Rosé Syrah-Grenache “Elegance” 2010

| 29. August 2011 ...alles

Ein florales Abenteuer in rosarot.

Ein südfranzösischer Rosé der Erwartungen weckte und diese auch mit Anstand und Klasse zu erfüllen vermochte.

Winzer/Weingut: Joseph Castan, Languedoc-Roussillon, Frankreich.

Lage/Herkunft: Diese Rosé-Cuvée aus 60% Syrah und 40% Grenache kommt aus Pézenas, einer Stadt im südfranzösischen Languedoc-Roussillon, im Département Hérault.

Flasche/Etikett: Abgefüllt in der klassischen Burgunderflasche. Das Etikett ist einfach gehalten und auf das Wesentliche reduziert. Wirkt dem Namen der Sortimenstlinie entsprechend elegant.

Im Glas: Ein sehr schönes erdbeeriges Rosa funkelt mit sich selbst um die Wette. Der Wein ist klar und gewährt tiefe Einblicke und eine ebensolche schöne Durchsicht.

In der Nase: In der Nase wechseln sich Zitrusdüfte mit Pfirsichen ab und ein angenehmer floraler Duft verwöhnt die Nase. Fruchtig aber keinesfalls aufdringlich, frisch aber nicht laut strömt das Bukett aus dem Glas. Kein Geruch den man üblicherweise von einem Rosé erwartet. Ist doch der allgemeine Geschmack eher auf Frucht konditioniert. Hier dominieren Blumen, welche sich vom 40%igen Anteil der Grenache bemerkbar machen. Man hat das Gefühl auf einer Wiese voller Veilchen zu sein. Ein Duft der betört.

Im Mund: Hier präsentiert sich ein kräftiger, angenehm aromatischer Wein der zeigt, dass die Syrah hier die Kontrolle über das Geschehen hat. Eine frische, aber fein ausbalancierte Säure dominiert den ersten Eindruck und man ist verwundert, dass sich nicht mehr Frucht bemerkbar macht. Fast verliert sich der Wein im Finale und verflüchtigt sich ohne Vorwarnung. Primär machen sich Blumen bemerkbar, erst danach kommt die Frucht durch. Auf gewisse Weise fast scharf. Das Aroma erinnert an Veilchen und der Abgang hinterlässt eine leicht bittere Note ohne dass diese unangenehm wäre.

Auf bonbonartige Roséweine konditionierte Weinfreunde werden mit diesem Rosé keine Freude haben. Hier erfordert es ein wenig mehr als das übliche “Frisch, fruchtig, süffig-Verständnis”. Dieser Rosé hat Kraft, Ausdruck und weiss was ein echter Franzose ist. Man muss französische Rosés auch ein wenig mögen und sich auf sie einlassen. Dieser Rosé ist einer dem man sich öffnen muss, den man wirklich “kennenlernen” will. Wer das tut, dem offenbart sich Südfrankreich im Glas.

Resümee: Ich würde diesen Rosé als typischen südfranzösischen Rosé bezeichnen weil er auf Blumen und Kräutern und nicht vordergründig auf Frucht aufgebaut ist. Sicherlich ein toller Aperitif und ideal temperiert ein sehr erfrischender Tropfen. Die 13% sollte man aber nicht unterschätzen, gerade weil der Wein einen überaus expressiven Trinkfluss auslöst. Durch den Umstand, dass sich die Frucht relativ rasch am Gaumen verabschiedet und eine angenehme Kühle hinterlässt ist man dazu verleitet laufend “nachzutrinken”. Dieser Rosé “kniet” sich mehr rein als so mancher fruchtdominierte “Rote”.

Tipp: 20 Minuten Luft tun diesem Rosé sehr gut. Versuchen Sie ihn zu gegrilltem Fisch oder zu asiatischer Küche und geniessen Sie ihn nicht zu kühl temperiert. Auch solo absolut empfehlenswert.

Einen ausführlichen Bericht über diesen Rosé lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Syrah-Grenache Rosé 2010 Vin de Pays d’Oc von Joseph Castan Fine Wine aus Baillargues im französischen Languedoc-Roussillon.

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Kategorie: Joseph Castan, Verkostet

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