Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Spätburgunder
Musso Oliva 2011 Veneto Rosso
Wein für Entdecker
Das ist Wein für Abenteurer und für Leute, die gerne auch mal abseits der ausgetretenen Pfade wandern wollen.
Winzer/Weingut: Vignaioli Contrà Soarda, San Michele di Bassano del Grappa, Veneto, Italien.
Lage/Herkunft: Von vulkanischem Boden aus dem Veneto.
Allgemeines: Ein aussergewöhnlicher Tropfen steht heute am Tisch der Wahrheit. Eine Cuvée aus Marzemino, Carmenère und Pinot Nero. Untypischer italienisch geht fast nicht mehr. Bis auf Marzemino, aber auch den muss man kennen. Der Wein hört auf den Namen Musso Oliva und ist eine sogenannte Limited Edition, was soviel heisst, wie, dass man sich so rasch wie möglich ein paar Flaschen sichern sollte bevor es nichts mehr davon gibt. Dafür verantwortlich zeichnet Mirco Gottardi von Vignaioli Contrà Soarda aus San Michele di Bassano del Grappa im Veneto. Der Musso Oliva 2011 Veneto Rosso IGT, so sein vollständiger Name, wurde im 500 Liter Eichenfass und im Barrique ausgebaut und stammt aus nachhaltiger Bewirtschaftung. Benannt ist der Musso Oliva übrigens nach der Eseldame Oliva, die für ihr störrisches Verhalten berühmt sein soll. Nichts genaueres weiss man aber nicht. Bevor der gute Tropfen aber in das blankpolierte Glas darf, wird er für eine Stunde in der Karaffe sich selbst überlassen
Noir de Diel 2013 Rote Cuvée
Gekonnte Inszenierung von Frucht und Eleganz
Frische Frucht und klare Eleganz, gepaart mit einer feinen Würze, machen diesen Wein zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk.
Winzer/Weingut: Schlossgut Diel, Rümmelsheim, Nahe, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Lagen rund um Rümmelsheim an der Nahe.
Allgemeines: Vor etwas mehr als einem Jahr hatte ich vom Schlossgut Diel aus Rümmelsheim im Weinbaugebiet Nahe den Rosé die Diel 2014 im Glas. Heute habe ich von Armin und Caroline Diel, die das Schlossgut am Fuss der Burg Layen leiten und mit ihren Weinen zu den absoluten Renommierbetrieben der Naheregion zählen, ihren Noir de Diel 2013 am Tisch der Wahrheit stehen. Dabei handelt es sich um eine Cuvée aus Blauem Spätburgunder und Dornfelder. Vergoren wurde der Wein im Edelstahltank, im Anschluss durfte er 18 Monate in kleinen französischen Eichenfeässern weiter reifen. Viel gibt es allerdings nicht vom Noir de Diel, gerade einmal 4700 wurden abgefüllt, dazu 48 Magnums und 5 Doppelmagnums. Für die ganz grosse Sause. Ich öffne jetzt eine “normale” Flasche und lass den Tropfen erstmal eine halbe Stunde in der Karaffe seine Kreise drehen bevor ich ihn in den Burgunderkelch verfrachte.
Malterdinger Spätburgunder 2011
Knackig, klar & filigran
Spätburgunder zum Bechern. Einstiegswein um 17 Euro 50. Nobel geht die Welt zugrunde und mit dem hier sitzt man Erste Reihe Fussfrei.
Winzer/Weingut: Weingut Huber, Malterdingen, Baden, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von kargen Muschelkalkböden rund um Malterdingen.
