Stichwort: St. Laurent

Puszta Libré 2016

Speedmaschine ohne Bremspedal

12 PS, in 3 Sekunden auf 180 km/h, um 9 Euro für die Pulle. Wer da nicht zugreift ist ein Narr.

Winzer/Weingut: Claus Preisinger, Gols/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von Golser Lagen und Weingärten des Westens und des Ostens rund um den Neusiedlersee.

Puszta Libre 2016 Allgemeines: Seinen Basic habe ich bereits vor zwei Jahren verkostet, seinen schrägen Edelgraben voriges Jahr. Heute steht sein Puszta Libré 2016 auf meinem Tisch der Wahrheit, und ich muss gestehen, dass ich von diesem “Zeug” bereits einige Flaschen in illustrer Runde gnadenlos vernichtet habe. Doch dazu später. Die Rede ist von den Weinen Claus Preisingers aus Gols im Burgenland. In diesem Fall von einer Cuvée aus St. Laurent und Zweigelt, von welcher er sagt: “Meine Re-Interpretation des burgenländischen Tischweines. Süffig und leicht. Auch im Sommer schön zu trinken, dann aber frisch gekühlt. Zweigelt und St. Laurent aus dem Burgenland, meine Hommage an guten Beaujolais.” Und genau das ist dieser fröhliche Tropfen auch. Ein richtiger Spassbolzen. Darum wird jetzt auch nicht lange rumgefackelt, die Flasche, welche eher an eine Limo als an Wein erinnert, von ihrem Korken befreit und der Inhalt ohne Umweg mit frischen 14º ins Glas befördert. Auf dass der Spass von vorn beginnen und lange nicht mehr enden möge.

24. Oktober 2017 | 0 Kommentare ...alles

Luitmar 2010 Philipp Kuhn

Was für’n geiles Zeug!

Die wohl schrägste deutsche Rotwein-Cuvée die man im Glas haben kann. Um dann zu bemerken, dass das Ding ganz einfach der totale Brüller ist.

Winzer/Weingut: Philipp Kuhn, Laumersheim, Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Von Weingärten mit Löss- und Sandböden rund um Laumersheim.

Luitmar 2010 Flasche/Etikett: Eine recht düstere Erscheinung ist die dunkelbraune Schlegelflasche mit ihrem pechschwarzen Etikett. Dunkel wie die Nacht ist es, in gold steht ganz oben PHILIPP KUHN in Kapitalen und in der Mitte ebenso ganz gross LUITMAR über einer dunkelgrauen Illustration die einen Kreis mit, so sieht es aus, einzeln aufgesetzten Kronen darstellt. Die tatsächliche Bedeutung bzw. Definition konnte ich leider nicht eruieren. Unterhalb noch der Jahrgang und PFALZ, auch in gold und fertig. Das Rückenetikett ist ebenfalls pechschwarz und wieder gold bedruckt. Gerade das Nötigste und unbedingt vorgeschriebene steht oben. Immerhin liest man, dass der Wein im Barrique gereift ist. 14 PS weisen darauf hin, dass es sich vielleicht nicht gerade um einen sommerlichen Zechwein handeln könnte. Eine schwarze Halsmanschette mit dem goldenen Logo des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) rundet die mystische Erscheinung ab. Eine halbe Stunde kommt der Luitmar noch in den Dekanter, um sich etwas mit seiner neuen Umgebung anzufreunden.

Im Glas: In kräftigem dunkelkirschrot dreht der Luitmar seine Runden im Glas.

30. Juni 2015 | 0 Kommentare ...alles

c uwe 2012

Purer Saft mit richtig Grip.

Viel Frucht und Kraft sowie von kräftiger Statur, erinnert dieser Tropfen am ehesten an einen austrainierten Zehnkämpfer.

