Verkostet

‘Alycastre’ Rosé 2011 Côtes de Provence

Besser als jede Klimaanlage.

Ein Sommerwein der mächtig abgeht wenn es draussen richtig heiss ist. Kühlt besser als jede Klimaanlage. Umweltfreundlich noch dazu.

Winzer/Weingut: Richard Auther, ‘Domaine de la Courtade’, Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Provençe. Aus dem Naturschutzgebiet der Insel Porquerolles bei Hyères. Die Insel liegt etwas vor der Côte d’Azur.

Flasche/Etikett: Die Flasche des Alycastre Rosé ziert das gleiche Etikett wie schon jene des Alycastre blanc. Dominiert von der überdimensionalen Amphore, umschlungen vom noch grösseren blauen ‘A’ und mit allem drauf worauf der Franzose grössten Wert legt. Domaine, Herkunft, Art des Weines. Rebsorte? … pfff! Der einzige Unterschied bei dieser Flasche ist die Farbe ihres Inhalts. Der ist nämlich ‘lachshellorange’, denn rosa wäre masslos übertrieben. Der Rest wie üblich am Rückenetikett. In französisch, selbstverständlich.

Mourvèdre ist drin, Cinsault auch und Tibouren. Welche nicht nur eine rote Rebsorte, sondern auch Teil der Appellation Côtes de Provence ist. Aber man muss ja nicht alles wissen. Jetzt jedenfalls weiss man es.

10. Mai 2012 | 0 Kommentare ...alles

Pinot Bianco ‘Eichhorn’ 2010

Lichtblick unter seinesgleichen.

Weissburgunder wie er besser, und vor allem anders, nicht sein könnte. Entschleunigt und für Weinfreunde mit Anspruch gemacht.

Winzer/Weingut: Manincor, Kaltern, Südtirol.

Lage/Herkunft: Von der Lage Terlan Lieben Aich, vom gleichnamigen Weinberg Eichhorn der auf 300 m Meereshöhe liegt.

Flasche/Etikett: Auch den Eichhorn ziert formvollendet das der ‘Herz’-Linie verpasste Corporate Design. Sandig der Untergrund und dunkelrot der Name des Weins am Etikett. In Kapitalen, prominent und wie üblich mit der Krone als i-Tüpfelchen auf dem aristokratischen Stück Papier. Natürlich auch die ‘Herkunft’ angeführt und wie bei allen anderen Weinen die zusätzlichen wichtigen Informationen am äussersten Rand angebracht. Auch hier eine Glasempfehlung, Trinktemperatur und eine Dekantierempfehlung.

Wie wir es generell mit ‘langsamen Weinen’ halten, wird auch dieser Weissburgunder zum atmen für eine halbe Stunde in die Karaffe gefüllt. Viele langsame Weissweine brauchen diese Sauerstoffzufuhr, bei manchen ist es einfach ein lieb gewonnenes Ritual. Der hier kann etwas Luft sicherlich vertragen und deshalb üben wir uns ein wenig in Geduld.

1. Mai 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Sophie’ Chardonnay V.S. 2010

Der Wein der Gräfin.

Eine Cuvée aus Chardonnay, Viognier und Sauvignon Blanc, der Gräfin des Hauses Manincor, Sophie Gräfin Goëss-Enzenberg, gewidmet.

Winzer/Weingut: Manincor, Kaltern, Südtirol.

Lage/Herkunft: Von den Lagen Lieben Aich in Terlan und Mazzon in Kaltern, Südtirol.

Flasche/Etikett: Im Unterschied zur ‘Hand’-Linie von Manincor präsentieren sich die Etiketten der ‘Herz’-Linie reduzierter, dafür aber umso kräftiger, nur mit dem Namen des Weins in dunkelroten Kapitalen drauf.

So wie alle anderen Beklebungen der Manincor-Flaschen zieht sich ein perfekt und konsequent umgesetzes Corporate Design wie der berühmte ‘rote Faden’ durch das komplette Sortiment von Manincor. Farblich nobel zurückhaltend, in sand und dunkelrot, die Typo ebenso klassisch wie klar und ohne Schnörkel oder sonstige verspielte Details versehen. Wichtiges steht am äussersten Rand des Etiketts und so findet man auch auf diesem eben dort Informationen über Glaswahl, Trinktemperatur und Dekantierempfehlung. Ein optischer Genuss unter so vielen überladenen und überkreativen Beklebungen.

Bevor der Wein jedoch ins Glas kommt wird er umgefüllt und kommt für eine halbe Stunde in die Karaffe. Füllen Sie ihn aber wenn möglich anstelle der Weisswein-Karaffe besser in einen richtigen Dekanter. Der Wein braucht Luft. Diese soll er auch bekommen bevor wir uns über ihn ‘hermachen’. Zivilisiert und mit Benehmen selbstverständlich. Manieren sind hier angebracht, hat man doch eine gräfliche Cuvée im Glas.

30. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Ata Rangi’ Sauvignon Blanc 2010

Zaubertrank aus Mittelerde.

Aussergewöhnlich, aufregend und anders. Das ist wohl die treffendste Beschreibung für diesen tropisch-fruchtigen Zaubertrank.

Winzer/Weingut: Clive Paton & Helen Masters, Ata Rangi, Martinborough, Neuseeland.

Lage/Herkunft: Von mineralstoffarmen Böden der Region um Martinborough in Neuseeland.

Flasche/Etikett: Edel und vornehm klebt ein elitär wirkendes Etikett auf der grünen Flasche. Die Typo wie sie klassischer nicht sein könnte, in grossen Lettern einerseits und edler Handschrift andererseits. Grün und Gold sind die Hauptfarben und signalisieren edle Herkunft. Nichts was stört ist vorne drauf, der Rest steht auf dem Rückenetikett. Der Ata Rangi präsentiert sich vornehm, klassisch und mit jeder Menge Stil.

