Stichwort: Vermentino

Palistorti di Valgiano Bianco 2013 IGT

Industrial-chic im Mund

Weisswein mit Patina, elegant auf vintage getrimmt und, so man ihn für sich erschlossen hat, verführerisch wie eine antike römische Göttin.

Winzer/Weingut: Tenuta di Valgiano, Lucca, Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Von Weingärten mit steinigen Kalkmergelböden auf rund 250 m Seehöhe.

Palistorti Allgemeines: Im August 2014 hatte ich zum ersten Mal einen Wein von der Tenuta di Valgiano in der Provinz Lucca in der Toskana getrunken und war auf der Stelle hingerissen. Was Moreno Petrini und seine Lebensgefährtin Laura di Collobiano da in die Flasche gezaubert haben war einfach umwerfend. Heute habe ich im Zuge der Themenverkostung Italien ganz mutig ihren Weißwein am Tisch der Wahrheit stehen, den Palistorti di Valgiano Bianco IGT 2013. Eine Cuvée aus 50% Vermentino, 25% Malvasia und Trebbiano sowie 25% Sauvignon Blanc und Chardonnay, welche zu 10% in Barriques und der Rest im Edelstahltank bei 10°C auf den wilden Hefen vergoren wurde. Erst nach sechs Monaten auf der Hefe wurden die verschiedenen Partien miteinander verschnitten und anschliessend mit minimaler Schwefelung abgefüllt. Vor ein paar Wochen hatte ich erneut den “Rosso” der Beiden in einem Restaurant getrunken und war auf der Stelle wieder schwer beeindruckt. Wie sich der Bianco zeigen wird, dem gehe ich jetzt auf den Grund. Vorher kommt der Wein aber für eine Stunde in den grossen Dekanter zur Belüftung.

11. Mai 2016 | 0 Kommentare ...alles

Ballarino 2010 Valdonica

Fruchtig-würziger Appetitanreger.

Ein Tropfen der auf der Stelle alle Rezeptoren nach küchentechnischer Begleitung schreien lässt.

Winzer/Weingut: Valdonica, Sassofortino, Maremma/Toskana, Italien.

Lage/Herkunft: Von Weingärten auf über 450 Metern Seehöhe, auf Lehm- und Sandböden des früheren Vulkans Sassoforte.

Ballarino 2010 Flasche/Etikett: Wie schon auf der Flasche des mersino klebt auch auf dieser das grafisch ansprechende graue Etikett mit dem grossen V von Valdonica darauf. Diesmal allerdings nicht in quietschgrün, sondern in elegantem silber gehalten. Erst der Rest der Beschriftung ist in diesem Fall in knalligem gelbgrün aufgedruckt. Toscana VALDONICA und unten drunter ballarino 2010. Darüber wieder die sanft geschwungenen Linien die für Bewegung sorgen. Konsequent umgesetztes Corporate Design, das nur in seiner Fabwahl variiert.

Auch hier wieder das graue Rückenetikett mit allen nötigen Informationen rund um den Wein. Man weiss was drin ist, in diesem Fall Vermentino, und dass es sich dabei um einen sortenreinen Wein handelt. Ebenso wird Auskunft über die 12 monatige Reifung im Eichenfass gegeben. Auch diese Flasche mit der typischen dunkelgrauen Halsmanschette mit dem bunten Valdonica-Schriftzug versehen. Schon alleine des Rituales wegen wird der ballarino in die Karaffe umgefüllt. 30 Minuten Luft tun ihm sicher gut und die Vorfreude soll nun mal die schönste Freude sein. Heisst es zumindest.

Im Glas: Gelblich grün, mit einem Schleier von Gold umgeben, steht der ballarino im Glas. Der doch relativ dicke Film an der Glaswand deutet auf Gehalt hin.

19. Februar 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘La Courtade’ blanc 2010 Côtes de Provence

Gelbe Blüten und eine Prise Salz.

Ein Wein für Könner. Eigenwillig, charakterstark und unverwechselbar. Geprägt von seiner Herkunft und dem Können seines ‘Meisters’.

Winzer/Weingut: Richard Auther, ‘Domaine de la Courtade’, Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Provençe. Aus dem Naturschutzgebiet der Insel Porquerolles bei Hyères. Die Insel liegt etwas vor der Côte d’Azur.

Flasche/Etikett: Auf der Flasche klebt das selbe Etikett wie schon auf dem 2006er, versehen mit der blauen Amphore und den üblichen Angaben wie Name und Herkunft des Weins. Für französisches Verständnis typisch, werden diese beiden Informationen für wichtiger erachtet und kommuniziert als jene die dem Weinfreund verraten um welche Rebsorte(n) es sich handelt. Herkunft geht eben vor und wer sich mit französischen Weinen auskennt, der weiss so um den Weincharakter welcher ihn erwartet. Woraus der Wein besteht ist zweitrangig. In diesem Fall geht man sogar soweit, dass nicht einmal mehr ein Rückenetikett auf der Flasche angebracht ist. War das beim 2006er noch der Fall und konnte man dort (auf französisch) nachlesen was in der Flasche ist, so verzichtet man beim 2010er-Jahrgang schon komplett darauf.

Im Glas: Nachdem wir schon den La Courtade 2006 für eine Stunde in die Karaffe gefüllt haben, erscheint es beim 2010er logisch, diesem zumindest ebenfalls 60 Minuten zur Entfaltung zuzugestehen. Aufgrund der Jugend des Weins sicher nur von Vorteil für den kommenden Genuss. Im Glas steht der Wein in sattem, strahlenden goldgelb und zieht fette Schlieren an der Innenwand.

8. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Alycastre blanc 2011 – Côtes de Provence

Wie ein kühler Sommerwind.

Ein Wein der an heissen Sommertagen die letzte Rettung sein kann. Trocken, frisch und kühl labt dieser Tropfen wenn der Ventilator wieder einmal streikt.

Winzer/Weingut: Richard Auther, ‘Domaine de la Courtade’, Porquerolles, Frankreich.

Lage/Herkunft: Provençe. Aus dem Naturschutzgebiet der Insel Porquerolles bei Hyères. Die Insel liegt etwas vor der Côte d’Azur.

Flasche/Etikett: Die Flasche des Alycastre ziert ein leicht verspieltes Etikett. Dem allgemeinen Corporate Design der Domaine folgend ist es hier ein wenig abgewandelt und kehrt die Farbgebung der Amphore ins Graue um, um so die Aufmerksamkeit auf den überdimensional grossen Buchsten A zu lenken, der in diesem Fall in grellem Blau gehalten ist. Klassische Typo im Handschriftlook nennt den Wein beim Namen. Der Rest steht wie bei der ‘Courtade’-Linie am Rückenetikett.

Im Glas: Ganz hell, in blassem Gelb mit leichten grünlichen Akzenten steht der Alycastre im Glas. Die Leichtigkeit des Weines deutet sich schon in der Farbgestaltung an und weist auf entsprechend frischen und lebendigen Trinkgenuss hin.

12. März 2012 | 0 Kommentare ...alles