Les Caprices d’Antoine 2009

| 12. August 2011 ...alles

Wenn der Vater mit dem Sohne.

Wenn sogar Robert Parker über die Weine der Familie Ogier in höchsten Tönen schwärmt, sollte der Inhalt der Flasche wohl auch überzeugen können.

Winzer/Weingut: Ogier Caves des Papes, Châteauneuf-du-Pape, Frankreich

Lage/Herkunft: Dieser Wein stammt aus der Anbauregion Côtes du Rhône & Villages und Chateauneuf-du-Pape.

Flasche/Etikett: Nobel, mit einer staatsmännischen Banderole und mit dem Siegel der Abstammung versehen, zeigt sich die Burgunderflasche. Zurückhaltung am Etikett konzentriert den Blick auf das Wesentliche und verleiht der Flasche Ausdruck und Seriosität.

Im Glas: Im Glas präsentiert sich der Côtes du Rhône in herrlichem tiefrot und tollen Reflexen. Die Kirchenfenster kündigen bereits viel Gehalt an.

In der Nase: Viel Frucht von dunklen Beeren und Dörrobst sowie viel Reife strömt in die Nase und setzt sich dort fest. Die Wildheit und der Duft der Eichenfässer sowie die typisch würzige, sogar leicht rauchige Note stellen sich mit Nachdruck vor. Ein Duft der viele beim ersten Mal irritiert, bei wiederholtem riechen aber leicht süchtig machen kann. Es ist nicht das was man in der Regel riecht wenn man seine Nase in Weine “steckt”. Es ist Terroir, es ist eine besondere Eigenständigkeit, Eigenwilligkeit, auch Sturheit, immer aber ganz toller Charakter.

Im Mund: Exzentrischen Aromen machen sich breit, ein körperreicher Wein voller Kraft. Trocken, südfranzösisch und mit einer gewissen Grazie behaftet. Die Stilistik dieses Weines verschreckt zuweilen so manchen Freund einfacher Weine, aber wer sich einmal auf ihn eingelassen hat, der wird ihm verfallen. Es ist ein Wein dem man sich selbst ein wenig öffnen muss, ihn an sich heran lassen und gewillt sein muss, sich auf ein Abenteuer einzulassen. Wer das macht, dem tun sich komplett neue Geschmackswelten auf. Auf den Punkt gebracht ein typischer und klassischer Rhône-Wein.

Resümee: Wer finessenreiche und trotz ihrer Fruchtigkeit ungewöhnlich mineralische Rotweine mag ist mit diesem Wein bestens bedient und kann sicher sein, kein Massenprodukt oder eine dem Mainstream angepasste Abfüllung im Glas zu haben. Vielmehr hat man hier einen Wein der mit Nachdruck auf sein eigenwilliges und einzigartiges Wesen hinweist. Im Abgang mit dezenten Tabaknoten behaftet, verabschiedet sich der Topfen elegant und knochentrocken.

Dieser Wein ist nichts für Anfänger und schon gar nichts für Liebhaber von fetten Kraftkeulen aus Amerika. Ein wenig Weinerfahrung schadet keinesfalls und wenn man die hat, dann geht die Post ab.

Tipp: Unbedingt belüften und ca. 20 Minuten atmen lassen.

Einen ausführlichen Bericht über den Les Caprices d’Antoine lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Côtes du Rhône Les Caprices d’Antoine 2009 von Ogier.

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Kategorie: Verkostet

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