’ sagen kann. In der Mitte was in der Flasche drin ist und Wachau in Grossbuchstaben runden alles stimmig ab.

Am Hals der Flasche verkündet ein eigens aufgebrachter Kleber, dass der Wein ein Produkt echter HANDARBEIT ist. Das steht auch am Rückenetikett ganz oben drauf und ebenso informiert dieses ausführlich über die Philosophie des Weinguts, sowie über die Lage und die mühevolle Bewirtschaftung dieser. Nachdem der Riesling Bruck von seinem Glasverschluss befreit ist, kommt er (extra nachgefragt) für drei Stunden in die Karaffe um dort Luft zu schnappen.

Im Glas: Im Glas steht der Riesling Bruck fast goldgelb mit einem hauchfeinen grünlichen Schimmer. Es sieht satt und konzentriert darin aus und macht Lust darauf die Nase rein zu stecken.

31. März 2013 | 0 Kommentare ...alles