Stichwort: Riesling

1900 BRUT 2009

Wie ein Ritt durch die Sonora-Wüste

Einer, den man sich erarbeiten muss, der einen nicht gleich an sich ran lässt, aber dann mit seiner kühlen und herb-erdigen Ader begeistert.

Winzer/Weingut: Van Volxem, Wiltingen/Saar, Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von skelettreichen Schieferböden mit wurzelechten Rebstöcken, die teilweise sogar von 1900 stammen.

1900 Brut Allgemeines: Die wenigsten schaffen es beim ersten Versuch seinen Namen unfallfrei aussprechen, aber alle wissen wer das baumlange Gegenüber ist vor dem sie stehen; Roman Niewodniczanski, seines Zeichens wohl einer der bekanntesten Winzer Deutschlands und berühmt für seine Rieslinge. Van Volxem und Saar sind jedem ein Begriff und ich habe heute einen Riesling von Roman Niewodniczanski am Tisch der Wahrheit stehen. Allerdings keinen Stillwein, sondern einen wo sogar Blasen drin sind, nämlich seinen Sekt 1900 Brut Jahrgang 2009. Hergestellt wurde der Sprudel mittels traditioneller Flaschengärung und im klassischen Champagnerverfahren. Schon von zwei Jahren wurde der 1900 Brut mächtig in den Medien abgefeiert. Es wurde ihm sogar nachgesagt, dass er vielen Champagnern den Rang ablaufen soll. Ich werde ihn mir jetzt in aller Ruhe, abseits von Jubelchören, anschauen und mich selbst von seinen besungenen Talenten überzeugen.

12. Februar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Kollmütz 2014 Reserve

Nah dran an der eierlegenden Wollmilchsau

Frisch, lebendig, sexy, elegant, charmant, verführerisch und, last but not least, mit einem wahnsinnigen Trinkfluss gesegnet.

Winzer/Weingut: Erich Machherndl, Wösendorf, Wachau, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Kollmütz, einer Steinterrasse mit überwiegend Verwitterungsböden.

Riesling Kollmuetz 2014 Smaragd Allgemeines: Kollmütz. So heisst ein Hügel hinter Wösendorf in der Wachau, und auf dessen Steinterrassen baut Erich Machherndl – von dem ich in der nächsten Zeit einiges verkosten werde – unter anderem auch Riesling an. So wie jenen, der heute hier am Tisch der Wahrheit steht, den Riesling Kollmütz 2014 Reserve. Dieser Wein wächst ausschliesslich auf Verwitterungsböden oben genannter Steinterrasse, von welcher Erich Machherndl sagt, dass sie mit Blut und Schweiss bewirtschaftet wird. So sieht er sich auch nicht dem Mainstream zugetan, er will Handwerker und Winzer sein und macht ausschliesslich sein “eigenes Ding”, das oft das Gegenteil von dem ist was man aus der Wachau erwarten würde. Der Riesling Kollmütz 2014 ist ein Smaragd, eine österreichische Marke die für die höchste Qualitätsstufe von Weinen der Vinea Wachau-Winzer steht. Auf den Glanz in dem sich der Smaragd gleich zeigen wird bin ich bereits mehr als gespannt und verfrachte ihn bevor er angetrunken wird für eine Stunde in die Karaffe.

31. Januar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Seeberg 2014 Riesling Kamptal DAC

Eleganter Tempobolzer

Haftung, süsser Grip, zitronig herb,; der Wein kann beides und das macht ihn spannend. Rasanter Tropfen der mit einem feinen Zuckerhütchen neckt.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Seeberg, westlich von Zöbing auf ca. 300 m Seehöhe mit Amphibolit und Glimmerschiefer sowie Verwitterungsböden.

