Stichwort: Pinot Noir

Pinot Noir ‘Langenlois’ 2011

Übermütig, frisch & voller Leben.

Ungemein trinkig, extrem süffig und lebensfroh. So zeigt er sich und geht wie von alleine weg. Unkompliziertes und fröhliches Trinkvergnügen.

Winzer/Weingut: Fred Loimer, Langenlois/Kamptal, Österreich.

Lage/Herkunft: Von den am Kamp liegenden Lagen Kittmannsberg (30%) und Hasel (70%).

Pinot Noir Langenlois 2011 Flasche/Etikett: Wie alle Etiketten die Fred Loimers Flaschen zieren ist auch dieses auf das Wesentliche reduziert. Kein Strich, keine Info, kein unnützes Detail zuviel, alles einfach schlicht und elegant gehalten. Am hellen Stück Papier in der Mitte LOIMER in klassischer Typo sowie das polynesische Fruchtbarkeitssymbol in gold als I-Punkt drüber. Mehr braucht man nicht um ein einprägsames Logo zu kreieren. Am unteren Rand Pinot Noir, Langenlois und der Jahrgang. That´s it, mehr ist nicht nötig. Reduktion ist Programm.

Am hinteren Etikett sind jene Informationen angeführt die nötig sind. Auch hier kein unnötiger Ballast der störend wirken könnte. Einzig der Hinweis darauf, dass auch diese Trauben aus der Umstellung auf biologische Landwirtschaft stammen. Und schlanke 13 vol.% im Gebinde die (mir persönlich) immer sehr sympathisch sind. Zum Entfalten darf der Pinot Noir ‘Langenlois’ für eine Stunde in die Karaffe um sich an das Wiener Klima anzupassen.

Im Glas: Wie ein dunkler Rubin leuchter der Wein aus dem Glas heraus, ist dicht in der Farbe und doch relativ transparent, lässt ganz tief blicken.

28. August 2013 | 0 Kommentare ...alles

‘An der Südbahn’ 2010

Schlanker geht´s nicht mehr.

Man MUSS diesen Wein trinken, ihn voll auskosten, ihn spüren, mit vollem Mund. Man will immer mehr davon und ist von seiner Leichtigkeit begeistert.

Winzer/Weingut: Weingut Schellmann, Gumpoldskirchen, Österreich.

Lage/Herkunft: Von steinigen und kargen, teilweise auch schweren, lehmigen Böden.

An der Südbahn 2010 Flasche/Etikett: Wie schon auf den beiden anderen vom Weingut Schellmann vorgestellten Weinen klebt auch auf dieser Burgunderflasche das auffällige, wuchtig erscheinende Etikett mit dem Namen SCHELLMANN in dicken schwarzen Lettern und dem noch imposanter erscheinenden Jahrgang drauf. Dazwischen in weiss und schwarz An der Südbahn. Das formatfüllende S auf dem weissen Untergrund ist diesmal nicht in gelb oder grau, sondern seinem Inhalt angepasst in dunklem rot aufgedruckt. Schellmann und Südbahn sind partiell lackiert was dem Etikett ein wenig ‘Eleganz’ verleiht, soweit das bombastische Design das überhaupt zulässt.

Auf der Seite des wie gehabt in einem Stück angefertigten Etiketts steht wieder alles man sonst noch wissen sollte, sowie erfreuliche, ganz dick und fett gedruckte 12,5 vol.%, die schon im Vorfeld auf ein äusserst schlankes und leichtes Weinerlebnis schliessen lassen. Wir entschliessen uns den Wein einfach zwecks der Optik in eine nette Karaffe umzufüllen und lassen ihn gerademal für eine halbe Stunde stehen. Danach kommt er in die Gläser.

Im Glas: Äusserst transparent, man kann fast Zeitung darin lesen, steht der Wein im Glas und leuchtet kirschrot aus selbigem heraus.

27. August 2013 | 0 Kommentare ...alles

Il Chiuso 2011

Megaschlank und etwas schusselig.

Frisch, fröhlich, unkompliziert und mit jenen Beats ausgestattet, die spielend für einen Hit sorgen.

Winzer/Weingut: Castello di Ama, Gaiole in Chianti, Siena, Italien.

Lage/Herkunft: Von Weingärten in Galestro und Alberese mit überwiegend Kalksteinböden.

Il Chiuso 2011 Flasche/Etikett: In der schlanken Bordeauxflasche steht der Il Chiuso auf dem Tisch der Wahrheit. Ein turmhohes Etikett klebt darauf welches im oberen Teil einen Ritter auf seinem Pferd zeigt. Dabei handelt es sich um Guidoriccio da Fogliano, einen italienischen Condottiere. Darunter steht der Herkunftsnachweis und der Hinweis darauf, dass es sich um einen IGT, einen Landwein handelt. 2011 und Il Chiuso steht in grossen blauen Lettern in der Mitte des crémefarbigen Etiketts und unterhalb befindet sich das Logo des Castello di Ama, zwei Wappenschilder. Am unteren Ende des Papiers die unbedingt notwendigsten Angaben und das war’s dann auch schon. Kein Hinweis auf den Inhalt, keine Infos über Wein, Herstellung oder über das Weingut selbst. Damit der ‘junge Hüpfer’ sich ein wenig austoben und seinen möglichen Übermut ausleben kann, kommt er für eine Stunde in die Karaffe und darf sich dort auf seinen grossen Auftritt vorbereiten.

Im Glas: In einem funkelnden Kirschrot zeigt sich der Il Chiuso in all seiner Strahlkraft im Glas. Er leuchtet förmlich drin, ist klar wie ein Bergsee und man kann fast die Zeitung am Grund des Glases lesen. Aber wer will das schon?

2. Juli 2013 | 0 Kommentare ...alles

Pinot Noir 2009 Au Bon Climat

Pinot Noir mit grossem Genussfaktor.

Für Geniesser und für Freunde vornehmer Zurückhaltung, die aber trotzdem nicht auf Expressivität verzichten wollen. Grosser Pinot!

Winzer/Weingut: Jim Clendenen, Au Bon Climat, Santa Barbara/Kalifornien, USA.

Lage/Herkunft: Aus dem Weinberg Le Bon Climat im Santa Maria Valley nördlich von Santa Barbara.

Santa Maria Valley Pinot Noir Flasche/Etikett: Auf der Burgunderflasche klebt ein auf den ersten Blick äusserst gewöhnungsbedürftiges Etikett. Es hat weder die üblichen vier Ecken noch ist es rund oder oval. Dieses Stück Papier ist ein überdimensionales Dreieck welches oben zu einem schlanken Spitz zusammenläuft. In zartem rosa gehalten, was den Inhalt ankündigt und in knalligem rot sowohl was drin ist wie auch ein ebensolcher ovaler Rahmen mit dem Aufdruck K&U Sonderedition. Grafisch alles andere als umwerfend, und wahrscheinlich genau aus diesem Grund schon wieder mit einem aussergewöhnlich hohen Wiedererkennungswert ‘gesegnet’.

Am Rückenetikett steht nichts was wirklich wichtig wäre drauf, vielmehr typisch amerikanisch alle Hinweise darauf, was Alkohol bewirkt, dass Schwangere die Finger davon lassen sollen usw. Nur so ist man vor Klagen etwaiger ‘Kreativer’ sicher. Bevor der ‘Spezial-Pinot’ in die grossen Becher kommt, darf er sich nach seiner langen Reise über den grossen Ozean für eine Weile in der Karaffe akklimatisieren. Soviel Zeit muss sein im ‘Verkostungslabor’.

Im Glas: Kirschrot und fast transparent steht der Pinot Noir im grossen Kelch und beeindruckt mit seiner klaren Erscheinung. Wie in einen Bergsee blickt man bis auf den Grund durch.

30. April 2013 | 0 Kommentare ...alles

Sancerre rouge 2007 – Vacheron

Ein Traum von einem Spätburgunder.

Ein Spätburgunder der vornehmen Art. Leise und ganz auf sich selbst konzentriert. Ein Tropfen für Leute die guten Stoff zu schätzen wissen.

Winzer/Weingut: Jean-Laurent and Jean-Dominique Vacheron, Sancerre, Frankreich.

Lage/Herkunft: Von Kalk- und Silexböden aus biodynamisch geführten Weingärten in Sancerre im Département Cher in Zentralfrankreich.

Flasche/Etikett: Die Burgunderflasche ziert ein sehr nobles und edles Etikett. Ganz in weiss gehalten, mit einer Handschrift ähnlicher Typo ist der Name Sancerre, der Jahrgang und das Weingut aufgedruckt. Der Rest in klarer Schrift. Keine Grafik, kein Firlefanz, kein unnötiges Detail findet sich auf diesem Etikett. Klarer kann man sich nicht präsentieren.

Es ist eines dieser typischen Etiketten die nicht Aufsehen um sich selbst machen und mehr vorgaukeln als dann wirklich geboten wird. Es ist ein schlichtes, einfaches, zurückhaltendes und doch höchst edles Stück Papier das auf dieser Flasche klebt. Wer wissen will was in der Flasche ist der hat zwei Möglichkeiten. Entweder er weiss bereits was in Sancerre so ‘hergestellt’ wird, oder er kann raten. Eine Information dazu wird er auf dem Etikett vergeblich suchen. Es steht nämlich nicht drauf. Wozu auch?

Im Glas: Nach 30 Minuten in der Karaffe kommt der Pinot Noir in den grossen Burgunderkelch. Dort zeigt sich der Sancerre von seiner elegantesten Seite in einem schönen, ganz leicht orange-bräunlichem Rot mit ganz tiefer Einsicht. Der Wein ist sehr klar, fast transparent und lässt den Blick tief ins Glas kippen.

27. Januar 2012 | 0 Kommentare ...alles