Barbaresco, bitte mehr davon! Wer Barbaresco noch nicht so am Radar hat, dem sei dieser hier ans Herz gelegt. Schöner und eleganter kann man in die Nebbiolo-Welt nicht einsteigen. Winzer/Weingut: Elvio Cogno, Novello/Cuneo, Italien. Lage/Herkunft: Von Weinbergen im Ortsteil Ravera. Allgemeines: In der Ortschaft Novello, die zu den elf Gemeinden in der Provinz Cuneo gehört, […]
Stichwort: Naturwein
Blaufränkisch ‘Hohenegg’ 2007
Naturwein für jeden Tag.
Kein Naturwein der um jeden Preis den intellektuellen Anspruch in die Höhe treiben, sondern einer der einfach getrunken und genossen werden will.
Winzer/Weingut: Weingut Tauss, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Hohenegg mit ihren kargen kalkhaltigen und lehmigen Sandböden (Opok).
Flasche/Etikett: Wie schon der Rote Traminer ist auch der Blaufränkisch ‘Hohenegg’ in einer grünen Burgunderflasche abgefüllt. Auch diese Flasche ziert das überaus ansprechende, in warmen Farben gehaltene Etikett mit der stilisierten Hügellandschaft. Leicht crémefarbig der Hintergrund, oben wieder der weinrote Balken und dem darin eingebauten Logo mit der ockerfarbigen Sonne integriert. Das Design vermittelt Ruhe, Erdigkeit und Frieden, strahlt Wärme und Wohlbehagen aus.
Am Rückenetikett sind wieder einige Informationen zum Wein selbst, sowie eine Dekantier- und Trinktemperaturempfehlung angeführt. Bevor wir den Blaufränkisch aber in die grossen Burgundergläser lassen (wird übrigens vom Weingut selbst ausdrücklich empfohlen), darf er sich für zwei Stunden in der grossen Karaffe mit Sauerstoff anreichern um sich dann in voller Pracht zeigen zu können.
Im Glas: In dunklem brombeerrot steht der Blaufränkisch ‘Hohenegg’ im Burgunderglas. Leicht violette Ränder zeigen sich und trotz seiner dichten Farbe lässt er noch einen Deut an Einsicht zu.
Goldmuskateller ‘Fassprobe’ 2010
Eine echte Rarität.
Nur 260 Flaschen á 0,375 Liter werden von diesem Wein im April/Mai dieses Jahres abgefüllt. Mehr geben 100 Liter ‘Gesamtausbeute’ nicht her. Wir haben 1,5 Liter davon als Fassprobe schon vorab verkostet.
Winzer/Weingut: Weingut Andreas Tscheppe, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Weingärten mit Opokböden an der slowenischen Grenze in der Südsteiermark.
Flasche/Etikett: Wie auf den ersten Blick sofort ersichtlich, gibt es über die ‘Erscheinung’ dieses Weines noch nicht viel zu sagen. Es gibt noch kein Etikett, alles was auf dieser grünen Bordeauxflasche klebt ist ein weisser, lediglich mit der Hand beschrifteter Kleber mit ‘Fassprobe aus 2010 Goldmuskalteller’. Auch gibt es hier noch keinen Korken, sondern nur einen Drehverschluss.
Bevor wir diesen Wein den es noch gar nicht auf dem Markt gibt testen, kommt er in die grosse Karaffe und darf dort fürs Erste einmal zwei Stunden Sauerstoff aufnehmen und sich entsprechend öffnen. Danach wird er wie alle bisher verkosteten Weine der Wertegemeinschaft Schmecke das Leben über zwei Tage hinweg Glas für Glas verkostet. Ebenso wie üblich, werden wir dazu die grossen Burgundergläser nehmen um dem Wein soviel Atmungsfläche wie nur möglich zu gewähren.
Im Glas: In sattestem goldgelb und damit seinem Namen Goldmuskateller alle Ehre machend, steht der Tropfen im grossen Burgunderkelch. Hellgelb im Kern und sattes gold an den Rändern. Der Wein ist ganz leicht getrübt, sieht aus als hätte man vergessen ihn zu polieren und fein heraus zu machen.
Wein der Stille 2009
Wein der einen selbst still werden lässt.
Grandioses Weinerlebnis, das einem die vielfältigsten Facetten die Wein in sich trägt mit Eleganz und Charme zeigt.
