Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Weinverkostung
Chardonnay ‘Ebenthaler Lagen’ 2013
Wein mit zwei Gesichtern.
Schmeckt und fühlt man gleichzeitig. Sowohl exotisch gelbfruchtig wie auch rauchig-mineralisch sorgt der Tropfen für permanentes Staunen.
Winzer/Weingut: Herbert Zillinger, Ebenthal, Niederösterreich, Österreich.
Lage/Herkunft: Von den ‘Ebenthaler Lagen’ im niederösterreichischen Weinviertel.
Flasche/Etikett: Auf der grünlichbraunen Burgunderflasche klebt ein in gedecktem weiss gehaltenes Etikett. Das zentrale grafische Motiv ist das Z für Zillinger, sowohl in moderner Typo wie auch in immer wieder abgeänderter Form, sich über das gesamte Etikett rankend. In der Mitte in orange Ebenthaler Lagen und am unteren Rand Chardonnay und Weingut Herbert Zillinger. Die verspielten Ornamente rund ums Z wirken feminin, haben etwas ‘Märchenhaftes’ und erinnern irgendwie an ‘Rapunzel, lass dein Haar herunter’. Der Wiedererkennungswert dieses Designs ist jedenfalls entsprechend hoch. Am ebenso weissen Rückenetikett erfährt der Weinfreund wieder ausführlich das, worum es Herbert Zillinger bei diesem Wein geht. Besser gesagt bei dieser ‘Weinlinie’ aus den Ebenthaler Lagen. Im unteren Teil das Logo und auch ein QR-Code für alle IT affinen Weinliebhaber fehlt nicht. Erfreulich ist die Zahl der Volumenprozente welche einem in die Augen hüpft; 12,5. Womit der Chardonnay bereit ist aus der Flasche direkt ins Glas zu wandern.
Im Glas: In leuchtendem Strohgelb dreht der Chardonnay seine Runden im Glas. Klar und mit leicht goldenen Reflexen.
Spring Break 2013 Rosé
Anspruchsvoller rosa Luftbefeuchter.
Genug Frucht um verspielt zu wirken, genug Säure um die Balance zu halten und reichlich steiniges Beiwerk, das elegante Mineralität verleiht.
Winzer/Weingut: Herbert Zillinger, Ebenthal, Niederösterreich, Österreich.
Lage/Herkunft: Von kargen, steinigen Böden der Lage Steinberg, wo die Reben auf Sand und Sandstein stehen.
Flasche/Etikett: Die gesamte Erscheinung der Flasche mit ihrem lachsrosa Inhalt wirkt äusserst verspielt und feminin. Auf dem turmhohen Etikett in gedecktem weiss nimmt sowohl oben wie auch unten ein grosses Z den meisten Platz ein. Umrankt von stilisierten Zs die ineinander verschlungen sind und sich zu lockeren Girlanden formen, steht in der Mitte SPRING BREAK. Rote Blüten, orange und blaue Blätter verleihen dem Design Leichtigkeit, was bereits auf jene in der Flasche hinweisen soll. Rosé steht unten und Herbert Zillinger.
Am Rückenetikett die Signatur des Winzers und ein Statement was dieser Wein vermitteln soll. Luftige 11,5 vol.% kündigen die Leichtigkeit des Seins an. Stimmig abgerundet wird das gesamte Erscheinungsbild durch die Halsmanschette, auf welcher rundherum das Z, jeweils durch eine orange Blüte getrennt, aufgedruckt ist. Und weil der Tropfen perfekt gekühlt ist, darf er jetzt zeigen wie Spring Break auf österreichisch funktioniert.
Im Glas: Helles erdbeerrot funkelt aus dem Glas heraus. Ein feiner oranger Schimmer spielt mit.
Schaller vom See SECCO rosé 2013
Sommersprudel mit einem Tick von ‘restsüss’.
Rosaroter Secco, der einen bei heissen Aussentemperaturen zur umgehenden Vernichtung zwingt.
Winzer/Weingut: Weingut Schaller vom See, Podersdorf/Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von den Rieden Weißlackenacker und Hallebühl in Frauenkirchen am Neusiedlersee im Burgenland.
Flasche/Etikett: Fred ist wieder da! Und wieder hat er Ginger nicht dabei. Es scheint als hätten sich die beiden endgültig getrennt. Nein, nicht zu Besuch ist er, der Fred, er ziert nur wieder das reinweisse Etikett der Serie von ultraleichten Weinen. Gezackt wie üblich steht oben SCHALLER VOM SEE in Grossbuchstaben und darunter tanzt Fred Astaire beschwingt wie in besten Tagen durch die Szene. In der Hand statt Ginger wieder nur ein Schilfrohr, das er wie es scheint im Neusiedlersee gefunden hat. Rosé steht neben ihm und unterhalb in Grossbuchstaben SECCO. Aus der klaren Flasche schimmert es schon sehr schön rosarot. Auch dieses Etikett ist in einem Stück gehalten und auf der Seite steht wie üblich alles über den Wein, ein paar sensorische Informationen und auch ein wenig über die Herstellung und die Philosophie der Schallers. Der rosa Sprudel ist auf Idealtemperatur (6º) und wird deshalb ohne weiter Umwege einfach von seinem Schraubverschluss befreit und eingeschenkt.
Im Glas: Blassrosa sprudelt der Secco rosé im Glas. Wie gespritzter Erdbeersaft. Mit einem leichten Schimmer ins lachsfarbige.
