Verkostet

Blaufränkisch ‘Altes Weingebirge’ 2009

Keine Spur von alt im Glas.

Aktiv und voller Temperament lässt einen das ‘Alte Weingebirge’ keine Minute an seiner Jugend zweifeln. Ein Blaufränkisch mit Biss.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Schwere Lehm-Ton-Böden mit Nord-Ost-Ausrichtung im mittelburgenländischen ‘Blaufränkischland’.

Flasche/Etikett: Das Etikett, wie jenes des ‘Haschendorfs’ und alle anderen noch folgenden, setzt konsequent ein eindrucksvolles Corporate Design fort. Auch dieses in zartem Weiss gehalten, ohne störende Informationen und mit dem obligaten, einem zum Verwechseln ähnlich sehenden ‘Indianer’ drauf. Der keiner ist. Aber das hatten wir schon.

Auf der Rückseite dann wieder jene Informationen die der Weinfreund haben möchte und die einem das ‘Wein geniessen’ doch um einiges einfacher machen. In leicht verständlichen Symbolen die empfohlene Belüftungszeit, Trinktemperatur und optimale Reife dargestellt. Es ist so einfach Kunden glücklich zu machen.

Im Glas: Aus dem Glas strahlt ein sehr schönes und intensives dunkelrot und gibt dabei eine tiefe Einsicht frei. Sehr klar und frisch sieht es darin aus.

11. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Haschendorf’ 2009

Ein Teenager in der Flasche.

Jung und wild präsentiert sich der ‘Haschendorf’ und deutet an, dass er einmal ein richtig ‘toller Tropfen’ werden will.

Winzer/Weingut: Weingut Draxler, Haschendorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Haschendorfer Böden mit hohem Schotteranteil, aus dem mittelburgenländischen ‘Blaufränkischland’.

Flasche/Etikett: Das Etikett ein angenehmer Ausbruch aus der Uniformität. Schlicht in zartem Weiss gehalten, ohne irgendetwas ausser dem Namen des Weines drauf. Das Siegel auf dem Etikett erinnert auf den ersten Blick an einen Indianer bei der Feldarbeit. Erst auf den zweiten Blick offenbart sich einem, dass es sich dabei um ‘keinen’ Indianer handelt. Witzig ist es auf jeden Fall.

Auf der Rückseite des in einem Stück gehaltenen Etiketts jene Informationen die man haben möchte. Kundenfreundlich in klaren Symbolen die empfohlene Belüftungszeit, Trinktemperatur und optimale Reife dargestellt. Daumen hoch dafür!

Im Glas: Ein kräftiges und leuchtendes granatrot steht im Glas und blitzt leicht violett im Licht. Der Wein benetzt sehr schön die Glaswand, was auf entsprechenden Gehalt hindeutet.

9. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Merlot 2009 von Weinhäusel

Pflaumig reif und herrlich mineralisch.

Ein sortenreiner Merlot aus dem Mittelburgenlad zeigt, dass er ein idealer Alltagswein mit Allrounder-Qualitäten sein kann.

Winzer/Weingut: Weingut Christian Weinhäusel, Neckenmarkt/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Dieser Merlot kommt aus Neckenmarkt, aus dem sogenannten ‘Blaufränkischland’ im Mittelburgenland.

Flasche/Etikett: Auf der klassischen Bordeauxflache ein dem Corporate Design folgendes Etikett in Folie mit verchromter Typo. Diesmal aber anstelle von violettem Ton wie beim Blaufränkisch und beim Zweigelt, ein Etikett in leuchtendem Rot. Wie üblich mit einer verchromten Bordüre abgeschlossen. Nach mehreren verkosteten Weinen vom Weingut Weinhäusel ein nachvollziehbares Label, welches die frische Kühle dieser Weine ausstrahlt.

Im Glas: Tiefdunkelrot und mit schönen violetten Rändern steht der Merlot fest im Glas. Man erahnt schon, dass der Wein sehr körperreich sein wird, was sich auch anhand der fetten Kirchenfenster gut sehen lässt. Sehr dicht ist er in der Farbe und gibt nicht zu viele Einblicke frei.

