Stichwort: Piemont

Roero Arneis Ave DOCG 2012

Bitter ist sexy.

Wer südfranzösische Weissweine mag, der wird die Blütenaromatik, die Würze und die Trockenheit des ‘Piemonter’ Tropfens ebenfalls zu schätzen wissen.

Winzer/Weingut: Cascina Luisin, Barbaresco, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Weingärten mit Kalkmergelböden in der Region Roero.

Roero Flasche/Etikett: Auf der leicht modifizierten Burgunderflasche klebt ein elegantes, crémefarbiges Etikett. Eingerahmt von einem zarten dunkelgrünen Rahmen steht im oberen Teil Cascina Luisin in einer geschwungenen Schrift, ebenfalls in dunkelgrün mit Metalliceffekt. ROERO ARNEIS in Kapitalen unterhalb und ebenso die Herkunft wie der Jahrgang 2012. Im unteren Teil der Name Ave, wieder in geschwungener Typo. Rechts aussen am Etikett in gelb ganz gross die Initialen CL geschwungen eingedruckt. Ein sehr stimmiges wie auch ruhiges und elegantes Etikett, das farblich sehr schön mit der grünen Flasche harmoniert. Am Hals der Flasche ist ALBEISA geprägt, was die spezielle Form angeht, welche aus dem 18. Jahrhundert stammt und Bezug auf die Gegend Alba nimmt. Nur Weine von den Langhe- und Roero-Hügeln mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung dürfen in diese Flaschen abgefüllt werden. Rückenetikett gibt es keines, dafür eine schöne knallgelbe Halsmanschette und dem DOCG-Nachweis darauf. Ohne weiteres Zuwarten wird der Ave geöffnet und ins Glas verfrachtet.

Im Glas: In kräftigem goldgelb steht der Ave im Glas.

19. November 2014 | 0 Kommentare ...alles

‘Bric Trifüla’ 2010 Dolcetto d´Asti

Subtile Rasse & grandioser Trinkfluss.

Dolcetto zum Verlieben. Hinterlässt so gut wie keine Spuren und sorgt dafür, dass man augenblicklich das nächste Maul voll davon haben will.

Winzer/Weingut: Cascina Luisin, Barbaresco, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalkmergelböden aus der Umgebung von Barbaresco.

Dolcetto Brico Trifüla Flasche/Etikett: Auf der dunkelbraunen Flasche, auf welcher am Flaschenhals ALBEISA aufgeprägt ist, klebt ein leicht angegilbtes Etikett. Albeisa heisst die spezielle Flaschenform die aus dem 18. Jahrhundert stammt und Bezug auf die Gegend Alba nimmt. In diese Flaschen dürfen nur Weine von den Langhe- und Roero-Hügeln mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung abgefüllt werden. DOLCETTO D´ALBA ist in Grossbuchstaben und in schwarz im oberen Teil aufgedruckt. Über und unter der Rebsorte und der Herkunftsbezeichnung steht in geschwungener goldgeprägter Schrift Bric Trifüla, der Name des Weins und Cascina Luisin, der Name der Azienda. Im unteren Teil zeigt sich ein auf einem sanften Hügel liegendes Dorf in Form einer in grau gehalten Strichzeichnung. Ein Rückenetikett fehlt und somit gibt es nichts was man mehr über diesen Wein erfahren könnte. Bevor der Bric Trifüla angetrunken wird, kommt er für eine Stunde in die Karaffe um sich mit der Umgebungsluft anzufreunden.

Im Glas: In dunklem karminrot präsentiert sich der Bric Trifüla mit einem fast schwarzen Rand im Glas.

24. April 2014 | 0 Kommentare ...alles

Bricco Francia 2011 Barbera d´Asti

Kompromisslos unverfälscht.

Tiefschwarz, würzig und pikant, sowie rustikal und ungehobelt, macht diese Barbera keine Kompromisse wenn es darum geht Authentizität zu zeigen.

