Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Ungarn
Villanyi Kékfrankos Nagytótfalu 2012
Fein, feiner, Nagytótfalu
Eine traumhaft gelungene Symbiose von subtiler Frucht, präsenter Würze und leichtfüssiger Rasanz.
Winzer/Weingut: Weingut Hummel, Villanyi, Ungarn.
Lage/Herkunft: on kalkhaltigen, mineralischen Lössböden in Villanyi.
Allgemeines: Einen hatte ich ja schon vom Weingut Hummel aus Villanyi; den Lindenblättriger 2015. War das ein Erlebnis! Heute habe ich einen zweiten Wein von ihm, der mich ganz neugierig gemacht hat, am Tisch der Wahrheit stehen; den Kékfrankos Nagytótfalu 2012. Der Name Nagytótfalu erinnert mich irgendwie an Nosferatu, aber nur weil ich ihn nicht aussprechen kann und ihn quasi optisch umforme. Jedenfalls ist es ein lupenreiner Blaufränkisch (Kékfrankos) der biologischem Anbau entspringt und im Barrique ausgebaut wurde, von wo er mit schlappen 11,5 Umdrehungen in die Flasche wanderte. Hört sich für mich nach einem mehr als leichten Trinkvergnügen an. Horst Hummel sagt, dass 2012 ein grosser Jahrgang mit niedrigen Erträgen war. Wie gross der Jahrgang wirklich war und wie sich die niedrigen Erträge in seinem Kékfrankos Nagytótfalu widerspiegeln, dem gehe ich jetzt auf den Grund. Ein wenig Luft in der Karaffe schadet nie und nach einer halben Stunde wird der gute Tropfen angetrunken.
Lindenblättriger 2015 Hárslevelü Villanyi
Was für ein Wein! Bitte mehr davon!
Schmecken und fühlen gleichzeitig. Sinnlich, saftig, trocken, fein und elegant. Das Mundgefühl ganz einfach traumhaft. Absoluter Suchtstoff!
Winzer/Weingut: Weingut Hummel, Villanyi, Ungarn.
Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen, mineralischen Lössböden in Villanyi.
Allgemeines: Heute steht ein Hárslevelü am Tisch der Wahrheit. Kennen Sie doch, oder? Nein? Na gut, Hárslevelü ist ungarisch und heisst Lindenblättriger. Den kennen Sie aber. Auch nicht? Dann bitte bei Horst Hummel in Berlin nachfragen. Der macht daraus nämlich Wein, aus dieser alten autochthonen Rebsorte Ungarns. Im Weingut Hummel in Villanyi. Soviel zur Orts- und Rebsortenorientierung. Sein Hárslevelü, ich werde ihn hier Lindenblättriger nennen weil es einfacher ist, ist ein Gutswein (1 Hummel), die Orts- und Premiumweine haben entsprechend mehr. Hummeln. 74 Stunden Maischestandzeit lassen schon im Vorfeld auf ein recht dichtes aromatisches Weinvergnügen schliessen, die 12,5 Umdrehungen auf ein erfreulich leichtes. Instinktiv verfrachte ich den guten Tropfen für eine halbe Stunde in die Karaffe und entscheide mich für das grosse Burgunderglas. Ich bin mir sicher, dass der Wein das durchaus mag und freue mich auf den ersten Lindenblütler Lindenblättrigen meines Lebens. Die Premiere kann beginnen.
Kékfrankos ‘Steiner’ 2011
Blaufränkisch zum Fliegen.
Was Franz Weninger da in die Flasche zaubert ist richtig grosses Kino. Saftig, supersüffig, würzig, einfach geil der Stoff.
Winzer/Weingut: Weninger, Horitschon, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 50 Jahre alten Reben die auf Gneis- und Glimmerböden der Lage Steiner stehen.
