Champagne ‘Première Cuvee’
Säure, Saft & sensationelle Frische.
Apfel, Mandarine und Brioche in Einklang mit Säure, Saft und sensationeller Frische. Soff der süchtig macht.
Winzer/Weingut: Bruno Paillard, Reims/Champagne, Frankreich.
Lage/Herkunft: Ausschließlich aus Premier- und Grand Cru-Lagen mit von Kreide (Kalk) dominierten Böden.
Flasche/Etikett: Klassisch, elegant und edel ziert ein des Inhalts würdiges Etikett die Flasche. In Form eines Achtecks mit zwei langen und zwei kurzen Kanten klebt das gelbe Stück Papier darauf. Ein dunkelblauer Rand mit einem goldenen Rahmen umschliesst den grossen gelben Hauptteil. Oben in klassisch geschwungener Typo Champagner und in der Mitte in einer zeitlosen Typo in grau strichliert mit einer feinen Outline BRUNO PAILLARD. Unterhalb wieder geschwungen Reims – France und in von feinen Ornamenten umrankt ganz unten PREMIÈRE CUVÉE. Links und rechts nehmen florale Illustrationen sowie eine Elfe grossen Platz ein und verleihen dem Etikett etwas verspielt Märchenhaftes. Das schwarze Rückenetikett informiert in goldener Schrift über den Champagner, seine Weine (33% Chardonnay, 45% Pinot Noir und 22% Pinot Meunier sowie das Datum wann degoriert wurde, in diesem Fall im März 2014. Gold ist auch die Halsmanschette und mit dem Logo Bruno Paillard Première Cuvee bedruckt. Jetzt wird der Schampus aber entploppt und zur Verkostung freigegeben.
Im Glas: Helles gelb blubbert im Glas. Ultrafein ist die Perlage, fast zaghaft strömen die klitzekleinen Bläschen an die Oberfläche.
In der Nase: Ein Traum der Duft. Hefenoten, Briochekipferl, Mandarinen und auch Äpfel sorgen für ein sinnliches Erlebnis in der Nase. Man möchte sie direkt in den Champagner stecken so animierend fühlt sich das an. Man riecht das lange Hefelager und man geniesst wie sehr sich diese Aromen mit jenen der Mandarinen zusammengeschlossen haben und so für ein ausgesprochen saftiges wie auch elegantes Bukett sorgen. Wie schon gesagt; einfach ein Traum, der Duft.
Im Mund: So kann der Tag beginnen. Reife Äpfel, frisch aufgeschnittene Orangenscheiben und ein zarter Nebel von Hefe strömen in den Mund und sorgen auf der Zunge mit fast schon nicht mehr wahrnehmbarem Prickeln für Stimmung. Leichte Zitrustöne im Hintergrund sind für Frische verantwortlich und wenn die Première Cuvee ein paar Sekunden auf der Zunge steht schmeckt man auch schön die Briochearomen. Es fühlt sich saftig an, belebend, hat Eleganz und Temperament und wer neben diesem Traumsprudel einmal ein beliebiges Produkt aus dem Supermarkt versucht, der weiss spätestens nach dem ersten Schluck wie Qualität sich anfühlt und auch schmeckt. Der Champagner hat Fülle und genügend Saft um sexy zu wirken, ist aber extrem trocken und dank seiner zarten Perlage ein ausgesprochen eleganter Charmeur.
Einfach traumhaft ist die Première Cuvee im Mund. Die Kombination von Bäckereiaromen mit jenen von Orangen und Mandarinen harmoniert so perfekt als wären diese zusammen ‘aufgewachsen’. Nichts drängt nach vorne, alles lässt sich gegenseitig jenen Platz um auch einzeln wahrgenommen werden zu können. Die Perlage ist so fein, dass sie eher einem zarten Rieseln auf der Zunge als dem stechenden Prickeln von Kohlensäuremonstern gleicht. Es fühlt sich eher an als würden atomisierte Gerbstoffe über sie hinweg ziehen als das, was man von banalen Blubbermachos kennt. Am Gaumen edel herb, dabei doch saftig und sogar eine schöne Portion von Frucht zu schmecken. Im Abgang elegant und lang sowie reif und sogar etwas rauchig. Und dass bei einem Champagner eine Säure derart gekonnt den Takt vorgibt hat Seltenheitswert.
Resümee: Der Stoff macht süchtig. Wie ‘normaler’ Wein verändert sich auch die Première Cuvee von Glas zu Glas und wird immer trockener. Dabei spürt man immer mehr wie animierend herb sie auf der Zunge steht, wie die orangen Aromen immer feiner werden und wie sehr die anfänglich fast nicht bemerkte Säure dem Schampus eine elegante Krone aufsetzt. Auf der Zunge federleicht, herb, mit einer Perlage der man hinterher lechzt. Am Gaumen zart rauchig, hefig, weiss und kalkig, einfach wunderbar, betörend. Apfel, Mandarine und Brioche in Einklang mit Säure, Saft und sensationeller Frische. Champagner den ich jeden Tag vernichten könnte. Wenn da nicht 40 Euro für die Pulle zu berappen wären. Ich mach mich jetzt auf die Suche nach einer lebenslustigen sprudelaffinen Mäzenatin. Irgendwer muss ja dieses Laster finanzieren.
Tipp: Ein Dreh, ein plopp und ab ins Glas damit. 10º sind perfekt. Essen wollen Sie dazu? Vergessen Sie´s. Der Stoff macht ohne alles Spass und benötigt keine Extrakalorien. Und wenn doch, dann frischer Fisch und Feuchtes aus dem Meer.
Einen Bericht über den Première Cuvee lesen Sie auch hier.
Verkostet wurde ein Champagne ‘Première Cuvée’ Brut von Bruno Paillard aus Reims, Frankreich. Bezugsquelle: K&U Weinhalle, Nürnberg
Kategorie: K&U Weinhalle, Verkostet