In der Nase: Ein kühler, herb-fruchtiger Duft strömt aus dem Glas, sehr verhalten und dezent. Hochreife Pflaumen machen sich in der Nase bemerkbar und man kann die Opulenz dieses Merlots richtig riechen. Es duftet schwer im Glas und dunkle Beeren gesellen sich dazu. Sehr schön korrespondiert eine kühle Mineralität mit dem vollen Fruchtaroma und lässt bereits im Vorfeld Freude auf den ersten Schluck aufkommen.

4. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Tariquet ‘Chenin-Chardonnay’ 2010

Exotische Extravaganz im Glas.

Ein frischer und fruchtiger Chenin-Chardonnay, der mit Extravaganz und einer steifen Brise Meer am Gaumen zu überzeugen versteht.

Winzer/Weingut: Domaine du Tariquet, P. Grassa Fille & Fils aus Eauze im Départment Gers, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Eauze im Départment Gers, in der Gascogne im Südwesten Frankreichs. Zwischen den Pyrenäen und dem Golf von Biskaya im Atlantischen Ozean gelegen.

Flasche/Etikett: Auch dieses Etikett ist im Stil eines quasi ‘Barcodes’ aufgebaut. Mit dezenten weissen, blauen und grauen Streifen. Eine klassische Typo die den Namen präsentiert und die Domaine wieder in einem ausgesparten weissen Feld. Sehr noble Farbgestaltung und am Rücken wieder der obligatorische Vermerk Für Veganer geeignet.

Im Glas: Eine helle, strohgelbe Farbe steht im Glas und am Boden setzen sich ganz feine Perlen ab. Das Temperament schreit förmlich seine Anwesenheit hinaus.

In der Nase: Eine mineralische Frische und ein ganzer Korb voll Zitrusfrüchte duftet animierend aus dem Glas. Das Bukett ist kühl und sprudelt richtig vor Lebendigkeit. Nach ein paar Minuten gesellen sich florale Aromen dazu, welche die Nase sehr schön in ihrer Frische abrunden und sie aufregend attraktiv und lebhaft werden lassen.

3. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Tariquet ‘Chardonnay’ 2009

Ein Charmeur der feinen Sorte.

Diesem Charmeur wird nachgesagt besonders sanft und schmeichelhaft zu sein. Er konnte sein Versprechen halten und mit ‘Stil und Etikette’ überzeugen.

Winzer/Weingut: Domaine du Tariquet, P. Grassa Fille & Fils aus Eauze im Départment Gers, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Eauze im Départment Gers, in der Gascogne im Südwesten Frankreichs. Zwischen den Pyrenäen und dem Golf von Biskaya im Atlantischen Ozean gelegen.

Flasche/Etikett: Ein klar strukturiertes und Frische versprühendes Etikett ziert die klassische Burgunderflasche. Cremig gelbe und taubengraue Streifen sorgen für ein sanftes, stimmiges Erscheinungsbild. Nur unterbrochen mit einem weissen Feld für die Präsentation der Domaine. Auf der Rückseite auch hier der Vermerk Für Veganer geeignet.

Im Glas:Im Glas steht ein straffer Wein der einen sehr fülligen Eindruck vermittelt. Ein festes Gelb funkelt fröhlich aus dem Kelch und hinterlässt fette Schlieren an der Glaswand.

In der Nase: Aus dem Glas duftet es herrlich angenehm und doch verhalten nach frischem Obst, wie Birnen und auch Zitrusfrüchten. Sehr geschmeidig in der Nase und nicht übertrieben laut. Es riecht blumig aber auch etwas buttrig. Insgesamt ist das Bukett äusserst stimmig, rund und vornehm. Im Hintergrund macht sich eine leichte zitronige Frische bermerkbar.

30. November 2011 | 0 Kommentare ...alles

Blaufränkisch ‘Eisenberg’ 2009

Rassig, animierend, nicht von dieser Welt.

