Stichwort: Sauvignon Blanc

Les Yeuses Sauvignon Blanc 2010

Unerwartet anders.

Sauvignon Blanc der eigenwilligen und ungewöhnlichen Art. Ein Landwein mit Charakter zum absoluten Sozialtarif.

Winzer/Weingut: Jean-Paul et Michel Dardé, Domaine Les Yeuses, Mèze/Languedoc, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der Bucht von Mèze, gegenüber von Sète am Bassin de Thau im zentralen Languedoc, Frankreich.

Flasche/Etikett: Auf eben dieser, der grünen Flasche, klebt ein Etikett, das lausiger nicht sein kann. Ich habe selten einfallsloseres Design gesehen und würde ich den Wein im Supermarktregal sehen, ich würde einfach weitergehen. Aber wie es nun mal ist, das Etikett sollte kein Kriterium sein. Ist es aber manchmal doch, ob man will oder nicht. Werbung wirkt und es kommt eben doch auch auf die Verpackung an.

Im Glas: Les Yeuses´ Sauvignon funkelt in sattem gelb mit leicht grünlichen Reflexen im Glas. Dunkler als man es von einem jungen Sauvignon blanc erwartet hätte. Fast goldgelb schimmert der Wein.

In der Nase: Das Bukett ist erfreulich ‘leise’ und gibt dezente grüne, grasige Noten und eine feine kräutrige Würze frei. Es riecht gehaltvoll, rund und saftig. Der erste Eindruck dieser Aromenvielfalt würde nicht unbedingt schlagartig auf einen Sauvignon blanc schliessen lassen. Zu würzig ist er und zu saftig. Gänzlich entgegen dem typischen Sauvignon-Duftgebrüll.

18. April 2012 | 0 Kommentare ...alles

Reuilly blanc 2010

Zitrone in Basilikum-Mäntelchen.

Wer sich der Gefahr aussetzen möchte süchtig nach mehr von diesem Wein zu werden, der sollte diesem Reuilly eine Chance geben.

Winzer/Weingut: Denis Jamain, Domaine de Reuilly, Reuilly, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus der kleinen Appellation Reuilly an der Loire, einer Weinbaugemeinde südwestlich von Sancerre.

Flasche/Etikett: “Ich bin aus Reuilly”. Das muss doch reichen, oder? Das steht nämlich auf dem weissen Etikett. Kein Name wie man annehmen möchte, einzig der Name woher dieser Sauvignon Blanc stammt; nämlich aus Reuilly. Das nennt man regionalen Stolz.

Und sonst? Vollgepackt mit allem was so drauf muss auf das gute Stück Papier. Grün und Gold ist immer gut und Gott sei Dank ist der Name, pardon, die Herkunft derart gross und prominent platziert, dass man den Rest getrost vergessen kann. Ach ja, ein Wappen ist auch noch drauf. Wappen sind immer gut und untermauern die Verbundenheit zur Region. Es ist ein klassisches Etikett ohne Anspruch auf Design und Eigenständigkeit. Hier geht es um den Wein und das sollte letztlich die alleinige Entscheidungshilfe sein. Aber ein wenig schön ist es ja doch. So man grün und gold mag.

Im Glas: Richtig blass ist das was hier im Glas ist und es sieht fast albinoweissgelb aus, so es diese Farbe überhaupt gibt. Jedenfalls ist sie sehr hell, die Farbe, und lässt einen tief ein- und auch durchblicken.

1. März 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Chavignol’ Sancerre 2010

Sauvignon Blanc kann so herrlich anders schmecken.

Kein metallisches und kaltes Gebrüll in Nase und Gaumen, vielmehr ein sanfter Faserschmeichler, der mit Rasse und Finesse überzeugt.

Winzer/Weingut: Pierre Martin, Yves et Pierre Martin, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Chavignol, einem kleinen Dorf in der Nähe von Sancerre, wo Pierres Vater, Yves Martin, einen renommierten bäuerlichen Winzerbetrieb leitet.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt ein sehr verhaltenes, farblich gedecktes Etikett. Kein grosses Aufsehen, einfach das Wichtigste klar erkennbar angeführt. Chavignol in einer edlen Typo und die Applellation Sancerre in gold. Wer die Rebsorte sucht der wird keine finden. Entweder weiss man was in der Flasche ist oder man lässt sich überraschen. Was wieder zeigt, dass in Frankreich die Herkunft das Wichtigste ist. Andererseits gefällt mir soviel ‘Regionales Selbstbewusstsein’ auch schon wieder.

Im Glas: Sehr hell und blassgelb zeigt sich der ‘Chavignol’ im Glas und vermittelt einen leichtfüssigen Eindruck. Eine ganz feine Perlage am Grund des Glases kündigt einen frischen Wein an.

In der Nase: Und dann ist er wieder da, dieser Duft ‘Langsamen Weines’. Wer sich erst einmal an die Buketts dieser gewöhnt hat, der will nie mehr etwas anderes riechen. Ich jedenfalls bin bereits vollständig verzaubert davon. Es ist so anders, nicht laut und brüllend wie das von Massenweinen, es ist vornehmer, leiser und in diesem Fall sehr animierend. Es riecht nach Zitrusfüchten ohne zu brennen, nach Mineralität ohne hart zu wirken und es riecht nach Frühling pur. Die Nase ist eine Wucht und erfrischt mit Finesse und Reinheit was das Zusammenspiel von Zitrusfrucht und Mineralität angeht.

23. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Pouilly Fumé ‘Les Vallons’ 2010

Ein Gedicht von einem Sauvignon.

Expressiv, charmant, gesittet und vor allem individuell. Das sind nur einige Attribute eines durch und durch gelungenen Sauvignons von der Loire.

Winzer/Weingut: Michel & David Bailly, Pouilly-sur-Loire, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Pouilly- und Tracy-sur-Loire aus der berühmten Appellation Pouilly Fumé, Frankreich.

Flasche/Etikett: Der Inhalt der Burgunderflasche könnte genauso gut medizinischer Natur wie auch sonst was sein. Irgendwie an Apotheke erinnert das crémefarbene Etikett welches diese Flasche ziert. Nach dem Motto ‘Name und Adresse’ steht gerade mal der Name des Weins und sein Erzeuger gut sichtbar drauf. Nebensächlichkeiten wie Alkoholgehalt und sonstiges ‘Verpflichtendes’ sind an den Rand gepappt weil sie mal drauf stehen müssen. Im Grunde genommen eine gute Wahl, da es in erster Linie um den Wein und um sonst nichts geht. Ein Etikett das französischer nicht sein kann.

Im Glas: Ein schönes, reifes Strohgelb zeigt sich im Glas und blitzt mit leicht grünlichen Reflexen. Die Kirchenfenster des ‘Les Vallons’ signalisieren Gehalt und Körper.

In der Nase: Aus dem Glas springt einem nicht das typisch laute grüne Bukett entgegen, es duftet verhalten, aber trotzdem expressiv, fruchtig und auch blumig. Trotz der Zurückhaltung riecht es vollreif und schwer und nicht so brüllend wie man es von ‘herkömmlichen’ Sauvignon Blancs gewohnt ist. Typisch ‘langsam’. Dieses Bukett trieft vor gelber blumiger Fülle in der Nase und fordert einen förmlich auf ganz tief durch zu atmen. Es machen sich typisch grasige Noten bemerkbar, bleiben aber zugunsten der Fruchtaromen dezent im Hintergrund und sorgen so für ein sehr ausgewogenes und geschmeidiges Bukett.

22. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles

Sauvignon 2010 Domaine du Tariquet

Aus der Heimat D´Artagnans.

Nicht gerade DAS Weinbaugebiet, das deutsche Herzen höher schlagen lässt. Ein Grund mehr neugierig auf den Wein aus dieser Gegend zu sein.

Winzer/Weingut: Domaine Tariquet, Gascogne, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Bas-Armangnac, der ältesten Weingegend im Herzen der Gascogne, im Südwesten Frankreichs.

Flasche/Etikett: Der Sauvignon präsentiert sich in der klassischen Burgunderflasche mit einem für französische Begriffe doch sehr modernen Etikett. Auf den ersten Blick erinnert es mich an ein Parfum welches mir auch heute noch, nach zwanzig Jahren, im Gedächtnis haftet. Name und Rebsorte werden auf denm Etikett sogar partiell geprägt. Auf dem Rückenetikett der Vermerk, 100% vegan.

Im Glas: Im Glas präsentiert sich der Sauvignon in einem sehr hellen und sehr klaren Gelb.

In der Nase: Neben seiner blumigen und irgendwie eigenen Nase macht sich auch eine feine Mineralik bemerkbar. Es kommt einem ein total unerwarteter Duft entgegen der komplett anders ist als jener den sich man von einem typischen Sauvignon erwartet. Leicht zitronig aber trotzdem sehr interessant.

19. Juli 2011 | 0 Kommentare ...alles

Sauvignon Blanc 2010 “Marlborough”

Wein vom anderen Ende der Welt.

Neuseeland, ein Fleck Erde der Fernweh vermittelt. Wenn man selbst nicht hin kommt, dann muss der Wein zu einem kommen.

Winzer/Weingut: Brancott Estate, Marlborough, Neuseeland.

Lage/Herkunft: Der Sauvignon Blanc stammt aus dem Wairau-Tal in der Marlborough-Region Neuseelands.

Flasche/Etikett: In der Burgunderflasche abgefüllt und mit einem edlen Etikett versehen. Auf weissen Grund eine gediegene Typgraphie und die Hügel von Marlbourogh stilisiert. Gold dominiert und vermittelt eine gewisse Exklusivität.

Im Glas: Strohgelb, mit grünen Reflexen präsentiert sich dieser Sauvignon Blanc dem Auge und funkelt aufgeregt im Licht. Sehr klar und frisch erschein die Farbe und fast kann man ein leichtes Prickeln sehen.

In der Nase: Das Glas erscheint zu gross und die Nase zu klein um sich an diesem Duft satt zu riechen. Aromen von Stachelbeeren und Paprika dominieren den ersten Eindruck. Gefolgt von reifen Grapefruits, Limetten und vollreifen tropischen Früchten, vermag eine kräftige, starke Säure das Gesamtbild zu unterlegen. Vergleichbar mit dem Sound eines Porsches der raus schreit was in ihm steckt. So ähnlich geht es einem wenn man diesen “Neuseeländer” aus der Flasche lässt.

24. Juni 2011 | 0 Kommentare ...alles