Winzer/Weingut: Paolo Alliata, Villa Terlina, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Kalk-Mergelböden der Hügellandschaft südöstlich von Agliano Terme, im Herzen des Piemont.

bricco francia 2011 Flasche/Etikett: Wie schon beim 2009er ziert auch diese Flasche das gleiche turmhohe Etikett mit dem blauen Wappen in der Mitte. Was es mit den Adlern in dem Wappen auf sich hat habe ich, obwohl eingehend recherchiert, leider noch immer nicht herausgefunden. Keine italienische Region bedient sich eines Wappens oder einer Flagge dieser Art. Bleibt also nur die Vermutung, dass es sich deshalb um das Wappen irgendeines Adels handelt. Oberhalb wieder Bricco Francia in Kapitalen und unter dem ominösen Wappen Piemonte und Barbera ebenfalls in Grossbuchstaben. Auch auf diesem Etikett stechen die 14,5% ins Auge, doch wissen wir bereits vom 2009er, dass man davon nicht wirklich etwas merkt, weil der Wein so frisch und trinkig war. Wir geben dem jungen Hüpfer 90 Minuten in der grossen Karaffe und entlassen ihn dann in die Gläser.

Im Glas: Fast schwarz steht der Bricco Francia im Glas, absolut finster ist es und Einblicke auf den Grund werden strikt verweigert. Beim Schwenken funkelt es in dunkelstem kirschrot aus dem Glas heraus.

4. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

Monsicuro 2006

Grosse Barbera-Persönlichkeit.

Eine Barbera wie aus einem Guss. Viel Charakter, viel Persönlichkeit viel Profil. Meditatioswein für richtige Geniesser.

Winzer/Weingut: Villa Terlina, Agliano Terme, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Mergel-Gipsböden mit ungeklontem Rebmaterial aus den alten Weinbergen der Villa Terlina.

Monsicuro Flasche/Etikett: Das Etikett welches die Bordeauxflasche ziert wurde schon im Zuge der Verkostung des Monsicuro 2008 ausführlich beschrieben. Auch jenes des 2006er ist eine durch und durch ‘heilige’ Erscheinung, welche darin begründet liegt, dass jene mit einem Pankenkreuz versehene Münze die auf dem Etikett in silber aufgedruckt ist aus dem 14. Jahrhundert stammt und auf den Codex Astensis, einer mittelalterlichen Sammlung von Dokumenten der Region Asti verweist. Ansosnten ist das Etikett bis auf den letzten Strich das Gleiche wie schon beim 2008er, nur dass in diesem Fall eben 2006 als Jahrgang angeführt ist. Der Name Monsicuro ist wieder in der typischen mittelalterlichen, römisch-keltisch anmutenden Typo aufgedruckt. Hatten wir dem 2008er drei volle Stunden im Dekanter gegönnt, so darf der 2006er bevor er in die grossen Burgundergläser kommt zwei Stunden Sauerstoff aufnehmen um sich zu sammeln. Soviel Zeit muss sein bevor man seine ‘Heiligkeit’ ins Glas lässt.

Im Glas: In dunkelstem Rubinrot funkelt der Monsicuro im grossen Kelch. Zum Rand hin wird er etwas heller was sich farblich in sattem kirschrot bemerkbar macht.

1. März 2013 | 0 Kommentare ...alles

Monsicuro 2008

Sünde & Naturschauspiel.

2500 Flaschen gibt es von diesem heiligen Saft, von der in jeder ein Meer von Schokolade, Saft und Tabak schlummert und eine pure Sünde ist.

Winzer/Weingut: Villa Terlina, Agliano Terme, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von Mergel-Gipsböden mit ungeklontem Rebmaterial aus den alten Weinbergen der Villa Terlina.

monsicuro 2008 Flasche/Etikett: Wie schon den Gradale, ziert auch diese Flasche ein hohes Etikett, das in seiner Stilistik an Kirchliches bzw. an einen christlichen Orden erinnert. Dafür sorgt die unter der römisch inspirierten Darstellung des Namens Villa Terlina aufgedruckte Sibermünze mit dem Prankenkreuz in der Mitte. Liest man den Spruch der die Münze umrandet erfährt man, dass es um den Codex Astensis, eine mittelalterliche Sammlung von Dokumenten der Region Asti aus dem 14. Jahrhundert geht. Auch der ‘Herr’ (Dominus), in diesem Falle Gott, wird erwähnt und als Datum wird das Jahr 1554 angeführt. Womit der optische Eindruck tatsächlich richtig interpretiert wurde. Unter der Münze wieder in ‘mittelalterlicher’ Typo Monsicuro in rot aufgedruckt. Insgesamt präsentiert sich die Flasche, mit diesem Wissen im Hinterkopf, in der Tat als eine heilige Erscheinung. Entsprechend respektvoll wird sie von uns geöffnet und danach darf der Monsicuro für drei volle Stunden seine ‘Gebete’ im grossen Dekanter sprechen.