Ein Design das anspricht weil es nicht brüllt oder sonstwie auf sich aufmerksam zu machen versucht. ‘Less is more’ ist die Devise und wer in der Grafik ein wenig bewandert ist der weiss, dass Gold noch immer jener ‘Bringer’ ist, die einen gewissen Hauch von Luxus vermittelt. In diesem Fall als schmale Bordüre am Rand des Etiketts. Gekonnt inszeniert und edel im Erscheinungsbild. Dass das Etikett geprägt und diese Prägung partiell lackiert ist unterstreicht den edlen Auftritt noch entsprechend.

Im Glas: Strohgelb steht der Ata Rangi im Glas und funkelt blass heraus. Leichte grüne Reflexe blitzen an den Rändern auf. Was jedoch an ‘Geruch’ da aus dem Kelch strömt ist sehr gewöhnungsbedürftig.

27. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Steiner Hund’ Riesling 2006

Auch Hunde können richtig lieblich sein.

Was hier aus der Flasche kommt ist verboten gut und könnte bei manchen zu schweren Entzugserscheinungen führen. Dabei bellt dieser Hund nicht einmal.

Winzer/Weingut: Andreas Kirchmayr, Wein- und Sektkellerei Kirchmayr, Weistrach, Österreich.

Lage/Herkunft: Von renommierten Lagen der Wachau, des Kamptales, des Kremstales und aus dem Donauland in Niederösterreich, Österreich.

Flasche/Etikett: Das Etikett vermittelt mit seinem eindrucksvollen und impactstarken Auftritt vor allem eines: “Hier kommt was Besonderes.” Schön, dass der Name obensteht, jener des Winzers, wie der Wein heisst ist egal. Dazu muss man die Schlegelflasche schon mal wenden um ein wenig mehr über den ‘Hund’ vom Kremstal zu erfahren. Jedenfalls schön, dass es knallig bunt, konkret sehr rot ist, aber sonst? Nada, nichts.

All das passt aber irgendwie zum echten Namen dieses Weines, der sich Steiner Hund nennt. Ich bin gross, ich bin rot und ich bin gefährlich. Dass dieser Hund tatsächlich noch gefährlich werden sollte mussten wir dann selbst feststellen. Dabei sind wir zur Überzeugung gekommen, dass man nicht für jeden Kläffer einen Hundeführerschein benötigt, es aber auch nicht schadet, wenn man die Autoschlüssel abgibt bevor man sich mit diesem ‘Hund’ anlegt.

26. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Orenia’ Blanc AOC Duché d´Uzès 2010

Schmusekater mit Anspruch.

Unkomplizierte, erfrischende Weisswein-Cuvée aus Viognier, Roussanne und Marsanne. Ein Sommerwein der Durst erträglich macht.

Winzer/Weingut: Domaine Pascale et Philippe Nusswitz, Durfort/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Durfort, einem kleinen Dorf am Fuße der Cevennen im französischen Languedoc.

Flasche/Etikett: Die am Flaschenhals geprägte Burgunderflasche schmückt ein saftiges, olivgrünes Etikett mit grafisch leicht verspielter Namenspräsentation. Erfreulich locker und sommerliche Leichtigkeit versprühend, hüpfen die Buchstaben auf und ab und zeigen farblich worauf die richtige Betonung liegt. Unterzeichnet mit des Meisters Signatur wirkt das Stück Papier sehr elegant mit einem kleinen Schuss Verrücktheit im postivsten Sinne.

Was sonst noch wichtig ist erfährt der interessierte Weinfreund am Rückenetikett und wenn das was in der Flasche ist genauso schmeckt wie es von aussen aussieht, dann kann das nur was wirklich Feines sein. Auf jeden Fall wirkt das saftige grün schon vorab für entsprechenden Speichelfluss.

Im Glas: Da der Wein keine Luft benötigt kommt er direkt aus der Flasche in das Glas. Dort steht er in leicht grünlichem goldgelb, zeigt Dichte und Gehalt.

25. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Bindella ‘I Quadri’ 2008

Kräftig-saftiger Suchtstoff.

Sangiovese mit Saft UND Kraft und höchstem Suchtpotential. Ein Vino Nobile zum Niederknien.

Winzer/Weingut: Bindella, Montepulciano, Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Aus Tre Berte, in der Nähe von Montepulciano (Region Siena) in der Toskana, Italien.

Flasche/Etikett: Konsequent folgt man auch mit diesem Etikett dem minimalistischen Corporate Design im Haus Bindella. Was kommuniziert wird ist der Name in grossen Lettern, der Rest beschränkt sich aufs Wesentlichste. Keine Farben, keine Schnörkel, einfach schwarz auf weiss. Reduktiton als Hingucker. Alles andere steht wie üblich auf dem bunten Rückenetikett, welches beim I Quadri in metallisch glänzendem kupferorange gehalten ist. Auf diesem steht dann alles über Herkunft, Alkoholgehalt und alles was man wissen soll und muss, inklusive Signatur vom Herrn des Hauses, Rudi Bindella, selbst.

Auch den I Quadri lassen wir zum Atmen erst einmal für eine halbe Sunde in der Karaffe stehen und beobachten wie sich der Wein präsentiert und mit der Zeit entwickelt. Wie immer spannend, wie immer eine Geduldsprobe und wie immer, am Ende jede Minute des Wartens wert. Danach kommt der Sangiovese in das Glas.

23. April 2012 | 0 Kommentare ...alles