Winzer/Weingut: Uwe Schiefer, Welgerdorf, Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von eisenhaltigen Lehm- und Schieferböden der burgenländischen Eisenberg-Region.

c uwe 2012 Flasche/Etikett: Dem Inhalt der Flasche entsprechend, hebt sich auch das Etikettendesign auf dieser von den anderen, aus rein Blaufränkisch hergestellten Weinen deutlich ab. In der Stilistik zwar ähnlich, wird aber auf diesem Stück Papier ein dichter schwarzer Nebel gezeigt. Alles ist wie von Hand ineinander verwischt, schwarz dominiert, etwas rot blitzt dazwischen auf. Sinngemäss die Vermengung mehrerer Rebsorten die sich in dieser Flasche befinden. Mit etwas Phantasie erkennt man aus dem schwarzen Nebel heraus einen angedeuteten Gitarrensteg samt Saiten. Was wiederum einen Rückschluss auf die Musikaffinität Uwe Schiefers zuässt. Unten rechts in fetten Kleinbuchstaben wie gehabt schiefer und im schwarzen Nebel in feiner Typo c uwe 2012. Am rechten, ebenso tiefschwarzen Rand wieder alles was sonst noch angeführt sein muss den Wein betreffend und fertig ist das einteilige Etikett. Bevor die Cuvée aber ins Glas kommt, darf sie für eine gute Stunde in der Karaffe Sauerstoff aufnehmen.

Im Glas: In strahlendem, kristallklaren Rubinrot dreht c uwe seine Runden im Glas.

30. September 2014 | 0 Kommentare ...alles

Buchertberg Rot 2012 Herrenhof Lamprecht

Fruchtig-würziger Gaumenspass.

Rotweinvergnügen für jeden Tag. Hoher Verdunstungsfaktor sorgt für reuelosen Trinkspass. Zechwein für so ziemlich jeden Anlass.

Winzer/Weingut: Herrenhof Lamprecht, Markt Hartmannsdorf/Steiermark, Österreich.

Lage/Herkunft: Vom Weingarten Buchertberg mit tertiären Sedimenten, braunem Opok und kalkhaltigem Sandstein.

Rot Flasche/Etikett: Wie auf den beiden anderen Etiketten nehmen auch auf diesem die Lage (Buchertberg) in geschwungener Typografie und der Name (HERRENHOF LAMPRECHT) den grössten Platz ein. Unerhalb wie gehabt der Name des Weines und der Jahrgang durch die typischen Slashes getrennt. Links aussen wieder die obligate Grafik, diesmal um die Farben Schwarz und Blau erweitert, was die drei zusätzlichen Rebsorten in diesem Wein andeuten soll. Wie die beiden anderen ist auch dieses ein äusserst schönes Etikett. Ebenso steht am äusseren rechten Rand wieder der komplette Rest darauf und auch da ist wieder jeder ‘Kommunikationskanal’ von Gottfried Lamprecht mittels Logo aufgedruckt. YouTube, Facebook, Twitter, Google+. Der Mann ist virtuell allgegenwärtig und sogar der QR-Code darf nicht fehlen. Selbstverständlich ist auch auf diesem Etikett das europäische Biosiegel drauf. Schraubverschluss statt Kork ist obligat bei Gottfried Lamprecht und weil das auch schon alles ist, wird der Buchertberg in Rot ohne jede weitere Verzögerung ins grosse Glas gelassen.

Im Glas: Um eine Nuance dunkler aber ebenso transparent wie der Pinot Noir, steht der Buchertberg in kräftigem kirschrot im Glas.

16. März 2014 | 0 Kommentare ...alles

Friedelsheimer St. Laurent 2011

Erwachsen, konsequent & selbstbewusst.

Unerwartet schokoladig, sowie weich und rund ist das hier ein St. Laurent, der nichts mit seinen sauerkirschigen Artgenossen gemeinsam hat.

Winzer/Weingut: Weingut Pflüger, Bad Dürkheim/Pfalz, Deutschland.

Lage/Herkunft: Ortswein aus den traditionellen Weinbaugemeinden der Mittelhaardt wie Dürkheim, Ungstein oder Wachenheim.

Pflüger St. Laurent Flasche/Etikett: Das Etikett das auf der Burgunderflasche klebt schreit förmlich BIO raus. Minimalistisch bis aufs Letzte ist es in schlichtem weiss gehalten, als dunkle Silhouette pflügt ein Bauer einsam mit seinem Pferd den Boden. Rechts oben in klassischer Typo nur der Name Pflüger und wie der Wein heisst. Das Etikett strahlt Ruhe, Einsamkeit und Weite aus, ist reduziert aufs Wesentliche und das einzige was ‘Farbe’ reinbringt ist der dünne grüne Rand der das Papier links aussen säumt. Mensch, Tier, Natur – das ist es was dieses Etikett eindrucksvoll vermittelt.

