Stichwort: Schiefer

Riesling ‘Vom Schiefer’ 2009 von Racknitz

Zwei Gesichter und noch mehr Gefühle.

Riesling für Gesteinsfanatiker. Unverwechselbare gelbwürzige Charakteristik, die man, einmal erlebt, nicht mehr missen möchte.

Winzer/Weingut: Weingut von Racknitz, Odernheim a.d. Nahe, Deutschland.

Lage/Herkunft: Vom Odernheimer Kloster Disibodenberg, der Niederhäuser Hermannshöhle, der Niederhäuser Kertz und der Niederhäuser Rosenheck.

Riesling Schiefer Flasche/Etikett: Auf der dunkelgrünbraunen Schlegelflasche klebt ganz unten ein relativ schmales Etikett. Es erinnert mehr an eine Banderole als ein typisches Weinetikett. Auf gedecktem weiss in klassischer Handschrifttypo von Racknitz, darunter 2009 und Riesling. Am linken Rand ein bronzefarbiges rundes Siegel mit lateinischer Inschrift. In der Mitte der Heilige Disibod und quer darüber ‘auf Schieferboden gewachsen’. Das Siegel weist auf das nach ihm benannte Kloster Disibodenberg hin.

Am rechten, in grau gehaltenen äusseren Rand erfährt man alles was normal auf einem Rückenetikett steht. Ganz wichtig, dem Thema folgend, die Zahl 11,5% vol. Da ich bereits einige der von Racknitz-Weine kenne, kommt auch der ‘Vom Schiefer’ für eine Stunde in die grosse Karaffe. Es sind Weine die Luft brauchen, um dann in ihrer ganzen Pracht aufzugehen und deshalb wandert auch dieser hier vorerst in den gläsernen Kessel.

Im Glas: Goldig gelb dreht der ‘Schiefer-Riesling’ seine Runden im Glas. Die Farbe ist sehr dicht und intensiv.

27. Juni 2014 | 0 Kommentare ...alles

panAroma No.19 Blaufränkisch Schiefer 2009

Feinst gestrickt & lebensfroh.

Ein Fliegengewicht unter den Blaufränkisch des Landes, das jedes Schwergewicht mit einem einzigen Haken aus dem Ring befördert.

Winzer/Weingut: Thomas Lehner, Gols/Burgenland, Österreich.

Lage/Herkunft: Von durchschnittlich 25 Jahre alten Reben der Grosslage Heideboden am östlichen Ufer des Neusiedler Sees.

panAroma No.19 2009 Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt wie auf allen der Serie panAroma das Etikett des ‘Schreckens’. Düster, dunkel, mit unglaublich hässlicher Typo und auf dem grauen Untergrund mit jenen Regenwürmern die aus Edgar Allen Poes Haus entflohen sein könnten. In der Zwischenzeit habe ich das Design des ‘Grauens’ fast schon lieb gewonnen und sehe es als Tarnung für das an, was in der Regel aus den Flaschen Thomas Lehners kommt. Das war nämlich bis jetzt alles vollkommen konträr zu dem was aussen drauf klebte. So sehe ich auch diese Flasche mit Grusel an und freue mich auf deren Inhalt. Auch dieses Etikett ist für den genialen Geist gemacht und offenbart ein paar zusätzliche Informationen über Wein, Lage, An- und Ausbau wenn man draufkommt, dass es sich vom eigentlichen Etikett abziehen lässt. Gestalterischer Overkill sagt man zu sowas. Oder so.

Am Rückenetikett, das nicht minder hässlich ist, steht wieder alles drauf was nötig ist und auch hier erfährt man gerade mal, dass in der Flasche ein Blaufränkisch drin ist. Immerhin steht ‘Schiefer’ drauf damit man weiss woher der Wind weht. Bevor der gute und vor allem teure Tropfen in die Gläser kommt, darf er sich für eine Stunde von seinem gruseligen Kerker erholen und sich in der Karaffe an seine neue Umgebung gewöhnen.

Im Glas: Hell, heller, sehr hell. Leuchtendes rubinrot, funkelnd hell im Kern und dunkelschwarz an den Rändern. Von oben transparent und glasklar bis auf den Grund. So steht der Blaufränkisch Schiefer im Glas.

4. Oktober 2013 | 0 Kommentare ...alles