‘Riecine’ Chianti Classico 2011 DOCG
Charakterkopf mit Suchtpotential.
Kein Chianti den man einfach so ‘verputzt’. Er ein ist Individualist, komplex, hat Persönlichkeit und jede Menge Charakter, den er eindrucksvoll präsentiert.
Winzer/Weingut: Riecine, Gaiole, Chianti, Italien.
Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden des Weinguts in Gaiole in Chianti.
Flasche/Etikett: Ein turmhohes weisses Etikett das fast die gesamte Höhe der Flasche einnimmt ziert das dunkle Gebinde. Zu oberst das Logo von Riecine, drei Bäume in weinrot und unterhalb in Grossbuchstaben der Name. Die Mitte nimmt ein Text ein auf dem ein wenig über den Gründer des Weinguts sowie dessen Anspruch und Bedeutung in Chianti erklärt. Im Hintergrund ganz zart das Weingut aufgedruckt. Unterhalb der Jahrgang mittig eingedruckt und ganz am unteren Rand Chianti Classico in geschwungener Schreibschrift. Ein sehr klassisch wirkendes Design, nichts Verspieltes, klar und elegant. Auf der weinroten Halsmanschette das offizielle Siegel angebracht als Nachweis dafür, dass es sich um einen Chianti Classico DOCG handelt. Am kleinen weissen Rückenetikett dann noch ein paar allgemeine Informationen. Und weil der Tropfen noch ein Jungspund ist darf er sich für eine halbe Stunde seine Aussenwelt aus dem Inneren der grossen Weinkaraffe ansehen.
Im Glas: Beeindruckend transparent dreht der Riecine in leuchtendem Granatrot seine Kreise im Glas.
Atanasius 2010
Frisch-fröhliches Trinkvergnügen.
Rank und schlank und luftig locker ist der Tropfen der ideale Sommerrotwein, der sogar bei 40º im Schatten grossen Spass macht.
Winzer/Weingut: Gut Oggau, Weingut Tscheppe-Eselböck, Oggau, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Parzellen, die in der Umgebung von Oggau und Purbach am Neusiedlersee liegen.
Flasche/Etikett: Nicht das Bildnis des Dorian Gray ziert das hohe, in gedecktem weiss gehaltene Etikett, sondern jenes von Atanasius. Unter seinem Bild nur GUT OGGAU und ATANASIUS sowie der Jahrgang. Wie seine Schwester Theodora ist er “von typisch burgenländischer Leichtigkeit und offener Herzlichkeit, ein attraktiver, aber trotzdem nicht oberflächlicher junger Mann. Obwohl über die Maßen beliebt, hat er versteckte Qualitäten, die ihn erst recht interessant machen. Sein großer Traum: Eines Tages ein umjubelter Weltstar zu werden.” So steht es in der Beschreibung und am Rückenetikett erfährt der Weinfreund dann noch reichlich mehr über Atanasius. In toller, etwas geperrter grosser Typo oben in drei Zeilen Weingut, Name und Jahrgang und darunter ausschliesslich in Grossbuchstaben umfassende sensorische Notizen sowie eine Speisenempfehlung. Bescheidene 12% vol. erhöhen die Vorfreude auf Atanasius, der für einige Minuten in der Karaffe ein paar Runden drehen darf.
Im Glas: Glasklar und transparent wie dunkelroter Kirschensaft steht der Wein im Glas und deutet mit seiner Erscheinung ein leichtes Trinkvergnügen an.
‘Ravazzol’ 2009 Valpolicella Classico Superiore
Ein Fall für den Jungbauern-Kalender.
Jung, spritzig, knackig und lebendig. Nichts dickes oder weichgespültes, sondern urig-nackter Trinkspass. Pur und unverfälscht.
Winzer/Weingut: Cá La Bionda, Valgatara di Marano, Veneto, Italien.
Lage/Herkunft: Von 30 bis 50 Jahre alten Corvina-Reben auf steilen kargen Kalk- und Lössterrassen.
Flasche/Etikett: Ein relativ klassisch wie auch elegant wirkendes Etikett klebt auf der Bordeauxflasche des berühmten Valpolicellas. Crémefarbig ist der Untergrund, ganz oben steht in Kapitalen CÁ LA BIONDA, unterhalb der Jahrgang und in der Mitte weist Vigneti di Ravazzol, Valpolicella Classico Superiore auf die Herkunft des Inhalts hin. Unterhalb ein grosser scharlachroter Buchstabe B. Nicht der ‘bekannte’ aus dem Mittelalter, sondern jener welcher für BIONDA steht. Das ganze Etikett ist von einem grauen Rand eingefasst. Insgesamt ein einfaches Stück Papier das kein grosses Aufsehen um sich macht. Eine rote Halsmanschette komplettiert das elegante Erscheinungsbild. Am kleinen Rückenetikett erfährt der Weinfreund in englisch und italienisch einiges über den Weinberg auf dem der Wein wächst, die Gegend und die Herstellung. Sehr informativ für alle, die gern ein wenig mehr erfahren wollen bevor sie die Flasche öffnen. Für eine halbe Stunde darf der Ravazzol ein wenig Wiener Frischluft schnuppern bevor er zur Verkostung in die polierten Gläser kommt.
Im Glas: Relativ transparent steht der Ravazzol in hellem Rubinrot im Glas. Fast geht er sogar ein wenig ins Bräunliche zum Rand hin.
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