Flasche/Etikett: Wie schon beim Kékfrankos Balf klebt auch beim Steiner ein schlichtes wie auch elegantes Etikett auf der Flasche. Das obere Drittel wieder weiss gehalten, oben weninger in Kleinbuchstaben, in der Mitte Steiner und noch grösser der Jahrgang 2011. Alles in schwarz. Unterhalb in rot eine fortlaufende Nummerierung, damit man weiss welche Flasche von den 2000 abgefüllten man hat. In meinem Fall steht 1033/2000 drauf. Die Nummer 1029 habe ich bereits verbuddelt. Das untere Drittel des Etiketts ist beim Steiner nicht mehr dunkelgrau, sondern in schlichtem schwarz gehalten. Auch darin wieder zwei weisse angeschnittene Schlingen welche ein W darstellen könnten. An den hinteren Rändern liest man auch hier alles auf ungarisch wie auch auf englisch. Das europäische Bio-Siegel weist auf Trauben aus biologischem Anbau hin und das Respekt-Logo dokumentiert die Mitgliedschaft in dieser auf biologisch-dynamischen Grundsätzen basierenden Organisation von Winzern. Als unverwechselbares Merkmal der ungarischen Lagenweine wird jede Flasche mit dem Fingerabdruck von Franz Weninger versehen. Für eine Stunde kommt der Steiner in die Karaffe.
Im Glas: Dunkles Rubinrot dümpelt im Glas vor sich hin.
Kékfrankos 2012 Balf
Maße wie ein Model in den Achtzigern.
Kein Hungehaken. Blaufränkisch mit Modelmaßen. Kaufen, bunkern, oder einfach zum Alltagstropfen machen.
Winzer/Weingut: Weninger, Horitschon, Burgenland, Österreich.
Lage/Herkunft: Von verschiedenen Böden rund um Balf/Sopron (Ungarn), am südöstlichen Ufer des Neusiedlersees.
Flasche/Etikett: Ein sehr schlichtes wie auch elegant wirkendes Etikett klebt auf der Burgunderflasche. Zwei Drittel in weiss, ein Drittel in edlem dunklen blaugrau bedruckt. Im weissen Teil ganz oben weninger in Kleinbuchstaben und in der Mitte in dicken schwarzen Lettern Kékfrankos aufgedruckt. Unterhalb etwas feiner Herkunft und Jahrgang Balf 2012, alles in einer eher klassischen Typographie. Im unteren graublauen Teil sieht man nur zwei weisse angeschnittene Schlingen welche ein W darstellen könnten, in den weissen Teil hinein ragen und sich dort verlieren. Das Etikett selbst ist in einem Teil gedruckt und umschliesst fast zur Gänze die Flasche. An den hinteren Ränder liest man darauf alles sowohl auf ungarisch wie auch auf englisch. Das europäische Bio-Siegel weist auf Trauben aus biologischem Anbau hin und das Respekt-Logo dokumentiert die Mitgliedschaft in dieser auf biologisch-dynamischen Grundsätzen basierenden Organisation von Winzern. Zum Luftschnappen kommt der Kékfrankos für 30 Minuten in die Karaffe.
Im Glas: In dunklem rubinrot steht der Kékfrankos im Glas.
Sopron 2007 Cabernet Franc
Frech und lustig wie der Joker.
Cabernet Franc zum Verlieben. Einer der pures, erdig-fruchtwürziges Vergnügen bereitet und für grössten Trinkspass sorgt.
Winzer/Weingut: Weingut Weninger, Balf/Sopron, Ungarn.
Lage/Herkunft: Von 12 Jahre alten Reben die auf Braunerde mit Schieferstein der Lage Frettner in Sopron stehen.
Flasche/Etikett: Unten dunkelgrün und oben weiss ist das hohe Etikett, das auf der dunklen Bordeauxflasche klebt. Im oberen weissen Teil steht der Name weninger in Kleinbuchstaben sowie die Herkunft Sopron und Balf. Im unteren dunkelgrünen Teil der Weinbeklebung ist Cabernet Franc und Sopron sowie der Jahrgang in weiss eingedruckt. Ein insgesamt unaufgeregtes Design, aufs Wesentliche beschränkt. Einzig eine geschwungene Linie in partieller Lackierung peppt das einfache Etikett ein wenig auf.
Ein Rückenetikett sucht man vergeblich, einzig ein kleiner weisser Kleber informiert in englisch darüber, dass es sich um Trauben aus der Umstellung auf biologischen Anbau handelt (seit 2006 sind die Weingärten des Weingut Weninger zertifiziert). Nachdem der Sopron in der Karaffe ‘beatmet’ und auf Temperatur gebracht wurde, kommt er jetzt ins frisch polierte Glas um etwas Pusztastimmung in die Hütte zu zaubern.
Im Glas: In sattem kirschrot steht der Cabernet Franc im Glas. Sehr klar und zum Rand hin leicht aufgehellt.
Mitsegeln