Flasche/Etikett: Vollkommen unaufgeregt ist das Design des Etiketts. Gross und weiss, eingefasst von einem goldenen feinen Rahmen. Ganz oben BADEN und darunter prangt ein grosses Wappen mit einem H und einer Sichel in der einen Diagonale, die zweite ist ein rot-weiss karierter Streifen der sich durch die Mitte zieht. Unten drunter als wäre es mit der Hand geschrieben Huber. Die untere Hälfte gehört der eigentlichen Information, dem Inhalt der Flasche, in diesem Fall 2011 Malterdinger Spätburgunder Rotwein steht dort in einfacher klassischer Schrift. Der Rest an Information bzw. dem was unbedingt so drauf sein muss auf einem Etikett dann ganz unten und auf der Seite, weil man auf ein Rückenetikett verzichtet hat. Dass Bernhard Huber Mitglied im VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) ist zeigt sich am goldenen Adler der auf der Halsmanschette aufgedruckt ist. Bevor der Malterdinger Spätburgunder angetrunken wird darf er sich in der Karaffe für eine Stunde mit Sauerstoff anreichern.
Im Glas: Relativ helles kirschrot steht mit dezenten rotbraunen Ziegeltönen im grossen Kelch.
Rosé de Diel 2014
Rosarote Zitrusfrische.
Rosé für alle denen seelenloses Fruchtgeplätscher zu banal ist und für die die Würze mögen, aber nicht auf Frucht verzichten wollen.
Winzer/Weingut: Schlossgut Diel, Rümmelsheim, Nahe, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von Lagen rund um Rümmelsheim an der Nahe.
Flasche/Etikett: Blütenweiss ist das grafisch aufs Minimium reduzierte Etikett. Oben in Form einer Strichzeichnung das Schlossgut unterhalb der berühmten Burg Layen, in der Mitte ein goldener Punkt mit einem D für Diel drin. Am unteren Rand Rosé de Diel in klassisch geschwungener Schreibschrift und alles eingefasst von einem feinen goldenen Rahmen. Fertig ist das Teil das Weinbeklebung heisst. Sieht auch elegant und edel aus. Am ebenso weissen Rückenetikett erfährt man dann ein wenig mehr, zumindest das was drin ist in der Flasche (Spätburgunder). Immerhin. Der Rest ist Pflichtprogramm, man erfährt dass der Wein von der Nahe kommt und die 12 PS steigern die Vorfreude auf den rosaroten Tropfen. Verschlossen ist die Schlegelflasche mit einem weissen Stelvin-Drehverschluss mit dem VDP-Logo drauf (Verband Deutscher Prädikatsweingüter). Von diesem wird der Rosé de Diel jetzt auch befreit und zur Verkostung freigegeben.
Im Glas: Orangerosa wie ein Babylachs dreht der Rosé de Diel im Becher seine Runden.
Spätburgunder Kalmit 2012
Ein Wein wie eine Trüffelsau.
Errinnert an die ersten kühleren Herbsttage, an trockenes Laub, an feuchtes Unterholz und ebensolche Erde.
Winzer/Weingut: Sven Leiner, Weingut Jürgen Leiner, Ilbesheim/Pfalz, Deutschland.
Lage/Herkunft: Aus dem Naturschutzgebiet Kleine Kalmit, der höchsten dem Haardtrand vorgelagerten Erhebung in der Rheinebene.
Flasche/Etikett: Die erste Änderung ist gleich einmal die Flasche. Nicht mehr dieses dicke Ding steht da, sondern die leichtere, klassische Variante. Das Etikett so gut wie unverändert, nur eben dem neuen, modernen Corporate Design angepasst. Strahlend weiss wie üblich, oben in der Mitte LEINER als reduziertes Logo mit einem Nützling der die Position des I einnimmt. Unten die drei feinen Linien im Stile eines Notenblatts. Ganz gross in schwarz Spätburgunder und links und rechts davon der Jahrgang (2012) und trocken. Unterhalb in goldener Schreibmaschinen-Typo KALMIT, was die Lage und die Herkunft anzeigt. Der ‘Weinbergmitarbeiter’, wie Sven Leiner seine Nützlinge nennt, in diesem Fall einer aus der Familie der Reduviidae. Muss man nicht kennen, ist aber nichts anderes als eine Raubwanze. Die man auch nicht kennen muss. Am rechten äusseren Rand des einteiligen Etiketts noch ein paar Informationen über die Lage und deren Böden sowie über die biodynamische Bewirtschaftung. Um dem Spätburgunder Zeit zu geben sich ausgehfein zu machen, darf er sich für eine Stunde in der Karaffe akklimatisieren.