Winzer/Weingut: Wein & Sektmanufaktur Strohmeier, Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Die Trauben stammen von den verschiedenen Rieden des Weinguts in der Weststeiermark.
Flasche/Etikett: Wie schon der Orange 1 ist auch diese dunkelbraune Burgunderflasche mit einem Papierhäubchen geschmückt, welches mittels Paketschnur angebunden ist. Darauf erfährt der interessierte Weinfreund wieder einiges über die Philosophie von Franz Strohmeier in deutsch und auch in englisch. Eine ‘Botschaft’ an den Trinker in Form ein paar einfacher Sätze, die sehr viel Weisheit in sich tragen. Auch diese Flasche ziert ein rund gestanztes Etikett, in dunkelbraun mit nichts als Wein der Stille im Papyrus-Font darauf. Unten noch das Weingut, ein wenig zurück genommen in der Farbe um dem Namen den alleinigen Vortritt zu lassen.
Am Rückenetikett erfährt man wieder einiges über den Wein sowie seine enthaltenen Rebsorten. Was fehlt ist hier die Dekantier- und Glasempfehlung sowie die Angabe der empfohlenen Trinktemperatur. Da wir aber bereits ‘geschult’ sind und wissen was diesem Wein am besten tut, kommt er zum ‘Aufwärmen’ für zwei Stunden in die grosse Karaffe. Dann werden die Burgundergläser ausgepackt und gewartet.
Ex Vero II 2006
Die neue Relativität.
Wein zum Cruisen und nicht zum Rasen. Entschleunigt die Zeit und konzentriert sich aufs Wesentliche.
Winzer/Weingut: Ewald und Brigitte Tscheppe, Werlitschhof, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von Opok/Kalkmergelböden aus steinigem Untergrund, gemischt mit lehmigeren Oberboden.
Flasche/Etikett: Bis ins letzte Detail deckungsgleich ist das ‘erdige’, naturbezogene Etikett auf der grünen Burgunderflasche. Einzig die römische Zahl II unterscheidet den EX VERO von seinem Namensvetter mit der Zahl I. Der Rest wieder im stimmigen Design gestaltet, mit dem in der Weltkugel verwurzelten Baum als Logo und der ebenso angestaubten Typo in einer Art Kurrentschrift.
Hat das Design auf den ersten Blick altbacken, gar langweilig gewirkt, so erscheint es nachdem man den ersten Wein getrunken hat völlig stimmig. Naturbelassen wie der Inhalt, die gedeckten Farben vermitteln ebenso viel Ruhe und Gelassenheit und alles wirkt zurückgenommen, fast archaisch. Was den Wein an sich betrifft steht ebenfalls noch drauf und auch hier der hilfreiche Hinweis, dass er am besten bei 13-15º getrunken werden soll. Natürlich kommt auch der EX VERO II zum Atmen erst einmal in die Karaffe. Dort darf er sich zwei Stunden ‘öffnen’ bevor er in die blankpolierten grossen Burgundergläser kommt.
Graf Morillon 2008
Zeit im Wein erleben.
Wein den man über zwei und mehr Tage trinken kann und soll, den man ‘erleben’ muss um die Zeit darin wieder zu finden. Chardonnay für Könner.
Winzer/Weingut: Weingut Maria & Sepp Muster, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Graf aus Opokgestein mit kalkhältigen, lehmigen Schluffen aus Mergel.
Flasche/Etikett: Auch diese Flasche ist in dunkelbraun gehalten und das Etikett unterscheidet sich zu dem vom Sauvignon vom Opok nur farblich. Das Design mit dem Namen ‘Horizonte’ stammt vom 2009 verstorbenen Lehrer, Maler und Bildhauer Beppo Pliem. Beim ‘Grafen’ ist es statt grün und gelb in braun und gelb gestaltet, was wohl auf die lehmhaltigen und kargen Bodenverhältnisse der Lage hinweisen soll. Insgesamt erweckt es wieder schön den Eindruck als würde man über die Landschaft sehen. Auch auf diesem Etikett in Schreibmaschinentypo der Name des Weines und im Stempellook das Weingut ‘eingebrannt’. Am Rückenetikett erfährt der Weinfreund wieder alles über Boden, Lage und deren Geschichte. Natürlich wieder eine Empfehlung zur idealen Trinktemperatur sowie der Hinweis mittels ‘Siegel’, dass der Betrieb der Musters Demeter-zertifiziert ist. Nachdem der steirische ‘Graf’ bereits zwei Stunden an der frischen Luft verbracht hat ist es Zeit ihn in die blank polierten Burgunderkelche einzugiessen.