Seeberg 2014 Allgemeines: Seit 2013 koste ich mich durch das umfangreiche Sortiment von Fred Loimer aus Langenlois im Kamptal. Seither kann ich nicht genug von seinen Weinen bekommen. Einige haben es mir richtig angetan und zählen heute zu meinen Lieblingen. Auch 2016 geht die Verkostungsreihe weiter und heuer stehen die Ersten Lagen sowie Gereiftes am Programm. Den Anfang macht der Riesling Seeberg 2014, ein junger Hüpfer. Kamptal DAC und 1 ÖTW (Österreichische Traditionsweingüter) sind seine Attribute. Die Lage Seeberg liegt westlich von Zöbing auf ca. 300 m Seehöhe. Amphibolit und Glimmerschiefer sowie Verwitterungsböden, meist kalkfreie Felsbraunerden, stellen den Rebstöcken ihre Nahrung zur Verfügung. Ausgebaut wurde der Seeberg 2014 in großen, gebrauchten Eichenfässern wo er sechs Monate auf der vollen und vier Monate auf der Feinhefe dahin dümpelte. Abgefüllt wurde er im September 2015 und heute steht er bei mir am Tisch der Wahrheit. Bevor er aber in das Glas kommt wird er für eine Stunde in der Karaffe sich selbst überlassen.

27. Januar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Riesling von der Fels 2014

Grosses Kino, Oscarreif!

Kaufen Sie was sie kriegen können, das ist schlichtweg grandioser Stoff der manch richtig grandiosen Stoff ganz locker in den Schatten stellt.

Winzer/Weingut: Weingut Keller, Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Weinbergen rund um Flörsheim Dalsheim, vorwiegend von junge Reben aus der Lage Hubacker.

Von der Fels 2014 Allgemeines: Und immer wieder Riesling. Diesmal wieder einer aus Rheinhessen, von Klaus-Peter Keller, den die New York Times als “Hohepriester des Rieslings” feiert. Das ist schon was. Jeder kennt die Geschichten rund um den legendären G-Max vom Weingut Keller aus Flörsheim-Dalsheim, doch macht Klaus Peter Keller auch noch ein paar andere, “günstigere” Pretiosen die man ebenfalls einmal genauer unter die Lupe nehmen sollte. So ein “kleiner Racker” ist zum Beispiel der Riesling von der Fels 2014. Jener Riesling, der als Premium-Einstiegs-Riesling gehandelt wird und von Weinbergen rund um Flörsheim Dalsheim, vorwiegend von Reben aus der Lage Hubacker, aber auch Morstein und Kirchspiel stammt. Ich werde mir jetzt das Vergnügen gönnen, den von der Fels intensiv zu untersuchen. Die am Rückenetikett angeführten 12 Umdrehungen kündigen ein leichtes wie auch unterhaltsames Weinvergnügen an. Karaffieren ist nicht nötig und so kommt der von der Fels ohne weitere Umwege ins Glas.

Im Glas: In sehr hellem gelb funkelt der von der Fels aus dem Glas heraus.

12. Januar 2016 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Grillenparz 2013 Erste Lage

Salziger Purist

Einer der sich nicht auf sympathischer Restsüsse ausruht, sondern sich mit Rasse und einer gewissen Nacktheit klar und extrem mineralisch präsentiert.

Winzer/Weingut: Weingut Stadt Krems, Krems, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Grillenparz, die aus kargem Gneis und gepresstem Konglomeratgestein mit hohem Kalkgehalt besteht.

Grillenparz Flasche/Etikett: Bestens bekannt ist bereits das Design der Etiketten welche die Flaschen des Weinguts zieren. Nobel wirken sie und offiziellen Charakter versprühen sie. Turmhoch, in gedecktem weiss, ist es in der Mitte in gold betextet. Ein kurzer Exkurs in die Geschichte der Stadt Krems sowie der Hinweis auf die die ebenso mehrhundertjährige Geschichte des Weinbaus der Stadt gibt Auskunft über die imposante Vergangenheit dieses Weinguts. In der Mitte des Textes ein modifizierter goldener Doppeladler. Ganz oben Weingut Stadt Krems in schwarz und unterhalb des Textes 2013 Kremstal Reserve GRILLENPARZ 1ÖTW Riesling. Damit alles seine Ordnung hat. Am kleinen Rückenetikett in der Mitte das Siegel der Traditionsweingüter Österreichs, dessen Mitglied das Weingut Stadt Krems ist. Eine kurze Beschreibung über die beiden Lagen und fertig ist das Informationsangebot. 13,5 PS schlummern unter der Haube. Dreissig Minuten darf sich der Grillenparz warm laufen, dann geht es ab ins Glas mit ihm.