Im Glas: Wie ein blankpolierter Rubin leuchtet der Monsicuro aus dem grossen Burgunderkelch heraus. Trotz seiner dunklen Erscheinung ist der Wein klar und überraschend transparent, gewährt tiefe Einblicke. Am Rand etwas helleres kirschrot, das nicht minder funkelt.

3. Februar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Gradale 2008

Saft und Kraft für kalte Nächte.

Ein Barbera mit mächtig Dampf in den Zylindern. Ein echter Kraftprotz der es schafft trotz Muskelmasse elegant zu bleiben.

Winzer/Weingut: Villa Terlina, Agliano Terme, Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Vom Weinberg Gradale aus Kalk-Mergelböden, welcher mit 4.800 Reben/Hektar bepflanzt ist.

gradale 2008 Flasche/Etikett: Abgefüllt in eine dunkle Bordeauxflasche ist der Gradale und so steht er auch auf unserem Tisch der Wahrheit. Beklebt mit einem hohen, einfachen, dafür aber umso schickeren Etikett. Auf hellem Untergrund präsentiert sich oben der Name in römisch angehauchter Typo mit einer darunter aufgedruckten Silbermünze. Darunter dann in rot Gradale in ebensolcher Typo, um dem ganzen eine gewisse ‘antike’ Stilistik zu verleihen. Mit dem in der Münze aufgebrachten Kreuz erweckt man fast den Eindruck etwas ‘Kirchliches’ vor sich zu haben. Unterhalb der Jahrgang und, ganz wichtig, der Hinweis, dass es sich um einen Barbera d´Asti handelt, was eine wesentliche Information ist. Rückenetikett gibt´s keines, weil alles was zu wissen ist schon vorne draufsteht, inklusive den PS, die sich hier mit 14,5% bemerkbar machen.

Auch wenn der Wein schon ein paar Jährchen in der Flasche zugebracht hat, darf er sich bevor er in die Gläser kommt für zwei Stunden im Dekanter akklimatisieren.

6. Januar 2013 | 0 Kommentare ...alles

Nebbiolo Langhe ‘Maggiur’ 2009

Wein mit zwei Gesichtern.

Der Wein hat zwei Gesichter und zeigt beide in unverschämter Ehrlichkeit. Nichts für Warmduscher oder Freunde fröhlich-freundlicher Tropfen.

Winzer/Weingut: Cascina Luisin, Barbaresco/Piemont, Italien.

Lage/Herkunft: Von mehr als 60 Jahre alten Rebstöcken aus dem Ortsteil Rabajà in der Gemeinde Barbaresco.

Flasche/Etikett: Ein elegantes cremefarbiges Etikett ziert die leicht modifizierte Burgunderflasche. Farblich ebenso auf edel getrimmt ist die Beschriftung in gold und weinrot, sowie die senfgelb eingearbeiteten Initialen der Cascina Luisin. Ein insgesamt klassisch und vornehm wirkendes Etikett auf dem alles was es zu wissen gibt aufgebracht ist ohne überladen zu wirken. Abgerundet wird das Ganze durch eine zarte weinrote Rahmung. Als ‘Krönung’ ist die Flasche mit einer eleganten goldgelben Halskrause überzogen.

Um die ‘Diva’ aus dem Piemont auch ebenso zu behandeln, darf sie für zwei Stunden in den Kristalldekanter um sich entsprechend vorzubereiten und ‘ausgehfein’ zu machen. Gut Ding braucht Weile und spröde Schönheiten wie ‘Maggiur’ natürlich ebenso. In der Zwischenzeit polieren wir die grossen Kelche, denn die Diva braucht viel Luft um sich perfekt zu präsentieren.

29. November 2012 | 0 Kommentare ...alles