Im Glas: Weniger ‘orange’ als vermutet, dafür aber umso konzentrierter gelb leuchtet der Graf satt und kräftig aus dem grossen Becher. Äusserst klar ist sein Erscheinungsbild und fette Schlieren fliessen an der Glaswand ab.
Roter Traminer ‘Hohenegg’ 2007
Rostbraunrotoranger Gaumenkünstler.
Mit seiner ‘rostbraunrotorangen’ Farbe erleuchtet er das Auge und mit seiner Art verzaubert er die Zunge und den Gaumen. Grosser Meditationswein.
Winzer/Weingut: Weingut Tauss, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Lage Hohenegg mit ihren kargen kalkhaltigen und lehmigen Sandböden (Opok).
Flasche/Etikett: Auf der grünen Burgunderflasche klebt ein sehr elegantes, in warmen Farben gehaltenes Etikett. Weinrot oben und crémefarbig der Rest des Stück Papiers. Die Umrandung des zurückhaltenden Logos wird durch einen ockerfarbigen Punkt unterbrochen, der wohl die Sonne über der schön und mit einfachen Strichen stilisierten und ebenfalls in ocker gehaltenen Hügellandschaft darstellen soll. Ein sehr schönes, ruhiges, Wärme und Wohlbehagen vermittelndes Design. Kein Kunstwerk, dafür aber umso ‘erdbezogener’. Am Rückenetikett ein paar wichtige Hinweise über den Wein, sowie Tipps zur richtigen Trinktemperatur und eine Dekantierempfehlung. Selbstverständlich füllen wir den Tropfen in die grosse Karaffe um und geben ihm erstmal zwei Stunden an der Luft. Ebenso selbstverständlich ist die Wahl der Gläser, in diesem Fall die grossen Burgunderkelche. Der Wein mag Sauerstoff und Atmungsfläche.
Im Glas: Auffällig ist, wie klar der Rote Traminer ‘Hohenegg’ schon beim Umfüllen in die Karaffe war. Fast keine Trübung war zu sehen. Zwar ist er nicht klar wie ein Bergsee, steht jetzt aber doch äusserst transparent und leuchtend im grossen Becher und fasziniert mit seiner goldorangenen Farbe. Gelblich im Kern, tieforange der breite Rand.
Sauvignon ‘Grüne Libelle’ 2010
Vom Kampfjet zum Passagierflugzeug.
Ein Wein der abhebt wie ein Kampfjet und im sich Laufe seines Fluges zu einem komfortablen Passagierflugzeug verwandelt.
Winzer/Weingut: Weingut Andreas Tscheppe, Leutschach/Steiermark, Österreich.
Lage/Herkunft: Von der Terrassenlage Krebskogel am höchsten Punkt des Langeggerberges in der Steiermark nahe der slowenischen Grenze.
Flasche/Etikett: Wie oben bereits erwähnt sind die Weine nicht nur nach ausgewählten Nützlingen benannt, auch die Flaschen ziert ein grafisch eindrucksvoll gestaltetes Etikett die einen dieser Nützlinge, in diesem Fall eine grüne Libelle, zeigen. Sehr schön illustriert und ein echter Blickfang auf dem in beige gehaltenen Etikett. Auch die Typo passt perfekt dazu, ist einfach, äuserst fein und sehr zurückhaltend eingesetzt. Die Art und Weise der Information im Stile eines Lexikoneintrages hat Witz, weist Andreas Tscheppe als ‘der Weinbauer’ aus und verzichtet auf alles was von der Libelle ablenken könnte. Was wichtig ist steht am Rückenetikett und gibt Auskunft über alles was den Wein betrifft.
Wie alle bisher verkosteten Naturweine der Wertegemeinschaft Schmecke das Leben wird auch die ‘Grüne Libelle’ erstmal für zwei Stunden in den grossen Bottich umgefüllt und darf sich dort an ihre neue Umgebung gewöhnen. Die Burgunderkelche sind poliert und warten geduldig auf ihre Füllung.
Im Glas: GOLD! möchte man schreien wenn man die Libelle, die ‘grüne’, im Glas ihre Runden drehen sieht. So schaut es nämlich aus im grossen Becher und es strahlt und strotzt vor intensiver Farbe drin. Richtig saftig steht der Wein im Glas und man kann fast spüren was da auf einen zukommt.
Mitsegeln