Grand Cru Brut Millésime 2005 Blanc de Blancs

| 2. Dezember 2016 ...alles

Ganz grosses Champagnerkino

Champagner vom Allerfeinsten. Das ist purer Suchtstoff. Was für eine Symbiose, was für ein Schampus, was für ein Erlebnis!

Winzer/Weingut: Pierre Moncuit, Le Mesnil-sur-Oger/Champagne-Ardenne, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Grand Cru Lagen des Weinguts.

pierre-moncuit-brut-millesime-2005 Allgemeines: Champagner. Immer wieder ein Hochgefühl wenn ich eine Flasche öffne und mich auf das lustvolle Prickeln im Mund freue. Ich liebe nämlich Champagner. Habe ich aber glaube schon erwähnt. Wenn nicht, dann ist es jetzt offiziell und amtlich. Vor einer Weile hatte ich von der Domaine Pierre Moncuit aus Le Mesnil-sur-Oger in der Champagne den Rosé Grand Cru im Glas und grossen Spass damit. Nicht umsonst gehört die Domaine zu den besten Gütern der Champagne. Geführt wird das über 100 Jahre alte Weingut von den Geschwistern Nicole und Yves Moncuit. Yves ist für den Verkauf zuständig und Nicole, seine Frau, kümmert sich um die Weine und stellt seit mehr als 30 Jahren die Cuvées gekonnt zusammen. Heute steht ihr Grand Cru Millésime 2005 Blanc de Blanc am Tisch der Wahrheit. 100% Chardonay und nichts ausser Blasen drin. Und diesen werde ich mich jetzt wieder einmal mit allergrösster Freude einfach hingeben und mich von ihnen inspirieren lassen. Ich liebe Champagner. Hab´ ich aber schon gesagt.

Im Glas: Hell wie Stroh leuchtet der Grand Cru Millésime aus dem Glas und perlt fröhlich vor sich hin.

In der Nase: Eine Wohltat das, was mir die Nasenflügel hochsteigt. Brioche pur, als stünde ich des Morgens in der Bäckerei. Warmes Brot, reife Birne und auch Apfelstrudel, Weich und rund und doch sehr erfrischend fühlt sich alles in der Nase an. Betörend, sexy und verführerisch. Übehaupt ist dieser Duft ein reifer Duft, einer der kraftvoll aber trotzdem elgant das Riechorgan verzaubert. Irgendwo ganz hinten zieht eine kleine Nuss vorbei, der Rest ist Brot vom Allerfeinsten.

Im Mund: Einfach traumhaft ist es dann im Mund. Herrlich weich, fast schon cremig fliesst der Grand Cru Millésime über meine Zunge und nimmt sie in enormer Trockenheit in Besitz. Allerfeinstes verhaltenes Mousseux pulst ganz zart auf ihr, neckt, massiert und animiert sie. Aromen von gelben Äpfeln und Birnen breiten sich aus, im Hintergrund atmet man den Duft der Bäckerei. Es fühlt sich wunderbar an, der Brotteig ist der wohl atmeberaubendste den es gibt und den man flüssig schmecken kann. Feiner Kalk am Gaumen sorgt für Herbheit, der Apfel für Frucht, Brioche unterfüttert alles und zusammen steht ein Sprudel im Mund, der in seiner Physis einfach betörend ist. Saftig ist es ja, dabei aber trocken wie ein Tischtuch. Fruchtig ist es, auch. Trotzdem aber kalkig-herb und animiernd. Was für eine Symbiose, was für ein Schampus, was für ein Erlebnis!

Immer frischer wird der Millesimée Grand Cru wenn er mit Luft in Berührung kommt. Immer mehr spürt man dann an den Zungenrändern auch eine feine Apfelnote, die, so scheint es, immer frecher wird. Überhaupt nimmt der Champagner an der Luft gewaltig Fahrt auf, wird regelrecht befeuert und entwickelt sich immer mehr zu einem enorm frischen wie auch immer trockener werdenen Hochgenuss. Als würde sich der Kalk aus allen Poren hervor zwängen, versuchen das Kommando zu übernehmen. Was ihm insofern gelingt, als dass trotz allem, Birne und Apfel als Begleitschutz akzeptiert werden. Die Physis dieses Sprudels ist gewaltig, man spürt soviel im Mund und doch ist alles fein und elegant. Der Brotteig welcher vorher warm war ist jetzt abgekühlt, es scheint als hätte man in der Bäckerei die Fenster geöffnet um Frischluft reinzulasssen. Genauso zeigt sich der Grand Cru Millésime jetzt auch. Leicht abgekühlt, noch frischer und noch trockener.

In aller Klarheit gesagt; der Grand Cru Millésime ist ganz grosses Champagnerkino! Knochentrocken, dabei mit einer Textur ausgestattet die man “leben” spürt im Mund, eine Frucht die alles andere als fruchtig wirkt, “verheft”, dass man ins Schwärmen kommt. Das ist Gaumensex in seiner schönsten Form. Das ist Champagner vom Allerfeinsten. Hatten Sie schon einmal eine Sauerstoffmaske auf? Wenn ja, dann können Sie nachvollziehen was mit diesem Sprudel passsiert wenn er Luft schnappt. Es ist phänomenal wie sich er dann entfaltet, wie er aufmacht, wie er sich von jeglichem Gewicht entledigt. Und wenn er dann auch noch im “richtigen” Glas steht ist der Genuss perfekt.

Resümee: Werfen Sie alle verbliebenen Sektflöten weg und trinken sie den Grand Cru Millésime aus einem echten Champagnerglas. Wenn Sie das nicht haben, dann nehmen Sie ein Weissweinglas. Das ist purer Suchtstoff! Könnte ich´s mir leisten, würd´ ich diesen Blubber statt Kaffee zum Frühstück trinken. Was für ein Traum!

Tipp: Aufmachen und etwas atmen lassen. Mit 6-8º aus einen richtigen Champagnerglas geniessen. Zu Austern, Meeresfrüchten und Schalentieren sowieso, am besten aber ohne alles weil der Stoff gar so gut ist. Ganz grosses Champagnerkino!

Einen Bericht über den Grand Cru Brut Millésime lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Grand Cru Millesime 2005 von Pierre Moncuit aus Le Mesnil-sur-Oger in der Champagne, Frankreich. Bezugsquelle: Pinard de Picard, Saarwellingen.

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Kategorie: Pinard de Picard, Verkostet

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