Ein Blaufränkisch der einen zwingt, sein altes Weltbild über diese Rebsorte über Bord zu werfen und es endgültig neu zu überdenken.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Lage Eisenberg, in der Nähe von Eisenstadt im Südburgenland, unweit der ungarischen Grenze.

Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche steht er also da, der ‘Eisenberg’, und zeigt sich in seinem schönsten Gewand. Ein kunstvoll gestaltetes Etikett, das Raum für Interpretationen lässt. ‘schiefer‘ steht drauf und schlicht und einfach eisenberg und blaufränkisch. Dominiert von einem dunkelroten Klecks der mich persönlich an einen blutenden Daumenabdruck erinnert. Meine Phantasie ist schräg, ich weiss.

Im Glas: Nachdem der Wein eine knappe Stunde in der Karaffe zugebracht hat ist es an der Zeit ihn ins Glas zu entlassen. Dort funkelt er in einem schönen, nicht zu dichten Rot mit leicht violetten Reflexen an den Rändern. Von oben ins Glas geschaut gibt der ‘Eisenberg’ tiefe Einlicke frei und lässt einen auf den Grund des Glases sehen. Die Kirchenfenster lassen auf einen gehaltvollen Wein schliessen, die klare Farbe jedoch auf einen eher leichteren Vertreter seiner Art. Auf jeden Fall steigt die Spannung vor dem ersten Schluck.

In der Nase: Kaum die Nase ins Glas gesteckt weiss man bereits eines in der Sekunde; man will sie nicht mehr heraus nehmen. Es riecht komplett anders als alles was ich bisher von Blaufränkisch gerochen habe. Hier kommt nicht die Fruchtkeule aus dem Glas, vielmehr vernimmt man eine saftige Würze, etwas kräutriges und viel Mineralität. Leise, nicht laut riecht der ‘Eisenberg’ und ganz sanft strömen seine Aromen aus dem Glas. Ein wildes und gleichzeitig edles Bukett das hier die Nase verwöhnt. Einzigartig, aufregend, verzaubernd.

28. November 2011 | 0 Kommentare ...alles

Frappato IGT Sicilia 2009

Aus der Amphore in die Flasche.

Wer sich etwas über den Tellerrand hinausbeugt, der wird mit einer unbekümmerten Frische belohnt, die bezaubernder nicht sein könnte.

Winzer/Weingut: Giusto Occhipintis & Giambattista Cilias, ‘Azienda Agricola COS’, Vittoria, Sizilien.

Lage/Herkunft: Aus der Umgebung von Bastonaca in Vittoria in Südost-Sizilien. Lage 250 Meter über dem Meer.

Flasche/Etikett: Der Auftritt des Frappato ist ebenso erfrischend wie anders. Nicht in der Burgunderflasche, nicht in einer Sachsenkeule. Irgendwas dazwischen.

Niedriger und bulliger steht das Gebinde vor mir und sagt: “Ich bin klein, ich bin plump, aber ich bin da.” In erdig-feurigem Rot mit weisser, klassischer Typo das Etikett aufgebracht, was die Flasche noch ‘geduckter’ erscheinen lässt. Eine erfreuliche Abwechslung unter den gebräuchlichen Standardflaschen. In der Hand liegt sie wie eine alte Flasche Portwein oder Cognac. Das Gegenteil davon ist in ihr.

Im Glas: Im Glas zeigt sich der Frappato sofort von seiner besten Seite. Er funkelt sehr hell und blitzt mit einem satten Rot das strahlender und klarer nicht sein kann. Nicht dicht, im Gegenteil, sehr transparent, tiefen Einblick gewährend und von der bezaubernden Reinheit eines lupenreinen Rubins.

In der Nase: Aus dem Glas duftet es nach einem Korb voll reifer Himbeeren und ist so fruchtig-delikat, dass man sich richtig freut davon zu trinken. Es ist ein Bukett, das harmonisch rund und animierend ist, das Lust auf das Kennenlernen macht und an dem man sich nicht satt riechen kann. So frisch wie die Farbe des Frappatos ist, so frisch ist auch seine Nase.

27. November 2011 | 0 Kommentare ...alles