Im Glas: In kraftvollem kirschrot steht der Spätburgunder Kalmit im grossen Kelch und zeigt sich von seiner transparentesten Seite.
Spätburgunder Rosé 2013
Ein echter Macho und alles andere als charmant.
Griffig, stoffig, alles andere als charmant. Schert sich null und nichts um Konventionen und macht sein Ding ohne Rücksicht auf Verluste.
Winzer/Weingut: Enderle & Moll, Münchweier, Baden, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Münchweier Kirchhalden mit 25-35 Jahre alten Rebstöcken auf Buntsandsteinböden.
Flasche/Etikett: Im gewohnt klassischen Anti-Design ist auch das Etikett des Spätburgunder Rosé gehalten. Leicht vergilbt, mit einer dünnen Linie als Rahmen umzogen, prangt oben das Wappen von Münchweier, welches eine blaue Sichel zwischen zwei grünen Nadelbäumen zeigt. Geschwungen steht ganz gross in schwarz Spätburgunder Rosé in der Mitte und ganz unten wie gewohnt ENDERLEMOLL. Mehr gibt´s vorne nicht zu sehen und auch am Rückenetikett steht gerade einmal drauf was unbedingt auf einem Etikett stehen muss. Oben liest man LANDWEIN OBERRHEIN sowie die Losnummer. Links unten gross die lustigen 11,5 PS die in dieser Flasche für Vortrieb sorgen. Weil auch der Rosé unfiltriert abgefüllt ist und man etwas Trub erkennen kann, wird auch er in die Karaffe umgefüllt damit sich dieser setzen kann. Ausserdem, so vermute ich, tut dem rosaroten Tropfen ein wenig Umgebungsluft ganz gut und so darf er sich für eine halbe bis dreiviertel Stunde an selbige anpassen bevor er in den Kelch kommt.
Im Glas: Dunkelrosaerdbeerrot. Genau so sieht der Spätburgunder aus im grossen Becher.
Henkenberg Spätburgunder 2011 Grosses Gewächs
Die 5 Stunden-Turbodiät.
Jetzt eine Flasche kosten und den Rest der Kiste beruhigt in den Keller legen. Ein sicheres Geschäft, grosser Trinkspass inklusive.
Winzer/Weingut: Weingut Salwey, Oberrotweil am Kaiserstuhl, Baden, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von der Lage Henkenberg mit vulkanischen Böden, einem flachen Rücken zwischen Oberrotweil und Burkheim.
Flasche/Etikett: Klassisch elegant ist das grosse weisse Etikett auf der Burgunderflasche gestaltet. Nur das Notwendigste steht drauf, ganz oben in grossen schwarzen Lettern SALWEY und unterhalb ein Wappen. Ein goldenes Schild mit einer Ähre, einer Traube und einem Stichwerkzeug. Unterhalb in grossen goldenen Buchstaben GG für Grosses Gewächs und am unteren Rand HENKENBERG SPÄTBURGUNDER. Abgeschlossen wird das Etikett von einem goldenen Rand. Eingefasst ist die Flasche von einer weissen Manschette mit dem Aufdruck des VDP (Verband Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter), dessen Mtglied das Weingut Salwey ist. Das Rückenetikett liefert alle weiteren wichtigen Informationen, den Hinweis auf die Lage Oberrotweiler Henkenberg und was sonst noch unbedingt vorhanden sein muss. Ebenso angeführt, dass der Wein unfiltriert abgefüllt ist. Einserseits deswegen und andererseits aufgrund seiner Jugend wird der Wein in die Karaffe umgefüllt und für zwei Stunden sich selbst und der Luft überlassen.
Im Glas: Kräftiges kirschrot leuchtet aus dem Burgunderglas heraus.
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