Am weissen Rückenetikett ganz oben das Demeter-Logo und unten jenes von ECOVIN. Sonst nur die nötigsten Informationen die man braucht und der Hinweis darauf, dass die Trauben aus ökologischem Anbau stammen. Die Halsmanschette in grün und schwarz, was gleichzeitig das Erkennungsmerkmal dafür ist, dass es sich um einen Ortswein handelt. Bevor der Friedelsheimer St. Laurent in die Gläser kommt darf er für eine halbe Stunde Wiener Luft zur Eingewöhnung schnuppern.

Im Glas: Im Glas steht der Friedelsheimer St. Laurent in einem äusserst dunklen kirschrot, zum Rand hin sogar etwas bläulich werdend. Fleischig sieht die Farbe aus.

23. November 2013 | 0 Kommentare ...alles

‘An der Südbahn’ 2010

Schlanker geht´s nicht mehr.

Man MUSS diesen Wein trinken, ihn voll auskosten, ihn spüren, mit vollem Mund. Man will immer mehr davon und ist von seiner Leichtigkeit begeistert.

Winzer/Weingut: Weingut Schellmann, Gumpoldskirchen, Österreich.

Lage/Herkunft: Von steinigen und kargen, teilweise auch schweren, lehmigen Böden.

An der Südbahn 2010 Flasche/Etikett: Wie schon auf den beiden anderen vom Weingut Schellmann vorgestellten Weinen klebt auch auf dieser Burgunderflasche das auffällige, wuchtig erscheinende Etikett mit dem Namen SCHELLMANN in dicken schwarzen Lettern und dem noch imposanter erscheinenden Jahrgang drauf. Dazwischen in weiss und schwarz An der Südbahn. Das formatfüllende S auf dem weissen Untergrund ist diesmal nicht in gelb oder grau, sondern seinem Inhalt angepasst in dunklem rot aufgedruckt. Schellmann und Südbahn sind partiell lackiert was dem Etikett ein wenig ‘Eleganz’ verleiht, soweit das bombastische Design das überhaupt zulässt.

Auf der Seite des wie gehabt in einem Stück angefertigten Etiketts steht wieder alles man sonst noch wissen sollte, sowie erfreuliche, ganz dick und fett gedruckte 12,5 vol.%, die schon im Vorfeld auf ein äusserst schlankes und leichtes Weinerlebnis schliessen lassen. Wir entschliessen uns den Wein einfach zwecks der Optik in eine nette Karaffe umzufüllen und lassen ihn gerademal für eine halbe Stunde stehen. Danach kommt er in die Gläser.

Im Glas: Äusserst transparent, man kann fast Zeitung darin lesen, steht der Wein im Glas und leuchtet kirschrot aus selbigem heraus.

27. August 2013 | 0 Kommentare ...alles

Schaller vom See rot 2012

Schlank wie ein Victoria´s Secret Model.

Kein Wein über den man lange nachdenkt, sondern einfach aus dem Kühler nimmt und reuelos geniesst. Schlanker, frischer und fröhlicher Zechwein.

Winzer/Weingut: Weingut Schaller vom See, Podersdorf/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den Rieden Hallebühl, Fürstliches Prädium und Großfeld. Von 13 bis 25 Jahren alten Reben auf Schotter- und tiefgründigen Sandböden.

Schaller rot Flasche/Etikett: Wie schon am Etikett des Schaller vom See in weiss tanzt auch auf dem in ‘rot’ der Tanzbär Fred Astaire mit einem Schilfrohr in der Hand über das weisse Stück Papier. Ginger hat er noch immer nicht gefunden, was man ihm aber überhaupt nicht anmerkt. Ganz oben wieder in der leicht nostalgisch angehauchten Typo SCHALLER VOM SEE und unterhalb der fröhliche Fred. Mit seinem Schilfrohr. Daneben rot damit man weiss was drin ist und am unteren Ende der übergrossen Briefmarke Podersdorf, Burgenland in Kapitalen. Auch auf diesem durchgehenden Etikett steht am Rand alles über den Wein, sowie ein wenig über Hersstellung und Philosophie der Schallers. Leicht gekühlt wird der Schaller vom See in rot dann aufgeschraubt und ohne weiteres Prozedere in die frisch polierten Gläser eingegossen.

Im Glas: Sehr klar und relativ hell in der Farbe steht der Wein im Glas. Rötlich-violett leuchtet es aus ihm heraus.

5. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles