Verkostet

Rosé ‘La Courtade’ 2010 Côtes de Provence

Gelbrosahellorange wie wilder Lachs.

Farblich aussergewöhnlich zeigt der junge Rosé von der Insel, dass er einmal ein ganz Grosser werden wird. Ein echter Wein für ‘Zukunftsforscher’.

Winzer/Weingut: Richard Auther, ‘Domaine de la Courtade’, Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Provençe. Aus dem Naturschutzgebiet der Insel Porquerolles bei Hyères. Die Insel liegt etwas vor der Côte d’Azur.

Flasche/Etikett: Wie schon bei den beiden anderen ‘La Courtades’, klebt auch auf der kleinen Flasche das gleiche Etikett. Die blaue Amphore, umschlungen vom grossen C der Domaine und darunter in gewohnter Weise alles was der Weinfreund wissen muss. Name, Herkunft, Art und wie ebenso üblich – kein Hinweis darauf was drin ist. Man weiss es eben, oder schmeckt es, oder lässt sich einfach überraschen. Französisch bis auf den Flaschenboden. So klein und schon so selbstbewusst. Das nennt man Charakter.

Weil unklar ist wie sich der ‘Kleine’ präsentieren wird in Anbetracht seiner Jugend, wandert er einmal in die kleine Karaffe zum Luftschnappen. Eine halbe Stunde wenigstens. Danach die grosse Neugier auf das was man erleben wird.

9. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘La Courtade’ blanc 2010 Côtes de Provence

Gelbe Blüten und eine Prise Salz.

Ein Wein für Könner. Eigenwillig, charakterstark und unverwechselbar. Geprägt von seiner Herkunft und dem Können seines ‘Meisters’.

Winzer/Weingut: Richard Auther, ‘Domaine de la Courtade’, Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Provençe. Aus dem Naturschutzgebiet der Insel Porquerolles bei Hyères. Die Insel liegt etwas vor der Côte d’Azur.

Flasche/Etikett: Auf der Flasche klebt das selbe Etikett wie schon auf dem 2006er, versehen mit der blauen Amphore und den üblichen Angaben wie Name und Herkunft des Weins. Für französisches Verständnis typisch, werden diese beiden Informationen für wichtiger erachtet und kommuniziert als jene die dem Weinfreund verraten um welche Rebsorte(n) es sich handelt. Herkunft geht eben vor und wer sich mit französischen Weinen auskennt, der weiss so um den Weincharakter welcher ihn erwartet. Woraus der Wein besteht ist zweitrangig. In diesem Fall geht man sogar soweit, dass nicht einmal mehr ein Rückenetikett auf der Flasche angebracht ist. War das beim 2006er noch der Fall und konnte man dort (auf französisch) nachlesen was in der Flasche ist, so verzichtet man beim 2010er-Jahrgang schon komplett darauf.

Im Glas: Nachdem wir schon den La Courtade 2006 für eine Stunde in die Karaffe gefüllt haben, erscheint es beim 2010er logisch, diesem zumindest ebenfalls 60 Minuten zur Entfaltung zuzugestehen. Aufgrund der Jugend des Weins sicher nur von Vorteil für den kommenden Genuss. Im Glas steht der Wein in sattem, strahlenden goldgelb und zieht fette Schlieren an der Innenwand.

8. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

weisser schiefer ‘s’ 2008

Verrucht, verraucht und opulent.

Ein Wein der süchtig macht in jeder Hinsicht. Frisch, saftig und von einer Cremigkeit die schwer beeindruckt. Zaubertropfen für Leckermäuler.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Die Flasche steht also vor uns und auf ihr das Etikett im typischen ‘Schiefer-Stil’ gehalten. Einzig die Intensität ist fast vollständig zurück genommen und der Druck sieht aus als wäre er Makulatur. Blass, ausgewaschen und jegliche Farbe verloren. Für Interpretationen und Phantasien jedenfalls genug Platz und so lassen wir auch unserer freien Lauf. Am Ende sind wir überzeugt, dass Uwe Schiefer das genau so gewollt hat.

Im Glas: Eingeschenkt zeigt sich der ‘s’ in einem satten, saftigen goldgelb. Die Farbe sieht sehr üppig aus und die Kirchenfenster laufen wie ein Ölfilm an der Glaswand ab.

In der Nase: In der Nase duftet es ebenso saftig wie würzig und ich persönlich bin nach meinem Erlebnis mit dem gleichnamigen Landwein nicht im Geringsten von diesem Bukett überrascht. Es riecht fruchtig gelb, mit einer morbiden würzigen Note dazu. Man denkt an überreife Birnen und Bananen welche kurz vorm ‘kippen’ sind. Es duftet so konzentriert saftig im Glas, dass man unweigerlich reinbeissen will. Die rauchige Würze unterfüttert das Ganze und lässt es exotisch, verrucht (kein Schreibfehler) und komplex opulent erscheinen. Ein Bukett für ‘Schnüffler’.

6. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Merlot ‘m’ 2009 – Uwe Schiefer

Ein sanfter Riese.

Mundkino für Freunde gehaltvoller Weine. Ein Merlot der mit Mineralik und Kühle überrascht.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgersdorf im Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schiefer, sowie Quarz- und Schotterböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

Flasche/Etikett: Dickwandig und schwer ist die Bordeauxflasche auf der das ausdrucksstarke Etikett klebt. Mystisch in dunklem violett und schwarz gehalten, mit einem leichten Silberstreif gibt diese Grafik nach wie vor Rätsel auf was damit dargestellt werden soll. Wir sind dem Geheimnis aber auf der Spur. Am weissen Rest des Stück Papiers der Name schiefer und die Weinbezeichnung ebenfalls in silber. Eindrucksvolles Design.

Im Glas: In dunklem brombeerrot mit Spuren von violett steht der Merlot im Glas und überrascht beim Blick hinein mit relativer Klarheit. Nichts was an die üblichen dicken, fetten und undurchsichtigen Sossen erinnert. Dieser lässt trotz seiner dichten Farbe tief blicken.

5. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Les Epices’ 2009

Kleine Syrah ganz gross.

Für all jene die Saft und Kraft sowie sommerlich frische Würze zum unschlagbaren Preis suchen. Eine Syrah für jeden Tag zum Spartarif.

Winzer/Weingut: Jean-Paul et Michel Dardé, Domaine Les Yeuses, Mèze/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der Bucht von Mèze, gegenüber von Sète am Bassin de Thau im zentralen Languedoc, Frankreich.

Flasche/Etikett: Auch diese Flasche ziert wie schon jene des Les Fruits Murs ein Etikett das eher an ein medizinisches Gebinde aus der Apotheke erinnert als an Wein. Auch dieses Etikett klinisch klar und übersichtlich, aber trotzdem stilvoll gestaltet. ‘Les Epices‘ in kunstoller Hanschrift-Typo, der Rest ‘patientengerecht’ klar und ohne Schnörkel aufgebracht.

Im Glas: Tiefgründig und in dunklem grantrot steht die Syrah im Glas. Bläulich-rot an den Rändern und sehr dicht in der Farbe.

In der Nase: Aus dem Glas strömt der Duft reifer schwarzer Johannisbeeren, verwoben mit dunklen Gewürzen die beide den Mund wässrig werden lassen. Es riecht saftig und fleischig im Kelch, herbstlich und warm. Das Bukett ist weich und rund, sticht nicht und legt sich weich und samtig in der Nase an. Man riecht förmlich den Saft und die Kraft welche die Syrah ausstrahlt.

2. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Les Fruits Murs’ 2009

Fruchtig reifer Wonnetropfen.

Frisch, saftig und fruchtig reif macht dieser Wonnetropfen mächtig Spass. Ein Rotwein für den Sommer. Zu jedem Anlass, für jeden Tag.

Winzer/Weingut: Jean-Paul et Michel Dardé, Domaine Les Yeuses, Mèze/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der Bucht von Mèze, gegenüber von Sète am Bassin de Thau im zentralen Languedoc, Frankreich.

Flasche/Etikett: Auf der schlanken Flasche klebt ein zartlila Etikett das mehr an Medizin aus der Apotheke denn an Wein denken lässt. Klar und übersichtlich alles wichtige angeordnet und der Name des Weines in einer sehr kunstvollen, geschwungenen Schreibschrift aufgebracht. Irgendwie nostalgisch sieht es und ist trotzdem sehr ansprechend gestaltet.

Im Glas: In knalligem kirschrot steht der Wein im Glas und funkelt mit seinen violetten Rändern als gäbe es kein morgen. Transparent und ein toller Einblick bis auf den Boden des Glases macht Lust die Nase ganz tief hinein zu stecken.

In der Nase: Es duftet fruchtig und frisch, ein wenig würzig und auch florale Aromen blitzen durch. Ein insgesamt sehr fröhliches Bukett welches leicht wirkt und auf einen ebenso leichten Trinkspass hindeutet. Es riecht nach reifer Kirsche und saftigen Brombeeren und die feine Würze begleitet diesen Duft.

1. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Reds 2009

Ein Wein für die Menschen.

So nennt sich diese aussergewöhnliche Rotwein-Cuvée aus Zinfandel, Carignan und Petite Sirah und zählt zu einem der begehrtesten Weine in den USA.

Winzer/Weingut: Patrick Campbell und Ray Kaufman, Lodi, Central Valley, Kalifornien, USA.

Lage/Herkunft: Von Lehm- und Tonböden vom Weinberg aus Lodi im Central Valley in Kalifornien, USA.

Flasche/Etikett: Auf der klassischen Bordeauxflasche prangt ein mit Menschen voller Lebensfreude aufgebrachtes Etikett. Fast könnte man meinen das Motto dazu heisst ‘Life is a party’. Keine Spur von traditionellem oder altmodischem Design, sondern purer Spass mit Menschen denen es sichtlich Freude macht Wein zu trinken und sich daran zu erfreuen. Das Etikett ist wahrlich anders, es ist so amerikanisch einfach und deshalb einfach amerikanisch.

Im Glas: Ins Glas fliesst die Cuvée fast bläulich-schwarz mit violetten Rändern. Dunkel wie die Nacht ist diese Farbe und richtig saftig sieht sie darin aus.

In der Nase: Das Bukett verströmt eine sehr würzige Frische, es ist komplex, gibt Noten von Pflaumen und dunklen Beeren frei und riecht saftig und fest. Die ungewöhnliche Kombination von Zinfandel, Carignan und Petit Sirah gibt auch der Nase Aufgaben auf. Man riecht ein wenig die typischen Weihnachtsgewürze vom Zinfandel, die florale Note des Carignan sowie die rustikalen Aromen des Petite Sirah. Ein gut balanciertes Gemisch aller drei Rebsorten und deren Duftaromen. Alles ist im Gleichgewicht und keine spielt sich in den Vordergrund.

31. März 2012 | 0 Kommentare ...alles