Spring Break 2013 Rosé

| 9. Mai 2014 ...alles

Anspruchsvoller rosa Luftbefeuchter.

Genug Frucht um verspielt zu wirken, genug Säure um die Balance zu halten und reichlich steiniges Beiwerk, das elegante Mineralität verleiht.

Winzer/Weingut: Herbert Zillinger, Ebenthal, Niederösterreich, Österreich.

Lage/Herkunft: Von kargen, steinigen Böden der Lage Steinberg, wo die Reben auf Sand und Sandstein stehen.

Spring Break Flasche/Etikett: Die gesamte Erscheinung der Flasche mit ihrem lachsrosa Inhalt wirkt äusserst verspielt und feminin. Auf dem turmhohen Etikett in gedecktem weiss nimmt sowohl oben wie auch unten ein grosses Z den meisten Platz ein. Umrankt von stilisierten Zs die ineinander verschlungen sind und sich zu lockeren Girlanden formen, steht in der Mitte SPRING BREAK. Rote Blüten, orange und blaue Blätter verleihen dem Design Leichtigkeit, was bereits auf jene in der Flasche hinweisen soll. Rosé steht unten und Herbert Zillinger.

Am Rückenetikett die Signatur des Winzers und ein Statement was dieser Wein vermitteln soll. Luftige 11,5 vol.% kündigen die Leichtigkeit des Seins an. Stimmig abgerundet wird das gesamte Erscheinungsbild durch die Halsmanschette, auf welcher rundherum das Z, jeweils durch eine orange Blüte getrennt, aufgedruckt ist. Und weil der Tropfen perfekt gekühlt ist, darf er jetzt zeigen wie Spring Break auf österreichisch funktioniert.

Im Glas: Helles erdbeerrot funkelt aus dem Glas heraus. Ein feiner oranger Schimmer spielt mit.

In der Nase: Überraschend der Duft. Zwar richtig fruchtig einerseits, doch ebenso eindrucksvoll von einer schönen steinigen Mineralik begleitet. Rosa Grapefruit riecht man, etwas Kirsche, Walderdbeeren. Ein sehr ausgeprägter Duft der die Nasenflügel hochzieht. Etwas süss weht es im Hintergrund, als würde man seine Nase in das gequetschte Angebot der zahlreichen roten Früchte stecken. Es riecht saftig und lässt Freude auf den ersten Schluck aufkommen.

Im Mund: Überraschend weich kommt der Spring Break auf die Zunge, obwohl er doch von einer gut ausgeprägten Säure begleitet wird. Auch wenn man augenblicklich saftige Waldbeere und einen Deut von Kirsche schmeckt, so ist es die durchaus kräftige mineralische Note welche alles begleitet, die überrascht. Steinig-fruchtig trifft es wohl am besten und das macht Eindruck. Eine frische Säure verleiht der Frucht Leben, die ‘Steinbegleitung’ sorgt für Charakter und Profil. Ich gebe zu, ich hätte das nicht so erwartet. Umso mehr Spass macht der zweite Schluck und die Erkenntnis, dass hier keine Fruchtbombe im Glas ist, sondern ein ‘fast’ knochentrockener Rosé, der tatsächlich abseits von leider viel zu oft vorkommender banaler rosaroter Plörre angesiedelt ist.

Fast cremig könnte man das Gefühl bezeichnen, das auf der Zunge entsteht wenn der Spring Break auf ihr liegt. Ungemein weich fühlt es sich an. Auch wenn am Ende eine sehr feine Fruchtsüsse einsetzt hat man nie das Gefühl, dass es süss wird. Da hilft die Säure die alles sehr schön in Balance hält und den Wein harmonisch erscheinen lässt. Auch am Gaumen hat man nie das Gefühl in einem rosaroten Fruchtspektakel zu ertrinken, vielmehr schmeckt es wirklich fast ein wenig herb, fühlt sich staubtrocken an und hebt erst im Abgang ganz vorsichtig den ‘Fruchtfinger’ hoch. Um ebenso trocken wie mineralisch abzugehen. Im Nachhall spürt man wieder dieses runde, weiche Gefühl das relativ lange erhalten bleibt.

Resümee: Insgesamt spürt man die Leichtigkeit des Weins im Mund, er macht keinen Druck, hat trotzdem ein wenig Statur und bleibt dank seinem harmonischen Frucht/Säurespiel immer elegant und lebendig. Unabhängig davon, dass ich wie eingangs erwähnt ein absoluter Fan von südfranzösischen Rosés bin; Zweigelt ist nun mal keine Grenache, Mourvédre oder Cinsault, welche für die typisch provencalische Kräuterwürze sorgen. Wir sind hier in Österreich und haben eine gänzlich andere Roséstilistik und -kultur. Selbstverständlich! Herbert Zillingers Spring Break ist jedenfalls ein mehr als feiner, weil sehr auf Mineralik basierender rosa Luftbefeuchter. Er hat genügend Frucht um verspielt zu wirken, genügend Säure um alles schön in Balance zu halten und er hat reichlich steiniges Beiwerk, das ihm eine elegante Mineralität verleiht. So gesehen bin ich ehrlich überrascht, weil ich anderes erwartet habe und nun doch ganz grossen Spass mit diesem rosaroten Panther hatte.

Tipp: 6-8º sind ideal. Geht immer als Aperitif, zu sommerlichen Salaten, zu leichten Fischgerichten und selbstverständlich zu allem was vom Grill kommt. Sorgt als Solist für entspannte Zeit am Balkon, im Garten oder am Boot.

Einen Bericht über den Spring Break lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Spring Break Rosé 2013 vom Weingut Herbert Zillinger in Ebenthal im Weinviertel, Niederösterreich.

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Kategorie: Verkostet, Zillinger

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