Im Glas: In kräftigem Gelb mit grünem Schimmer funkelt der Grillenparz im Glas.

30. Dezember 2015 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Eisenhut 2014

Wein für kreativ Begabte

Der Tropfen ist für Dichter, Denker und sonstige der Kreavität verfallenen Gestalten. Unkreative geniessen ihn einfach ohne viel zu denken.

Winzer/Weingut: Martin Diwald, Großriedenthal, Wagram, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Lage Eisenhut, einem Südhang mit Lössböden.

Riesling Eisenhut Flasche/Etikett: Dunkeldüster ist auch jenes Etikett des Riesling Eisenhut das auf der braunen Schlegelflasche klebt. Das obere Drittel mit einer schwer entschlüsselbaren Grafik in gold auf weissem Hintergrund bedruckt, am ehesten eine Traube erkennbar. Der grosse Mittelteil des Etiketts wieder in dunkelblau gehalten. Oben Riesling und unterhalb Eisenhut. Das untere Drittel wieder dunkel in der Farbe schwarzgrau und in grossen weissen Lettern DIWALD drin. Darunter wieder Biologischer Weinbau seit 1980. Fertig. Das Rückenetikett in weiss enthält alles was vorgeschrieben ist. Ganz oben WAGRAM ÖSTERREICH, damit man weiss woher der gute Tropfen kommt. Zusätzlich wieder der Hinweis, dass es sich a) um Biowein aus Österreich und b) um veganen Wein handelt. Von 13 Pferdestärken wird der Eisenhut angetrieben und bevor er sich so richtig in Bewegung setzen kann wird er für eine halbe Stunde an der Luft allein gelassen. Wird übrigens von Martin Diwald selbst empfohlen, dem Tropfen Sauerstoff zu gönnen.

Im Glas: Kräftiges Goldgelb steht im Glas. Grüne Reflexe leuchten auf.

29. Dezember 2015 | 0 Kommentare ...alles

Riesling Gaisriegl 2013 Alte Reben

Riesling für Bergwerker

Braucht Luft um aufzutauen, brettert aber dann mit einer Mineralik durch den Mund die mehr als eindrucksvoll ist.

Winzer/Weingut: Weingut Schauer, Kitzeck/Sausal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von der Steillage Gaisriegl mit roten Schieferböden.

Riesling Gaisriegl Alte Reben 2013 Flasche/Etikett: Bereits bekannt ist das Design der Schauer’schen Etiketten. So ist auch dieses hellbeige und in braun bedruckt. In der Mitte wieder gross Weingut SCHAUER, der Rest gewohnt zurückhaltend. Ganz oben KITZECK eingeprägt, welches den Rahmen mit den zarten Ornamenten unterbricht. Unten am Etikett Riesling und GAISRIEGL ALTE REBEN in braun, der Jahrgang 2013 in schwarz aufgedruckt. Fertig ist die feudale Weinbeklebung. Ein unaufgeregtes Design, elegant und einfach. Auch auf dieser Flasche informiert das Rückenetikett über die Lage auf 560 Metern Seehöhe und vor allem darüber, dass diese von rotem Schiefer dominiert wird. Auch der Hinweis, dass es sich um eine Selektion der ältesten Rebstöcke handelt darf nicht fehlen. Das ist insoferne wichtig, weil Weine dieser Steillage nur in besonderen Jahren gesondert abgefüllt werden. Schlanke 12 Volumensprozente kündigen ein leichtes Trinkvergnügen an auf das ich mich schon richtig freue. Man lasse es “rieseln”.

Im Glas: Hell wie ausgebleichtes Stroh steht der Riesling Gaisriegl im Glas.

28. Dezember 2015 | 0 Kommentare ...alles