Bardolino ‘Chiaretto’ 2010 – Gianni Piccoli

| 31. August 2011 ...alles

Zwischen den Winden des Gardasees.

Eine Rosé-Cuvée umweht von der Ora und der Peler. Ein Stoff aus dem Sommerträume sind.

Winzer/Weingut: Gianni Piccoli ‘Azienda Corte Gardoni’, Valeggio sul Mincio, Italien.

Lage/Herkunft: Der Bardolino ‘Chiaretto’ kommt aus Valeggio sul Mincio, südlich des Gardasees in Italien.

Flasche/Etikett: Ein blasses Rosa leuchtet in der Bordeauxflasche. Ein grosses und ein kleines Etikett in weinrot teilen sich den Platz für Informationen. Das grosse ziert eine grafisch gestaltete Figur die andeutet die Sonne anzubeten und der Name des Weinguts. Ein frisches und kunstvolles Etikett. Am kleinen dann was in der Flasche drin ist. Durch die Teilung wird verhindert, dass das künstlerisch gestaltete Etikett “verschandelt” wird.

Im Glas: Eine wunderschöne Mischung aus lachs- und himbeerrosa. Sehr hell und sehr klar. Fast wie Muttis Himbeersaft aus frühen Tagen. Als mit dem Sirup noch gespart und das Wasser bestenfalls ein wenig eingefärbt wurde. Auch dieser Rosé prickelt sich erst einmal aus und deutet somit seine Frische unübersehbar an.

In der Nase: Die Nase ist eher zurückhaltend, nicht laut, aber sehr angenehm fruchtig. Sie wirkt spritzig, unterlegt von einer feinen Würze. Als herb-fruchtig würde ich sie bezeichnen. Und als ausdrucksstark.

Im Mund: Der erste Gedanke: “Das ist kein Wein der lange lebt”. Im positiven Sinn gemeint. Eine aktive, frische Säure macht sich breit ohne dabei aggressiv zu wirken. Trotz der Frische ist sie nobel zurückhaltend, was sie sehr angenehm und sympathisch macht. Knochentrocken zeigt sich eine schöne Frucht, protzt aber nicht mit ihrer Anwesenheit. Leichtigkeit macht sich am Gaumen breit und ich will mehr von diesem “windigen” Gesellen. Fast hat es den Anschein als spüre man den “Vento” der am Gardasee beständig weht im Glas. Ein Riesen-Spass im Mund ist dieser ‘Chiaretto’.

Trotz seiner Fruchtigkeit bleibt als Nachhall eine leicht herbe Note am Gaumen haften. Ein äusserst ansprechendes Finish, das permanenten “Trinkbedarf” auslöst. Definitiv kein Wein der einen Abend im Garten oder auf der Terrasse lange überlebt. Eher ist man geneigt eine zweite Flasche aufzumachen. Der Wein ist leicht, süffig, animierend und ein wahrer Hochgenuss. Gerade auch weil der Wein perfekt ausbalanciert ist und sich die Säure mit der Frucht absolut im Einklang befindet. Das einzige Problem ist, dass dieser höchst erfreuliche Tropfen während des Schreibens dieses Verkostungsberichtes im Glas zu verdampfen scheint. Aber wie sonst soll man all diese Eindrücke so authentisch wie möglich erfassen und gleichzeitig niederschreiben? Ich oute mich als Fan und will mehr von diesem Wein.

Resümee: Alles in allem ein äusserst geselliger Begleiter den man ohne jede Reue jederzeit geniessen kann. Aufmachen, einschenken und sich des Lebens freuen. 8,90 € sind kein Schnäppchen aber dieser ‘Chiaretto’ ist jeden inflationsgequälten Euro mehr als wert. Der einzige Wertverlust ist, dass am Ende die Flasche leer ist. Dafür hat man aber wieder einmal so richtig Spass gehabt und das Leben genossen.

Tipp: Um die 10ºC sind ideal. Auf jeden Fall eine zweite Flasche einkühlen. Der Wein geht weg wie nichts.

Einen ausführlichen Bericht über den Bardolino Chiaretto lesen Sie auch hier.

Verkostet wurde ein Bardolino ‘Chiaretto’ 2010 von der Azienda Corte Gardoni aus Valeggio sul Mincio, Italien.

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Kategorie: Verkostet

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