Stichwort: Sancerre

Les Vallons 2013 Sauvignon Blanc

Nichts von der Stange

Alles andere als ein Sauvignon Blanc von der Stange. Er ist charaktervoll, hat Klasse und dank seiner feinen Herbheit ist er richtig trinkig.

Winzer/Weingut: Domaine Fouassier, Sancerre, Loire, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von kalkhaltigen Böden der berühmten Lage Les Vallons.

les-vallons Allgemeines: Hat zwar nichts mit Radfahren zu tun, nennt sich aber trotzdem so; Tour de France, das Motto dieser Verkostungsrunde. Unschwer zu erraten, dass es dabei nicht um Sport, sondern ausschliesslich um französische Weine geht. Den Beginn macht auch gleich ein Vertreter von der Loire. Genau gesagt aus Sancerre, einer der besten und bekanntesten Lagen, Les Vallons. Kalkige Lehmböden lassen dort eher runde, füllige Weine entstehen und der Sauvignon Blanc Les Vallons 2013 von der AB® und Biodyvin®-zertifizierten Domaine Fouassier aus Sancerre soll so einer sein. Paul und Benoit Fouassier arbeiten biodynamisch, vergären spontan und bauen ihre Weine im Stahltank und im Holz aus. Ein langes Hefelager ist selbstverständlich und so erschaffen die beiden Weine, die sich in Geschmack und Haptik von vielen Mitstreitern wohltuend abheben. Wie sehr sich der Les Vallons davon unterscheidet, dem gehe ich jetzt auf den Grund. Dekantieren ist nicht nötig, es reicht wenn der Wein die Luft im Glas aufnimmt.

16. November 2016 | 0 Kommentare ...alles

La Moussière blanc 2014 Sancerre

Eleganter Vertreter seiner Gattung.

Binnen einer Stunde wird aus dem Wein ein richtig finessenreicher Tropfen. Als würde man ihn aus einer Hülle schälen um an seinen Kern zu kommen.

Winzer/Weingut: Domaine La Moussière, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von der Llage La Moussière die als beste von Sancerre gilt.

La Moussiere Flasche/Etikett: Gross, weiss und elegant ist das Etikett auf der Burgunderflasche. Ganz oben ist in gold ein Wappen aufgedruck und unterhalb liest man César Mellot • Conseiller du Roy en 1698 was frei übersetzt soviel wie ‘königlicher Berater’ heisst. César Mellot war zu dieser Zeit nämlich der persönliche Weinberater von Louis XIV, dem Sonnenkönig. In der Mitte gross und schwarz in Grossbuchstaben LA MOUSSIÈRE und SANCERRE. Geschwungen steht Alphonse Mellot darunter. Eine goldene Sonne und ein ebensolcher Mond stehen klein daneben. Ein äusserst stilvolles Stück Weinbeklebung. Das weisse Rückenetikett informiert kurz über den Wein und am unteren Rand sind neben dem Siegel der AB-Zertifizierung noch ein paar weitere Symbole angebracht und das war es dann auch schon. Eingefasst ist die Flasche von einer ockergelben Manschette. Da ich Sancerres immer gern ein wenig atmen lasse, kommt der La Moussière für eine halbe Stunde in die Karaffe bevor er angetrunken wird. Ausserdem ist er erst kürzlich abgefüllt worden und so tun ihm ein paar Runden an der frischen Luft auch sicherlich ganz gut.

Im Glas: Sehr hell steht der La Moussière im Glas, wirkt fast schon weiss.

22. April 2015 | 0 Kommentare ...alles

Sancerre rouge 2007 – Vacheron

Ein Traum von einem Spätburgunder.

Ein Spätburgunder der vornehmen Art. Leise und ganz auf sich selbst konzentriert. Ein Tropfen für Leute die guten Stoff zu schätzen wissen.

Winzer/Weingut: Jean-Laurent and Jean-Dominique Vacheron, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Silexböden aus biodynamisch geführten Weingärten in Sancerre im Département Cher in Zentralfrankreich.

Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert ein sehr nobles und edles Etikett. Ganz in weiss gehalten, mit einer Handschrift ähnlicher Typo ist der Name Sancerre, der Jahrgang und das Weingut aufgedruckt. Der Rest in klarer Schrift. Keine Grafik, kein Firlefanz, kein unnötiges Detail findet sich auf diesem Etikett. Klarer kann man sich nicht präsentieren.

Es ist eines dieser typischen Etiketten die nicht Aufsehen um sich selbst machen und mehr vorgaukeln als dann wirklich geboten wird. Es ist ein schlichtes, einfaches, zurückhaltendes und doch höchst edles Stück Papier das auf dieser Flasche klebt. Wer wissen will was in der Flasche ist der hat zwei Möglichkeiten. Entweder er weiss bereits was in Sancerre so ‘hergestellt’ wird, oder er kann raten. Eine Information dazu wird er auf dem Etikett vergeblich suchen. Es steht nämlich nicht drauf. Wozu auch?

Im Glas: Nach 30 Minuten in der Karaffe kommt der Pinot Noir in den grossen Burgunderkelch. Dort zeigt sich der Sancerre von seiner elegantesten Seite in einem schönen, ganz leicht orange-bräunlichem Rot mit ganz tiefer Einsicht. Der Wein ist sehr klar, fast transparent und lässt den Blick tief ins Glas kippen.

27. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles

‘Chavignol’ Sancerre 2010

Sauvignon Blanc kann so herrlich anders schmecken.

Kein metallisches und kaltes Gebrüll in Nase und Gaumen, vielmehr ein sanfter Faserschmeichler, der mit Rasse und Finesse überzeugt.

Winzer/Weingut: Pierre Martin, Yves et Pierre Martin, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Aus Chavignol, einem kleinen Dorf in der Nähe von Sancerre, wo Pierres Vater, Yves Martin, einen renommierten bäuerlichen Winzerbetrieb leitet.

Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt ein sehr verhaltenes, farblich gedecktes Etikett. Kein grosses Aufsehen, einfach das Wichtigste klar erkennbar angeführt. Chavignol in einer edlen Typo und die Applellation Sancerre in gold. Wer die Rebsorte sucht der wird keine finden. Entweder weiss man was in der Flasche ist oder man lässt sich überraschen. Was wieder zeigt, dass in Frankreich die Herkunft das Wichtigste ist. Andererseits gefällt mir soviel ‘Regionales Selbstbewusstsein’ auch schon wieder.

Im Glas: Sehr hell und blassgelb zeigt sich der ‘Chavignol’ im Glas und vermittelt einen leichtfüssigen Eindruck. Eine ganz feine Perlage am Grund des Glases kündigt einen frischen Wein an.

In der Nase: Und dann ist er wieder da, dieser Duft ‘Langsamen Weines’. Wer sich erst einmal an die Buketts dieser gewöhnt hat, der will nie mehr etwas anderes riechen. Ich jedenfalls bin bereits vollständig verzaubert davon. Es ist so anders, nicht laut und brüllend wie das von Massenweinen, es ist vornehmer, leiser und in diesem Fall sehr animierend. Es riecht nach Zitrusfüchten ohne zu brennen, nach Mineralität ohne hart zu wirken und es riecht nach Frühling pur. Die Nase ist eine Wucht und erfrischt mit Finesse und Reinheit was das Zusammenspiel von Zitrusfrucht und Mineralität angeht.

23. Dezember 2011 | 0 Kommentare ...alles