Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Pinard de Picard
‘Calvarino’ Soave Classico DOC 2013
Gelb in allen Variationen.
Das hat nichts mit Soave von “damals” zu tun, das hier ist richtig guter Stoff. Absoluter Freudenspender und beide Daumen hoch für das was da im Glas ist.
Winzer/Weingut: Pieropan, Soave/Venetien, Italien.
Lage/Herkunft: Von 30-70 Jahre alten Reben der Lage Calvarino mit vulkanischen, basaltreichen Böden.
Flasche/Etikett: Auf der dunklen Schlegelflasche klebt ein äusserst elegantes, Tradition und Stil versprühendes Etikett. Blasses gelb, eingefasst von einem feinen goldenen Rahmen, optisch durch eine unsichtbare Linie in zwei Bereiche geteilt. Oben PIEROPAN in goldener Schrift, darunter Vignaiolo dal 1880, dem Gründungsjahr von Pieropan. Darunter in grün einige Rebblätter mit Trauben, welche das in gold und rot gestaltete alte Wappen der Pieropans umranken. Im unteren Teil schlicht und einfach 2013 Calvarino. Ein sehr klassisches wie elegantes Stück Weinbeklebung. Auf der Flasche selbst ist ganz unten PIEROPAN eingeprägt. Am schwarzen Rückenetikett die allgemeinen Informationen über den Calvarino, ebenso über die Herkunft, die Böden und das Alter der Weingärten in italienisch und englisch. Sehr informativ das gold eingestanzte Abfülldatum 5.2.2015. Die grünlich goldene Halsmanschette wird von der offziellen DOC-Banderole umschlossen. Für eine halbe Stunde wird der Wein in die Karaffe verfrachtet, um dann ideal temperiert ins Glas zu kommen.
Im Glas: In hellem strohgelb mit leicht grünlichen Reflexen steht der Calvarino im Glas.
‘Les Boccards’ 2012 Chénas rouge
Mineral brutal.
Gnadenlos entrümpelt. Frisch, schlank, aktiv, säurebetont, rotfruchtig und granitbestaubt. Griffig wie ein Mikrofasertuch. So geht Beaujolais.
Winzer/Weingut: Domaine Thillardon, Chénas, Beaujolais, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von ungefähr 70 Jahre alten Reben die auf rosa Granit und Quarz stehen.
Flasche/Etikett: Verspielt wirkt das strahlend weisse Etikett das auf der Flasche klebt. In ebenso verspielter Schrift steht oben gross Chénas und unterhalb Appellation Chénas Controlée. Oberhalb ganz fein CRU DU BEAUJOLAIS als Krönung quasi um seinen Status ganz besonders zu unterstreichen. In der Mitte feine graue Kreis mit ebenso kleinen grauen Punkten drin. Verspielt, wie schon gesagt, der Sinn dahinter nicht erkennbar. Oder deutet es die Leichtigkeit des Weins an? Keine Ahnung. Darunter LES BOCCARDS und am Rand ganz unten Paul-Henri Thillardon, grafisch sehr schön umgesetzt. Ein insgesamt flottes, Leichtigkeit versprühendes Design. Am ebenso weissen Rückenetikett noch einmal alles über Herkunft und was sonst noch nötig ist. In französisch der Hinweis, dass die Reben auf rosa Granit und Quarz stehen, der Wein unfiltriert ist und deshalb Depot haben kann, was aber keinen Einfluss auf die Qualität des Weines hat. Luftige 12,5% sorgen für entsprechend Vorfreude. Für eine halbe Stunde kommt der Les Boccards in den Dekanter bevor er in den grossen Kelch darf.
Im Glas: Dunkles granatrot zieht seine Kreise im grossen Burgunderkelch. Ganz fein getrübt aufgrund der unfiltrierten Abfüllung.
Rosé Fontauriol Reserve 2013
Rosarotes Südfrankreich für jeden Tag.
Kein Überflieger, sondern genau einer jener Rosés aus dem Süden Frankreichs, der einfach dazu gemacht ist Spass zu machen.
Winzer/Weingut: Domaine Fontauriol, Languedoc, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von biologisch bewirtschafteten Weingärten im südfranzösischen Languedoc.
Flasche/Etikett: Was auf dem hellen Etikett sofort ins Auge springt, ist das grosse, in päpstlichem metallic-lila gehaltene Tolosanerkreuz, welches nach der Stadt Toulouse benannt ist, was wiederum auf den okzitanischen Namen der Stadt, Tolosa, zurück geht. Darunter in ebenso päpstlichem lila die beiden Rebsorten Syrah und Grenache in der Mitte und oberhalb in Grossbuchstaben FONTAURIOL. Klein darüber steht noch Reserve 2013. Am unteren Rand Plateau des Monts Ramus, die Herkunft dieses Weines aus der Region Languedoc-Roussillon. Am kleineren Rückenetikett liest man gerade einmal das was nötig ist. Pays d’Oc und IGP verraten was man in der Flasche hat, einen Landwein. In der Mitte in hellgrau wieder das Tolosanerkreuz. Etwas unterhalb der Hinweis auf Les Domains Auriol, in dessen Verbund die Domaine Fontauriol agiert. Das war es dann auch schon und weil der Wein keinerlei Vorbereitung braucht, wird der Rosé Fontauriol jetzt einfach von seinem silbernen Schraubverschluss befreit und eingegossen.
Im Glas: In hellorangem rosa, wie ein ausgebleichter Lachs, steht der Fontauriol im Glas.
La Moussière blanc 2014 Sancerre
Eleganter Vertreter seiner Gattung.
Binnen einer Stunde wird aus dem Wein ein richtig finessenreicher Tropfen. Als würde man ihn aus einer Hülle schälen um an seinen Kern zu kommen.
Winzer/Weingut: Domaine La Moussière, Sancerre, Frankreich.
Lage/Herkunft: Von der Llage La Moussière die als beste von Sancerre gilt.
Flasche/Etikett: Gross, weiss und elegant ist das Etikett auf der Burgunderflasche. Ganz oben ist in gold ein Wappen aufgedruck und unterhalb liest man César Mellot • Conseiller du Roy en 1698 was frei übersetzt soviel wie ‘königlicher Berater’ heisst. César Mellot war zu dieser Zeit nämlich der persönliche Weinberater von Louis XIV, dem Sonnenkönig. In der Mitte gross und schwarz in Grossbuchstaben LA MOUSSIÈRE und SANCERRE. Geschwungen steht Alphonse Mellot darunter. Eine goldene Sonne und ein ebensolcher Mond stehen klein daneben. Ein äusserst stilvolles Stück Weinbeklebung. Das weisse Rückenetikett informiert kurz über den Wein und am unteren Rand sind neben dem Siegel der AB-Zertifizierung noch ein paar weitere Symbole angebracht und das war es dann auch schon. Eingefasst ist die Flasche von einer ockergelben Manschette. Da ich Sancerres immer gern ein wenig atmen lasse, kommt der La Moussière für eine halbe Stunde in die Karaffe bevor er angetrunken wird. Ausserdem ist er erst kürzlich abgefüllt worden und so tun ihm ein paar Runden an der frischen Luft auch sicherlich ganz gut.
Im Glas: Sehr hell steht der La Moussière im Glas, wirkt fast schon weiss.
MonCoeur 2008 Brut
Sekt als Champagner getarnt.
Nix Billigsekt, das hier ist ganz grosser Sprudel mit einer deutschen Flagge drauf. Mehr als nur eine Alternative zu französischem Champagner.
Winzer/Weingut: Raumland, Flörsheim-Dalsheim, Rheinhessen, Deutschland.
Lage/Herkunft: Aus kalkigen Lagen des südlichen Rheinhessens.
Flasche/Etikett: Reduziert aufs Wesentliche. Das ist es was das Etikett auf dieser Flasche ausmacht und dem Betrachter vermittelt. Auf einem hellem Untergrund der von einem goldenen Rahmen eingefasst ist, steht schlicht und einfach zentriert RAUMLAND in weinrot drauf. Darunter, einer Handschrift nachempfundenen Typo, MonCoeur in schwarz. Unterlegt ist alles mit dem überdimensionalen Logo des Sekthauses Raumland in gold. Und damit ist die Weinbeklebung auch schon wider fertig. Am schwarzen Rückenetikett der volle Name des Sprudels, Mon Coeur 2008 Brut. Der Rest ist Pflichtinformation was Information angeht die eben drauf stehen muss. Man liest, dass handgerüttelt wurde, aber viel wichtiger und informativer ist der kleine runde schwarze Sticker welcher über der goldenen Halsmanschette klebt. Auf diesem steht das Datum der Degorgierung, in diesem Fall 02/2015. Und weil das auch schon alles ist wird der MonCoeur jetzt mit einem dezenten Plopp von seinem Kork befreit und ins blank polierte Glas (nicht in die Flöte) verfrachtet.
Im Glas: In hellem strohgelb steht der MonCoeur im Glas und perlt lustig vor sich hin.
Riesling Seehof Anno 1811 Westhofen 2013
Wie Zucker richtig Spass macht.
Wenn Süsse herb und Saft stoffig ist, dann macht Zucker richtig Spass.
Winzer/Weingut: Seehof-Westhofen, Westhofen, Rheinhessen, Deutschland.
Lage/Herkunft: Von den besten Steingrube- und Morsteinpartien.
Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Schlegelflasche klebt ein reinweisses Etikett mit einer auf den ersten Blick abstrakten Grafik die an eine Bordüre erinnert. Erst nach einiger Betrachtung und Gewöhnung durch das Auge stellt sich heraus, dass es sich dabei um den Namen Seehof handelt, welcher oben und unten in einer Blur ähnlichen Schrift angeschnitten aufgedruckt ist. Oberhalb, wie schon die ‘Grafik’ in bronze ist ein Pferd über dem Namen SEEHOF angebracht und unten in schwarz steht Riesling ANNO 1811 Westhofen 2013 drauf. Am rechten äusseren Rand des in einem Stück gedruckten Etiketts noch einmal Riesling Westhofen 2013 sowie alle nötigen Angaben die unbedingt vorhanden sein müssen. Mit 12,5% sollte der ‘Kometenwein’, so bezeichnete man diesen Jahrgang damals, ein ebenso kometenhaftes wie auch leichtes Trinkvergnügen werden. Eingefasst ist die Flasche von einer bronzenen Halsmanschette mit dem Aufdruck Seehof drauf und einem Drehverschluss, von dem sie jetzt befreit wird.
Im Glas: In leuchtendem strohgelb dreht der Anno 1811 seine Runden im Glas.
Mitsegeln